Wertorientierte Messgrössen: Unterschied zwischen den Versionen
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In der Theorie existieren zwei verschiedene Arten des [[Cash Flow Return on Investment]]. Die neuste Variante von der Boston Consulting Group ist einfacher zu berechnen, aussagekräftiger und wird in der Praxis mehrheitlich verwendet. Beide Varianten ergeben eine relative Grösse. Der gesamte [[Cash Flow Return on Investment]] basiert auf dem Bruttocashflow (Gladen, 2008, S. 143-145). | In der Theorie existieren zwei verschiedene Arten des [[Cash Flow Return on Investment]]. Die neuste Variante von der Boston Consulting Group ist einfacher zu berechnen, aussagekräftiger und wird in der Praxis mehrheitlich verwendet. Beide Varianten ergeben eine relative Grösse. Der gesamte [[Cash Flow Return on Investment]] basiert auf dem Bruttocashflow (Gladen, 2008, S. 143-145). | ||
Anhand des [[Cash Flow Return on Investment]] (Variante II), dessen Berechnung in Abbildung 5 dar-gestellt ist, kann festgestellt werden, welche Geschäftseinheiten Wert generieren resp. vernichten. Dadurch können die verfügbaren Ressourcen besser eingesetzt werden (Ossadnik, 2009, S. 333-334). | Anhand des [[Cash Flow Return on Investment]] (Variante II), dessen Berechnung in Abbildung 5 dar-gestellt ist, kann festgestellt werden, welche Geschäftseinheiten Wert generieren resp. vernichten. Dadurch können die verfügbaren Ressourcen besser eingesetzt werden (Ossadnik, 2009, S. 333-334). | ||
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*ist frei von buchhalterischen Verzerrungen; | *ist frei von buchhalterischen Verzerrungen; | ||
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(in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 73-76; Gladen, 2008, S. 143-145) | (in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 73-76; Gladen, 2008, S. 143-145) | ||
*Die kurzfristige Maximierung des [[Cash Flow Return on Investment]] in der laufenden | *Die kurzfristige Maximierung des [[Cash Flow Return on Investment]] in der laufenden Geschäftsperiode kann den zukünftigen [[Cash Flow Return on Investment]] schaden. Dies bewirkt, dass Projekte, welche während der ersten Geschäftsperiode einen tiefen Cash Flow Return on Investment haben, nicht realisiert werden. Obwohl diese Projekte langfristig hohe [[Cash Flow Return on Investment]] generieren. | ||
*Desinvestitionen erhöhen kurzfristig den [[Cash Flow Return on Investment]]. Diese Fehlanreize schaden den zukünftigen [[Cash Flow Return on Investment]]. | *Desinvestitionen erhöhen kurzfristig den [[Cash Flow Return on Investment]]. Diese Fehlanreize schaden den zukünftigen [[Cash Flow Return on Investment]]. | ||
*Diese Messgrösse bezieht sich auf Vergangenheitswerte. Die Zukunft wird ignoriert. | *Diese Messgrösse bezieht sich auf Vergangenheitswerte. Die Zukunft wird ignoriert. | ||
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Wie der [[Economic Value Added|Economic Value Added®]] ist auch der Cash Value Added eine Residualgewinngrösse. Der [[Cash Value Added]] überführt den [[Cash Flow Return on Investment]] in eine absolute Messgrösse (Gladen, 2008, S. 143-145). Wie die Berrechnung des [[Cash Value Added]] erfolgt, ist in Abbildung 6 dagestellt: | |||
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*Ossadnik, W. (2009). Controlling (4. Aufl.). München: Oldenbourg Verlag. | *Ossadnik, W. (2009). Controlling (4. Aufl.). München: Oldenbourg Verlag. | ||
