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[[Datei:Lösungsvorschlag 4-Felder-Matrix Immobilienportefeuille.PNG|miniatur|320px|none|Abb. 1: Lösungsvorschlag: 4-Felder-Matrix Immobilienportefeuille]]
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===Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung===
An der einfachen Deckungsbeitragsrechnung wird ein teils unnötiger Informationsverlust bemängelt, weil die Fixkosten als einheitlicher Block behandelt und die vorhandenen Beziehungen zu den Kostenträger(gruppe)n ausgelassen werden (Bundi & Trachsel, 2019, S. 103). In vielen Unternehmen steigt zudem der Anteil der Fixkosten am Umsatz regelmässig. Dadurch ist es notwendig, die Fixkosten differenzierter zu analysieren (Rieder, 2010, S. 5-6). Die Fixkostenblöcke können in verschiedene Stufen unterteilt werden, was eine gezielte Analyse der Fixkostenblöcke ermöglicht (vgl. Küpper et al., 2013, S. 378–382, zit. in Zapp, 2019, S. 5). Je nach Unternehmen fallen diese Blöcke anders aus. Eine Variante, die Fixkostenblöcke aufzuteilen, wäre nach Bundi & Trachsel (2019):
{| class="wikitable"
|-
| Erzeugnisfixkosten || Sie sind den im Betrieb hergestellten Erzeugnissen direkt zurechenbar, z.B. Kosten für Maschinen, welche nur für ein Produkt verwendet werden, Werbekosten, Patentkosten.
|-
| Erzeugnisgruppenfixkosten || Sie lassen sich nur einer Erzeugnisgruppe zuordnen, z.B. Forschungs-kosten, Maschinenabschreibungen.
|-
| Bereichsfixkosten || Sie können nur einem Bereich (z.B. Kostenstelle, Abteilung) unmittelbar zugewiesen werden, z.B. Bereichsverwaltung.
|-
| Unternehmensfixkosten || Alle Fixkosten, welche nicht schon auf unterer Stufe verrechnet worden sind, z.B. Gebäude, Geschäftsleitung.
|}
Aufgrund dieser Fixkostenblöcke resultieren auch die verschiedenen Stufen der Deckungsbeitragsrechnung, die auch im Schema der Kostenträgerrechnung wiederzufinden sind (Bundi & Trachsel, 2019, S. 103 – 104). Eine Aufstellung der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung sieht folglich so aus:


{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
|-
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|
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«+ variable Einzelkosten<br>
+ variable Herstellgemeinkosten<br>
= variable Kosten der Produktion<br>
+/– Bestandesänderungen Erzeugnisse in Arbeit zu variablen Kosten<br>
= variable Kosten der fertiggestellten Produkte<br>
+/– Bestandesänderungen fertige Erzeugnisse zu variablen Kosten<br>
= variable Kosten der verkauften Produkte<br>
+ variable Vertriebskosten<br>
= variable Selbstkosten<br>
Erlös<br>
Erlös<br>
– variable Selbstkosten<br>
– variable Selbstkosten<br>
= Deckungsbeitrag» <br>
= '''Deckungsbeitrag 1'''<br>
(Nadig, 2000, S. 223).
– Erzeugnisfixkosten<br>
= '''Deckungsbeitrag 2'''<br>
– Erzeugnisgruppenfixkosten<br>
= '''Deckungsbeitrag 3'''<br>
– Bereichsfixkosten<br>
= '''Deckungsbeitrag 4'''<br>
– Unternehmensfixkosten<br>
= '''Unternehmenserfolg'''<br>
(Nadig, 2000, S. 225)
|}
|}



Version vom 12. Mai 2020, 16:04 Uhr

Aufgabe 1

Inwiefern ist das bestehende Immobilienportefeuille mit der neuen Premium-Strategie von Herrn Müller kompatibel?

Keines der 3 Objekte befindet sich im Feld «Premium» oben rechts. Somit ist das bestehende Immobilienportefeuille nicht kompatibel mit der neu definierten Premium-Strategie von Herr Müller. Die Objektqualität wäre die einzig beeinflussbare Grösse (Renovation/Umbau), durch welche man Objekt A ins Feld «Premium» bewegen könnte.

Abb. 1: Lösungsvorschlag: 4-Felder-Matrix Immobilienportefeuille

Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung

An der einfachen Deckungsbeitragsrechnung wird ein teils unnötiger Informationsverlust bemängelt, weil die Fixkosten als einheitlicher Block behandelt und die vorhandenen Beziehungen zu den Kostenträger(gruppe)n ausgelassen werden (Bundi & Trachsel, 2019, S. 103). In vielen Unternehmen steigt zudem der Anteil der Fixkosten am Umsatz regelmässig. Dadurch ist es notwendig, die Fixkosten differenzierter zu analysieren (Rieder, 2010, S. 5-6). Die Fixkostenblöcke können in verschiedene Stufen unterteilt werden, was eine gezielte Analyse der Fixkostenblöcke ermöglicht (vgl. Küpper et al., 2013, S. 378–382, zit. in Zapp, 2019, S. 5). Je nach Unternehmen fallen diese Blöcke anders aus. Eine Variante, die Fixkostenblöcke aufzuteilen, wäre nach Bundi & Trachsel (2019):

Erzeugnisfixkosten Sie sind den im Betrieb hergestellten Erzeugnissen direkt zurechenbar, z.B. Kosten für Maschinen, welche nur für ein Produkt verwendet werden, Werbekosten, Patentkosten.
Erzeugnisgruppenfixkosten Sie lassen sich nur einer Erzeugnisgruppe zuordnen, z.B. Forschungs-kosten, Maschinenabschreibungen.
Bereichsfixkosten Sie können nur einem Bereich (z.B. Kostenstelle, Abteilung) unmittelbar zugewiesen werden, z.B. Bereichsverwaltung.
Unternehmensfixkosten Alle Fixkosten, welche nicht schon auf unterer Stufe verrechnet worden sind, z.B. Gebäude, Geschäftsleitung.

