Cashflow-basierte Messgrössen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Controlling-Wiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 45: Zeile 45:
== Quellen ==
== Quellen ==
=== Literaturverzeichnis ===
=== Literaturverzeichnis ===
*Behringer, S. (2011). Kennzahlen im Konzerncontrolling. Berlin: Springer.
*Coenenberg, A. G., Fischer, T. M.& Günther, T. (2007). Kostenrechnung und Kostenanalyse. Stuttgart: Schäffer-Poeschel.
*Coenenberg, A. G., Fischer, T. M. & Günther, T. (2009). Kostenrechnung und Kostenanalyse (7. Aufl.). Stuttgart: Schäffer-Poeschel.
*Ewert, R. & Wagenhofer, A. (2008). Interne Unternehmensrechnung (7. Aufl.). Berlin Heidel-berg: Springer-Verlag.
*Fickert, R., Geuppert, F. & Künzle, A. (2003). Finanzcontrolling für Nicht-Finanz-Spezialisten. Bern: Haupt Verlag.
*Fischer, T., Möller, K. & Schultze, W. (2012). Controlling. Grundlagen, Instrumente und Entwick-lungsperspektiven. Stuttgart: Schäffer-Poeschel.
*Gehrig, M. (2013). Free Cashflow – Die Königskennzahl in der Praxis für KMU. TREX Der Treu-handexperte 2/2013, S. 94-95.
*Gitt, N., Völl, W. & Kettenring, T. (2013). Anwendung wertorientierter Steuerungskennzahlen in deutschen H-DAX-Unternehmen. Aktueller Stand und Entwicklung. Online (02.11.2014): http://www.bearingpoint.com/de-de/download/Beitrag_Controlling_02-2013.pdf.
*Gladen, W. (2014). Performance Measurement. Controlling mit Kennzahlen (6. Aufl.) (E-Book). Wiesbaden: Springer Gabler. https://ilu.zhbluzern.ch/F/4AA9M23J78XHALND1CQN59SD6GNYST1AEJFYSPHLU9MDPAB4B9-18013?func=full-set-set&set_number=039319&set_entry=000001&format=999
*Hopper, T., Northcott, D. & Scapens, R. (2007). Issues in Management Accounting (3. Aufl.). Es-sex: Pearson Education.
*Hornung, K. (2007). Cash-Flow-orientierte Unternehmenssteuerung. In P. Seethaler & M. Steitz (Hrsg.). Praxishandbuch Treasury-Management. Leitfaden für die Praxis des Finanzmanage-ments. Wiesbaden: Gabler.
*Horváth, P. (2011). Controlling (12. Aufl.). München: Franz Vahlen.
*Klempien, D. (2014). Cash-Flow Einführung und Überblick über Cashflow-Berechnungsarten. Online (27.9.2014): http://www.controllingportal.de/Fachinfo/Kennzahlen/Cash-Flow-Einfuehrung-und-Ueberblick-ueber-Cashflow-Berechnungsarten.html
*Lachnit, L., Müller, S. (2012). Unternehmenscontrolling. Managementunterstützung bei Erfolgs-, Finanz-, Risiko- und Erfolgspotenzialsteuerung (2. Aufl.). Wiesbaden: SpringerGabler
*Leimgruber, J. & Prochinig, U. (2014). Bilanz- und Erfolgsanalyse. Zürich: SKV AG.
*Siegwart, H., Reinecke, S. & Sander, S. (2010). Kennzahlen für die Unternehmensführung (7. Aufl.). Bern: Haupt Verlag.
===Weiterführende Literatur===
*Brecht, U. (2012). Controlling für Führungskräfte. Was Entscheider im Unternehmen wissen müssen. Wiesbaden: Springer Gabler.
*Ossadnik, W. (2009). Controlling (4. Aufl.). München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag.
*Ziegenbein, K. (2007). Controlling (9. Aufl.). Ludwigshafen: Friedrich Kiehl Verlag.


== Autoren ==
== Autoren ==

Version vom 14. November 2014, 11:57 Uhr

Cashflows basieren auf Zahlungsflüssen und stellen deshalb eine neutrale Grösse gegenüber Beurteilungen dar. Aus diesem Grund liefern Cashflows objektive Angaben für die Performance-Analyse (Fickert, Geuppert & Künzle, 2003, S. 51).

