Kategorie:Tonbildung: Unterschied zwischen den Versionen

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===Musikalische Zielsetzungen===
===Musikalische Zielsetzungen===
Die Arbeit an der Tonbildung orientiert sich an den musikalischen Zielsetzungen. Diese wiederum definieren sich durch die Qualität der [[Klangfarbe]], [[Artikulation#Ansprache, Toneinsatz|Ansprache]], [[Artikulation]], [[Intonation]] und über den [[Dynamik|dynamischen Verlauf]] des Klanges (Tonführung). So vereint die Fähigkeit der Tonbildung wichtige Voraussetzungen für eine aussagekräftige [[:Category:Interpretation|Interpretation]].
Die Arbeit an der Tonbildung orientiert sich an den musikalischen Zielsetzungen. Diese wiederum definieren sich durch die Qualität der [[Klangfarbe]], [[Artikulation#Ansprache, Toneinsatz|Ansprache]], [[Artikulation]], [[Intonation]] und über den [[Dynamik|dynamischen Verlauf]] des Klanges (Tonführung). So vereint die Fähigkeit der Tonbildung wichtige Voraussetzungen für eine aussagekräftige [[:Category:Interpretation|Interpretation]].
[[Kategorie:Grundtechnik|Tonbildung]]
[[Kategorie:Interpretation|Interpretation]]
===Vermittlung der Tonbildung als didaktische Herausforderung===
Nachdem in den frühen Unterrichtswerken die Aspekte der Tonbildung und differenzierter Artikulationen unterschiedlich abgehandelt werden, setzt um 1840 als Folge der Zusammenarbeit der Klarinettisten [https://de.wikipedia.org/wiki/Hyacinthe_Klos%C3%A9 Hyacinthe Klose] mit dem Instrumentenbauer [https://de.wikipedia.org/wiki/Buffet_Crampon Louis August Buffet] eine Entwicklung ein, in der die Ausbildung fingertechnischer Fertigkeiten zunehmend an Bedeutung gewinnt. Im 20.Jh. erscheinen schliesslich Lehrwerke, welche die Themen der Tonbildung, differenzierten Artikulation und Intonation nur noch am Rande thematisieren. Eine Sammlung guter Tonübungen wiederum präsentieren Eva Wassern-Margolis<ref>Wasserman-Margolis, Eva. 1997. Time for tone: exercises to develop or enhance your clarinet tone. Kfar Sava, OR-TAV Music Publications Israel</ref> oder Reiner Wehle <ref>Wehle Reiner, 2009. Reiner Wehle: Clarinet Fundamentals, Vol.1. Klangübungen und Artikulation. Mainz, New York.</ref> . Deren physiologische Umsetzung - worauf ist bei der Ansatzformung zu achten, wie wirkt sich eine bestimmte Zungenform und -Stellung auf den Klang aus, wie modifiziere ich meine Atmung - bleibt jedoch Gegenstand der persönlichen Vermittlung durch die Lehrperson (siehe Eric Hoeprich 2008)<ref>Eric Hoeprich: ''The Clarinet, S. 227 ff.'' . The Yale Musical Instruments Series, Yale University Press, New Naven und London 2008 [https://books.google.ch/books?id=Hnh0G2wrJvsC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false google books]</ref>.
[[Kategorie:Grundtechnik|Tonbildung]]
[[Kategorie:Interpretation|Interpretation]]
===Instrumentale Faktoren===
===Instrumentale Faktoren===
Wichtige klangrelevante Faktoren ergeben sich durch die Bauweise des Instrumentes und die Beschaffenheit und Ausmasse von Blatt und Mundstück. Dazu kommt die aktuell gegriffene Ton- und Registerlage und die dazu verwendete Griffkombination. Die Beschaffenheit des eigentlichen Klangerregers wirkt auf Klangfarbe, Dynamik und Intonation.
Wichtige klangrelevante Faktoren ergeben sich durch die Bauweise des Instrumentes und die Beschaffenheit und Ausmasse von Blatt und Mundstück. Dazu kommt die aktuell gegriffene Ton- und Registerlage und die dazu verwendete Griffkombination. Die Beschaffenheit des eigentlichen Klangerregers wirkt auf Klangfarbe, Dynamik und Intonation.
<br>Durch die unterschiedliche Priorität, die den einzelnen physiologischen und instrumentalen Faktoren zugemessen wird, und durch die Auseinandersetzung mit den Wechselwirkungen zwischen diesen Faktoren definieren sich unterschiedliche Lehrmeinungen über die „richtige“ Technik der Tonbildung.
<br>Durch die unterschiedliche Priorität, die den einzelnen physiologischen und instrumentalen Faktoren zugemessen wird, und durch die Auseinandersetzung mit den Wechselwirkungen zwischen diesen Faktoren definieren sich unterschiedliche Lehrmeinungen über die „richtige“ Technik der Tonbildung.
===Vermittlung der Tonbildung als didaktische Herausforderung===
Nachdem in den frühen Unterrichtswerken die Aspekte der Tonbildung sowie auch  differenzierter Artikulationen eine wichtige rolle spielen, setzt in Frankreich um. Die Zusammenarbeit des Klarinettisten [https://de.wikipedia.org/wiki/Hyacinthe_Klos%C3%A9 Hyacinthe Klose] mit dem Instrumentenbauer [https://de.wikipedia.org/wiki/Buffet_Crampon Louis August Buffet] ermöglichte ein virtuoses Spiel in allen Tonarten. Als folge dieser Neuerungen gewann in der Ausbildung das Erarbeiten fingertechnischer Fertigkeiten zunehmend an Bedeutung. Im 20.Jh. erscheinen schliesslich Lehrwerke, in denen Tonbildung, differenzierte Artikulation und Intonation nur noch am Rande thematisiert werden. Eine Sammlung guter Tonübungen wiederum präsentieren Eva Wassern-Margolis<ref>Wasserman-Margolis, Eva. 1997. Time for tone: exercises to develop or enhance your clarinet tone. Kfar Sava, OR-TAV Music Publications Israel</ref> oder Reiner Wehle <ref>Wehle Reiner, 2009. Reiner Wehle: Clarinet Fundamentals, Vol.1. Klangübungen und Artikulation. Mainz, New York.</ref> . Deren physiologische Umsetzung - worauf ist bei der Ansatzformung zu achten, wie wirkt sich eine bestimmte Zungenform und -Stellung auf den Klang aus, wie modifiziere ich meine Atmung - bleibt jedoch Gegenstand der persönlichen Vermittlung durch die Lehrperson (siehe Eric Hoeprich 2008)<ref>Eric Hoeprich: ''The Clarinet, S. 227 ff.'' . The Yale Musical Instruments Series, Yale University Press, New Naven und London 2008 [https://books.google.ch/books?id=Hnh0G2wrJvsC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false google books]</ref>.


