Klangfarbe: Unterschied zwischen den Versionen

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Frédéric Berr
Après avoire aspiré l’air, il ne faut pas le dépenser inutilement, on doit le conserver à la disposition et rester toujours maître de a direction et du degré de force que le son exige. Les efforts maladroits,  l’action d’enfler les joues au lieux de donner un coups de langue, annoncent un exécutant qui ne sait point diriger le souffle. Le temps qu’on perd à donner un coup de gosier est destiné à une note qu’on entend plus à propos. Au lieu de  conduire  l’air en colonne droite comme on le ferait avec un piston, la plupart des  artistes qui jouant des instruments à vent dépensent tout de suite, en l’expirant en gerbe, et il de peuvent former des son égaux, et de longue durée, des sons droits.
[[Kategorie:Grundtechnik]]
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[[Kategorie:Interpretation]]
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Die '''Klangfarbe''' (auch das Timbre) ist in der Musik einer der Parameter des einzelnen Tons und wird bestimmt durch sein Klangspektrum, also das spezifische Gemisch aus Grundton, Obertönen, Rauschanteilen, sowie den zeitlichen Verlauf dieses Spektrums und der Lautstärke.<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Klangfarbe] (Definition Wikipedia)</ref>
Die '''Klangfarbe''' (auch das Timbre) ist in der Musik einer der Parameter des einzelnen Tons und wird bestimmt durch sein Klangspektrum, also das spezifische Gemisch aus Grundton, Obertönen, Rauschanteilen, sowie den zeitlichen Verlauf dieses Spektrums und der Lautstärke.<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Klangfarbe] (Definition Wikipedia)</ref>
Die Merkmale einer künstlerisch wertvollen Klangfarbe unterliegen ästhetischen Entscheidungen, die ihrerseits stark vom aktuellen Umfeld geprägt sind. In der zweiten Hälfte des 20. Jh. hatte sich ein Klangideal eines eher dunklen und weichen Klarinettentones verbreitet. Zum Vergleich mit den subjektiv gefassten Klangvoerstellungen des Lesers können folgende Zitate interessieren:
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| Text        = Le plus beau timbre est celui qui réunit la douceur à l’éclat.
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| ref        = <ref name="Frédéric Berr">Frédéric Berr: ''Traité, S. 27''. Duverger, Paris, 1836</ref>
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Als wichtiger Aspekt der Grundtechnik muss die Kontrolle über die '''Klangfarbe''' gelten. Carl Baermann beschreibt in seiner Clarinettschule die ideale Klangfarbe entsprechend der Ästhetik seiner Epoche und fordert gleichzeitig eine Formbarkeit des Klanges. Dabei kommt zum Ausdruck, dass der Klang in seiner Schönheit nicht starr, sondern lebendig und modulationsfähig sein muss:
Als wichtiger Aspekt der Grundtechnik muss die Kontrolle über die '''Klangfarbe''' gelten. Carl Baermann beschreibt in seiner Clarinettschule die ideale Klangfarbe entsprechend der Ästhetik seiner Epoche und fordert gleichzeitig eine Formbarkeit des Klanges. Dabei kommt zum Ausdruck, dass der Klang in seiner Schönheit nicht starr, sondern lebendig und modulationsfähig sein muss:
| Text        = Da der Ton das  Mittel ist, durch welches der Künstler zu dem Zuhörer spricht, so muss auf [[Tonbildung]] und Veredelung die grösste Mühe und Sorgfalt verwendet werden... Schön ist der Ton, wenn er einen vollen, vibrierenden, und metallartigen '''Klang''' hat und in allen Nuancen und Lagen denselben Charakter behält, bei grösster Fülle seine Schönheit nicht einbüsst und durch Schrille oder Schärfe keine unangenehmen Eindruck hinterlässt; er muss so ausdrucksvoll und biegsam sein, dass er in den zartesten Stellen bei allen Schattierungen sich leicht und bindend nüancieren lässt, mit einem Wort, der schönsten Frauenstimme ähnelt. Doch wenn der Ton auch alle diese Eigenschaften besitzt und es fehlt ihm sein eigentliches Wesen, das "göttliche", welches der Mensch als die Garantie seiner Bestimmung in sich trägt, "die Seele", so ist alles Bemühen und Streben wirkungslos, das diese gefrorene Musik von dem Feuer des Prometheus nicht erreicht wird.
| Text        = Da der Ton das  Mittel ist, durch welches der Künstler zu dem Zuhörer spricht, so muss auf [[Tonbildung]] und Veredelung die grösste Mühe und Sorgfalt verwendet werden... Schön ist der Ton, wenn er einen vollen, vibrierenden, und metallartigen '''Klang''' hat und in allen Nuancen und Lagen denselben Charakter behält, bei grösster Fülle seine Schönheit nicht einbüsst und durch Schrille oder Schärfe keine unangenehmen Eindruck hinterlässt; er muss so ausdrucksvoll und biegsam sein, dass er in den zartesten Stellen bei allen Schattierungen sich leicht und bindend nüancieren lässt, mit einem Wort, der schönsten Frauenstimme ähnelt. Doch wenn der Ton auch alle diese Eigenschaften besitzt und es fehlt ihm sein eigentliches Wesen, das "göttliche", welches der Mensch als die Garantie seiner Bestimmung in sich trägt, "die Seele", so ist alles Bemühen und Streben wirkungslos, das diese gefrorene Musik von dem Feuer des Prometheus nicht erreicht wird.