Cashflow-basierte Kennzahlen

Die Kennzahlen lassen sich in absolute und relative Messgrössen differenzieren (Behringer, 2011, S. 67-69). Auch Ewert & Wagenhofer (2008, Kapitel 10) unterscheiden bei den Cashflow-basierten Kennzahlen als Performancemasse die Wertbeitragszahlen (Wertorientierte Mess-grössen) und Rentabilitätskennzahlen (Renditeorientierte Messgrössen). Dabei stellen Wertbei-tragskennzahlen absolute Grössen dar, welche die Wertänderung in einem gewissen Zeitraum ermitteln möchten. Rentabilitätskennzahlen sind relative Werte, die das Verhältnis von einer Erfolgsgrösse zum verwendeten Kapital zeigen (Ewert & Wagenhofer, 2008, S. 526).

Absolute Cashflow Kennzahlen

Messgrössen aus der Geldflussrechnung

Horváth gliedert den Cashflow in die drei Bereichsaspekte operativer Cashflow, Investitions-Cashflow und Finanz-Cashflow. Der operative Cashflow stellt dabei den Überschuss aus der Be-triebstätigkeit dar. Bei der Definition von Horváth werden beim operativen Cashflow zusätzlich die Zinszahlungen mitberücksichtigt.Unter dem Investitions-Cashflow wird die Differenz zwi-schen Ein- und Auszahlungen bezüglich den langfristigen Betriebsressourcen verstanden. Der Finanz-Cashflow resultiert schliesslich aus den Einlagen und Auslagen durch Bewegungen mit den Eigen- und Fremdkapitalgebern. (2011, S. 386). In diesem Video wird der Cashflow und die verschiedenen Bereiche erklärt.

Nach Coenenberg, Fischer und Günther (2009) sind je nach Verantwortlichkeit eines Investment-Centers der operative Cashflow sowie der Cashflow aus Investitionstätigkeit wichtig für die Liquiditätshandhabung der einzelnen Divisionen. Der Finanzierungs-Cashflow ist jedoch nur dann von Wichtigkeit, wenn die entsprechende Division auch bei Finanzierungsbeschlüssen Verantwortung trägt (S. 797).

Free Cashflow

Der Free Cashflow berechnet sich als Differenz vom operativen Cashflow und dem Cashflow aus Investitionstätigkeit. Der Free Cashflow zeigt die Innenfinanzierungskraft eines Unternehmens (Coenenberg et al., 2009, S. 797). Falls der operative Cashflow den Cashflow aus Investitionstä-tigkeit übersteigt, stellt dies für die Investoren eine Wertgenerierung dar (Fickert et al., 2003, S. 223). Daher sind Divisionen mit einem positiven Free Cashflow Casherzeuger und solche mit einem negativen Free Cashflow dementsprechend Cashvernichter (Coenenberg et al., 2009, S. 802). Über längere Zeit beobachtet gibt der FCF Auskunft, ob eine Geschäftsstrategie genügend Liquidität generiert (Gehrig, 2013, S. 94-95). Bei der Interpretation darf nicht vergessen werden, dass einem hohen FCF auch Investitionseinschränkungen und übermässige Desinvestitionen zu Grunde liegen können (Fischer, Möller & Schultze, 2012, S. 352).

Cash Value Added

Der Cash Value Added (CVA) basiert auf dem CFROI und ist daher Cashflow basierend (Ossadnik, 2009, S. 334). Falls der CFROI den Kapitalkostensatz (z.B. den WACC) übersteigt, resultiert ein positiver Spread. Der absolute Wertzuwachs eines Unternehmens wird berechnet, indem man den Spread mit der Bruttoinvestitionsbasis (BIB) multipliziert. Dieser absolute Wertzuwachs wird Cash Value Added genannt (Ziegenbein, 2007, S. 279) (Berechnung siehe CVA).

