Wertorientierte Messgrössen: Unterschied zwischen den Versionen
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! '''Aufgaben''' | |||
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| '''[[Elektro-AG – Kennzahlenberechnung]]''' | |||
| '''[[Aare-Tessin Holding AG – Implementierung wertorientiertes Kennzahlensystem]]''' | |||
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== Quellen == | == Quellen == | ||
=== Literaturverzeichnis === | === Literaturverzeichnis === | ||
* | *Ahlrichs, F. & Knupperts, T. (2006). Controlling von Geschäftsprozessen. Stuttgart: Schaeffer-Poeschel Verlag. | ||
*Beck, R. (2003). Erfolg durch wertorientiertes Controlling. Entscheidungen unterstützende Konzepte. Berlin: Erich Schmid Verlag. | |||
*Coenenberg, A. & Salfeld, R. (2007). Wertorientierte Unternehmensführung. Vom Strategieentwurf zur Implementierung (2. Aufl.). Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag. | |||
*Gladen, W. (2008). Performance Measurement. Controlling mit Kennzahlen (4. Aufl.). Wiesbaden: Gabler Fachverlage GmbH. | |||
*Gladen, W. (2011). Performance Measurement. Controlling mit Kennzahlen (5. Aufl.). Wiesbaden: Gabler Fachverlage GmbH. | |||
*Guserl, R. & Pernsteiner, H. (2011). Finanzmanagement. Grundlagen – Konzepte – Umsetzung. Wiesbaden: Gabler | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH. | |||
*Hoke, M. (2002). Unternehmensbewertung auf Basis EVA. Erfahrungen bei der Implementierung eines EVA-basierten Bewertungsmodells. Der Schweizerische Treuhänder, 9/02, S. 765-770. | |||
*Jung, H. (2007). Controlling (2. Aufl.). München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. | |||
*Kumar, S. & Sharma, A. (2010). Economic Value Added - Literature Review and Relevant Issues. International Journal of Economics and Finance, 2, S. 200-220. | |||
*Lux, W. (2010). Performance Management. Effiziente Strategieentwicklung und -umsetzung. Stuttgart: Kohlhammer GmbH. | |||
*Ossadnik, W. (2009). Controlling (4. Aufl.). München: Oldenbourg Verlag. | |||
*Rappaport, A. (2006). Ten Ways to Create Shareholder Value. Harvard: Harvard Business Review. | |||
*Stiefl, J. & von Westerholt, K. (2008). Wertorientiertes Management. Wie der Unternehmenswert ge-steigert werden kann. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. | |||
=== Weiterführende Literatur === | === Weiterführende Literatur === | ||
* | *Martin, J. & Petty, J. (2001). Value Based Management: The Corporate Response to the Shareholder Revolution. Harvard: Harvard Business School Press. |
Version vom 9. Dezember 2012, 20:37 Uhr
Das Ziel „nachhaltiges Unternehmenswachstum“ kann durch die Renditemessgrössen und die Messgrössen aus der Erfolgsrechnung nur indirekt gemessen werden. Diese traditionellen Mess-grössen beachten ausschliesslich eine kurzfristige Erfolgsperiode. Um das langfristige Unterneh-menswachstum zu analysieren, sollten bei der Leistungsmessung von Investment-Centern die traditionellen Erfolgskennzahlen durch wertorientierte Kennzahlen ersetzt, beziehungsweise ergänzt werden. Diese Denkweise ist auf den Shareholder-Value-Ansatz zurückzuführen (Lux, 2010, S. 118-120).
