Staccato

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Die Fertigkeiten des Staccato sind weitgehend identisch mit denjenigen, die im Kapitel Artikulation beschrieben werden. Auf dieser Seite werden "schnelles Staccato" und "Doppelzunge" eingehender behandelt, aus praktischen Gründen, sind hier auch die wichtigsten Hinweise zur Technik der Artikulation noch einmal zusammengefasst.

Beiträge der Interviewpartner

Voraussetzungen für ein gut ansprechendes Staccato

Alle Interviewteilnehmer nennen folgende Parameter unabdingbar für eine erfolgreiche Staccatotechnik:

  • Gefestigte Ansatz, Ansatzformung, Embouchure
  • Unabhängige, kontinuierlich fliessende Luftführung und aktive Atemstütze
  • Die Staccatobewegung der Zunge ist nicht ein "Stossen" der Zunge gegen das Blatt, sondern die Zunge wird von ihrem Berührungspunkt auf dem Blatt zurückgezogen und gibt so die Schwingung des Blattes frei.



Drei Funktionen der Zunge

Die Zunge wird nicht nur für das Artikulieren eingesetzt, sie hat mehrere Funktionen, die für die Klangqualität und für die Ansprache ebenso von Bedeutung sind:

  • Artikulieren am Blatt: Zungenspitze
  • Vokalisieren zwecks Regulieren der Luftgeschwindigkeit, entsprechend der aktuellen Tonhöhe: Form und Position der Zunge im vorderen bis mittlerer Bereich
  • Ausformen der hinteren Mundhöhle und Rachens als Resonanzraum: Zungengrund und weicher Gaumen

Können diese drei Funktionen der Zunge gleichzeitig wahrgenommen werden, gelingt ein Staccato mit einer dem Legato ebenbürtiger Klangqualität.

Artikulieren

Vokalisieren

Resonanzraum formen

Didaktische Wege

Ein erstes didaktisches Prinzip verfolgen Ernesto Molinari, Avram Galpner, Lehrer von James Campbell. Eine zweite, ergänzende Herangehensweise wird von James Campbell, rançois Benda praktiziert.

  1. Ausgangspunkt bei der Vermittlung der Staccatotechnik ist das Legato. Zu Beginn werden die Töne durch die Zungenbewegung kaum voneinander getrennt, dei Zunge berührt nur ganz kurz das Blatt. In kleinen Schritten werden dann die Artikulationspausen verlängert, die Zunge berührt entsprechend länger das Blatt. Bei jedem Lernschritt soll der Fokus auch die Klangqualität gerichtet werden, die durch das Staccato keinen Einbusse erleiden darf.
  2. Von Anbeginn wird ein kurzes Artikulieren trainiert. Zwischen den Tönen entstehen längere Artikulationspausen während denen die Zunge das Blatt berührt. Das Wegziehen der Zunge vom Blatt gibt nur einen kurzen Moment die Schwingung des Blattes frei, um einen kurzen Ton erklingen zu lassen.

Bei beiden Wegen muss darauf geachtet werden, dass nur die Zungenspitze an der Artikulation beteiligt ist, die mittlere und hintere Partie der Zunge sind in Vokal- und Resonanzformung involviert. Die Funktionen sollen durch die Artikulations-Bewegungen nicht beeinträchtigt werden.

Daniel Bonade (1962)[1] beschreibt diese Technik und verbindet sie mit dem Erlernen der Koordination von Zungen- und Fingerbewegung: Bei einer Folge von Staccato-Noten soll die Zunge zwischen Noten das Blatt berühren und die Schwingung des Blattes abdämpften, um eine deutliche Atikulationspause herzustellen. Die Luftführung wird weiter aufrechterhalten. Währenddessen bereiten die Finger den Griff des nächsten Ton vor. Das Wegziehen der Zunge lässt dann den neunen Ton erklingen, der Vorgang wird wiederholt.

Unterrichtswerke

Einzelnachweise

  1. Bonade, Daniel. 1962. The clarinetist's compendium: including method of staccato and art of adjusting reeds. Kenosha, Wis: Leblanc Publications. [1]