Haltearbeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Gleichzeitig lässt sich der rechte Daumen (entsprechend dem musikalischen Zusammenhang) von der Haltearbeit entlasten.
Gleichzeitig lässt sich der rechte Daumen (entsprechend dem musikalischen Zusammenhang) von der Haltearbeit entlasten.
Die Form des rechten Daumens sollte wenn immer möglich in allen Gelenken leicht gebogen bleiben. Das Gesamtbild der Gelenkstellungen des Daumens beeinflusst in erheblichem Mass die Gelenktsellungen der anderen Finger. Je nach Handgrösse ist eine mehr oder weniger gebogene Form der Finger anzustreben, um unnötige Spannungen in der Hand zu vermeiden. Leicht gebeugte Finger ermöglichen grössere Beweglichkeit.<ref>Paolo Beltramini, Interview mit Hienirch Mätzener, Dezember 2013 (n.publ.)</ref>           
Die Form des rechten Daumens sollte wenn immer möglich in allen Gelenken leicht gebogen bleiben. Das Gesamtbild der Gelenkstellungen des Daumens beeinflusst in erheblichem Mass die Gelenktsellungen der anderen Finger. Je nach Handgrösse ist eine mehr oder weniger gebogene Form der Finger anzustreben, um unnötige Spannungen in der Hand zu vermeiden. Leicht gebeugte Finger ermöglichen grössere Beweglichkeit.<ref>Paolo Beltramini, Interview mit Hienirch Mätzener, Dezember 2013 (n.publ.)</ref>           
Möglichkeiten der Gewichtsverteilung, je nach Tonhöhe:
*  bis e’:
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Das Instrument kann ausschliesslich mit den Fingern der linken Hand  gehalten werden. Der kleine Finger der l.H. wird je nach musikalischem Zusammenhang auf einer der Klappen cis’, e, f, oder fis platziert. Auch im unteren Register muss die rechte Hand nicht an der Haltearbeit beteiligt sein
* f’
:Eingerückte Zeile
Mit dem Daumen und dem kleinen Finger der kleinen Finger linken Hand, der je nach musikalischem Zusammenhang auf einer der erwähnten Klappen liegt, kann ein Teil des Gewichtes ghalten werden. Der Daumen der rechten Hand beteiligt sich an der Haltearbeit, muss in diesem Flall nicht das das gesamte Gewicht tragen.
* g’
:Eingerückte Zeile
Die linken Hand kann bei schnelleren Passagen keine Haltearbeit leisten.
Bei ausgahltenen Tönen können Ringfinger und kleiner Finger (z.B. auf  E-Klappe) der linken Hand in die Haltearbeit einbezogen werden. Die Hauptarbeit leiste die rechte Hand: da Gewicht liegt auf dem Daumen (Daumenstütze) und je nach musikalischem Zusammenhang können (in prioritärere Reihenfolge) kleiner Finger, Ring-, Mittel- und Zeigefinger einbezogen werden.
* gis’, a’, b'
In schnelleren Passagen ist keine Haltearbeit mit der linken Hand möglich.
Auf den rechten Daumen kann bei der Haltearbeit nicht verzichtet werden. Das Instrument kann aber zusätzlich auf dem 4. Und 5. Finger links sowie auf weiteren Fingern der rechten Hand balanciert werden, so dass die Gewichtsbelastung im Ansatzbereich auch auf die oberen Schneidezähne gelenkt wird.
empfohlener Fingersatz
* a', b'
Empfohlene FIngersätze <ref>Jack Brimer:
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
== Siehe auch ==
* [[Ansatz]]
== Einzelnachweise ==
<references />
== Quellen ==
* Guy, L. & Bonade: D. The Daniel Bonade Workbook: Bonade’s Fundamental Playing Concepts, with Illustrations, Exercises, and an Introduction to the Orchestral Repertoire: Rivernote Press, 2007 [http://books.google.ch/books?id=CsiOmgEACAAJ Google Books]

Version vom 2. August 2014, 21:57 Uhr

Auf die Ansatzformung folgt das Ansetzen des Instrumentes durch eine bewusst ausgeführte Haltearbeit. Bei der Haltearbeit des Instruments sollten alle involvierten Gelenke der Finger, Hände und Arme mit der Biege- und Streckmuskulatur soweit stabilisiert werden, dass keines der durch das Gewicht des Instrumentes durchgeknickt werden kann. Die Haltearbeit des Instrumentes ist eng mit der Ansatzformung verbunden, da sie die klangrelevanten Faktoren wie Ansatzlinie und auf das Blatt einwirkender Druck entscheidend beeinflussen kann. Unter der Ansatzlinie versteht man die Linie, auf welcher das Blatt auf Unter- (oder Ober-)Lippe aufliegt. Adie Ansatzlinie bestimmt die Grösse der Blattfläche, welche frei schwingen kann.

