Klangfarbe: Unterschied zwischen den Versionen

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* [[Interview mit Prof. Dr. phil. Ernst Schlader, Staatliche Musikhochschule Trossingen#Klangfarbe bedeutet Intonation|Ernst Schlader]]
* [[Interview mit Prof. Dr. phil. Ernst Schlader, Staatliche Musikhochschule Trossingen#Klangfarbe bedeutet Intonation|Ernst Schlader]]
* [[Ernesto Molinari#Formanten|Ernseto Molinari]]
* [[Ernesto Molinari#Formanten|Ernseto Molinari]]
* [[Pascal Moraguès#La sonorité|Pascal Moraguès 1]], [[Pascal Moraguès#quand j'ai été éduqué|2]]
* [[Pascal Moraguès#La sonorité|Pascal Moraguès 1]], [[Pascal Moraguès#Virtuosité et sonorité|2]]
* [[Interview mit MgA. Milan Rericha, Conservatorio della Svizzera italiana, Lugano#Alternativgriffe|Milan Rericha]]
* [[Interview mit MgA. Milan Rericha, Conservatorio della Svizzera italiana, Lugano#Alternativgriffe|Milan Rericha]]
* [[Interview mit Prof. Francois Benda, Universität der Künste Berlin, Musik-Akademie der Stadt Basel#Klangqualität und Homogenität|Francois Benda]]
* [[Interview mit Prof. Francois Benda, Universität der Künste Berlin, Musik-Akademie der Stadt Basel#Klangqualität und Homogenität|Francois Benda]]

Version vom 4. August 2018, 12:45 Uhr

Zur Definition der Klangfarbe siehe bitte Wikipedia

Beiträge der Interviewpartner

Klangfarbe und Klangästhetik

Die Merkmale einer künstlerisch wertvollen Klangfarbe unterliegen ästhetischen Entscheidungen, die ihrerseits stark vom aktuellen Umfeld geprägt sind. In der zweiten Hälfte des 20. Jh. hatte sich ein Klangideal eines eher dunklen und weichen Klarinettentones verbreitet. Zum Vergleich mit den subjektiv gefassten Klangvorstellungen des Lesers können folgende Zitate interessieren:

Frédéric Berr

„Le plus beau timbre est celui qui réunit la douceur à l’éclat.“

„Das schönste Timbre [Klangfarbe] ist dasjenige, welches Sanftheit mit Leuchten vereinigt.“

Frédéric Berr: Méthode complète S. 3[1]

Carl Baermann

Als wichtiger Aspekt der Grundtechnik muss die Kontrolle über die Klangfarbe gelten. Carl Baermann beschreibt in seiner Clarinettschule die ideale Klangfarbe entsprechend der Ästhetik seiner Epoche und fordert gleichzeitig eine Formbarkeit des Klanges. Dabei kommt zum Ausdruck, dass der Klang in seiner Schönheit nicht starr ("gefroren"), sondern lebendig und modulationsfähig sein muss:

„Da der Ton das Mittel ist, durch welches der Künstler zu dem Zuhörer spricht, so muss auf Tonbildung und Veredelung die grösste Mühe und Sorgfalt verwendet werden... Schön ist der Ton, wenn er einen vollen, vibrierenden, und metallartigen Klang hat und in allen Nuancen und Lagen denselben Charakter behält, bei grösster Fülle seine Schönheit nicht einbüsst und durch Schrille oder Schärfe keine unangenehmen Eindruck hinterlässt; er muss so ausdrucksvoll und biegsam sein, dass er in den zartesten Stellen bei allen Schattierungen sich leicht und bindend nüancieren lässt, mit einem Wort, der schönsten Frauenstimme ähnelt. Doch wenn der Ton auch alle diese Eigenschaften besitzt und es fehlt ihm sein eigentliches Wesen, das "göttliche", welches der Mensch als die Garantie seiner Bestimmung in sich trägt, "die Seele", so ist alles Bemühen und Streben wirkungslos, das diese gefrorene Musik von dem Feuer des Prometheus nicht erreicht wird.“

Carl Baermann: Vollständige Clarinett-Schule[2]

Einzelnachweise

  1. Frédéric Berr: Traité, S. 27. Duverger, Paris, 1836
  2. Carl Baermann: Vollständige Clarinett-Schule: von dem ersten Anfang bis zur höchsten Ausbildung des Virtuosen; in 2 Theilen und 4 Abtheilungen verfasst; [1,1]. Johann André, Offenbach a/M 1861. Bayerische Staatsbibliothek[1]