Funktionale Organisation: Unterschied zwischen den Versionen

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- Entstehen von [[Silodenke|Ressortegoismen]] und funktionsspezifischem Bereichsdenken<br />
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- Vernachlässigung von regionalen und produktspezifischen Aspekten<br />
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- Hoher Abstimmungsbedarf kann zur Überlastung der obersten Unternehmensleitung führen<br />
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Version vom 10. Oktober 2014, 15:40 Uhr

Schema der Spartenorganisation (Thommen & Achleitner, 2012, S. 872-874)

Die funktionale Organisation basiert auf der Verrichtungsgliederung, die zur Schaffung von Funktionsbereichen führt. Im Vergleich zu anderen Organisationsformen ermöglicht die funktionale Gliederung die weitreichendste Ausnutzung von Grössen- und Spezialisierungsvorteilen (Bühner, 2004, S. 128). Unterhalb der Unternehmensleitung lassen sich daher Bereiche oder Abteilungen wie bspw. Beschaffung, Forschung & Entwicklung, Produktion und Absatz wie auch indirekte Funktionsbereiche wie Finanzen oder Personal unterteilen (Scherm & Pietsch, 2007, S. 174). Grundsätzlich eignet sich die funktionale Organisationsstruktur bei Einproduktunternehmen, bei Massen- und Sortenfertigung wie auch bei einer stabilen Unternehmensumwelt (Thommen & Achleitner, 2012, S. 872-874).

Die ausgeprägte Verrichtungsorientierung und die resultierende Spezialisierung führen zu einem Verlust generalisierter Fähigkeiten und gesamtunternehmerischem Denken (Steinle, 2005, S. 494). Die folgende Tabelle fasst diesen Sachverhalt in Form von Vor- und Nachteilen der funktionalen Organisationsform zusammen (Probst, 1992, S. 62).

Vorteile Nachteile

- Entspricht dem Prinzip der Arbeitsteilung
- Strukturiert nach beruflicher Spezialisierung
- Transparente Struktur, einfache organisatorische Gestaltung, gut kontrollierbar
- Hohes Ansehen und Machtbefugnisse für die Hauptfunktionen, begrenzt auf ein klar definiertes Aktionsfeld
- Begrenzter Bedarf an Führungskräften
- i.d.R. bei relativ homogenem Produktprogramm

- Zentralisierung der Leitungsaufgaben auf die Unternehmensspitze, Sensibilisierung für Belange von Markt und Kunden schwierign
- Übergewicht des Spezialistentums, mangelnder Gesamtüberblick
- Entstehen von Ressortegoismen und funktionsspezifischem Bereichsdenken
- Vernachlässigung von regionalen und produktspezifischen Aspekten
- Hoher Abstimmungsbedarf kann zur Überlastung der obersten Unternehmensleitung führen
- Geringe Laufbahndiversität

In kleineren und mittleren Unternehmen tritt die funktionale Organisationsstruktur verbreitet auf, wobei hier die Spezialisierungsvorteile in der Regel überwiegen. Grössere Unternehmen und insbesondere international tätige Konzerne organisieren sich hingegen vermehrt in Sparten, um sich an den differierenden Kundenbedürfnissen auszurichten.

Quellen

Literaturverzeichnis

  • Bühner, R. (2004). Betriebswirtschaftliche Organisationslehre. München: Oldenbourg Verlag.
  • Probst, G. (1992). Organisation. Strukturen, Lenkungsinstrumente, Entwicklungsperspektiven. Landsberg/Lech: Verl. Moderne Industrie.
  • Scherm, E. & Pietsch, G. (2007). Organisation. Theorie, Gestaltung, Wandel. München: Oldenbourg.
  • Steinle, C. (2005). Ganzheitliches Management. Eine mehrdimensionale Sichtweise integrierter Unternehmensführung. Wiesbaden: Gabler.
  • Thommen, J.-P. & Achleitner, A.-K. (2012). Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. Umfassende Einführung aus managementorientierter Sicht. Wiesbaden: Gabler.

Weiterführende Literatur

  • Bea, F.X. & Göbel, E. (2010). Organisation. Theorie und Gestaltung (4. Aufl.). Stuttgart: Lucius & Lucius.
  • Vahs, D. (2012). Organisation. Ein Lehr- und Managementbuch (8. Aufl.). Stuttgart: Schäffer-Poeschel.