Gewinnaufteilungsmethode: Unterschied zwischen den Versionen
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Geschäftsbeziehungen zwischen zwei verbundenen Parteien | Die Gewinnaufteilungsmethode (auf Englisch „Profit Split Method“) ist eine Verrechnungspreismethode, basierend auf den Verrechnungspreisgrundsätzen der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development). Zusammen mit der transaktionsbezogenen Nettomargenmethode gehört sie zu der Familie der geschäftsvorfallbezogenen Gewinnmethoden (Schwerdt, 2013, S. 139-140). Bei dieser Methode steht nicht die direkte Festlegung eines Verrechnungspreises an sich im Vordergrund, sondern die Gewinnaufteilung, beziehungsweise die Gewinnverteilung (Rieke, 2015, S. 88). | ||
== Beschreibung und Grundsätze == | |||
Die Gewinnaufteilungsmethode kommt zur Anwendung, wenn Geschäftsbeziehungen zwischen zwei oder mehreren verbundenen Parteien sehr eng miteinander verknüpft und voneinander abhängig sind. In diesem Fall ist eine gesonderte Bewertung einzelner Transaktionszweige zwischen verbundenen Gesellschaften nicht möglich. Dieser Sachverhalt bezieht sich insbesondere auf Transaktionen mit wertvollen und einzigartigen immateriellen Wirtschaftsgütern (Rieke, 2015, S. 86; Schwerdt, 2013, S. 172-173). Als Beispiel hierfür stehen wertvolle Patente, Markenrechte aber auch Know-how, welche zwei oder mehrere verbundene Parteien in den Wertschöpfungsprozess einbringen. Die beteiligten Unternehmen sind somit in der Lage, den Gesamtgewinn aus Transaktionen massgeblich zu beeinflussen und tragen dafür auch die entsprechenden wirtschaftlichen Risiken (Schwerdt, 2013, S. 174). Wichtig ist, dass im Gegensatz zu den Standardmethoden und auch der transaktionsbezogenen Nettomargenmethode bei der Gewinnaufteilungsmethode eine Berücksichtigung aller an einer Transaktion beteiligten Parteien erfolgt (Rieke, 2015, S. 87). | |||
== Anwendung der Methoden == | |||
In einem ersten Schritt erfolgt die Ermittlung des gemeinsam erwirtschafteten Ergebnisses (Gewinn oder Verlust) des Geschäftsvorfalls. Anhand einer gewünschten Methode teilen die beteiligten Unternehmen den Erfolg unter sich auf. Diesbezüglich erläutert die OECD (2011) die Beitrags- und Restwertanalyse (S. 108-109). Nachfolgend wird auf diese beiden Methoden genauer eingegangen. Ergänzend zu diesen gibt es weitere Möglichkeiten der Gewinnverteilung, welche in den folgenden Ausführen keine Anwendung finden. | |||
=== Beitragsanalyse (Contribution Analysis) === | |||
Eine detaillierte Analyse des Wertbeitrages der beteiligten Unternehmen hilft, das Ergebnis korrekt zu verteilen. Der Erfolg wird anschliessend im Verhältnis der geleisteten Wertbeiträge oder eines fremdüblichen Schlüssels (typischerweise in dieser Industrie verwendete Parameter) verteilt (OECD, 2011, S. 109-110; Schwerdt, 2013, S. 174). | |||
Es kann vorkommen, dass eine der Parteien Verluste bei den Routinefunktionen generiert und es zu keiner Vorabvergütung von vorhandenen Routinefunktionen kommt. Aus diesem Grund wenden in der Praxis viele Unternehmen anstelle der Beitragsmethode häufig die Restgewinnanalyse an (Schwerdt, 2013, S. 175). | |||
=== Restgewinnanalyse (Residual Profit Split Method) === | |||
In einem ersten Schritt erfolgt die Aufteilung des sogenannten Basisgewinns auf die an den Routinefunktionen beteiligten Unternehmen. Der Basisgewinn ist jener Teil des Gewinns, welcher ohne ein spezifisches immaterielles Wirtschaftsgut hätte erzielt werden können. Grundlage für die Ermittlung des Basisgewinns sind vergleichbare Transaktionen zwischen unabhängigen Drittunternehmen sowie Datenbankstudien (Vögele et al., 2011, S. 339). Die Routine-, beziehungsweise Basisgewinne werden zum Beispiel anhand einer geschäftsvorfallbezogenen Standardmethode oder der transaktionsbezogenen Nettomargenmethode den Unternehmen zugewiesen (OECD, 2011, S. 109; Schwerdt, 2013, S. 176) | |||
