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Version vom 10. August 2014, 15:59 Uhr
Das Klarinetten-Blatt oder Rohrblatt wird aus Schilfrohr (biologischer Name: Pfahlrohr, Arundo Donax), oder heute auch aus Kunststoff angefertigt. Mit einer Blattzwinge oder Blattschnur wird es auf das Mundstück aufgespannt. Ansatzformung und Luftführung des Bläsers bringen das Blatt in Schwingung, die sich auf die Luftsäule in der Klarinette überträgt und als Klang wahrgenommen wird.
Die richtige Blattstärke
Heute ist im Handel eine Vielzahl verschiedener Produkte erhältlich. Von den Herstellern werden meistens die dazu passenden Mundstücke angegeben. Neben den zum Mundstück passenden Ausmasse des Blattes ist weiteres wichtiges Kriterium die richtige Blattsärke zu finden. Diese kann durch Austarieren zwischen den beiden Extremen "zu schwach" und "zu stark" gefunden werden und manuell nachgearbeitet werden.
Zu schwach oder zu stark?
Siehe auch Jean-Xavier Lefèvre [1], oder Absatz 3.5 im Autoren-Artikel.
Merkmale eines zu schwachen Blattes
- der Klang ist "mager", für das Ohr unangenehm und effektlos
- besonders beim Artikulieren treten die klanglichen Schwächen hervor
- mangels Substanz lässt sich kein gutes Legato erzeugen
- die Schönheit des Instrumentes wird entstellt.
Merkmale eines zu stakres Blatt
- der Atem ermüdet
- die Lippen werden verletzt
- der Ansatz verdirbt
- die Luft lässt sich nicht kontrolliert ins Instrument bringen, sie tritt bei beiden Mundwinkeln aus
- ein klanglich ausgeglichenes Spiel ist unmöglich
- die dynamischen Möglichkeiten im Pinobereich sind eingeschränkt
Blätter bearbeiten
Alle historischen Unterichtswerke erwähnen die Wichtigkeit eines guten Blattes. Häufige die Anmerkungen wie "nicht zu stark", "nicht zu schwach" bleiben jedoch wenig präzis. Nachfolgende einzelne interessante Hinweise aus historischen Quellen:
- Joseph Fröhlich: [2]
Das Holz soll näher bei der Rinde, nicht zu nahe an der Innenwand des Rohres geschnitten werden. An der Innenwand des Rohres ist das Holz etwas weicher.
- Calr Baermann[3]
gibt eine ausführliche Anleitung über das Herstellen von Blättern. Nachfolgende einige wichtige Punkte Das Holz muss mehrere Jahre getrocknet sein, muss noch eine "schöne olive und goldgelbe Farbe beim Anschnitt" haben
Das Holz soll fein gefasert sein.
Die Fasern müssen über die ganze Länge des Blattes kontinuierlich durchlaufen.
Die Unterseite muss gerade (auf einem Sandstein) geschliffen sein, kann mit glasplatte geprüft werden.
durch täglihces Anfeuchten des Holzes während 8 bis 10 Tagen wird eine Stabilität durch geschlossene Poren erreicht werden (3 Wochen) und sorgfältig einspielen, Wechsel von nass schleifen und wieder trocknen lassen,
immer wieder nacharbeiten.
- Amand Vanderhagen
Ein zu leichtes Blatt kann trotzdem gespielt werden, wenn es über den Mundstückrand hinaus aufgespannt wird.
Obwohl die meisten Klarinettisten die Blätter selber herstellen mussten, weist ...nach, dass schön es Instrumentenbauer schon immer auch Blätter herstelletn und diese zu Kauf angeboten hatt. Im Zuge der Indutrialisierung konnten die Preise merklich gesenkt werden. Systematische Anleitungen zum Blattbau und zur Nachbearbeitung insdustriell hergestellter Blätter sind erst in der Literatur des 20. Jhd zu finden.
Allgemeine Spielbarkeit
Tom Ridenaour, Test c' - g - e - a <score>\relative c' { c g e a } </score>
Symmetrie
Tom Ridenaour: Blatt auf g artikulierend einsetig anblasen, verklingen lassen und vergeliche: Die Seite, die scheller verklingt, muss nachgeabeitet werden.
Ansprache
Hans-Toni Kaufmann Anaben zu einzelnen Registern und Tonlagen KLARINETTENBLÄTTER KORRIGIEREN HANSTONI KAUFMANN ISBN 3-906960-03-X
Klangfarbe
Pflege und Haltbarkeit
Einzelnachweise
- ↑ Jean-Xavier Lefèvre: Méthode de clarinette adoptée par le conservatoire pour servir à l’étude dans cet établissement, S. 3. Naderman, Paris, 1802. [1]
- ↑ Joseph Fröhlich: Vollständige theoretisch-pracktische Musikschule für alle beym Orchester gebräuchliche wichtigere Instrumente zum Gebrauch für Musikdirectoren - Lehrer und Liebhaber - Clarinettschule, siehe S.93. Bonn, 1811 [2]
- ↑ Car Baermann: Vollständige Clarinett-Schule / Op. 63. Theoretischer Teil, S.33,34. Offenbach/Main 1861 [3]