Der Druck, der auf das Klarinettenblatt ausgeübt wird, ist vom Einsatz der Kaumuskulatur und von der Haltearbeit in Kombination mit der Kieferstellung abhängig. Es ist von Vorteil, den Kiefer durch gleichzeitigen Einsatz von Mund öffnender und Mund schliessender Muskeln zu stabilisieren. Wird bei der Ansatzformung nur die schliessende Kiefermuskulatur (M. Masseter) aktiviert, entsteht ein zu grosser Druck auf das Klarinettenblatt und die Klangqualität wird negativ beeinflusst.

Vorgehen

Abbildung A

In einem ersten Schritt das Klarinettenmundstück ca. 1 cm von der Spitze entfernt an den oberen Schneidezähnen ansetzen. Es bleibt ein Zwischenraum zwischen Blatt und Unterlippe (Abb. A).

Es gibt drei Möglichkeiten, den Kontakt zwischen Blatt und Unterlippe herzustellen (bitte ausprobieren):


Abbildung B

1. Der Unterkiefer wird nach oben gezogen (Abb. B); Diese Bewegung wird mit der kräftigen Kiefermuskulatur gesteuert.

Nachteile
Die frei schwingende Fläche des Blattes wird kleiner
Der Druck der Unterlippe trifft das Blatt an einer bereits dünnen Stelle, der Abstand zum Mundstück verringert sich, es bleibt wenig Spielraum für die Schwingung des Blattes
Die Bahnöffnung ist an dieser Stelle bereits etwas grösser, was die Hebelwirkung der Kraft auf das Blatt verstärkt. Der 1. und 2. beschrieben Effekt verdoppelt sich
Die Unterlippe läuft Gefahr, durch die kräftige Kiefermuskulatur zwischen Blatt und unterer Zahnreihe lädiert zu werden

Siehe auch Frédéric Berr, Traité 1836 zum Thema "Beissen"

Abbildung C

2. Empfohlene Technik[1]: Der Unterkiefer wird nach vorne geschoben (Abb C).

Vorteil
Die frei schwingende Fläche des Blattes wird grösser
Nachteil
Diese Kieferposition kann eine ungünstige Spannung auf den Kehlkopf ausüben


Abbildung D

3. Der Winkel zwischen Klarinette und Oberkörper wird durch eine Bewegung der Arme soweit verkleinert, bis ein Kontakt mit der Unterlippe entsteht (Abb. D).

Vorteile
Die Kieferposition bleibt dabei geöffnet und flexibel
Die frei schwingende Fläche des Blattes ist optimal gross

Haltearbeit rechte und linke Hand

Wird das Instrument nur mit der linken Hand in Spielposition gehalten, entsteht durch in einem Drehmoment ein deutlich spürbarer Druck auf die oberen Schneidezähne. Dies erlaubt uns, die Blattschwingung mit nur minimalem Druck auf der Unterlippe zu kontrollieren. Gleichzeitig lässt sich der rechte Daumen (entsprechend dem musikalischen Zusammenhang) von der Haltearbeit entlasten. Die Form des rechten Daumens sollte wenn immer möglich in allen Gelenken leicht gebogen bleiben. Das Gesamtbild der Gelenkstellungen des Daumens beeinflusst in erheblichem Mass die Gelenktsellungen der anderen Finger. Je nach Handgrösse ist eine mehr oder weniger gebogene Form der Finger anzustreben, um unnötige Spannungen in der Hand zu vermeiden. Leicht gebeugte Finger ermöglichen grössere Beweglichkeit.[2]

Einzelnachweise

  1. Larry Gay, The Daniel Bonade Workbook, Riverside Press, Stony Point, NY, 2000 Daniel Bonade, Compendium
  2. Paolo Beltramini, Interview mit Hienirch Mätzener, Dezember 2013 (n.publ.)