Interview mit Prof. Heinrich Mätzener, Hochschule Luzern - Musik

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Diese Seite folgt der Struktur der „Interviews Grundtechnik“ wurde von Heinrich Mätzener im Sommer 2015 verfasst.

Didaktischer Kanon

Tägliches Einspielprogramm

Parameter der Grundtechnik

Tonbildung

Allgemeine Körperhaltung

Luftführung, Atemtechnik

Einatmen
Ausatmen
Atemstütze

Ansatz

Unabhängigkeit von Ansatzformung und Formanten

Messa di Voce

Legato

Ansprache, Artikulation und Staccato

Unabhängigkeit von Ansatz, Formanten und Zungenbewegung

Intonation

Haltearbeit

Positon Arme, Hand und Finger

Daumen Rechte Hand

Fingertechnik

Die Fingertechnik verfolgt folgende musikalischen Zielsetzungen:

  • Eine regelmässige und geschmeidige oder perlend-brillante Geläufigkeit
  • Ein absolut dichtes Legatospiel

Bewegungsanalyse und -Kontrolle

Bei den unzähligen Etüden zur Fingergeläufigkeit ist darauf zu achten, dass die Bewegungsabläufe in körpergerechter Weise ausgeführt und wiederholt werden. Gemäss Gerhard Mantel [1] bedarf ein Korrigieren von fehlerhaften Bewegungsabläufen bis zu 30'000 Wiederholungen bis die neuen, optimierten Bewegungs- und Haltungsmuster wieder automatisiert sind!

Jedes Bewegungslernen beginnt mit gröberen Ausführungen und oft mit etwas übermässigen Spannungen der beteiligten Muskeln. Es lohnt sich, von Anbeginn eine optimale Finger- und Handhaltung zu suchen und diese immer wieder zu verfeinern, um die Bewegungen nicht durch unnötige Spannungen gestreckter Finger oder unnötig zu stark gebogenen Fingern zu hemmen.

Kraft als Voraussetzung der Geläufigkeit

Damit die Fingerbewegungen die Tonlöcher und Klappen schnell und präzise öffnen und decken können, ist als "Startpunkt der Bewegungen" eine ganz leichte Stabilisierung der beteiligten Gelenke hilfreich. Diese Stabilisierung - vergleichbar mit einem Sportler, der zum Sprint ansetzt - wird durch gleichzeitig aktivierte Muskelspannungen der "Bieger" und "Strecker" gewährliestet. Diese Spannungen sollen jedoch dynamisch sein und dürfen die Bewegung an sich nicht hemmen. In Christoph Wagners Studie Hand und Instrument (Kapitel 5.2, Bewegung braucht Haltung S. 85)[2] , finden sich folgende Hinweise:

  • Es empfielt sich, die Finger mit leicht gebogenen Gelenken aller Glieder zu stabilisieren und die Bewegung vom Fingergrundgelenk aus zu steuern.
  • Durchgestreckte Gelenke weisen auf mangelnde Kraft hin.
  • Tendentiell ist beim Bewegungstraining das Öffnen der Hand zu trainineren. Die schliessenden Kräfte sind von Natur aus besser ausgebildet.

Ulrich Dannemann [3] stellt in seiner Buch isometrische Übugnen für Geiger auch für Holzbläser bestens geeignete Übungen zur Kräftigung der Hand und Finger zusammen.

Die rechte Hand: Dopefunktion von Haltearbeit gleichzeitiger Geläufigkeit

Position von Finger- und Hangelenken

Wir brauchen eine Grundposition von Hand- und Fingergelenken, welche das Öffnen und Schliessen der Finger nicht hemmt: zu stark gebogenen Finger sind ebenso hinderlich wie gestreckte Finger. Die Bewegungsabläufe, die meist im Wechsel von zwei antagonistisch wirkenden Muskelaktivierungen ablaufen, dürfen nicht durch übermässige Spannungen der Gegenspieler gehemmt werden: eine Öffnen der Finger würde durch zu stark gebogenen Finger, ein Schliessen der Finger würde durch gestreckte Finger erschwert.

Grundsätzlich empfehle eine Handposition, bei der die Finger zum Instrumnet einen rechten Winkel bilden. Die Triller in der c1/d1 und g2/a2 sind so am besten auszuführen, da der 4. Finger nicht durch ein Strecken eine unnötige Spannung erhält. Für das Bedienen der Seitenklappen rechts (Zeigefinger r.) und der Gis1- und A1-Klappen (Zeigefinger l) weicht die Position der Hand von diesem Konzept ab. Um die günstigste Positionen zu finden, kann man alle Finger auf der Tonlöchern liegen lassen und das Handgelenk in eine Position bringen, in der es für alle FInger möglich wird, die Tonlöcher und gleichzeitig die Klappen zu bedienen.

  • Minimale Druckbeastung der Finger

Dies ist eine Voraussetzung für mögliche Glissandi (besners bei historischen Instrumenten)

Felxibilität der Handposition

Klarinetistische Tradition

  1. Gerhard Mantel: Einfach üben. 185 unübliche Überezepte für Instrumentalisten. Schott Music, Mainz 2013
  2. , Ulrike Wohlwender: Hand und Instrument. Musikphysiologische Grundlagen. Praktische Konsequenzen. Breitkopf und Härtel, Wiesbaden 2005
  3. Ulrich Dannemann: Isometrische Übungen für Geiger. Braun, Duisburg 1982