Lizenz Software AG vs. Saas Grund Software AG – Investitionskosten – Lösung: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Fragestellung ===
=== Fragestellung ===


Bis zu welcher Laufzeit fährt ein Kunde effektiv günstiger mit einer SaaS-Lösung, und ab wann wäre die Einmallizenz günstiger?
Bis zu welcher Laufzeit fährt ein Kunde effektiv günstiger mit einer [[Software-as-a-Service|SaaS]]-Lösung, und ab wann wäre die Einmallizenz günstiger?
Zum einfacheren Verständnis werden alle übrigen Kosten bei dieser isolierten Betrachtung ausgeblendet.
Zum einfacheren Verständnis werden alle übrigen Kosten bei dieser isolierten Betrachtung ausgeblendet.


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* Abas ERP (ohne Datum). ''Total Cost of Ownership: ERP-Software aus Investitionssicht''. Abgerufen am 27.09.2018 von https://abas-erp.com/de/news/total-cost-ownership-erp-software-aus-investitionssicht
* Abas ERP (ohne Datum). ''Total Cost of Ownership: ERP-Software aus Investitionssicht''. Abgerufen am 27.09.2018 von https://abas-erp.com/de/news/total-cost-ownership-erp-software-aus-investitionssicht
[[Kategorie:Fallstudien]]

Aktuelle Version vom 12. Januar 2019, 17:14 Uhr

Aufgabe 1

Fragestellung

Bis zu welcher Laufzeit fährt ein Kunde effektiv günstiger mit einer SaaS-Lösung, und ab wann wäre die Einmallizenz günstiger? Zum einfacheren Verständnis werden alle übrigen Kosten bei dieser isolierten Betrachtung ausgeblendet.

Antwort

Unter den gegebenen Annahmen ist eine vergleichbare Software während der ersten 7 Jahre Nutzungszeit nach dem SaaS-Modell kostengünstiger als eine Enterprise-Solution.

Abb. 1: Vergleich kumulierte Kapitalwerte (NPV) bei 8% nach Enterprise-Solution und SaaS-Modell

Abbildung 1 verdeutlicht, wie die Kosteneinsparung bei zunehmender Vertragsdauer gegenüber der Enterprise-Solution abnimmt und das „klassische“ Lizenzmodell ab dem achten Betriebsjahr günstiger ist als die SaaS-Lösung.


Die nachfolgenden Grafiken der jeweiligen Zahlungsströme und Barwerte der beiden Anbieter dokumentieren die Zwischenschritte zum in Abbildung 1 dargestellten Resultat.


Abb. 2: Zahlungsströme 2018-2025 nach Lizenz- und Wartungsanteil im Enterprise-Solution-Modell
Abb. 3: Zahlungsströme 2018-2025 nach Nutzungsgebühr mit (theoretischem) Lizenzanteil im SaaS-Modell
Abb. 4: Barwert per 2018 bei 8% Zins der Enterprise-Solution
Abb. 5: Barwert per 2018 bei 8% Zins der SaaS-Solution































Aufgabe 2

Fragestellung

Warum handelt es sich bei dieser Betrachtung um eine stark eingeschränkte, bzw. irreführende Gegenüberstellung und welche andere Kosten sollten im Sinne eines TCO-Ansatzes noch zusätzlich in die Betrachtung einbezogen werden?

Lösung

Grundsätzlich lassen sich die TCO bei einer genutzten Software in die zwei Blöcke Anschaffungs- und Betriebskosten aufteilen:

Wesentliche Anschaffungskosten:

  • Software-Kosten (Lizenzen, ggf. Kosten für zusätzliche Tools)
  • Hardware-Kosten (Endgeräte, Server, Netzwerkinfrastruktur, Räume etc.)
  • Einmalige Lizenzkosten im Falle von Enterprise-Solution-Modellen
  • Kosten des Auswahlprozesses (externe Berater, Workshops etc.)
  • Customizing- und Anpassungskosten
  • Einführungskosten (Projektmanagement, Datenmigration, Schulungen etc.)

Wesentliche Betriebskosten:

  • Support-Kosten (Hotline)
  • Infrastruktur-Kosten (Räume, Reparaturen, Erneuerung von Hardware)
  • Systemwartung (Wartungsverträge, bzw. Nutzungsverträge bei SaaS-Modellen)
  • Updates (insbesondere Release-Wechsel)
  • Personalaufwände und Kosten für externe Dienstleister
  • Weiterentwicklung (z. B. neue Funktionen, Module oder Schnittstellen)

Da im obigen Berechnungsbeispiel lediglich die einmaligen, bzw. wiederkehrenden Softwarekosten von Dritten berücksichtigt sind, fehlen die meisten der oben aufgeführten Kosten. In der Software-Industrie wird oft davon ausgegangen, dass bei Enterprise-Solution-Modellen lediglich 10% auf Software-Lizenzen entfallen. Der wesentlich grössere Teil (90%) betrifft sonstige Kosten wie Hardware, Personal, Implementierung etc.

Dass diese Kosten sowohl in diesem Fallbeispiel wie auch in der Praxis oft ausser Acht gelassen werden, hängt direkt damit zusammen, dass sie oftmals nicht leicht zu quantifizieren sind. Dies wiederum ist z. B. im Falle der internen IT-Personalaufwände dadurch begründet, dass die interne IT meist eine grosse Zahl an Applikationen und Services betreut und ihre Aufwände für die Betreuung jedes einzelnen Systems nicht systematisch erfasst.

Quelle