Wiederverkaufspreismethode: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit der Bruttomarge sollen die Aufwendungen für den Vertrieb und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gedeckt und schliesslich auch noch ein Gewinn erzielt werden (Schwerdt, 2013, S.150). Die Schwierigkeit bei dieser Methode besteht aber in der Herleitung der Bruttogewinnmarge, da diese vom Risiko und Funktion des Wiederverkäufers abhängig ist. Wie bei der '''Preisvergleichsmethode''' kann die Bruttogewinnmarge durch einen äusseren oder inneren Betriebsvergleich ermittelt werden (Rek, Brück, Labermeier & Pache, 2009, S. 59).
Mit der Bruttomarge sollen die Aufwendungen für den Vertrieb und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gedeckt und schliesslich auch noch ein Gewinn erzielt werden (Schwerdt, 2013, S.150). Die Schwierigkeit bei dieser Methode besteht aber in der Herleitung der Bruttogewinnmarge, da diese vom Risiko und Funktion des Wiederverkäufers abhängig ist. Wie bei der '''Preisvergleichsmethode''' kann die Bruttogewinnmarge durch einen äusseren oder inneren Betriebsvergleich ermittelt werden (Rek, Brück, Labermeier & Pache, 2009, S. 59).
=== Innerer Preisvergleich ===
Beim internen Preisvergleich wird die Gewinnmarge aus vergleichbaren Geschäften mit unabhängigen Dritten bestimmt. Dementsprechend vergleicht der interne Preisvergleich die Bruttomarge des Wiederkäufers, falls er die Transaktion mit einem unabhängigen Lieferanten und Käufer abgewickelt hätte (Gollbach, 2015, S. 28).
Wie in der Abbildung 5 zu sehen ist, ergibt sich der Transferpreis aus der Vergleichstransaktion zwischen der Tochter AG und dem Kunden. Dabei wird vom Wiederverkaufspreis eine angemessene Bruttomarge abgezogen. 
=== Äusserer Preisvergleich ===
Beim äusseren Preisvergleich wird die Bruttomarge aufgrund eines vergleichbaren Geschäfts zwischen einem unabhängigen Wiederverkäufer mit einem unabhängigen Kunden definiert.
Im Vergleich zur Preisvergleichsmethode (Link) werden beim Wiederverkaufspreis weniger hohe Anforderungen im Hinblick auf die Vergleichbarkeit der Produkte gestellt. Dadurch ist der Vergleich von Bruttomargen von hoher Bedeutung. Dieser setzt einen detaillierten Vergleich der Funktionen, Risiken und Vertragsbedingungen voraus. Aus diesem Grund ist bei kontrollierten und nicht-kontrollierten Transaktionen des gleichen Wiederverkäufers (interne Wiederverkaufspreismethode) mit grosser Wahrscheinlichkeit ein höheres Mass an Vergleichbarkeit zu erwarten. Wobei bei einem Vergleich zu Transaktionen mit anderen Lieferanten (externe Wiederverkaufspreismethode) ein tieferes Mass an Vergleichbarkeit zu erwarten ist. Die externe Methode ist jedoch nur anzuwenden, wenn nicht auf externe Vergleichstransaktionen zurückgegriffen werden kann (Bittner et al., 2013, S. 150).


== Anwendbarkeit ==
== Anwendbarkeit ==

Version vom 4. Dezember 2015, 14:36 Uhr

Die Wiederverkaufsmethode, auch Resale Price Methode (RPM) genannt, ist eine von drei geschäftsvorfallbezogenen Verrechnungspreismethoden zur Bestimmung angemessener Verrechnungspreisen für konzerninterne Geschäfts (Brähler, 2014, S. 433 & 437). Bei dieser Methode orientiert sich der Verrechnungspreis am Absatzpreis abzüglich einer angemessenen Bruttomarge. Bei der Anwendung dieser Methode wird somit die Bruttomarge bei verbundenen Unternehmen mit Bruttomargen aus vergleichbaren Transaktionen zwischen unabhängigen Dritten verglichen (Schwerdt, 2013, S. 149). Die Wiederverkaufspreismethode wird auch als Marktpreis-Minus-Methode bezeichnet (Rieke, 2013, S.74).