EntwicklungTraditionellerweise orientiert sich die Leistungsmessung eines Unternehmens an Renditemessgrössen. Eine rein auf buchhalterischen Erfolgszahlen basierende Messung wird heute jedoch hinter-fragt (Beck, 2003, S. 5). Beck (2003) erwähnt die folgenden negativen Aspekte von Renditemessgrössen (S. 6):
Um diese negativen Aspekte zu vermieden wird die Leistung von Unternehmen vermehrt anhand wertorientierter Kennzahlensystemen beurteilt (Gladen, 2011, S. 117). ZieleWertorientierte Kennzahlen beantworten die Frage, ob die Unternehmung während einer bestimmten Zeitperiode Wert generiert oder vernichtet. Jedes Unternehmen will nachhaltiges Unternehmens-wachstum erreichen. Deshalb werden mit Hilfe wertorientierter Kennzahlensystem die richtigen Anreize geschaffen, um die Mitarbeitenden auf das Unternehmensziel „nachhaltige Wertsteigerung“ auszu-richten. Das Anreizsystem sowie das Kennzahlensystem sollten regelmässig mit den strategischen Zielsetzungen der Unternehmung abgestimmt werden (Ossadnik, 2009, S. 325-326). Anforderungen und UmsetzungEine wertorientierte Leistungsmessung erfüllt die in der Tabelle 1 aufgeführten Anforderungen an das Kennzahlensystem. In der Praxis werden oftmals Abstriche bezüglich Messgenauigkeit gebilligt. Da-durch befindet sich die Unternehmung bei der Umsetzung der wertorientierten Leistungsmessung immer in einem Spannungsfeld zwischen der Messgenauigkeit und der Praktikabilität (Beck, 2003, S. 66). Bei der Erarbeitung des Kennzahlensystems sollten nicht nur einzelne Kennzahlen, sondern auch deren Werttreiber berücksichtigt werden. Diese sind spezifische Wertgrössen, die aus quantitativer oder qualitativer Sicht einen Einfluss auf das Kennzahlensystem haben. Ein Konzept mit diesen Werttreibern ist der Werttreiberbaum. Dabei bestimmt die Unternehmungsführung eine wertorientierte Schlüsselkennzahl um die Leistung der Gesamtunternehmung zu messen. Anschliessend werden alle Werttreiber, die einen Einfluss auf diese Kennzahl haben, aufgeführt. Diese werden den einzelnen Geschäftsbereichen zugeordnet und durch ein effektives Anreizsystem optimal gefördert (Ahlrichs & Knupperts, 2006, S. 33-34). Die Vielzahl von Werttreiber, die teilweise nicht durch das Unternehmen selbst beeinflusst werden, unterliegen grossen Bewertungsunsicherheiten. Deshalb muss davon ausgegangen werden, dass einst getroffene Annahmen die aktuelle wie auch die künftige Unternehmenssituation nicht immer zutreffend abbilden können. Dies bedarf einer ständiger Kontrolle der gewählten Prämissen und ge-troffenen Annahmen (Coenenberg & Salfeld, 2007, S. 270). MethodenDie Abbildung 1 zeigt eine Übersicht über alle wertorientierten Kennzahlen. In der Abbildung ist ersichtlich, dass die wertorientierten Kennzahlenberechnungen sowohl auf Cash Flow’s als auch auf rein bilanziellen Erfolgskennzahlen basieren. Wesentlich bei der Beurteilung der ermittelten Kennzahlen ist die Unterscheidung zwischen absoluten und relativen Kennzahlen. Absolute Zahlen veranschaulichen eine konkrete Wertveränderung. Sie können jedoch nicht zum Vergleich verschiedener Unternehmen herbeigezogen werden, da die Relation der Wertveränderung im Verhältnis zum eingesetzten Kapital nicht dargelegt wird. Diese Information wird durch relative Kennzahlen abgedeckt, welche mit jenen anderer Unternehmen vergleichbar sind (Beck, 2003, S. 68-69). Investment-Centers sind autonome Geschäftseinheiten. Diese Autonomie muss beim Erstellen des Kennzahlensystems berücksichtigt werden. Einflussfaktoren, auf welche das Investment-Center keinen Einfluss nehmen kann (z.B. eine von der Unternehmensleitung vorgegebene Steuerstrategie), verzerren die ermittelten Werte. Um dies zu vermeiden, müssen die entsprechenden Inputgrössen der jeweiligen Unternehmensstruktur angepasst werden (Jung, 2007, S. 43-44). Nachfolgend werden die Messmethoden, welche für die wertorientierte Leistungsmessung von Investment-Centern verwendet werden, erläutert (Beck, 2003, S. 68). ). Der Return on Capital Employed sowie der Return on Net Assets gehören auch zu den Erfolgsmessgrössen und werden deshalb im Rahmen der Renditemessgrössen behandelt. Discounted Cash Flow Methoden (DCF)Der Marktwert des Eigenkapitals wird in der Fachsprache Shareholder Value genannt. Die Discounted Cash Flow Methoden ermitteln diesen Marktwert. Wie in Abbildung 2 ersichtlich, unterscheidet man zwischen der Entity und der Equity Methode. Die Discounted Cash Flow Bewertung gehört zu den wichtigsten Messgrössen der Unternehmensbewertung (Gladen, 2008, S. 116-118). Vorteile für die Leistungsmessung von Investment-Centern (in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 69-70) Die Discounted Cash Flow Verfahren:
