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Das Klarinetten-'''Blatt''' oder [http://de.wikipedia.org/wiki/Rohrblatt Rohrblatt] wird aus Schilfrohr (biologischer Name: [http://de.wikipedia.org/wiki/Pfahlrohr Pfahlrohr, Arundo Donax]), oder heute auch aus Kunststoff angefertigt. Mit einer Blattzwinge oder Blattschnur wird es auf das [[Mundstück]] aufgespannt. Das Zusammenspiel von [[Ansatzformung]], [[Haltearbeit]] und [[Luftführung]] bringt das Blatt in eine Schwingung, welche sich auf die Luftsäule in der Klarinette überträgt und als Klang wahrgenommen wird. | Das Klarinetten-'''Blatt''' oder [http://de.wikipedia.org/wiki/Rohrblatt Rohrblatt] wird aus Schilfrohr (biologischer Name: [http://de.wikipedia.org/wiki/Pfahlrohr Pfahlrohr, Arundo Donax]), oder heute auch aus Kunststoff angefertigt. Mit einer Blattzwinge oder Blattschnur wird es auf das [[Mundstück]] aufgespannt. Das Zusammenspiel von [[Ansatzformung]], [[Haltearbeit]] und [[Luftführung]] bringt das Blatt in eine Schwingung, welche sich auf die Luftsäule in der Klarinette überträgt und als Klang wahrgenommen wird. | ||
== Das richtige Blatt == | == Das richtige Blatt == | ||
Carl Baermann<ref>name="Carl Baermann">{{Literatur | Autor=Carl Baermann | Titel=Vollständige Clarinett-Schule / Op. 63. Theoretischer Teil, S.33,34. | Ort=Offenbach/Main | Jahr= 1861 | [http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10497275_00040.html]</ref> hebt in seiner Clarinettschule die Blattqualität als eine der wichtigsten Voraussetzungen für das künstlerische Arbeiten des Klarinettisten hervor: | Carl Baermann<ref> name="Carl Baermann">{{Literatur | Autor=Carl Baermann | Titel=Vollständige Clarinett-Schule / Op. 63. Theoretischer Teil, S.33,34. | Ort=Offenbach/Main | Jahr= 1861 | [http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10497275_00040.html]</ref> hebt in seiner Clarinettschule die Blattqualität als eine der wichtigsten Voraussetzungen für das künstlerische Arbeiten des Klarinettisten hervor: | ||
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Version vom 10. August 2014, 19:13 Uhr
Das Klarinetten-Blatt oder Rohrblatt wird aus Schilfrohr (biologischer Name: Pfahlrohr, Arundo Donax), oder heute auch aus Kunststoff angefertigt. Mit einer Blattzwinge oder Blattschnur wird es auf das Mundstück aufgespannt. Das Zusammenspiel von Ansatzformung, Haltearbeit und Luftführung bringt das Blatt in eine Schwingung, welche sich auf die Luftsäule in der Klarinette überträgt und als Klang wahrgenommen wird.
Das richtige Blatt
Carl Baermann[1] hebt in seiner Clarinettschule die Blattqualität als eine der wichtigsten Voraussetzungen für das künstlerische Arbeiten des Klarinettisten hervor:
„Da der Ton das Mittel ist, durch welches der Künstler zu dem Zuhörer spricht, so muss auf Tonbildung und Veredelung die grösste Mühe und Sorgfalt verwendet werden... Schön ist der Ton, wenn er einen vollen, vibrierenden, und metallartigen Klang hat und in allen Nuancen und Lagen denselben Charakter behält, bei grösster Fülle seine Schönheit nicht einbüsst und durch Schrille oder Schärfe keine unangenehmen Eindruck hinterlässt; er muss so ausdrucksvoll und biegsam sein, dass er in den zartesten Stellen bei allen Schattierungen sich leicht und bindend nüancieren lässt, mit einem Wort, der schönsten Frauenstimme ähnelt... Wie bei allen mit Rohr-Mundstück gespielten Instrumenten hängt aber bei der Klarinette alles von der Klarinette ab.“
Heute ist im Handel eine Vielzahl verschiedener Produkte erhältlich. Von den Herstellern werden zu verschiedenen Blattformen (Schnitt) und -Stärken meistens die dazu passenden Mundstücke angegeben. Neben den zum Mundstück passenden Ausmasse des Blattes ist weiteres wichtiges Kriterium die richtige Blattsärke zu finden. Diese kann durch Austarieren zwischen den beiden Extremen "zu schwach" und "zu stark" gefunden werden und manuell nachgearbeitet werden.
Zu schwach oder zu stark?
Siehe auch Jean-Xavier Lefèvre [3], oder Absatz 3.5 im Autoren-Artikel.
Merkmale eines zu schwachen Blattes
- der Klang ist "mager", für das Ohr unangenehm und effektlos
- besonders beim Artikulieren treten die klanglichen Schwächen hervor
- mangels Substanz lässt sich kein gutes Legato erzeugen
- die Schönheit des Instrumentes wird entstellt.