Aufgrund dieser Fixkostenblöcke resultieren auch die verschiedenen Stufen der Deckungsbeitragsrechnung, die auch im Schema der Kostenträgerrechnung wiederzufinden sind (Bundi & Trachsel, 2019, S. 103 – 104). Eine Aufstellung der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung sieht folglich so aus:

Erlös
– variable Selbstkosten
= Deckungsbeitrag 1
– Erzeugnisfixkosten
= Deckungsbeitrag 2
– Erzeugnisgruppenfixkosten
= Deckungsbeitrag 3
– Bereichsfixkosten
= Deckungsbeitrag 4
– Unternehmensfixkosten
= Unternehmenserfolg
(Nadig, 2000, S. 225)



In einem ersten Schritt bitte Sie Herr Meier sein Immobilienportefeuille anhand der Objektunterlagen zu analysieren. Sie finden folgendes über die drei Objekte heraus. (stark vereinfachte Daten)

Abb. 1: 4-Felder-Matrix Immobilienportefeuille

Trotz der geringen Produktanzahl entscheiden Sie sich Herrn Meier Ihre Erkenntnisse in Form einer 4-Felder-Matrix (Bosten-Matrix) visuell zu präsentieren. Sie übernehmen das Grundprinzip der BCG-Matrix, ändern aber die Achsen passen für Immobilien auf Standortqualität und Objektqualität an (in Anlehnung an Eber, G. Controlling in der Wohnungswirtschaft, 2012, S. 103). Tragen Sie dazu die Objekte A, B und C in die Untenstehende Abbildung ein. In wie fern ist das bestehende Immobilienportefeuille mit der neuen Premium-Strategie von Herr Müller kompatibel?


Lage Objektqualität Baujahr
Objekt A - Mehrfamilienhaus mit 8 Wohnungen Gute Lage mit Seesicht Niedriger Ausbaustandard, äusserlich renovationsbedürftig 1990
Objekt B - Hochhaus mit 40 Wohneinheiten Schattengebiet, an verkehrsreicher Strasse (hohe Lärmemissionen) Niedriger Ausbaustandard, praktisch Neubau 2016
Objekt C - Wohnhaus mit 12 Wohnungen Schlechte Verkehrsanbindung, abgeschottete Lage Hoher Ausbaustandard 2010


Gestaltungsvariablen

Burghardt M. (2002). Projektmanagement: Leitfaden für die Planung, Überwachung und Steuerung von Entwicklungsprojekten. (6. Aufl.). Erlangen: Publicis Kommunikationsag.

Esseling, V. (2009). Strategische Projektbewertung. Bezugsrahmen, Empirie sowie Propositionen. In C. Steinle (Hrsg.). München u. Mering: Rainer Hampp Verlag.

Fiedler, R. (2016). Controlling von Projekten. Mit konkreten Beispielen aus der Unternehmenspraxis – Alle Aspekte der Projektplanung, Projektsteuerung und Projektkontrolle (7. Aufl.). Wiesbaden: Springer.

Foschiani S. (1999). Multiprojektcontrolling von Strategieprojekten. Controlling, 11 (3), S. 129-134.

Hiller, M. (2002). Multiprojektmanagement: Konzept zur Gestaltung, Regelung und Visualisierung einer Projektlandschaft. Kaiserslautern: Univ., Lehrstuhl für Fertigungstechnik und Betriebsorganisation.

Hirzel M., Kühn F., Wollmann P. (2009). Projektporfoliomanagement. Strategisches und operatives Multi-Projektmanagement in der Praxis (2. Auflage). Wiesbaden: Gabler Fachverlag.

Holder, L. (2004). Multiprojektcontrolling. Notwendigkeit, Aufgaben und Instrumente. Hannover: GRIN Verlag.

Jenny B. (1995). Projektmanagement in der Wirtschaftsinformatik (5. Aufl.). Zürich: vdf, Hochschulverlang an der ETH.

Klein, A. (2010). Projektcontrolling: Vom Nischenthema zum Standardinstrument. Controller Magazin, 35 (1), S. 22-23.

Kwasniok S. (2006). Wirtschaftlicher mit dualem Multiprojektcontrolling. Versicherungswirtschaft. Karlsruhe: VVW GmbH.

Lachnit, L. (1994). Controllingkonzeption für Unternehmen mit Projektleistungstätigkeit. München: Vahlen.

Ladenthin, H. (2004). Multiprojektcontrolling. Notwendigkeit, Aufgaben und Instrumente. Hannover: GRIN Verlag.

Lentes, T. Spanier-Dönges, C. (2006). Erfolgreiche Projektstrategie. Multiprojektcontrolling als Teil der Unternehmensplanung. Betriebswirtschaftliche Blätter. Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V.

Litke H.-D. (1995). Projektmanagement: Methoden, Techniken, Verhaltensweisen (3. Aufl.). München/Wien: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG.

Pradel, M. Südmeyer, V. (1996). Multiprojekcontrolling: Planung des Projektportfolios bei Versicherungsunternehmen. Versicherungswirtschaft. Düsseldorf.

Seidl, J. (2011). Multiprojektmanagement. Übergreifende Steuerung von Mehrprojektsituationen durch Projektportfolio- und Programmmanagement. Berlin Heidelberg: Springer.

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Steinle, C., Esseling, V. Eichenberg, T. (2008). Multiprojektmanagement und Multiprojektcontrolling – Standortbestimmung und Konzept. Berlin: Erich Schmidt Verlag.

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