Haltearbeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Auf die [[Ansatzformung|Ansatzes]] folgt das Ansetzen des Instrumentes mit einer bewusst ausgeführten Haltearbeit. Bei der Haltearbeit des Instruments sollten alle involvierten Gelenke der Finger, Hände und Arme mit der Biege- und Streckmuskulatur stabilisiert werden. Keines der Gelenke darf durch das Gewicht des Instrumentes durchgeknickt werden.
Auf die [[Ansatzformung]] folgt das Ansetzen des Instrumentes durch eine bewusst ausgeführten Haltearbeit. Bei der Haltearbeit des Instruments sollten alle involvierten Gelenke der Finger, Hände und Arme mit der Biege- und Streckmuskulatur stabilisiert werden. Keines der Gelenke darf durch das Gewicht des Instrumentes durchgeknickt werden.
Die Haltearbeit des Instrumentes ist eng mit der Ansatzformung verbunden, da sie die klangrelevanten Faktoren wie Ansatzlinie und auf das Blatt einwirkender Druck entscheidend beeinflussen kann. Unter der Ansatzlinie versteht man die Linie, auf welcher das Blatt auf dem Ansatz aufliegt. Sie bestimmt die Grösse der Blattfläche, welche frei schwingen kann.
Die Haltearbeit des Instrumentes ist eng mit der Ansatzformung verbunden, da sie die klangrelevanten Faktoren wie Ansatzlinie und auf das Blatt einwirkender Druck entscheidend beeinflussen kann. Unter der Ansatzlinie versteht man die Linie, auf welcher das Blatt auf dem Ansatz aufliegt. Sie bestimmt die Grösse der Blattfläche, welche frei schwingen kann.



Version vom 2. Januar 2014, 23:19 Uhr

Auf die Ansatzformung folgt das Ansetzen des Instrumentes durch eine bewusst ausgeführten Haltearbeit. Bei der Haltearbeit des Instruments sollten alle involvierten Gelenke der Finger, Hände und Arme mit der Biege- und Streckmuskulatur stabilisiert werden. Keines der Gelenke darf durch das Gewicht des Instrumentes durchgeknickt werden. Die Haltearbeit des Instrumentes ist eng mit der Ansatzformung verbunden, da sie die klangrelevanten Faktoren wie Ansatzlinie und auf das Blatt einwirkender Druck entscheidend beeinflussen kann. Unter der Ansatzlinie versteht man die Linie, auf welcher das Blatt auf dem Ansatz aufliegt. Sie bestimmt die Grösse der Blattfläche, welche frei schwingen kann.

Der Druck, der auf das Klarinettenblatt ausgeübt wird, ist vom Einsatz der Kaumuskulatur und von der Haltearbeit des Instrumentes abhängig. Es ist von Vorteil, den Kiefer durch gleichzeitigen Einsatz von Mund öffnender und Mund schliessender Muskeln zu stabilisieren. Wird bei der Ansatzformung nur die schliessende Kiefermuskulatur (M. Masseter) aktiviert, entsteht ein zu grosser Druck auf das Klarinettenblatt und die Klangqualität wird negativ beeinflusst.

Vorgehen

Abbildung A

In einem ersten Schritt das Klarinettenmundstück ca. 1 cm von der Spitze entfernt an den oberen Schneidezähnen ansetzen. Es bleibt ein Zwischenraum zwischen Blatt und Unterlippe (Abb. A).

Es gibt drei Möglichkeiten, den Kontakt zwischen Blatt und Unterlippe herzustellen (bitte ausprobieren):


Abbildung B

1. Der Unterkiefer wird nach oben gezogen (Abb. B); Diese Bewegung wird mit der kräftigen Kiefermuskulatur gesteuert.

Nachteile
Die frei schwingende Fläche des Blattes wird sehr klein
Der Druck der Unterlippe trifft das Blatt an einer bereits dünnen Stelle, der Abstand zum Mundstück wird sehr klein und es bleibt wenig Spielraum für die Schwingung des Blattes
Die Bahnöffnung ist an dieser Stelle bereits etwas grösser, was die Hebelwirkung der Kraft auf das Blatt verstärkt. Der 1. und 2. beschrieben Effekt verdoppelt sich
Die Unterlippe läuft Gefahr, durch die kräftige Kiefermuskulatur zwischen Blatt und unterer Zahnreihe lädiert zu werden


Abbildung C

2. Empfohlene Technik[1]: Der Unterkiefer wird nach vorne geschoben (Abb C).

Vorteil
Die frei schwingende Fläche des Blattes wird grösser
Nachteil
Diese Kieferposition kann eine ungünstige Spannung auf den Kehlkopf ausüben


Abbildung D

3. Der Winkel zwischen Klarinette und Oberkörper wird durch eine Bewegung der Arme soweit verkleinert, bis ein Kontakt mit der Unterlippe entsteht (Abb. D).

Vorteile
Die Kieferposition bleibt dabei geöffnet und flexibel
Die frei schwingende Fläche des Blattes ist optimal gross

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Larry Gay, The Daniel Bonade Workbook, Riverside Press, Stony Point, NY, 2000 Daniel Bonade, Compendium

Quellen

  • Guy, L. & Bonade: D. The Daniel Bonade Workbook: Bonade’s Fundamental Playing Concepts, with Illustrations, Exercises, and an Introduction to the Orchestral Repertoire: Rivernote Press, 2007 Google Books