Spartenorganisation

Aus Controlling-Wiki
Version vom 23. Februar 2016, 11:30 Uhr von Marcel.fallegger (Diskussion | Beiträge) (Schützte „Spartenorganisation“ ([Bearbeiten=Nur Administratoren erlauben] (unbeschränkt) [Verschieben=Nur Administratoren erlauben] (unbeschränkt)))

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Bestätigte Version (Unterschied) | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Geprüft: Positiv beurteilt
Abb. 1: Schema der Spartenorganisation (Thommen & Achleitner, 2012, S. 875-876)

Bei der Spartenorganisation ist das Unternehmen in verschiedene Sparten bzw. Divisionen durch Anwendung des Objektprinzips gegliedert. Damit verfolgt das Unternehmen die Aufteilung eines heterogenen Produktionsprogramms in homogene Einheiten (Thommen & Achleitner, 2012, S. 875-876). Oft wird die Spartenorganisation, veranschaulicht in Abbildung 1, auch als Geschäftsbereichsorganisation bezeichnet. Zu den typischen Gliederungskriterien von Sparten gehören Produkte bzw. Produktgruppen, Kundengruppen, geografische Regionen, Märkte oder Projekte. Je nach Spanne der Entscheidungsdelegation und Umfang der Verantwortung von Einheiten lassen sich die folgenden Center-Typen abgrenzen: Revenue-Center, Cost-Center, Profit-Center und Investment-Center (Merchant & Van der Stede, 2012, S. 262-263). Neben den Divisionen werden zumeist auch zentrale Stellen (Zentralabteilungen) geschaffen, die bestimmte Funktionen zentral für alle Divisionen übernehmen (Scherm & Pietsch, 2007, S. 176-177). Diese Zentralfunktionen können gegebenenfalls auch als Shared Service Center ausgestaltet sein.

Vorteile Nachteile

- Marktnähe/Marktorientierung
- mehr Flexibilität durch kleinere Einheiten
- Zukauf/Verkauf von Einheiten leichter
- hohe Transparenz hinsichtlich Erfolg/Misserfolg im Unternehmen (Reduzierung opportunistischen Verhaltens von Managern)
- Motivation der Mitarbeiter durch mehr Autonomie
- Entlastung Top-Management (Senkung von Transaktionskosten)
- übersichtliche Organisationsstruktur
- schnellere Entscheidungen durch kurze Kommunikationswege

- potenzielle Divergenz zwischen Divisions- und Unternehmenszielen
- grosser Bedarf an qualifizierten Führungskräften
- Kannibalismus zwischen Divisionen
- Spartenegoismus
- Nichtausnutzung von Synergien
- Effizienzverluste durch mangelnde Teilbarkeit von Ressourcen und suboptimale Betriebsgrössen
- Koordinationsprobleme und hoher administrativer Aufwand (z. B. Spartenerfolgsrechnung)
- Verrechnungspreise als Konfliktpotenzial

Quellen

Literaturverzeichnis

Weiterführende Literatur

  • Bea, F. X. & Göbel, E. (2010). Organisation. Theorie und Gestaltung (4. Aufl.). Stuttgart: Lucius & Lucius.
  • Vahs, D. (2015). Organisation. Ein Lehr- und Managementbuch (8. Aufl.). Stuttgart: Schäffer-Poeschel.

Autor

Marcel Fallegger