Blatt: Unterschied zwischen den Versionen
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* [https://www.jeanne-inc.com/mm5/graphics/00000001/Clarinet%20reed%20adjustment.pdf John Andersen. Reed adjustement], eingesehen am 19. Februar 2019 | |||
* [http://www.die-klarinetten.de/content/deutsch/klarinette-blatt-bearbeiten.html Eberhard Frost. ''Blätter bearbeiten''] eingesehene am 19. Februar 2019 | |||
Heute ist im Handel eine Vielzahl verschiedener Produkte erhältlich. Von den Herstellern werden zu verschiedenen Blattformen (Schnitt) und -Stärken meistens die dazu passenden Mundstücke angegeben. Neben den zum Mundstück passenden Ausmasse des Blattes ist als weiteres wichtiges Kriterium die richtige Blattsärke zu finden. Industriell hergestellte Blätter lassen sich zur passenden Stärke nacharbeiten. | Heute ist im Handel eine Vielzahl verschiedener Produkte erhältlich. Von den Herstellern werden zu verschiedenen Blattformen (Schnitt) und -Stärken meistens die dazu passenden Mundstücke angegeben. Neben den zum Mundstück passenden Ausmasse des Blattes ist als weiteres wichtiges Kriterium die richtige Blattsärke zu finden. Industriell hergestellte Blätter lassen sich zur passenden Stärke nacharbeiten. | ||
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=== Pflege und Haltbarkeit === | === Pflege und Haltbarkeit === | ||
Jedes neu gekaufte Klarinettenblatt muss eingespielt werden, ca. 3 bis 4 Tage nur ca. fünf bis Minuten lang. (Siehe auch Peter Rieckhoff und Peter Przybylla, [http://www.foglietta.de/einblasen.htm]). Dieses Procedere verlängert die Lebensdauer der Blätter. Länger gespielte Blätter können mit Apfelessig gereinigt werden (siehe Hans-Toni Kaufmann, 2013<ref>Hans-Toni Kaufmann: ''Klarinettenblätter Korrigieren''. Luzern 2013</ref>). | Jedes neu gekaufte Klarinettenblatt muss eingespielt werden, ca. 3 bis 4 Tage nur ca. fünf bis Minuten lang. (Siehe auch Peter Rieckhoff und Peter Przybylla, [http://www.foglietta.de/einblasen.htm]). Dieses Procedere verlängert die Lebensdauer der Blätter. Länger gespielte Blätter können mit Apfelessig gereinigt werden (siehe Hans-Toni Kaufmann, 2013<ref>Hans-Toni Kaufmann: ''Klarinettenblätter Korrigieren''. Luzern 2013</ref>). | ||
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== Blätter testen == | == Blätter testen == |
Version vom 19. Februar 2019, 11:06 Uhr
Das Klarinetten-Blatt oder Rohrblatt wird aus Schilfrohr (biologischer Name: Pfahlrohr, Arundo Donax), oder heute auch aus Kunststoff angefertigt. Mit einer Blattzwinge oder Blattschnur wird es auf das Mundstück aufgespannt. Das Zusammenspiel von Ansatzformung, Haltearbeit und Luftführung bringt das Blatt in eine Schwingung, welche sich auf die Luftsäule in der Klarinette überträgt und als Klang wahrgenommen wird.
Die Stärke das Blattes steht in Wechselwirkung mit der Luftführung und der Ansatzformung (siehe auch clarinet acoustics, "The reed controls the airflow").
Historische Quellen
Das richtige Blatt
Carl Baermann[1] hebt in seiner Clarinettschule die Blattqualität als eine der wichtigsten Voraussetzungen für das künstlerische Arbeiten des Klarinettisten hervor:
„Wie bei allen mit Rohr-Mundstück gespielten Instrumenten hängt aber bei der Klarinette alles von dem Blatte ab.“
Zu schwach oder zu stark?
Siehe auch J.H.Backofen
Jean-Xavier Lefèvre beschreibt die beiden Qualitäten "zu schwach" und "zu stark" wie folgt:
Merkmale eines zu schwachen Blattes
- der Klang ist "mager", für das Ohr unangenehm und effektlos
- besonders beim Artikulieren treten die klanglichen Schwächen hervor
- mangels Substanz lässt sich kein gutes Legato erzeugen
- die Schönheit des Instrumentes wird entstellt.
Merkmale eines zu starken Blattes
- der Atem ermüdet
- die Lippen werden verletzt
- der Ansatz verdirbt
- die Luft lässt sich nicht kontrolliert ins Instrument bringen, sie tritt bei beiden Mundwinkeln aus
- ein klanglich ausgeglichenes Spiel ist unmöglich
- die dynamischen Möglichkeiten im Pianobereich sind eingeschränkt
Auswahl des Holzes
Alle historischen Unterrichtswerke erwähnen die Wichtigkeit einer guten Blattqualität. Die Anmerkungen wie "nicht zu stark", "nicht zu schwach" bleiben jedoch wenig präzis, während folgende Hinweise aus historischen Quellen auch heute von Bedeutung für die Auswahl der Blätter sind:
- Joseph Fröhlich: [2]
Das Holz soll näher bei der Rinde, nicht zu nahe an der Innenwand des Rohres geschnitten werden. An der Innenwand des Rohres ist das Holz etwas weicher.
