Grafiken

Aus Lernen und Lehren
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Mit Grafiken können komplexe Inhalte veranschaulicht werden. Sie werden dadurch oft intuitiv erfassbar.

Hinter einer guten graphischen Veranschaulichung komplexer Inhalte steckt allerdings erheblich Denk- und Entwicklungsarbeit.

Gute und schlechte Grafiken

Um den wichtigsten Punkt zu verstehen, kann man die Abbildung 1 mit der Abbildung 2 vergleichen in https://www.gkb.ch/gkb/medien.nsf/img/Case_GKB_Downloads/$FILE/Wege_zur_Hoechstleistungsorganisation_Heike_Bruch.pdf . In der Abbildung 1 hat jede Achse und jeder Quadrant (Viertel) einen Sinn. Welchen Sinn aber haben in der Abbildung 2 die grauen Verbindungslinien zwischen den drei orangen Feldern? Diesen Fehler, dass man drei Begriffe, bloss weil es drei sind, in einem Dreieck darstellt, sieht man oft.
Dreiecke sind hingegen eine gute Veranschaulichung, wenn es um die Beziehungen zwischend drei Dingen geht, wie z.B. im sogenannten "didaktischen Dreieck" (http://daten.didaktikchemie.uni-bayreuth.de/v_fachdidaktik/1_Einfuehrung.htm). Während bei der oben genannten Abbildung 2 nirgendwo die Rede davon ist, welche Bedeutung die drei Linien zwischen den drei orangen Feldern (=Eckpunkte eines Dreiecks) haben, ist hier im Text ausführlich die Rede davon, welche Bedeutung eben diese Verbindungslinien (=Beziehungen) haben.
Auch auf https://de.wikipedia.org/wiki/Diamanten-Modell ist unklar, welche Bedeutung die Pfeile haben. Gute Grafiken zeichnen sich also dadurch aus, dass sie aus bedeutungsvollen Elementen bestehen. Was nur "aufhübschen" will, gehört weg - weil es eben nicht hilft, komplexe Zusammenhänge zu verstehen - und daran allein misst sich die Güte einer Grafik hier.

Richtige und falsche Grafiken?

Für komplexe Zusammenhänge gibt es in der Regel nicht die eine richtige grafische Veranschaulichung. Meist gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die jeweils vor- aber auch Nachteile haben. Man sollte sich hüten, die eigene Lösung für die richtige zu halten. Didaktisch produktiver ist es, die Lernenden zu fragen, was an der ihnen vorgeschlagenen grafischen Veranschaulichung sie hilfreich wahrnehmen und wo sie Schwächen in der Übersetzung in die grafische Sprache sehen; oder gar, die Lernenden aufzufordern, sich mit eigenen Grafiken zu versuchen. Dies führt in der Regel zu einer ausgezeichneten Durchdringung komplexer Inhalte.