Funktionsweise

Bei der Wiederverkaufsmethode gilt der Absatzpreis als Massstab. Die Wiederverkaufsmethode geht von dem Preis aus, zu dem ein Gut oder eine Dienstleistung, welches von einem konzerninternen Unternehmen erworben wurde, an einen fremden Dritten weiter verkauft wird (OECD, 2010, S. 65). Von diesem Preis (Wiederverkaufspreis) wird eine angemessene Bruttomarge abgezogen (Brähler, 2014, S. 435).

Mit der Bruttomarge sollen die Aufwendungen für den Vertrieb und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gedeckt und schliesslich auch noch ein Gewinn erzielt werden (Schwerdt, 2013, S.150). Die Schwierigkeit bei dieser Methode besteht aber in der Herleitung der Bruttogewinnmarge, da diese vom Risiko und Funktion des Wiederverkäufers abhängig ist. Wie bei der Preisvergleichsmethode kann die Bruttogewinnmarge durch einen äusseren oder inneren Betriebsvergleich ermittelt werden (Rek, Brück, Labermeier & Pache, 2009, S. 59).

Innerer Preisvergleich

Beim internen Preisvergleich wird die Gewinnmarge aus vergleichbaren Geschäften mit unabhängigen Dritten bestimmt. Dementsprechend vergleicht der interne Preisvergleich die Bruttomarge des Wiederkäufers, falls er die Transaktion mit einem unabhängigen Lieferanten und Käufer abgewickelt hätte (Gollbach, 2015, S. 28). Wie in der Abbildung 5 zu sehen ist, ergibt sich der Transferpreis aus der Vergleichstransaktion zwischen der Tochter AG und dem Kunden. Dabei wird vom Wiederverkaufspreis eine angemessene Bruttomarge abgezogen.

Äusserer Preisvergleich

Beim äusseren Preisvergleich wird die Bruttomarge aufgrund eines vergleichbaren Geschäfts zwischen einem unabhängigen Wiederverkäufer mit einem unabhängigen Kunden definiert.


Im Vergleich zur Preisvergleichsmethode (Link) werden beim Wiederverkaufspreis weniger hohe Anforderungen im Hinblick auf die Vergleichbarkeit der Produkte gestellt. Dadurch ist der Vergleich von Bruttomargen von hoher Bedeutung. Dieser setzt einen detaillierten Vergleich der Funktionen, Risiken und Vertragsbedingungen voraus. Aus diesem Grund ist bei kontrollierten und nicht-kontrollierten Transaktionen des gleichen Wiederverkäufers (interne Wiederverkaufspreismethode) mit grosser Wahrscheinlichkeit ein höheres Mass an Vergleichbarkeit zu erwarten. Wobei bei einem Vergleich zu Transaktionen mit anderen Lieferanten (externe Wiederverkaufspreismethode) ein tieferes Mass an Vergleichbarkeit zu erwarten ist. Die externe Methode ist jedoch nur anzuwenden, wenn nicht auf externe Vergleichstransaktionen zurückgegriffen werden kann (Bittner et al., 2013, S. 150).

Anwendbarkeit

Vor- und Nachteile

Beispiel

Lern- und Praxismaterial

Quellen

Literaturverzeichnis

  • Brähler, G. (2014). Internationales Steuerrecht: Grundlagen für Studium und Steuerberaterprüfung. Wiesbaden: Springer Gabler.
  • Rieke, S. (2013). Verrechnungspreise im Spannungsfeld zwischen Konzernsteuerung und internationalem Steuerrecht. Wiesbaden: Springer Gabler.
  • Schwerdt, D. (2013). Verrechnungspreismethoden und Ökonomische Analysen. In: R. David & K. Dorner (Hrsg.). Verrechnungspreise. Grundlagen und Praxis (S. 137-197). Wiesbaden: Springer Gabler.

Weiterführende Quellen

Autoren

Nicole Isenrich, Sandro Iten, Saverio La Bella, Jelena Miljkovic