In einem zweiten Schritt fällt der Fokus auf den verbleibenden Residualgewinn und die Nicht-Routinefunktionen. Der Restgewinn berücksichtigt also die signifikanten immateriellen Wirtschaftsgüter und somit den komplexen Teil der entsprechenden Transaktionen (Schwerdt, 2013, S. 175; Vögele et al., 2011, S. 340). Schlussendlich geht es darum, anhand eines Aufteilungsschlüssels den Residualgewinn auf die beteiligten Parteien zu verteilen. Dabei sind eine detaillierte Funktions- und Risikoanalyse sowie eine Werttreiberanalyse elementar. Mit einer detaillierten Dokumentation ist die Ermittlung eines angemessenen Schlüssels nachvollziehbar (Schwerdt, 2013, S. 175-176). Oft verwendete Schlüsselungen zur Aufteilung des Restgewinns basieren auf folgenden Grössen (OECD, 2011, S. 114): | |||
• Vermögenswert/Kapital (operatives Vermögen, Anlagevermögen, eingesetztes Kapital, immaterielle Vermögenswerte) | |||
• Kosten (relative Ausgaben und/ oder Investitionen in Schlüsselbereiche, wie Forschung und Entwicklung, Ingenieurwesen, Marketing) | |||
• Leistungsbeiträgen aufgrund einer Wertschöpfungsanalyse | |||
== Entwicklung der Methode == | |||
Vor 2010 war die Anwendung der Gewinnaufteilungsmethode gemäss den OECD-Leitlinien sehr eingeschränkt. Deshalb wurde diese Methode damals als „method of last resort“ bezeichnet (Baumhof & Greinert, 2014, S. 355). Richter & Breuer (2015) finden dies als unangebracht, da diese Methode einen deutlichen Verdienst für immaterielle Wirtschaftsgüter aufweist (S. 2). 2010 kam es zu einer Überarbeitung der OECD-Leitlinien, welche eine Aufwertung der geschäftsvorfallbezogenen Gewinnmethoden und darunter auch der Gewinnaufteilungsmethode bezweckte. Die klassischen Standardmethoden sind gegenüber den Gewinnmethoden nicht mehr vorrangig anzuwenden, wodurch die Nachrangigkeit nicht mehr gegeben ist (Baumhof & Greinert, 2014, S. 355). Die Methode gewinnt somit ebenfalls international an Bedeutung (Rieke, 2015, S. 86). Sollte allerdings die Anwendung einer geschäftsvorfallbezogenen Standardfmethode und einer geschäftsvorfallbezogenen Gewinnmethode gleichermassen möglich sein, schreibt die OECD die Verwendung der Standardmethode vor (OECD, 2011, S. 65-66). | |||
== Würdigung der Methode == | |||
Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass bei der Gewinnaufteilungsmethode nicht direkt ein Verrechnungspreis entsteht. Bei der Beitragsanalyse entspricht der Gewinn aus einer gemeinsamen Transaktion dem Verrechnungspreis. Bei der Restgewinnanalyse setzt sich der Verrechnungspreis aus dem Basisgewinn und dem Residual der gemeinsamen Transaktion zusammen (Rieke, 2015, S. 88). | |||
Gemäss OECD (2011) besteht ein wesentlicher Vorteil der Gewinnaufteilungsmethode in jenen Fällen, wo sich die Identifikation vergleichbarer Geschäfte zwischen unabhängigen Unternehmen als schwierig gestaltet (S. 105). Externe Daten von fremden Unternehmen sind bei der Gewinnaufteilungsmethode in der Regel lediglich für die wertmässige Beurteilung der Beiträge von konzerninternen Transaktionszweigen notwendig. Angaben von unabhängigen Dritten stehen somit nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Gewinnaufteilung, was zu mehr Flexibilität führt (Schwerdt, 2013, S. 173). Rieke (2015) sieht einen weiteren Vorteil darin, dass alle an den Transaktionen beteiligten Parteien in der Analyse berücksichtigt werden. Dadurch ist eine Umgehung von extremen Gewinnzuweisungen möglich (S. 88). | |||