- Carl Baermann[3]
Das Holz muss mehrere Jahre getrocknet sein, muss noch eine "schöne olive und goldgelbe Farbe beim Anschnitt" haben.
Das Holz soll fein gefasert sein.
Die Fasern müssen über die ganze Länge des Blattes kontinuierlich durchlaufen.
Tipps
- Amand Vanderhagen
Ein zu leichtes Blatt kann trotzdem gespielt werden, wenn es über den Mundstückrand hinaus aufgespannt wird.
- Carl Baermann
Durch tägliches Anfeuchten des Holzes während 8 bis 10 Tagen wird eine Stabilität durch geschlossene Poren erreicht werden (3 Wochen).
Sorgfältiges Einspielen, der Wechsel von nass schleifen und wieder trocknen lassen, und das wiederholte Nacharbeiten führen zur Stabilität des Blattes.
Blätter nacharbeiten
Quellen:
Eine praktische Anleitungen zum Nacharbeiten von Blättern finden sie hier:
- Peter Leuthner. Tipps zur Blattbearbeitung und Feinabstimmung, eingesehen am 19. Februar 2019.
- John Andersen. Reed adjustement, eingesehen am 19. Februar 2019
- Eberhard Frost. Blätter bearbeiten eingesehene am 19. Februar 2019
Heute ist im Handel eine Vielzahl verschiedener Produkte erhältlich. Von den Herstellern werden zu verschiedenen Blattformen (Schnitt) und -Stärken meistens die dazu passenden Mundstücke angegeben. Neben den zum Mundstück passenden Ausmasse des Blattes ist als weiteres wichtiges Kriterium die richtige Blattsärke zu finden. Industriell hergestellte Blätter lassen sich zur passenden Stärke nacharbeiten. Alle Töne sollten ohne Veränderung des Ansatzes leicht und in guter Klangqualität ansprechen. Schlechte Ansprache, übermässiger Aufwand an Luftmenge oder erhöhter Ansatzdruck sind Hinweise auf ein zu starkes oder nicht ausbalanciertes Blatt.
Pflege und Haltbarkeit
Jedes neu gekaufte Klarinettenblatt muss eingespielt werden, ca. 3 bis 4 Tage nur ca. fünf bis Minuten lang. (Siehe auch Peter Rieckhoff und Peter Przybylla, [4]). Dieses Procedere verlängert die Lebensdauer der Blätter. Länger gespielte Blätter können mit Apfelessig gereinigt werden (siehe Hans-Toni Kaufmann, 2013[4]).
Blätter testen
Test nach Tom Ridenaour[5]
„Play low "C". Open the register key and slur to a "G". Pick up the first finger of the left hand and depress the low "Ab" key and slur to "E" above the staff, then lift the low "Ab" key as you open the low "F#" key (left hand pinky "F#" lever) and slur to high "A".“
„Spiele c'. Binde durch Öffnen der Überblasklappe zum g''. Öffne mit dem Zeigefinger der linken Hand die Gis-Klappe, öffne die As-Klappe rechts und binde ins e'''. Schliesse die As-Klappe rechts und öffne links die Fis/Cis-Klappe, binde dadurch ins a'''.“
Um die beiden Seiten des Blattes zu testen, blase den Ton g' an. Drehe zuvor das Instrument ca 45° nach links: die linke Seite des Blattes kann nun nicht schwingen, die Stärke der rechten Seite wird so getestet. Spiele ein sfz und beobachte, wie lange der ton jeweils klingt, ohne den Ansatz zu verändern. Wiederhole denselben Vorgang für die linke Seite. Sollten nicht die als sfz Töne nicht gleich lang klingen, muss die früher verklingende Seite mit feinem Schleifpapier nachbearbeitet und ausgeglichen werden.
Literatur
- Lawrence J. Intravaia, Robert S. Resnick: A Research Study of a Technique for Adjusting Clarinet Reeds in. Journal of Research in Music Education Vol. 16, No. 1 (Spring, 1968), pp. 45-58 [5]
- Hans-Toni Kaufmann: Klarinettenblätter Korrigieren. Luzern 2013.
- Otto Kronthaler: Das Klarinettenblatt: Eine Bauanleitung Celle 1993.
- Kalmen Opperman: Handbook for Making and Adjusting Single Reeds - Revised Edition Oyster Bay, N.Y.2002
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Carl Baermann: Vollständige Clarinett-Schule, Op. 63. Theoretischer Teil, S.33, 34. Offenbach/Main, Jahr= 1861[1] Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „Carl Baermann“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Joseph Fröhlich: Vollständige theoretisch-pracktische Musikschule für alle beym Orchester gebräuchliche wichtigere Instrumente zum Gebrauch für Musikdirectoren - Lehrer und Liebhaber - Clarinettschule, siehe S.93. Bonn, 1811 [2]
- ↑ Car Baermann: Vollständige Clarinett-Schule / Op. 63. Theoretischer Teil, S.33,34. Offenbach/Main 1861 [3]
- ↑ Hans-Toni Kaufmann: Klarinettenblätter Korrigieren. Luzern 2013
- ↑ 5,0 5,1 : Essential Concepts in adjusting Bb Clarinet Reeds http://www.ridenourclarinetproducts.com/adjusting.htm: eingesehen am 9. August 2014