Multiphonics

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Beim Spielen von Multiphonics , auch als Spalt- oder Mehrklängen bezeichnet, erklingen auf dem Blasinstrumnet gleichzeitig Grundton und bestimmte Obertöne.

Grifftabellen und Klangbeispiele

Pionier dieser zeitgenössischen Spiletechnik war der Komponist Bruno Bartolozzi, der in seinem Werk New sounds for Woodwinds [1] eine Zusammenstellung von Mulitphonics mit entsprechneden Grifftabellen für Holzblasinstrumnete bereitstellte. Philipp Rehfeldt präsentiert in seiner Arbeit New Directions for Clarinet [2] umfangreiche Tabellen für Mehrklänge auf der Es-, B- und Bassklarinette, Henri Bok stellt diese in seinem Band New Techniques Bass Clarinet [3] für die Bassklarinette (Modelle von Selmer und Buffet) zusammen.

Neben den vielen Informationen, die Haether Roche auf ihrem Blog für Instrumnetalisten und Komponisten zur Verfügung stellt, bietet auch Nicolas del Grazia unter clarinet-multiphonics.org eine umfassende Beschreibung mit Klangbeispielen und Grifftabellen an. Werden die Hinweise von Heather Roche betr. Stimmritze mit den hier aufgezeigten Tips zu den Übungsbeispielen kombiniert, dürfte sich der Zugang zu den Muiltiphonics noch einfacher gestalten.

Spieltechnik

Durch Anwendung von Gabelgriffen, und bzw. Modifikation der Ansatzformung im Mundinnenraum, d.h. durch bestimmte Veränderungen der Stellung und Form der Zunge lassen sich gleichzeitig Gundton und Öbertöne In Schwingung birngen.

Die Klarinettistin Haether Roche weist auf ihrem Blog siehe: [4] auch auf die zentrale Bedeutung der bewusst differenzierten Spannung in der Stimmritze, Glottis hin. Bei entspannter Glottis erklingt nur der Grundton. Nehmen die beiden Stellknorpel im Kehlpof eine dem Flüstern ähnliche Position ein, gelingt es besser, die Obertöne hervorzubringen. Je nachdem wie eng die Stimmritze gestellt wird, erklingen entsprechend höhere Obertöne. Der Einsatz dieser Technik istauch beim Spielen im hohen Register anzuwenden. Dies soll jedoch mit grösster Vorsicht und nur mit bewusst aktivierter Atemstütze zur Anwendung kommen, um den Kehlkopf nicht durch zu grossem Druck zu strapazieren. Ebenso wichtig ist es, den Ansatzdruck grundsätzlich nicht zu erhöhen. Jedoch kann eine tiefere Position der Ansatzlinie durch Verändern der Unterkieferposition die Ansprache von Mehrklängen erleichtern.

Einzelnachweise

  1. Bruno Bartolozzi: New sounds for Woodwinds. Oxford University Press, London, New York, 1967 [1]
  2. Philipp Rehfeldt: New Directions for Clarinet. Scarecrow Press, Lanham, Maryland 1994 [2]
  3. Henri Bok: New Techniques Bass Clarinet. Rotterdam 2005 [3]