Als Nachteil ist die Ermittlung des gemeinsamen Transaktionsergebnisses zu nennen. Da nicht der gesamte Unternehmensgewinn, sondern die einzelnen Transaktionszweige im Fokus stehen, können sich Problemfelder eröffnen. Dies insbesondere deshalb, da es bezüglich Umsatz- und Kostenermittlung international unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten gibt (Schwerdt, 2013, S. 173). Zudem handelt es sich bei dem Anwendungsbereich der Gewinnaufteilungsmethode um äusserst komplexe und einzigartige Transaktionen. Deshalb ist es schwer, Fremdvergleichsdaten zu erhalten. Aus diesem Grund ist diese Methode in der Praxis schwierig anzuwenden (Darkow, 2014, S. 102). | |||
== Lern- und Praxismaterialien == | |||
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! Fallstudien | |||
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* [[Pharma GmbH – Anwendung der Gewinnaufteilungsmethode]] | |||
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== Quellen == | |||
=== Literaturverzeichnis === | |||
*Rieke, S. (2015). Verrechnungspreise im Spannungsfeld zwischen Konzernsteuerung und internationalem Steuerrecht. Wiesbaden: Springer Gabler. | |||
*Schwerdt, D. (2013). Verrechnungspreismethoden und Ökonomische Analyse. In: R. Dawid & K. Dorner (Hrsg.). Verrechnungspreise. Grundlagen und Praxis (S. 137-197). Wiesbaden: Springer Gabler. | |||
*Vögele, A., Raab & J., Diessner, C. (2011). Gewinnvergleichs-Methode (Comparable Profits Method) und transaktionsbezogene Nettomargen-Methode (Transactional Net Margin Method). In: A. Vögele, Th. Borstell & G. Engler (Hrsg). Verrechnungspreise. Betriebswirtschaft. Steuerrecht (S. 313-329). München: Verlag C. H. Beck. | |||
=== Weiterführende Literatur === | |||
*Hughes, E. & Nicholls, W. (2010). The different methods of TP: pros and cons. Online (24.10.2015): | |||
http://www.taxjournal.com/tj/articles/different-methods-tp-pros-and-cons | |||
*OECD (Hrsg). (2011). OECD Leitsätze für multinationale Unternehmen | |||
*OECD (Hrsg). (2010). Transfer Pricing Methods | |||
*Renz, M. & Wilmanns, J. (2013). Internationale Verrechnungspreise. Handbuch für Praktiker. Weinheim: Wiley VCH. | |||
== Autoren == | == Autoren == | ||
Igor Pavlovic, Darko Savic, Patrick Schenker, Florian Zürcher | Igor Pavlovic, Darko Savic, Patrick Schenker, Florian Zürcher |
Version vom 29. November 2015, 16:40 Uhr
Die Gewinnaufteilungsmethode (auf Englisch „Profit Split Method“) ist eine Verrechnungspreismethode, basierend auf den Verrechnungspreisgrundsätzen der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development). Zusammen mit der transaktionsbezogenen Nettomargenmethode gehört sie zu der Familie der geschäftsvorfallbezogenen Gewinnmethoden (Schwerdt, 2013, S. 139-140). Bei dieser Methode steht nicht die direkte Festlegung eines Verrechnungspreises an sich im Vordergrund, sondern die Gewinnaufteilung, beziehungsweise die Gewinnverteilung (Rieke, 2015, S. 88).
Beschreibung und Grundsätze
Die Gewinnaufteilungsmethode kommt zur Anwendung, wenn Geschäftsbeziehungen zwischen zwei oder mehreren verbundenen Parteien sehr eng miteinander verknüpft und voneinander abhängig sind. In diesem Fall ist eine gesonderte Bewertung einzelner Transaktionszweige zwischen verbundenen Gesellschaften nicht möglich. Dieser Sachverhalt bezieht sich insbesondere auf Transaktionen mit wertvollen und einzigartigen immateriellen Wirtschaftsgütern (Rieke, 2015, S. 86; Schwerdt, 2013, S. 172-173). Als Beispiel hierfür stehen wertvolle Patente, Markenrechte aber auch Know-how, welche zwei oder mehrere verbundene Parteien in den Wertschöpfungsprozess einbringen. Die beteiligten Unternehmen sind somit in der Lage, den Gesamtgewinn aus Transaktionen massgeblich zu beeinflussen und tragen dafür auch die entsprechenden wirtschaftlichen Risiken (Schwerdt, 2013, S. 174). Wichtig ist, dass im Gegensatz zu den Standardmethoden und auch der transaktionsbezogenen Nettomargenmethode bei der Gewinnaufteilungsmethode eine Berücksichtigung aller an einer Transaktion beteiligten Parteien erfolgt (Rieke, 2015, S. 87).