*Rappaport, A. (2006). Ten Ways to Create Shareholder Value. Harvard: Harvard Business Review. | *Rappaport, A. (2006). Ten Ways to Create Shareholder Value. Harvard: Harvard Business Review. | ||
*Stiefl, J. & von Westerholt, K. (2008). Wertorientiertes Management. Wie der Unternehmenswert | *Stiefl, J. & von Westerholt, K. (2008). Wertorientiertes Management. Wie der Unternehmenswert gesteigert werden kann. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. | ||
=== Weiterführende Literatur === | === Weiterführende Literatur === | ||
*Martin, J. & Petty, J. (2001). Value Based Management: The Corporate Response to the Shareholder Revolution. Harvard: Harvard Business School Press. | *Martin, J. & Petty, J. (2001). Value Based Management: The Corporate Response to the Shareholder Revolution. Harvard: Harvard Business School Press. |
Version vom 15. Dezember 2012, 15:04 Uhr
Das Ziel „nachhaltiges Unternehmenswachstum“ kann durch die Renditemessgrössen und die Messgrössen aus der Erfolgsrechnung nur indirekt gemessen werden. Diese traditionellen Messgrössen beachten ausschliesslich eine kurzfristige Erfolgsperiode. Um das langfristige Unternehmenswachstum zu analysieren, sollten bei der Leistungsmessung von Investment-Centern die traditionellen Erfolgskennzahlen durch wertorientierte Kennzahlen ersetzt, beziehungsweise ergänzt werden. Diese Denkweise ist auf den Shareholder-Value-Ansatz zurückzuführen (Lux, 2010, S. 118-120).
EntwicklungTraditionellerweise orientiert sich die Leistungsmessung eines Unternehmens an Renditemessgrössen. Eine rein auf buchhalterischen Erfolgszahlen basierende Messung wird heute jedoch hinterfragt. Beck (2003) erwähnt die folgenden negativen Aspekte von Renditemessgrössen (S. 5-6):
Um diese negativen Aspekte zu vermeiden, wird die Leistung von Unternehmen vermehrt anhand wertorientierter Kennzahlensysteme beurteilt (Gladen, 2011, S. 117). ZieleWertorientierte Kennzahlen beantworten die Frage, ob die Unternehmung während einer bestimmten Zeitperiode Wert generiert oder vernichtet. Jedes Unternehmen will nachhaltiges Unternehmenswachstum erreichen. Deshalb werden mit Hilfe wertorientierter Kennzahlensysteme die richtigen Anreize geschaffen, um die Mitarbeitenden auf das Unternehmensziel „nachhaltige Wertsteigerung“ auszurichten. Das Anreizsystem sowie das Kennzahlensystem sollten regelmässig mit den strategischen Zielsetzungen der Unternehmung abgestimmt werden (Ossadnik, 2009, S. 325-326). Anforderungen und UmsetzungEine wertorientierte Leistungsmessung erfüllt die in der Tabelle 1 aufgeführten Anforderungen an das Kennzahlensystem. In der Praxis werden oftmals Abstriche bezüglich Messgenauigkeit gebilligt. Dadurch befindet sich die Unternehmung bei der Umsetzung der wertorientierten Leistungsmessung immer in einem Spannungsfeld zwischen der Messgenauigkeit und der Praktikabilität (Beck, 2003, S. 66).
MethodenAbbildung 1 zeigt eine Übersicht über alle wertorientierten Kennzahlen. In der Abbildung ist ersichtlich, dass die wertorientierten Kennzahlenberechnungen sowohl auf Cash Flows als auch auf rein bilanziellen Erfolgskennzahlen basieren. Wesentlich bei der Beurteilung der ermittelten Kennzahlen ist die Unterscheidung zwischen absoluten und relativen Kennzahlen. Absolute Zahlen veranschaulichen eine konkrete Wertveränderung. Sie können jedoch nicht zum Vergleich verschiedener Unternehmen herbeigezogen werden, da die Relation der Wertveränderung im Verhältnis zum eingesetzten Kapital nicht dargelegt wird. Diese Information wird durch relative Kennzahlen abgedeckt, welche mit jenen anderer Unternehmen vergleichbar sind (Beck, 2003, S. 68-69).