Relative Cashflow Kennzahlen

Brutto Cashflow Return on Investment

Bei Brutto-CFROI wird der Brutto-Cashflow im Zähler eingesetzt. Als Verhältnisgrösse wird das brutto investierte Kapital verwendet. Das brutto investierte Kapital beinhaltet das Eigenkapital und das verzinsliche Fremdkapital. Dieses wird auf Basis der Buchwerte und unter Einbezug der angesammelten Abschreibungen berechnet (daher quasi zu „Anschaffungskosten“). Mit der Bezugsgrösse des Brutto investierten Kapitals wird verhindert, dass mit einem Anstieg der Abschreibungen die Rentabilität wächst. Einen Nachteil des Brutto-CFROI bilden die nicht vorhandenen Investitionen im Zähler. Es wird angenommen, dass das Vermögen für einen unbegrenzten Zeitraum vorhanden ist und dement-sprechend laufend Einzahlungsüberschüsse erzeugt. Bei einer üblichen Geschäftstätigkeit wer-den jedoch von Zeit zu Zeit Ersatzinvestitionen erforderlich. Daher stellt der Brutto-CFROI die Unternehmensentwicklung zu vorteilhaft dar (Ewert & Wagenhofer, 2008, S. 532).

Cashflow Return on Investment

Beim CFROI wird im Zähler zusätzlich eine ökonomische Abschreibung berücksichtigt wird (Gladen, 2014, S. 146). Da die Ersatzinvestitionen in unregelmässigen Abständen anfallen, wird mit Hilfe der ökonomischen Abschreibung versucht, eine Glättung über den Zeitraum zu erreichen. Die ökonomische Abschreibung beschreibt dabei den jährlich fixen Betrag, den man bis zum Ablauf der Nutzungsdauer am Kapitalmarkt zurücklegen müsste, um die Investitionszahlungen zu erreichen (Ewert & Wagenhofer, 2008, S. 532-533). Da der CFROI auf dem Cashflow beruht, ergeben sich weniger buchhalterische Verfälschungen. Er ist daher nicht so sehr manipulierbar. Zusätzlich erlaubt der CFROI eine Betrachtung von Un-ternehmen mit verschiedenen Altersstrukturen der Aktiven (Gladen, 2014, S. 146-147). Nach Klempien (2014, online) kann das operative Geschäft sowie die einzelnen Divisionen mit-hilfe des CFROI besser gemessen werden.

Cashflow-Marge

Die Cashflow-Marge wird in gewisser Literatur auch als Cashflow-Umsatzrate bezeichnet. Die Cashflow-Marge gibt an, wie viel Prozent des Umsatzes als effektiver Geldzufluss verbleibt. Berechnet wird die Cashflow-Marge dadurch, dass man den Cashflow durch den Umsatz dividiert. Die Cashflow-Marge ist eine geeignete Messgrösse, um die finanzielle Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens bei Preisschwankungen zu ermitteln. Die Cashflow-Marge ist bilanzpolitischer weniger beeinflussbar als der aus der Erfolgsrechnung abgeleiteten Marge. Die Cashflow-Marge ist eine gute Vergleichszahl innerhalb derselben Branche (Lachnit & Müller, 2012, S. 305).

Cashflow/Investitions-Verhältnis

Das Cashflow/Investitions-Verhältnis gibt Auskunft über die Leistungsfähigkeit einer Unternehmung ihre Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen der Periode durch den erwirtschafteten Cashflow zu decken. Zur Berechnung wird der Operative Cashflow durch die Netto-Investitionen dividiert. Dabei ähnelt ihre Aussage stark dem Free Cashflow. Hingegen ist das Cashflow/Investitions-Verhältnis ein Prozentsatz und kann somit als Vergleichswert inner-halb einer Unternehmung oder Branche dienen. Können alle Investitionen innerhalb der Unternehmung ohne Fremd- oder Eigenkapitalgelder finanziert werden, wird der Wert der Kennzahl über 100% liegen. Es kann aber auch sein, dass die Kennzahl deswegen in einem hohen Mass positiv ausfällt, weil Unternehmungen Investitio-nen vernachlässigen (Leimgruber & Prochinig, 2014, S. 74).