Nachteile für die Leistungsmessung von Investment-Centern (in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 70-71)
Economic Value Added Methode® (EVA®)Der Economic Value Added® ist eine Messgrösse, welches die Veränderung des Unternehmenswerts in einer Geschäftsperiode identifiziert. Resultiert ein positiver Economic Value Added® bedeutet dies, dass alle Kosten für das eingesetzte Kapital gedeckt werden konnten und zusätzlich ein Wertbeitrag erwirtschaftet werden konnte. Die Stern Stewart und Co. hat dieses einperiodische Leis-tungsmessungsverfahren entwickelt (Kumar & Sharma, 2012, S. 200-201). Die Errechnung des Economic Value Added® erfolgt wie in Abbildung 3 dargestellt: Vorteile für die Leistungsmessung von Investment-Centern (in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 77-78)
Nachteile für die Leistungsmessung von Investment-Centern (in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 78-81; Gladen, 2008, S. 138-142)
Market Value Added Methode (MVA)Die Market Value Added Methode baut auf dem Verfahren der Economic Value Added® Methode auf. Diese Methode diskontiert alle zukünftigen Economic Value Added® auf einen Barwert ab. Addiert man zum Market Value Added das investierte Kapital (Net Operating Asset), erhält man den Unternehmenswert. Theoretisch sollten der Discounted Cash Flow Ansatz und der Market Value Added Ansatz zum selben Unternehmenswert führen (Hoke, 2002, S. 766-769). In Abbildung 4 ist die Formel zur Berechnung des Market Value Added abgebildet: Vorteile für die Leistungsmessung von Investment-Centern (in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 69-78; Hoke, 2002, S. 766-769) Der Market Value Added:
Nachteile für die Leistungsmessung von Investment-Centern (in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 70-81; Hoke, 2002, S. 766-769)
Cash Flow Return on Investment Methode (CFROI)In der Theorie existieren zwei verschiedene Arten des Cash Flow Return on Investment. Die neuste Variante von der Boston Consulting Group ist einfacher zu berechnen, aussagekräftiger und wird in der Praxis mehrheitlich verwendet. Beide Varianten ergeben eine relative Grösse. Der gesamte Cash Flow Return on Investment basiert auf dem Bruttocashflow (Gladen, 2008, S. 143-145). Anhand des Cash Flow Return on Investment (Variante II), dessen Berechnung in Abbildung 5 dar-gestellt ist, kann festgestellt werden, welche Geschäftseinheiten Wert generieren resp. vernichten. Dadurch können die verfügbaren Ressourcen besser eingesetzt werden (Ossadnik, 2009, S. 333-334). Vorteile für die Leistungsmessung von Investment-Centern (in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 71-73; Gladen, 2008, S. 143-145) Der Cash Flow Return on Investment:
Nachteile für die [[Leistungsmessung von Investment-Centern[[ (in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 73-76; Gladen, 2008, S. 143-145)
Cash Value Added Methode (CVA)Wie der Economic Value Added® ist auch der Cash Value Added eine Residualgewinngrösse. Der Cash Value Added überführt den Cash Flow Return on Investment in eine absolute Messgrösse (Gladen, 2008, S. 143-145). Wie die Berrechnung des Cash Value Added erfolgt, ist in Abbildung 6 dagestellt: Vorteile für die Leistungsmessung von Investment-Centern (in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 77; Gladen, 2008, S. 143-145) Der Cash Value Added:
Nachteile für die Leistungsmessung von Investment-Centern (in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 73-76; Gladen, 2008, S. 143-145)
Lern- und Praxismaterialien
QuellenLiteraturverzeichnis
Weiterführende Literatur
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