Anwendung der Methoden
In einem ersten Schritt erfolgt die Ermittlung des gemeinsam erwirtschafteten Ergebnisses (Gewinn oder Verlust) des Geschäftsvorfalls. Anhand einer gewünschten Methode teilen die beteiligten Unternehmen den Erfolg unter sich auf. Diesbezüglich erläutert die OECD (2011) die Beitrags- und Restwertanalyse (S. 108-109). Nachfolgend wird auf diese beiden Methoden genauer eingegangen. Ergänzend zu diesen gibt es weitere Möglichkeiten der Gewinnverteilung, welche in den folgenden Ausführen keine Anwendung finden.
Beitragsanalyse (Contribution Analysis)
Eine detaillierte Analyse des Wertbeitrages der beteiligten Unternehmen hilft, das Ergebnis korrekt zu verteilen. Der Erfolg wird anschliessend im Verhältnis der geleisteten Wertbeiträge oder eines fremdüblichen Schlüssels (typischerweise in dieser Industrie verwendete Parameter) verteilt (OECD, 2011, S. 109-110; Schwerdt, 2013, S. 174). Es kann vorkommen, dass eine der Parteien Verluste bei den Routinefunktionen generiert und es zu keiner Vorabvergütung von vorhandenen Routinefunktionen kommt. Aus diesem Grund wenden in der Praxis viele Unternehmen anstelle der Beitragsmethode häufig die Restgewinnanalyse an (Schwerdt, 2013, S. 175).
Restgewinnanalyse (Residual Profit Split Method)
In einem ersten Schritt erfolgt die Aufteilung des sogenannten Basisgewinns auf die an den Routinefunktionen beteiligten Unternehmen. Der Basisgewinn ist jener Teil des Gewinns, welcher ohne ein spezifisches immaterielles Wirtschaftsgut hätte erzielt werden können. Grundlage für die Ermittlung des Basisgewinns sind vergleichbare Transaktionen zwischen unabhängigen Drittunternehmen sowie Datenbankstudien (Vögele et al., 2011, S. 339). Die Routine-, beziehungsweise Basisgewinne werden zum Beispiel anhand einer geschäftsvorfallbezogenen Standardmethode oder der transaktionsbezogenen Nettomargenmethode den Unternehmen zugewiesen (OECD, 2011, S. 109; Schwerdt, 2013, S. 176) In einem zweiten Schritt fällt der Fokus auf den verbleibenden Residualgewinn und die Nicht-Routinefunktionen. Der Restgewinn berücksichtigt also die signifikanten immateriellen Wirtschaftsgüter und somit den komplexen Teil der entsprechenden Transaktionen (Schwerdt, 2013, S. 175; Vögele et al., 2011, S. 340). Schlussendlich geht es darum, anhand eines Aufteilungsschlüssels den Residualgewinn auf die beteiligten Parteien zu verteilen. Dabei sind eine detaillierte Funktions- und Risikoanalyse sowie eine Werttreiberanalyse elementar. Mit einer detaillierten Dokumentation ist die Ermittlung eines angemessenen Schlüssels nachvollziehbar (Schwerdt, 2013, S. 175-176). Oft verwendete Schlüsselungen zur Aufteilung des Restgewinns basieren auf folgenden Grössen (OECD, 2011, S. 114): • Vermögenswert/Kapital (operatives Vermögen, Anlagevermögen, eingesetztes Kapital, immaterielle Vermögenswerte) • Kosten (relative Ausgaben und/ oder Investitionen in Schlüsselbereiche, wie Forschung und Entwicklung, Ingenieurwesen, Marketing) • Leistungsbeiträgen aufgrund einer Wertschöpfungsanalyse
Entwicklung der Methode
Vor 2010 war die Anwendung der Gewinnaufteilungsmethode gemäss den OECD-Leitlinien sehr eingeschränkt. Deshalb wurde diese Methode damals als „method of last resort“ bezeichnet (Baumhof & Greinert, 2014, S. 355). Richter & Breuer (2015) finden dies als unangebracht, da diese Methode einen deutlichen Verdienst für immaterielle Wirtschaftsgüter aufweist (S. 2). 2010 kam es zu einer Überarbeitung der OECD-Leitlinien, welche eine Aufwertung der geschäftsvorfallbezogenen Gewinnmethoden und darunter auch der Gewinnaufteilungsmethode bezweckte. Die klassischen Standardmethoden sind gegenüber den Gewinnmethoden nicht mehr vorrangig anzuwenden, wodurch die Nachrangigkeit nicht mehr gegeben ist (Baumhof & Greinert, 2014, S. 355). Die Methode gewinnt somit ebenfalls international an Bedeutung (Rieke, 2015, S. 86). Sollte allerdings die Anwendung einer geschäftsvorfallbezogenen Standardfmethode und einer geschäftsvorfallbezogenen Gewinnmethode gleichermassen möglich sein, schreibt die OECD die Verwendung der Standardmethode vor (OECD, 2011, S. 65-66).