Version vom 11. August 2014, 11:50 Uhr

Die Klangfarbe (auch das Timbre) ist in der Musik einer der Parameter des einzelnen Tons und wird bestimmt durch sein Klangspektrum, also das spezifische Gemisch aus Grundton, Obertönen, Rauschanteilen, sowie den zeitlichen Verlauf dieses Spektrums und der Lautstärke.[1] Die Merkmale einer künstlerisch wertvollen Klangfarbe unterliegen ästhetischen Entscheidungen, die ihrerseits stark vom aktuellen Umfeld geprägt sind. In der zweiten Hälfte des 20. Jh. hatte sich ein Klangideal eines eher dunklen und weichen Klarinettentones verbreitet. Zum Vergleich mit den subjektiv gefassten Klangvoerstellungen des Lesers können folgende Zitate interessieren:

„Le plus beau timbre est celui qui réunit la douceur à l’éclat.“

„Das schönste Timbre [Klangfarbe] ist dasjenige, welches Sanftheit mit Leuchten vereinigt.“

Frédéric Berr: Méthode complète S. 3[2]

Als wichtiger Aspekt der Grundtechnik muss die Kontrolle über die Klangfarbe gelten. Carl Baermann beschreibt in seiner Clarinettschule die ideale Klangfarbe entsprechend der Ästhetik seiner Epoche und fordert gleichzeitig eine Formbarkeit des Klanges. Dabei kommt zum Ausdruck, dass der Klang in seiner Schönheit nicht starr, sondern lebendig und modulationsfähig sein muss: | Text = Da der Ton das Mittel ist, durch welches der Künstler zu dem Zuhörer spricht, so muss auf Tonbildung und Veredelung die grösste Mühe und Sorgfalt verwendet werden... Schön ist der Ton, wenn er einen vollen, vibrierenden, und metallartigen Klang hat und in allen Nuancen und Lagen denselben Charakter behält, bei grösster Fülle seine Schönheit nicht einbüsst und durch Schrille oder Schärfe keine unangenehmen Eindruck hinterlässt; er muss so ausdrucksvoll und biegsam sein, dass er in den zartesten Stellen bei allen Schattierungen sich leicht und bindend nüancieren lässt, mit einem Wort, der schönsten Frauenstimme ähnelt. Doch wenn der Ton auch alle diese Eigenschaften besitzt und es fehlt ihm sein eigentliches Wesen, das "göttliche", welches der Mensch als die Garantie seiner Bestimmung in sich trägt, "die Seele", so ist alles Bemühen und Streben wirkungslos, das diese gefrorene Musik von dem Feuer des Prometheus nicht erreicht wird. | Autor = Carl Baermann | Quelle = Clarinett-Schule | lang = dt | ref = [3] }}

Einzelnachweise

  1. [1] (Definition Wikipedia)
  2. Frédéric Berr: Traité, S. 27. Duverger, Paris, 1836
  3. [2]