Kategorie:Tonbildung

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Das instrumentaltechnische Know-how der Tonbildung fasst die Beherrschung der Parameter Ansatzformung, Vokalformung, Haltearbeit, Atemstütze, Luftführung, Spielhaltung, allgemeine Körperhaltung zusammen. Diese Parameter stehen in ständiger Wechselwirkung und müssen unter einander ausbalanciert werden. Jede individuell ausgeformte Ansatzformung und Vokalisierung bedingt eine entsprechend Luftführung und Atemstütze. Eine fundierte Tonbildung gilt als Voraussetzung zur Beherrschung und Kontrolle über Zungenartikulation und Toneinsatz.

Musikalische Zielsetzungen

Die Arbeit an der Tonbildung orientiert sich an den musikalischen Zielsetzungen. Diese wiederum definieren sich durch die Qualität der Klangfarbe, Ansprache, Artikulation, Intonation und über den dynamischen Verlauf des Klanges (Tonführung). So vereint die Fähigkeit der Tonbildung wichtige Voraussetzungen für eine aussagekräftige [Kategorie:Interpretation|Interpretation].

Vermittlung der Tonbildung als didaktische Herausforderung

Nachdem in den frühen Unterrichtswerken die Aspekte der Tonbildung und differenzierter Artikulationen unterschiedlich abgehandelt werden, setzt um 1840 als Folge der Zusammenarbeit der Klarinettisten Hyacinthe Klose) mit Louis August Buffet eine Entwicklung ein, in der die Ausbildung fingertechnischer Fertigkeiten zunehmend an Bedeutung gewinnt. Im 20.Jh. erscheinen Lehrwerke, die kaum mehr auf die Themen der Tonbildung, Artikulation, Intonation eingehen nur noch am Rande thematisieren. Das instrumentaltechnische Knowhow der Tonbildung wird Gegenstand der persönlichen Vermittlung durch die Lehrperson (siehe Eric Hoeprich 2008)[1].

Instrumentale Faktoren

Wichtige klangrelevante Faktoren ergeben sich durch die Bauweise des Instrumentes und die Beschaffenheit und Ausmasse von Blatt und Mundstück. Dazu kommt die aktuell gegriffene Ton- und Registerlage und die dazu verwendete Griffkombination. Die Beschaffenheit des eigentlichen Klangerregers wirkt auf Klangfarbe, Dynamik und Intonation.

Durch die unterschiedliche Priorität, die den einzelnen physiologischen und instrumentalen Faktoren zugemessen wird, und durch die Auseinandersetzung mit den Wechselwirkungen zwischen diesen Faktoren definieren sich unterschiedliche Lehrmeinungen über die „richtige“ Technik der Tonbildung.

Literatur

  • Eva Wasseman: Time for tone. Exercises to develop or enhance your clarinet tone. OR-TAV Music Publications, Israel 1997
  • Reiner Wehle: Reiner Wehle: Clarinet Fundamentals, Vol.1. Klangübungen und Artikulation. Mainz, New York, 2009.

Einzelnachweise

  1. Eric Hoeprich: The Clarinet, S. 227 ff. . The Yale Musical Instruments Series, Yale University Press, New Naven und London 2008 google books

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