Würdigung der Methode
Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass bei der Gewinnaufteilungsmethode nicht direkt ein Verrechnungspreis entsteht. Bei der Beitragsanalyse entspricht der Gewinn aus einer gemeinsamen Transaktion dem Verrechnungspreis. Bei der Restgewinnanalyse setzt sich der Verrechnungspreis aus dem Basisgewinn und dem Residual der gemeinsamen Transaktion zusammen (Rieke, 2015, S. 88). Gemäss OECD (2011) besteht ein wesentlicher Vorteil der Gewinnaufteilungsmethode in jenen Fällen, wo sich die Identifikation vergleichbarer Geschäfte zwischen unabhängigen Unternehmen als schwierig gestaltet (S. 105). Externe Daten von fremden Unternehmen sind bei der Gewinnaufteilungsmethode in der Regel lediglich für die wertmässige Beurteilung der Beiträge von konzerninternen Transaktionszweigen notwendig. Angaben von unabhängigen Dritten stehen somit nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Gewinnaufteilung, was zu mehr Flexibilität führt (Schwerdt, 2013, S. 173). Rieke (2015) sieht einen weiteren Vorteil darin, dass alle an den Transaktionen beteiligten Parteien in der Analyse berücksichtigt werden. Dadurch ist eine Umgehung von extremen Gewinnzuweisungen möglich (S. 88). Als Nachteil ist die Ermittlung des gemeinsamen Transaktionsergebnisses zu nennen. Da nicht der gesamte Unternehmensgewinn, sondern die einzelnen Transaktionszweige im Fokus stehen, können sich Problemfelder eröffnen. Dies insbesondere deshalb, da es bezüglich Umsatz- und Kostenermittlung international unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten gibt (Schwerdt, 2013, S. 173). Zudem handelt es sich bei dem Anwendungsbereich der Gewinnaufteilungsmethode um äusserst komplexe und einzigartige Transaktionen. Deshalb ist es schwer, Fremdvergleichsdaten zu erhalten. Aus diesem Grund ist diese Methode in der Praxis schwierig anzuwenden (Darkow, 2014, S. 102).
Lern- und Praxismaterialien
Fallstudien |
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Quellen
Literaturverzeichnis
- Rieke, S. (2015). Verrechnungspreise im Spannungsfeld zwischen Konzernsteuerung und internationalem Steuerrecht. Wiesbaden: Springer Gabler.
- Schwerdt, D. (2013). Verrechnungspreismethoden und Ökonomische Analyse. In: R. Dawid & K. Dorner (Hrsg.). Verrechnungspreise. Grundlagen und Praxis (S. 137-197). Wiesbaden: Springer Gabler.
- Vögele, A., Raab & J., Diessner, C. (2011). Gewinnvergleichs-Methode (Comparable Profits Method) und transaktionsbezogene Nettomargen-Methode (Transactional Net Margin Method). In: A. Vögele, Th. Borstell & G. Engler (Hrsg). Verrechnungspreise. Betriebswirtschaft. Steuerrecht (S. 313-329). München: Verlag C. H. Beck.
Weiterführende Literatur
- Hughes, E. & Nicholls, W. (2010). The different methods of TP: pros and cons. Online (24.10.2015):
http://www.taxjournal.com/tj/articles/different-methods-tp-pros-and-cons
- OECD (Hrsg). (2011). OECD Leitsätze für multinationale Unternehmen
- OECD (Hrsg). (2010). Transfer Pricing Methods
- Renz, M. & Wilmanns, J. (2013). Internationale Verrechnungspreise. Handbuch für Praktiker. Weinheim: Wiley VCH.
Autoren
Igor Pavlovic, Darko Savic, Patrick Schenker, Florian Zürcher