Merkmale eines zu stakres Blatt
- der Atem ermüdet
- die Lippen werden verletzt
- der Ansatz verdirbt
- die Luft lässt sich nicht kontrolliert ins Instrument bringen, sie tritt bei beiden Mundwinkeln aus
- ein klanglich ausgeglichenes Spiel ist unmöglich
- die dynamischen Möglichkeiten im Pinobereich sind eingeschränkt
Blätter testen
Test nach Tom Ridenaour
„Play low "C". Open the register key and slur to a "G". Pick up the first finger of the left hand and depress the low "Ab" key and slur to "E" above the staff, then lift the low "Ab" key as you open the low "F#" key (left hand pinky "F#" lever) and slur to high "A".“
„Spiele c'. Binde durch Öffnen der überblasklappe zum g''. Öffen mit dem Zeigefinger der linken Hand die Gis-Klappe, öffne die As-Klappe rechts und binde ins e'''. Schliesse ide As-Klappe rechts und öffne links die Fis-Klapp, bind dadurch ins a'''.“
Alle Töne sollten ohne Veränderung im Ansatz leicht und in guter Klangqualität ansprechen. Sollte die Ansprache schlecht sein, mehr Luft oder mehr Ansatzdruck verlangen, ist das Blatt zu stark oder nicht ausbalanciert. Um die beiden Seite des Blattes zu testen, blase den Ton g' an. Drehe zuvor das Instrumnet ca 45° nach links: die linke Seite des Blattes kann nun nicht schwinge, die Stärke der rechten Seite wird so getestet. Wiederhole den selben fpr die linke Seite. Mit feindem Schleifpapier können nun die beiden Seiten nachbearbeitet und ausgeglichen werden.
Blätter bearbeiten
Alle historischen Unterichtswerke erwähnen die Wichtigkeit eines guten Blattes. Häufige die Anmerkungen wie "nicht zu stark", "nicht zu schwach" bleiben jedoch wenig präzis. Nachfolgende einzelne interessante Hinweise aus historischen Quellen:
- Joseph Fröhlich: [5]
Das Holz soll näher bei der Rinde, nicht zu nahe an der Innenwand des Rohres geschnitten werden. An der Innenwand des Rohres ist das Holz etwas weicher.
- Carl Baermann[6]
gibt eine ausführliche Anleitung über das Herstellen von Blättern. Nachfolgende einige wichtige Punkte Das Holz muss mehrere Jahre getrocknet sein, muss noch eine "schöne olive und goldgelbe Farbe beim Anschnitt" haben
Das Holz soll fein gefasert sein.
Die Fasern müssen über die ganze Länge des Blattes kontinuierlich durchlaufen.
Die Unterseite muss gerade (auf einem Sandstein) geschliffen sein, kann mit glasplatte geprüft werden.
durch täglihces Anfeuchten des Holzes während 8 bis 10 Tagen wird eine Stabilität durch geschlossene Poren erreicht werden (3 Wochen) und sorgfältig einspielen, Wechsel von nass schleifen und wieder trocknen lassen,
immer wieder nacharbeiten.
- Amand Vanderhagen
Ein zu leichtes Blatt kann trotzdem gespielt werden, wenn es über den Mundstückrand hinaus aufgespannt wird.
Obwohl die meisten Klarinettisten die Blätter selber herstellen mussten, weist ...nach, dass schön es Instrumentenbauer schon immer auch Blätter herstelletn und diese zu Kauf angeboten hatt. Im Zuge der Indutrialisierung konnten die Preise merklich gesenkt werden. Systematische Anleitungen zum Blattbau und zur Nachbearbeitung insdustriell hergestellter Blätter sind erst in der Literatur des 20. Jhd zu finden.
Allgemeine Spielbarkeit
Tom Ridenaour, Test c' - g - e - a <score>\relative c' { c g e a } </score>
Symmetrie
Tom Ridenaour: Blatt auf g artikulierend einsetig anblasen, verklingen lassen und vergeliche: Die Seite, die scheller verklingt, muss nachgeabeitet werden.
Ansprache
Hans-Toni Kaufmann Anaben zu einzelnen Registern und Tonlagen KLARINETTENBLÄTTER KORRIGIEREN HANSTONI KAUFMANN ISBN 3-906960-03-X
Klangfarbe
Pflege und Haltbarkeit
Einzelnachweise
- ↑ name="Carl Baermann">{{Literatur | Autor=Carl Baermann | Titel=Vollständige Clarinett-Schule / Op. 63. Theoretischer Teil, S.33,34. | Ort=Offenbach/Main | Jahr= 1861 | [1]
- ↑ name="Carl Baermann">
- ↑ Jean-Xavier Lefèvre: Méthode de clarinette adoptée par le conservatoire pour servir à l’étude dans cet établissement, S. 3. Naderman, Paris, 1802. [2]
- ↑ http://www.ridenourclarinetproducts.com/adjusting.htm:
- ↑ Joseph Fröhlich: Vollständige theoretisch-pracktische Musikschule für alle beym Orchester gebräuchliche wichtigere Instrumente zum Gebrauch für Musikdirectoren - Lehrer und Liebhaber - Clarinettschule, siehe S.93. Bonn, 1811 [3]
- ↑ Car Baermann: Vollständige Clarinett-Schule / Op. 63. Theoretischer Teil, S.33,34. Offenbach/Main 1861 [4]