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Version vom 15. Januar 2018, 14:52 Uhr
Unter einer Beteiligung wird eine rechtlich eigenständige Tochtergesellschaft verstanden, deren Mehrheit eine Muttergesellschaft hält (Heesen, 2017, S. 10). Im Rahmen des Beteiligungscontrollings werden die operativen Ergebnisse der Beteiligung sowie deren Wertsteigerung überwacht (S. 2). Die Aufgabenschwerpunkte des Beteiligungscontrollings können anhand des Lebenszyklus der Beteiligung beschrieben werden (S. 11).
Definition
Burger, Ulbrich & Ahlemeyer (2010) unterscheiden zwischen dem juristischen und dem betriebswirtschaftlichen Beteiligungsbegriff. Demnach sind Beteiligungen im juristischen Sinne «Anteile an anderen Unternehmen, die bestimmt sind, dem eigenen Geschäftsbetrieb durch Herstellung einer dauernden Verbindung zu dienen». Die betriebswirtschaftliche Sicht wird weiter unterteilt in einen unternehmerischen und in einen wirtschaftlichen Beteiligungsbegriff. So wird unter einer unternehmerischen Beteiligung jedes Engagement in einem anderen Unternehmen verstanden, welches «eine aktive Einflussnahme auf dessen Strategie sowie den Einbezug in die eigene Strategiegestaltung erlaubt». Dabei wird nicht vorausgesetzt, dass dieser Einfluss im operativen Geschäft durchgesetzt wird. Der wirtschaftliche Beteiligungsbegriff setzt jedoch die Möglichkeit voraus, auf die Geschäftspolitik Einfluss zunehmen. Darüber hinaus wird das Interesse an der Nutzung der Beteiligung, zum Beispiel durch Gewinnanteile oder (anteiligem) Liquidationserlös, unterstellt (S. 5-7).
Beteiligungslebenszyklus
Nach Heesen (2017) gehören zu den Aufgaben eines Beteiligungscontrollers unter anderem die Informationsgewinnung und -versorgung, die Planung, Kontrolle und Koordination sowie die Beratung und Unterstützung. Dabei findet eine enge Kooperation mit dem dezentralen Controller in der lokalen Tochtergesellschaft statt (S. 16). Zu den Anforderungen eines Beteiligungscontrollers gehören nach Rötzel (2012) überaus fundierte Kenntnisse im Bereich der externen Rechnungslegung sowie hervorragende Fremdsprachenkenntnisse. Dies geht aus einer Studie aus dem Jahr 2007 hervor. Die Aufgaben des Beteiligungscontrollings sind in der Regel abhängig von der Phase des Beteiligungslebenszyklus, welcher in Abbildung 1 dargestellt ist (Heesen, 2017, S. 11).
Akquisitionsphase
Vor dem Kauf einer Beteiligung werden strategische Ziele formuliert und die «Due Diligence» durchgeführt, also die sorgfältige Prüfung und Analyse eines Unternehmens im Hinblick auf wirtschaftliche, rechtliche, steuerliche und finanzielle Verhältnisse. Zu den Aufgaben des Beteiligungscontrollings in dieser Phase gehören die Ausformulierung von Akquisitionszielen und -strategien (Krupp, 2007, S. 37, zit. in Heesen, 2017, S. 11).
Nutzungsphase
Die Nutzungsphase fasst die Integrations- und die Performancephase zusammen. In der Integrationsphase wird die neuerworbene Beteiligung in die bestehenden Strukturen integriert und Organisation, Prozesse, das Reporting und IT-Systeme an die Vorgaben der Muttergesellschaft angepasst. Das Beteiligungscontrolling steht unterstützend und ausführend zur Verfügung. Während der Performancephase stehen Controllinginstrumente im Bereich der Planung, Koordination und Kontrolle im Rahmen des Beitrags der Beteiligung zur Erreichung der Unternehmensziele im Vordergrund (Krupp, 2007, S. 37, zit. in Heesen, 2017, S. 11-12). Im Sinne wertorientierter Unternehmensführungskonzepte werden Synergien und Potenziale geschaffen und forciert (Knecht & Klemmer, 2009, S. 110, zit. in Heesen, 2017, S. 12). Während der Performancephase finden die Haupttätigkeiten des Beteiligungscontrollings statt (Heesen, 2017, S. 12).
Desinvestitionsphase
In dieser Phase beschäftigt sich das Beteiligungscontrolling mit verschiedenen Möglichkeiten zur Desinvestition der Beteiligung. Geprüft werden die Möglichkeiten Teilverkauf, Verkauf oder Stilllegung (Krupp, 2007, S. 37, zit. in Heesen, 2017, S. 12).
Lern- und Praxismaterialien
Fallstudie |
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Quellen
Literaturverzeichnis
- Burger, A., Ulbrich, P. & Ahlemeyer, N. (2010). Beteiligungscontrolling (2. Aufl.). München: Oldenbourg.
- Heesen, B. (2017). Beteiligungsmanagement und Bewertung für Praktiker (2. Aufl.). Wiesbaden: Springer Gabler.
- Rötzel, P. (2012). Wertorientiertes Beteiligungscontrolling. Controlling Compact, 4–5, S. 272–274.
Weiterführende Literatur
- Littkemann, J. (2009). Beteiligungscontrolling. Ein Handbuch für die Unternehmens- und Beratungspraxis (2. Aufl.). Herne: nwb.
- Schäffer, U., Eckey, M. & Schumacher, T. (2005). Beteiligungscontrolling. Stuttgart: Schäffer-Poeschel.
Autoren
Daniela Halter, Valentin Isenschmid, Cécile Mäder, Thomas Meier, Patrick Menzi