Intonation

Aus Cladid-Wiki

Im Zusammenhang mit instrumnetaltechnischen Fragen bezieht sich der Begriff der Intonation auf die Feinabstimmung der Tonhöhe. Das professionelle Instrumentalspiel und der Gesang fordern vom aktiv Musizierenden zwei Fähigkeiten:

  • Das Erkennen der klingenden Tonhöhen im Zusammenklang mit einem Basston oder in ihrer Funktion in einem Akkord.
  • Die Fähigkeit, auf dem Instrumnet die Feinabstimmung der Tonhöhe entsprechend der aktuell geforderten Tonhöhenverhältnisse vornehmnen zu können.

Folgende Autoren schreiben auf Clarinet Didacitcs zum Thema Intonation:

Historische Quellen

Johann Georg Heinrich Backofen

J. G. H. Backofen legt grössten Wert auf eine reine Intonation beim Klarinettenspiel. Da eine rein intonierende Klarinette vom Instrumentenbau nicht gefordert werden kann, muss der "geübte Bläser" folgendes versuchen:

„... ob nichts durch Nachlassen oder Treiben des Mundes zu gewinnen sei ... Noch wäre zu versuchen, ob nicht mancher falsche Ton durch eine andere Applikatur rein gemacht werden könnte.

... Dieser Lehrer ... der nicht nur das Spiel auf der Klarinette vollkommen versteht, sondern auch die Violine so spielt, dass er darauf den Unterricht erteilen kann ohne dadurch in der reinen Intonation gestört zu werden ... mache den Schüler gleich anfangs auf jeden falschen Ton aufmerksam und suche ihm bestmöglichst abzuhelfen. Durch diese freylich mühsame, aber auch äusserst nützliche Uebung der reinen Intonation erlangt der Blasinstrumentist den Vortheil eines an Beugsamkeit gewöhnten Ansatzes.“

Johann Georg Heinrich Backofen: Anweisung zur Klarinette nebst einer kurzen Abhandlung über das Bassetthorn[1]

Carl Baermann

Die Hinweise betr. Intonation berühren in Carl Baermanns Clarinett-Schule [2] Bayerische Staatsbibliothekdigital lediglich technische Aspekte: so wird das Ausziehen der Birne als intonationskorrigierendes Mittel beschrieben. Bei Veränderungen der Bohrung im oberen Mittelstück kann die Duodezime zu eng werden. Abhilfe bringt hier ein vorsichtiges Nachräumen der Innenbohrung.

Frédéric Berr

Berr geht im Zusammenhang mit der Orchesterpraxis auf das Thema Intonation ein. Er empfiehlt besonders im Zusammenspiel mit Fagott und Flöte eine felxible Spielweise und die Bereitschaft, bei Intonationsproblemen den anderen Instrumentalisten entgegenzukpmmen. Am Ton g1 zeigt er exemplarisch die Möglichkeit von Intonationskorrekturen durch vier verschieden Griffe auf.

„Il y a quatre manières de prendre le Sol cela dépend du doigté et de la justesse“ (Berr, Klosé: 1837/1907, P.12)“

„Es gibt vier Möglichkeiten, den Ton g’ zu greifen, entsprechend dem Fingersatz [der aktuellen Passage] und der Intonation)“

Frédéric Berr: Méthode complète[3]

Einzelnachweise

  1. Johann Georg Heinrich Backofen, Karl Ventzke (Herausgeber): Anweisung zur Klarinette nebst einer kurzen Abhandlung über das Bassetthorn, S. 2. Reprint der Ausgabe Leipzig, 1803. Moeck, Zelle 1986.
  2. Carl Baermann: Vollständige Clarinett-Schule: von dem ersten Anfang bis zur höchsten Ausbildung des Virtuosen; Ertser Theil Op.63. Johann André, Offenbach/Main 1861.
  3. Frédéric Berr: Méthode complète de Clarinette adoptée au Conservatoire de Musique de Paris. Paris 1836.