Nachfolgend werden die Messmethoden, welche für die wertorientierte Leistungsmessung von Investment-Centern verwendet werden, erläutert (Beck, 2003, S. 68). Der Return on Capital Employed sowie der Return on Net Assets gehören auch zu den Erfolgsmessgrössen und werden im Rahmen der Renditemessgrössen behandelt. Discounted Cash Flow Methoden (DCF)Der Marktwert des Eigenkapitals wird in der Fachsprache Shareholder Value genannt. Die Discounted Cash Flow Methoden ermitteln diesen Marktwert. Wie in Abbildung 2 ersichtlich, unterscheidet man zwischen der Entity und der Equity Methode. Die Discounted Cash Flow Bewertung gehört zu den wichtigsten Messgrössen der Unternehmensbewertung (Gladen, 2008, S. 116-118).
(in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 69-70) Die Discounted Cash Flow Verfahren:
Nachteile für die Leistungsmessung von Investment-Centern (in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 70-71)
Economic Value Added Methode® (EVA®)Der Economic Value Added® ist eine Messgrösse, welche die Veränderung des Unternehmenswerts in einer Geschäftsperiode identifiziert. Resultiert ein positiver Economic Value Added®, bedeutet dies, dass alle Kosten für das eingesetzte Kapital gedeckt und zusätzlich ein Wertbeitrag erwirtschaftet werden konnte. Die Stern Stewart und Co. hat dieses einperiodische Leistungsmessungsverfahren entwickelt (Kumar & Sharma, 2012, S. 200-201). Die Errechnung des Economic Value Added® erfolgt wie in Abbildung 3 dargestellt:
(in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 77-78)
Nachteile für die Leistungsmessung von Investment-Centern (in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 78-81; Gladen, 2008, S. 138-142)
Market Value Added Methode (MVA)Die Market Value Added Methode baut auf dem Verfahren der Economic Value Added® Methode auf. Diese Methode diskontiert alle zukünftigen Economic Value Added® auf einen Barwert ab. Addiert man zum Market Value Added das investierte Kapital (Net Operating Asset), erhält man den Unternehmenswert. Theoretisch sollten der Discounted Cash Flow Ansatz und der Market Value Added Ansatz zum selben Unternehmenswert führen (Hoke, 2002, S. 766-769). In Abbildung 4 ist die Formel zur Berechnung des Market Value Added abgebildet:
(in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 69-78; Hoke, 2002, S. 766-769) Der Market Value Added:
Nachteile für die Leistungsmessung von Investment-Centern (in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 70-81; Hoke, 2002, S. 766-769)
Cash Flow Return on Investment Methode (CFROI)In der Theorie existieren zwei verschiedene Arten des Cash Flow Return on Investment. Die neuste Variante von der Boston Consulting Group ist einfacher zu berechnen, aussagekräftiger und wird in der Praxis mehrheitlich verwendet. Beide Varianten ergeben eine relative Grösse. Der gesamte Cash Flow Return on Investment basiert auf dem Bruttocashflow (Gladen, 2008, S. 143-145). Anhand des Cash Flow Return on Investment (Variante II), dessen Berechnung in Abbildung 5 dar-gestellt ist, kann festgestellt werden, welche Geschäftseinheiten Wert generieren resp. vernichten. Dadurch können die verfügbaren Ressourcen besser eingesetzt werden (Ossadnik, 2009, S. 333-334).
(in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 71-73; Gladen, 2008, S. 143-145) Der Cash Flow Return on Investment:
Nachteile für die Leistungsmessung von Investment-Centern (in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 73-76; Gladen, 2008, S. 143-145)
Cash Value Added Methode (CVA)Wie der Economic Value Added® ist auch der Cash Value Added eine Residualgewinngrösse. Der Cash Value Added überführt den Cash Flow Return on Investment in eine absolute Messgrösse (Gladen, 2008, S. 143-145). Wie die Berrechnung des Cash Value Added erfolgt, ist in Abbildung 6 dagestellt:
(in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 77; Gladen, 2008, S. 143-145) Der Cash Value Added:
Nachteile für die Leistungsmessung von Investment-Centern (in Anlehnung an Stiefl & von Westerholt, 2008, S. 73-76; Gladen, 2008, S. 143-145)
Lern- und Praxismaterialien
QuellenLiteraturverzeichnis
Weiterführende Literatur
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