Kategorie:Tonbildung: Unterschied zwischen den Versionen

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===== Physiologisch formbare Faktoren =====
'''Beiträge der Interviewpartner'''
In Wechselwirkung zwischen dem übergeordneten [[Klangsinn]] und dem taktilen Empfinden und dem Empfinden unserer Musizierbewegungen (siehe auch [http://de.wikipedia.org/wiki/Kin%C3%A4sthetik#Das_Kin.C3.A4sthetik-Konzeptsystem Kinästetik]  beschäftigt sich die Tonbildung mit der Kontrolle und Koordination physiologisch formbarer Faktoren der Klangerzeugung.  
* [[Interview mit Prof. Francois Benda, Universität der Künste Berlin, Musik-Akademie der Stadt Basel#Übungen für die Tonbildung|Francois Benda]]
In der Wahl von Instrument, Blatt und und Mundstück werden weitere qualitätsrelevante Parameter des Klanges beeinflusst.
* [[Ernesto Molinari#Ansatzformung und Tonbildung|Ernesto Molinari]]
* [[Harri Mäki#Sound production|Harri Mäki]]
* [[Interview mit Prof. Heinrich Mätzener, Hochschule Luzern - Musik#Tonbildung|Heinrich Mätzener]]
* [[Interview mit MgA. Milan Rericha, Conservatorio della Svizzera italiana, Lugano#Tonbildung|Milan Rericha]]
* [[David Shifrin#Conclusion|David Shifrin]]
* [[Richard Stoltzman#Sing and Play|Richard Stoltzman]]
==Das Know-how der Tonbildung==
Das instrumentaltechnische Know-how der '''Tonbildung''' fasst die Beherrschung der Parameter [[Ansatz, Ansatzformung|Ansatzformung]], [[Vokalformung]], [[Haltearbeit]], [[Atemstütze]], [[Luftführung]], [[Spielhaltung, allgemeine Körperhaltung]] zusammen. Diese Parameter stehen in ständiger Wechselwirkung und müssen unter einander ausbalanciert werden. Jede individuell ausgeformte Ansatzformung und Vokalisierung bedingt eine entsprechend Luftführung und Atemstütze. Eine fundierte Tonbildung gilt als Voraussetzung zur Beherrschung und Kontrolle über [[Artikulation|Zungenartikulation]] und Toneinsatz.
===Musikalische Zielsetzungen===
Die Arbeit an der Tonbildung orientiert sich an den musikalischen Zielsetzungen. Diese wiederum definieren sich durch die Qualität der [[Klangfarbe]], [[Ansprache]], [[Artikulation]], [[Intonation]] und über den [[Dynamik|dynamischen Verlauf]] des Klanges (Tonführung). So vereint die Fähigkeit der Tonbildung wichtige Voraussetzungen für eine aussagekräftige [[:Category:Interpretation|Interpretation]]


Durch die unterschiedliche Priorität, die einzelnen physiologischen und instrumentalen Faktoren zugemessen wird, und durch die Auseinandersetzung mit den Wechselwirkungen zwischen diesen Faktoren definieren sich unterschiedliche Lehrmeinungen über die „richtige“ Technik der Tonbildung.
[[Kategorie:Grundtechnik|Tonbildung]]
[[Kategorie:Interpretation|Interpretation]]


===== Instrumentale Faktoren =====
===Vermittlung der Tonbildung als didaktische Herausforderung===
Weitere klangrelevante Faktoren ergeben sich durch die Bauweise des Instrumentes und die aktuell gegriffene Ton- und Registerlage. Die Beschaffenheit des eigentlichen Klangerregers wirkt auf Klangfarbe, Dynamik und Intonation.
Nachdem in den frühen Unterrichtswerken die Aspekte der Tonbildung und differenzierter Artikulationen unterschiedlich abgehandelt werden, setzt um 1840 als Folge der Zusammenarbeit der Klarinettisten [https://de.wikipedia.org/wiki/Hyacinthe_Klos%C3%A9 Hyacinthe Klose] mit dem Instrumentenbauer [https://de.wikipedia.org/wiki/Buffet_Crampon Louis August Buffet] eine Entwicklung ein, in der die Ausbildung fingertechnischer Fertigkeiten zunehmend an Bedeutung gewinnt. Im 20.Jh. erscheinen schliesslich Lehrwerke, welche die Themen der Tonbildung, differenzierten Artikulation und Intonation nur noch am Rande thematisieren. Eine Sammlung guter Tonübungen wiederum präsentieren Eva Wassern-Margolis<ref>Wasserman-Margolis, Eva. 1997. Time for tone: exercises to develop or enhance your clarinet tone. Kfar Sava, OR-TAV Music Publications Israel</ref> oder Reiner Wehle <ref>Wehle Reiner, 2009. Reiner Wehle: Clarinet Fundamentals, Vol.1. Klangübungen und Artikulation. Mainz, New York.</ref> . Deren physiologische Umsetzung - worauf ist bei der Ansatzformung zu achten, wie wirkt sich eine bestimmte Zungenform und -Stellung auf den Klang aus, wie modifiziere ich meine Atmung - bleibt jedoch Gegenstand der persönlichen Vermittlung durch die Lehrperson (siehe Eric Hoeprich 2008)<ref>Eric Hoeprich: ''The Clarinet, S. 227 ff.'' . The Yale Musical Instruments Series, Yale University Press, New Naven und London 2008 [https://books.google.ch/books?id=Hnh0G2wrJvsC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false google books]</ref>.
 