[[Kategorie:Grundtechnik|Tonbildung]]
[[Kategorie:Grundtechnik|Tonbildung]]

Version vom 30. Mai 2021, 22:38 Uhr


Beiträge der Interviewpartner

Das Know-how der Tonbildung

Das instrumentaltechnische Know-how der Tonbildung fasst die Beherrschung der Parameter Ansatzformung, Vokalformung, Haltearbeit, Atemstütze, Luftführung, Spielhaltung, allgemeine Körperhaltung zusammen. Diese Parameter stehen in ständiger Wechselwirkung und müssen unter einander ausbalanciert werden. Jede individuell ausgeformte Ansatzformung und Vokalisierung bedingt eine entsprechende Luftführung und Atemstütze. Eine fundierte Tonbildung gilt als Voraussetzung zur Beherrschung und Kontrolle über Zungenartikulation und Toneinsatz.

Musikalische Zielsetzungen

Die Arbeit an der Tonbildung orientiert sich an den musikalischen Zielsetzungen. Diese wiederum definieren sich durch die Qualität der Klangfarbe, Ansprache, Artikulation, Intonation und über den dynamischen Verlauf des Klanges (Tonführung). So vereint die Fähigkeit der Tonbildung wichtige Voraussetzungen für eine aussagekräftige Interpretation.

Instrumentale Faktoren

Wichtige klangrelevante Faktoren ergeben sich durch die Bauweise des Instrumentes und die Beschaffenheit und Ausmasse von Blatt und Mundstück. Dazu kommt die aktuell gegriffene Ton- und Registerlage und die dazu verwendete Griffkombination. Die Beschaffenheit des eigentlichen Klangerregers wirkt auf Klangfarbe, Dynamik und Intonation.
Durch die unterschiedliche Priorität, die den einzelnen physiologischen und instrumentalen Faktoren zugemessen wird, und durch die Auseinandersetzung mit den Wechselwirkungen zwischen diesen Faktoren definieren sich unterschiedliche Lehrmeinungen über die „richtige“ Technik der Tonbildung.

Vermittlung der Tonbildung als didaktische Herausforderung

Nachdem in den frühen Unterrichtswerken die Aspekte der Tonbildung sowie auch differenzierter Artikulationen eine wichtige rolle spielen, setzt in Frankreich um. Die Zusammenarbeit des Klarinettisten Hyacinthe Klose mit dem Instrumentenbauer Louis August Buffet ermöglichte ein virtuoses Spiel in allen Tonarten. Als folge dieser Neuerungen gewann in der Ausbildung das Erarbeiten fingertechnischer Fertigkeiten zunehmend an Bedeutung. Im 20.Jh. erscheinen schliesslich Lehrwerke, in denen Tonbildung, differenzierte Artikulation und Intonation nur noch am Rande thematisiert werden. Eine Sammlung guter Tonübungen wiederum präsentieren Eva Wassern-Margolis[1] oder Reiner Wehle [2] . Deren physiologische Umsetzung - worauf ist bei der Ansatzformung zu achten, wie wirkt sich eine bestimmte Zungenform und -Stellung auf den Klang aus, wie modifiziere ich meine Atmung - bleibt jedoch Gegenstand der persönlichen Vermittlung durch die Lehrperson (siehe Eric Hoeprich 2008)[3].

Einzelnachweise

  1. Wasserman-Margolis, Eva. 1997. Time for tone: exercises to develop or enhance your clarinet tone. Kfar Sava, OR-TAV Music Publications Israel
  2. Wehle Reiner, 2009. Reiner Wehle: Clarinet Fundamentals, Vol.1. Klangübungen und Artikulation. Mainz, New York.
  3. Eric Hoeprich: The Clarinet, S. 227 ff. . The Yale Musical Instruments Series, Yale University Press, New Naven und London 2008 google books

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