Erlösabweichungen: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine [[Abweichungsanalyse]] lässt sich nicht nur auf der Kostenseite vornehmen, sondern auch auf der Erlösseite. Aus dem Vergleich der geplanten Absatzmengen und -preise mit den erzielten Werten ergeben sich die Absatzvolumen- und die Umsatzpreisabweichung.
Eine [[Abweichungsanalyse]] lässt sich nicht nur auf der Kostenseite vornehmen, sondern auch auf der Erlösseite. Aus dem Vergleich der geplanten Absatzmengen und -preise mit den erzielten Werten ergeben sich die Absatzvolumen- und die Umsatzpreisabweichung.


== Definition ==


== Quelle ==
Während der Erlösplanung werden für die einzelnen Produkte und Absatzmärkte die Mengen und Preise als Planwerte festgelegt (Horsch, 2015, S. 169). Anstelle von Planwerten ist in der Literatur und in der Praxis auch oft von Sollwerten oder Standardwerten die Rede. Durch die Zuhilfenahme von [[Szenarioanalyse|Szenarioanalysen]], [[Risikoanalyse|Risikoanalysen]] und anderen Instrumenten kann die Entwicklung des Marktes geschätzt und so die Planwerte festgelegt werden (Reim, 2015, S. 313-314). Die in der Planungsphase erarbeiteten Planwerte bilden die Grundlage für das wirtschaftliche Geschehen im Planjahr, an denen anschliessend die tatsächlich eingetretenen Ergebnisse gemessen werden. Da aber unvorhersehbare Dinge die Planwerte abweichen lassen können, entstehen sogenannte Erlösabweichungen. Sie zeigen die Differenz des geplanten und des tatsächlichen Erlöses auf. In der Literatur und der Praxis werden auch oft Umsatzerlösabweichungen oder Absatzabweichungen als Synonyme verwendet (Joos, 2014, S. 287).


== Erlösabweichungsanalyse (Soll-Ist-Vergleich) ==
[[Datei:Stufenebenen der Erlösabweichung.jpg|mini|450px|Abb. 1: Stufenebenen der Erlösabweichung (Horngren et al., 2001, S. 543)]]
Die Aufgabe der Erlösabweichungsanalyse ist es, Abweichungen zwischen den Plan- und Ist-Erlösen zu berechnen und deren Ursachen zu ermitteln. Um die Ursache einer Abweichung zu analysieren, wird die gesamte Erlösabweichung entsprechend zu den Erlöskomponenten in eine Absatzpreis- und eine Absatzvolumenabweichung unterteilt (Joos, 2014, S. 287-288). Um genauere Informationen zu den Abweichungen im Absatzvolumen zu gewinnen, kann die Volumenabweichung in eine Absatzmix- und Absatzmengenabweichung unterteilt werden. Ersteres ist vor allem für Mehrprodukt Unternehmen sehr hilfreich. Um bei der Absatzmengenabweichung zusätzliche Erkenntnisse zur Abweichung zu erlangen, kann der Marktanteil und das Marktvolumen ermittelt werden, was auch aufzeigt, wie das Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz dasteht (Rickards, 2009, S. 64-68).
=== Gesamtabweichung ===
Die Gesamtabweichung des Erlöses ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Ist- und dem Plan-Erlös (Horngren et al., 2001, S. 545).
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|-
| '''Gesamtabweichung = Ist-Erlös - Plan-Erlös'''
|}
=== Absatzpreisabweichung ===
Mit der Absatzpreisabweichung wird aufgezeigt, inwiefern die Abweichungsursachen der Ist-Preise zu den Plan-Preisen zurückzuführen sind. In der Literatur und in der Praxis werden hierfür unterschiedliche Begriffe verwendet. So werden Synonyme wie Verkaufspreisabweichung, Erlöspreisabweichung oder Umsatzpreisabweichung verwendet. Sie ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Ist- und dem Plan-Erlös multipliziert mit der Ist-Menge (Stelling, 2009, S. 119; Horngren et al., 2001, S. 209).
{| class = "wikitable center" style="text-align:center"
|-
| '''Absatzpreisabweichung = Ist-Absatzpreis x Ist-Absatzmenge – Plan-Absatzpreis x Ist-Absatzmenge'''
oder '''(Ist-Absatzpreis – Plan-Absatzpreis) x Ist-Absatzmenge'''
|}
== Quellen ==
=== Literaturverzeichnis ===
* Horngren, C. T., Foster, G. & Datar, S. M. (2001). Kostenrechnung: Entscheidungsorientierte Perspektive (9. Aufl). München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag.
* Horsch, J. (2015). [https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-07312-1 Kostenrechnung - Klassische und neue Methoden in der Unternehmenspraxis.] Wiesbaden: Springer Gabler.
* Horsch, J. (2015). [https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-07312-1 Kostenrechnung - Klassische und neue Methoden in der Unternehmenspraxis.] Wiesbaden: Springer Gabler.
* Joos, T. (2014). [https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-01344-8 Controlling, Kostenrechnung und Kostenmanagement.] Wiesbaden: Springer Gabler.
* Reim, J. (2015). [https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-06909-4 Erfolgsrechnung - Wertsteigerung durch Wertschöpfung.] Wiesbaden: Springer Gabler.
* Rickards, R. C. (2009). Leistungssteuerung kompakt. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag.
* Stelling, J. N. (2009). Kostenmanagement und Controlling (3., unveränd. Aufl). München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag.