 
 
===Instrumentale Faktoren===
Wichtige klangrelevante Faktoren ergeben sich durch die Bauweise des Instrumentes und die Beschaffenheit und Ausmasse von Blatt und Mundstück. Dazu kommt die aktuell gegriffene Ton- und Registerlage und die dazu verwendete Griffkombination. Die Beschaffenheit des eigentlichen Klangerregers wirkt auf Klangfarbe, Dynamik und Intonation.
<br>Durch die unterschiedliche Priorität, die den einzelnen physiologischen und instrumentalen Faktoren zugemessen wird, und durch die Auseinandersetzung mit den Wechselwirkungen zwischen diesen Faktoren definieren sich unterschiedliche Lehrmeinungen über die „richtige“ Technik der Tonbildung.
 
 
 
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Grundtechnik|Tonbildung]]

Version vom 10. Juni 2020, 15:43 Uhr


Beiträge der Interviewpartner

Das Know-how der Tonbildung

Das instrumentaltechnische Know-how der Tonbildung fasst die Beherrschung der Parameter Ansatzformung, Vokalformung, Haltearbeit, Atemstütze, Luftführung, Spielhaltung, allgemeine Körperhaltung zusammen. Diese Parameter stehen in ständiger Wechselwirkung und müssen unter einander ausbalanciert werden. Jede individuell ausgeformte Ansatzformung und Vokalisierung bedingt eine entsprechend Luftführung und Atemstütze. Eine fundierte Tonbildung gilt als Voraussetzung zur Beherrschung und Kontrolle über Zungenartikulation und Toneinsatz.

Musikalische Zielsetzungen

Die Arbeit an der Tonbildung orientiert sich an den musikalischen Zielsetzungen. Diese wiederum definieren sich durch die Qualität der Klangfarbe, Ansprache, Artikulation, Intonation und über den dynamischen Verlauf des Klanges (Tonführung). So vereint die Fähigkeit der Tonbildung wichtige Voraussetzungen für eine aussagekräftige Interpretation

Vermittlung der Tonbildung als didaktische Herausforderung

Nachdem in den frühen Unterrichtswerken die Aspekte der Tonbildung und differenzierter Artikulationen unterschiedlich abgehandelt werden, setzt um 1840 als Folge der Zusammenarbeit der Klarinettisten Hyacinthe Klose mit dem Instrumentenbauer Louis August Buffet eine Entwicklung ein, in der die Ausbildung fingertechnischer Fertigkeiten zunehmend an Bedeutung gewinnt. Im 20.Jh. erscheinen schliesslich Lehrwerke, welche die Themen der Tonbildung, differenzierten Artikulation und Intonation nur noch am Rande thematisieren. Eine Sammlung guter Tonübungen wiederum präsentieren Eva Wassern-Margolis[1] oder Reiner Wehle [2] . Deren physiologische Umsetzung - worauf ist bei der Ansatzformung zu achten, wie wirkt sich eine bestimmte Zungenform und -Stellung auf den Klang aus, wie modifiziere ich meine Atmung - bleibt jedoch Gegenstand der persönlichen Vermittlung durch die Lehrperson (siehe Eric Hoeprich 2008)[3].


Instrumentale Faktoren

Wichtige klangrelevante Faktoren ergeben sich durch die Bauweise des Instrumentes und die Beschaffenheit und Ausmasse von Blatt und Mundstück. Dazu kommt die aktuell gegriffene Ton- und Registerlage und die dazu verwendete Griffkombination. Die Beschaffenheit des eigentlichen Klangerregers wirkt auf Klangfarbe, Dynamik und Intonation.
Durch die unterschiedliche Priorität, die den einzelnen physiologischen und instrumentalen Faktoren zugemessen wird, und durch die Auseinandersetzung mit den Wechselwirkungen zwischen diesen Faktoren definieren sich unterschiedliche Lehrmeinungen über die „richtige“ Technik der Tonbildung.



Einzelnachweise

  1. Wasserman-Margolis, Eva. 1997. Time for tone: exercises to develop or enhance your clarinet tone. Kfar Sava, OR-TAV Music Publications Israel
  2. Wehle Reiner, 2009. Reiner Wehle: Clarinet Fundamentals, Vol.1. Klangübungen und Artikulation. Mainz, New York.
  3. Eric Hoeprich: The Clarinet, S. 227 ff. . The Yale Musical Instruments Series, Yale University Press, New Naven und London 2008 google books

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