Klangfarbe: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein Beispiel einer Analyse des Klarinettenklanges von Ralph McLane präsentiert [https://en.wikipedia.org/wiki/Russell_Harlow Russel Harlow] auf der Seite [https://rharl25.wixsite.com/clarinetcentral clarinet central] in diesem [https://youtu.be/8Zpnuokdmaw Video].  
Ein Beispiel einer Analyse des Klarinettenklanges von Ralph McLane präsentiert [https://en.wikipedia.org/wiki/Russell_Harlow Russel Harlow] auf der Seite [https://rharl25.wixsite.com/clarinetcentral clarinet central] in diesem [https://youtu.be/8Zpnuokdmaw Video].  
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Das subjektive Empfinden der Klangfarbe unterliegt ästhetischen Entscheidungen, die ihrerseits stark vom aktuellen kulturellen Umfeld geprägt sind. In der zweiten Hälfte des 20. Jh. hatte sich ein Klangideal eines eher dunklen und weichen Klarinettentones etabliert. Als Beispiel der sich veränderten Klangästhetik dienen historische Aufnahmen, der "alten Französischen Schule" gesammelt auf der LP  
Das subjektive Empfinden der Klangfarbe unterliegt ästhetischen Entscheidungen, die ihrerseits stark vom aktuellen kulturellen Umfeld geprägt sind. In der zweiten Hälfte des 20. Jh. hatte sich ein Klangideal eines eher dunklen und weichen Klarinettentones etabliert. Als Beispiel der sich veränderten Klangästhetik dienen historische Aufnahmen, der "alten Französischen Schule" gesammelt auf der LP <ref>Cahuzac, Louis, Folmer Jensen, Isabel French, Prospère Mimart, R. Hughes, Gaston Hamelin, Pierre Coppola, et al. 2000. The French clarinet school - revisited. [Place of publication not identified]: Grenadilla. The French clarinet school - revisited</ref>
 
<ref>Cahuzac, Louis, Folmer Jensen, Isabel French, Prospère Mimart, R. Hughes, Gaston Hamelin, Pierre Coppola, et al. 2000. The French clarinet school - revisited. [Place of publication not identified]: Grenadilla.</rev>
 
der neuen Französischen Schule" um 1950.
Zum Vergleich mit den subjektiv gefassten Klangvorstellungen des Lesers können folgende Zitate interessieren:
Zum Vergleich mit den subjektiv gefassten Klangvorstellungen des Lesers können folgende Zitate interessieren:


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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 24. April 2020, 12:30 Uhr

Zur Definition der Klangfarbe siehe bitte Wikipedia

Beiträge der Interviewpartner



Klangfarbe und Klangästhetik

Physikalisch bestimmt das Verhältnis der Lautstärken von Grundschwingung, Obertönen und Rauschanteilen eines Klanges dessen Klangfarbe. Für Klangfarbe wird auch der Begriff Timbre verwendet. Ein Beispiel einer Analyse des Klarinettenklanges von Ralph McLane präsentiert Russel Harlow auf der Seite clarinet central in diesem Video.

Das subjektive Empfinden der Klangfarbe unterliegt ästhetischen Entscheidungen, die ihrerseits stark vom aktuellen kulturellen Umfeld geprägt sind. In der zweiten Hälfte des 20. Jh. hatte sich ein Klangideal eines eher dunklen und weichen Klarinettentones etabliert. Als Beispiel der sich veränderten Klangästhetik dienen historische Aufnahmen, der "alten Französischen Schule" gesammelt auf der LP [1] Zum Vergleich mit den subjektiv gefassten Klangvorstellungen des Lesers können folgende Zitate interessieren:

Frédéric Berr

„Le plus beau timbre est celui qui réunit la douceur à l’éclat.“

„Das schönste Timbre [Klangfarbe] ist dasjenige, welches Sanftheit mit Leuchten vereinigt.“

Frédéric Berr: Méthode complète S. 3[2]

Carl Baermann

Als wichtiger Aspekt der Grundtechnik muss die Kontrolle über die Klangfarbe gelten. Carl Baermann beschreibt in seiner Clarinettschule die ideale Klangfarbe entsprechend der Ästhetik seiner Epoche und fordert gleichzeitig eine Formbarkeit des Klanges. Dabei kommt zum Ausdruck, dass der Klang in seiner Schönheit nicht starr ("gefroren"), sondern lebendig und modulationsfähig sein muss:

„Da der Ton das Mittel ist, durch welches der Künstler zu dem Zuhörer spricht, so muss auf Tonbildung und Veredelung die grösste Mühe und Sorgfalt verwendet werden... Schön ist der Ton, wenn er einen vollen, vibrierenden, und metallartigen Klang hat und in allen Nuancen und Lagen denselben Charakter behält, bei grösster Fülle seine Schönheit nicht einbüsst und durch Schrille oder Schärfe keine unangenehmen Eindruck hinterlässt; er muss so ausdrucksvoll und biegsam sein, dass er in den zartesten Stellen bei allen Schattierungen sich leicht und bindend nüancieren lässt, mit einem Wort, der schönsten Frauenstimme ähnelt. Doch wenn der Ton auch alle diese Eigenschaften besitzt und es fehlt ihm sein eigentliches Wesen, das "göttliche", welches der Mensch als die Garantie seiner Bestimmung in sich trägt, "die Seele", so ist alles Bemühen und Streben wirkungslos, das diese gefrorene Musik von dem Feuer des Prometheus nicht erreicht wird.“

Carl Baermann: Vollständige Clarinett-Schule[3]

Einzelnachweise

  1. Cahuzac, Louis, Folmer Jensen, Isabel French, Prospère Mimart, R. Hughes, Gaston Hamelin, Pierre Coppola, et al. 2000. The French clarinet school - revisited. [Place of publication not identified]: Grenadilla. The French clarinet school - revisited
  2. Frédéric Berr: Traité, S. 27. Duverger, Paris, 1836
  3. Carl Baermann: Vollständige Clarinett-Schule: von dem ersten Anfang bis zur höchsten Ausbildung des Virtuosen; in 2 Theilen und 4 Abtheilungen verfasst; [1,1]. Johann André, Offenbach a/M 1861. Bayerische Staatsbibliothek[1]