[[Kategorie:Planung und Budgetierung]]
[[Kategorie:Planung und Budgetierung]]
[[Kategorie:Operative Einjahresplanung]]
[[Kategorie:Operative Einjahresplanung]]

Version vom 30. März 2023, 16:31 Uhr

Eine Abweichungsanalyse lässt sich nicht nur auf der Kostenseite vornehmen, sondern auch auf der Erlösseite. Aus dem Vergleich der geplanten Absatzmengen und -preise mit den erzielten Werten ergeben sich die Absatzvolumen- und die Umsatzpreisabweichung.

Definition

Während der Erlösplanung werden für die einzelnen Produkte und Absatzmärkte die Mengen und Preise als Planwerte festgelegt (Horsch, 2015, S. 169). Anstelle von Planwerten ist in der Literatur und in der Praxis auch oft von Sollwerten oder Standardwerten die Rede. Durch die Zuhilfenahme von Szenarioanalysen, Risikoanalysen und anderen Instrumenten kann die Entwicklung des Marktes geschätzt und so die Planwerte festgelegt werden (Reim, 2015, S. 313-314). Die in der Planungsphase erarbeiteten Planwerte bilden die Grundlage für das wirtschaftliche Geschehen im Planjahr, an denen anschliessend die tatsächlich eingetretenen Ergebnisse gemessen werden. Da aber unvorhersehbare Dinge die Planwerte abweichen lassen können, entstehen sogenannte Erlösabweichungen. Sie zeigen die Differenz des geplanten und des tatsächlichen Erlöses auf. In der Literatur und der Praxis werden auch oft Umsatzerlösabweichungen oder Absatzabweichungen als Synonyme verwendet (Joos, 2014, S. 287).

Erlösabweichungsanalyse (Soll-Ist-Vergleich)

Abb. 1: Stufenebenen der Erlösabweichung (Horngren et al., 2001, S. 543)

Die Aufgabe der Erlösabweichungsanalyse ist es, Abweichungen zwischen den Plan- und Ist-Erlösen zu berechnen und deren Ursachen zu ermitteln. Um die Ursache einer Abweichung zu analysieren, wird die gesamte Erlösabweichung entsprechend zu den Erlöskomponenten in eine Absatzpreis- und eine Absatzvolumenabweichung unterteilt (Joos, 2014, S. 287-288). Um genauere Informationen zu den Abweichungen im Absatzvolumen zu gewinnen, kann die Volumenabweichung in eine Absatzmix- und Absatzmengenabweichung unterteilt werden. Ersteres ist vor allem für Mehrprodukt Unternehmen sehr hilfreich. Um bei der Absatzmengenabweichung zusätzliche Erkenntnisse zur Abweichung zu erlangen, kann der Marktanteil und das Marktvolumen ermittelt werden, was auch aufzeigt, wie das Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz dasteht (Rickards, 2009, S. 64-68).


Gesamtabweichung

Die Gesamtabweichung des Erlöses ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Ist- und dem Plan-Erlös (Horngren et al., 2001, S. 545).

Gesamtabweichung = Ist-Erlös - Plan-Erlös

Absatzpreisabweichung

Mit der Absatzpreisabweichung wird aufgezeigt, inwiefern die Abweichungsursachen der Ist-Preise zu den Plan-Preisen zurückzuführen sind. In der Literatur und in der Praxis werden hierfür unterschiedliche Begriffe verwendet. So werden Synonyme wie Verkaufspreisabweichung, Erlöspreisabweichung oder Umsatzpreisabweichung verwendet. Sie ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Ist- und dem Plan-Erlös multipliziert mit der Ist-Menge (Stelling, 2009, S. 119; Horngren et al., 2001, S. 209).

Absatzpreisabweichung = Ist-Absatzpreis x Ist-Absatzmenge – Plan-Absatzpreis x Ist-Absatzmenge

oder (Ist-Absatzpreis – Plan-Absatzpreis) x Ist-Absatzmenge

Quellen

Literaturverzeichnis