Dynamischer Verschuldungsgrad

Die Kennzahl gibt dabei Auskunft über die Anzahl Jahre, die es mit dem erzielten Cashflow braucht, um die Effektivverschuldung zu begleichen. Die Effektivverschuldung wird ermittelt, indem vom Fremdkapital die flüssigen Mittel und die kurzfristigen Forderungen subtrahiert werden. Anschliessend wird die Effektivverschuldung durch den operativen Cashflow dividiert. Die Kennzahl ist im Vergleich zu statischen Finanzierungskennzahlen, wie beispielsweise dem Liquiditätsgrad I, zeitlich akkurater und damit besser geeignet um die Verschuldung zu messen. Der Zeitreihenvergleich ermöglicht zudem eine Insolvenzprognose. Da bei nahender Krise die Effektivverschuldung steigt und der operative Cashflow sinkt, fällt das Ergebnis besonders deutlich aus. Einziger Kritikpunkt ist, dass der Cashflow nicht für die Schuldentilgung bestimmt ist, sondern für die Finanzierung von Investitionen und zur Gewinnausschüttung (Leimgruber & Prochinig, 2014, S. 79). Die Messgrösse der dynamischen Verschuldung ist nur insofern sinnvoll einzusetzen, als den einzelnen Geschäftsbereichen die Verantwortung bezüglich Finanzierungsentscheidungen über-tragen wurde (Coenenberg et al., 2007, S. 786).

Vor- und Nachteile

Praxis

Aufgabe und Fallstudie

Quellen

Literaturverzeichnis

  • Behringer, S. (2011). Kennzahlen im Konzerncontrolling. Berlin: Springer.
  • Coenenberg, A. G., Fischer, T. M.& Günther, T. (2007). Kostenrechnung und Kostenanalyse. Stuttgart: Schäffer-Poeschel.
  • Coenenberg, A. G., Fischer, T. M. & Günther, T. (2009). Kostenrechnung und Kostenanalyse (7. Aufl.). Stuttgart: Schäffer-Poeschel.
  • Ewert, R. & Wagenhofer, A. (2008). Interne Unternehmensrechnung (7. Aufl.). Berlin Heidel-berg: Springer-Verlag.
  • Fickert, R., Geuppert, F. & Künzle, A. (2003). Finanzcontrolling für Nicht-Finanz-Spezialisten. Bern: Haupt Verlag.
  • Fischer, T., Möller, K. & Schultze, W. (2012). Controlling. Grundlagen, Instrumente und Entwick-lungsperspektiven. Stuttgart: Schäffer-Poeschel.
  • Gehrig, M. (2013). Free Cashflow – Die Königskennzahl in der Praxis für KMU. TREX Der Treu-handexperte 2/2013, S. 94-95.
  • Hopper, T., Northcott, D. & Scapens, R. (2007). Issues in Management Accounting (3. Aufl.). Es-sex: Pearson Education.
  • Hornung, K. (2007). Cash-Flow-orientierte Unternehmenssteuerung. In P. Seethaler & M. Steitz (Hrsg.). Praxishandbuch Treasury-Management. Leitfaden für die Praxis des Finanzmanage-ments. Wiesbaden: Gabler.
  • Horváth, P. (2011). Controlling (12. Aufl.). München: Franz Vahlen.
  • Lachnit, L., Müller, S. (2012). Unternehmenscontrolling. Managementunterstützung bei Erfolgs-, Finanz-, Risiko- und Erfolgspotenzialsteuerung (2. Aufl.). Wiesbaden: SpringerGabler
  • Leimgruber, J. & Prochinig, U. (2014). Bilanz- und Erfolgsanalyse. Zürich: SKV AG.
  • Siegwart, H., Reinecke, S. & Sander, S. (2010). Kennzahlen für die Unternehmensführung (7. Aufl.). Bern: Haupt Verlag.

Weiterführende Literatur

  • Brecht, U. (2012). Controlling für Führungskräfte. Was Entscheider im Unternehmen wissen müssen. Wiesbaden: Springer Gabler.
  • Ossadnik, W. (2009). Controlling (4. Aufl.). München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag.
  • Ziegenbein, K. (2007). Controlling (9. Aufl.). Ludwigshafen: Friedrich Kiehl Verlag.

Autoren

Olivier Rudin, Katja Schaller, Basil Schlegel, Géraldine Seitz