Biscuit AG – Humankapitalbewertung
Ausgangslage
Das Unternehmen Biscuit AG produziert eine breite Produktpalette an unterschiedlichen Gebäcken. Gegründet wurde das Unternehmen im 19. Jahrhundert. Die Biscuit AG besitzt, nebst ihrer hauseigenen Marke, zwei weitere bekannte Schweizer Gebäckehersteller. Diese Firmen hat die Biscuit AG in den letzten Jahren übernommen und im Unternehmen integriert. Das Unternehmen zeichnet sich durch seine innovativen Produktionsprozesse aus. Zudem setzen sie bei der Produktion konsequent auf Schweizer Rohstoffe. Die Biscuit AG bekennt sich auch immer wieder zum Produktionsstandort Schweiz, indem sie laufend Investitionen wie neue Produktionsanlagen, Bürogebäude usw. tätigt. An drei Schweizer Standorten arbeiten rund 390 Mitarbeitende. Im Jahr 2019 betrug die Produktion rund 9'000 Tonnen Biscuits. Damit wurde ein Umsatz von 100 Millionen Schweizer Franken erwirtschaftet. Für die vorliegende Fallstudie ist lediglich der Standort in der Zentralschweiz relevant. Dort arbeiten in der Produktion 70 Vollzeit- und 40 Teilzeitangestellte (50%-Pensum). Anmerkung: Die Aufgaben Nr. 4 & 5 wurden in Anlehnung an Scholz und Stein (2006, S. 9) entwickelt.
Aufgabenstellung
Aufgabe 1
Welchen Nutzen kann sich das Unternehmen durch eine Humankapitalbewertung erhoffen? Beziehen Sie sich dabei konkret auf das Unternehmen und formulieren Sie mindestens zwei Nutzenversprechen der Humankapitalbewertung.
Aufgabe 2
Berechnen Sie anhand der Saarbrücker Formel den Humankapitalwert der Mitarbeitenden der Firma Biscuit AG? Was ist auffällig? Folgende Informationen gelten:
- Branchenüblicher Marktgehalt: 45'000.00 CHF pro Jahr/Produktionsmitarbeiter
- Durchschnittliche Wissensrelevanzzeit: 15 Jahre
- Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit: 20 Jahre
- Personalentwicklungskosten: 7'700.00 CHF/Produktionsmitarbeiter
- Ergebnis aus M30: Commitment (1.4), Context (1.20), Retention (0.60)
Aufgabe 3
Wie verändert sich der Wert des Humankapitals, wenn sich die Firma dazu entscheidet 25 Vollzeit-Mitarbeitende zu entlassen? Was ist auffällig? Zusätzlich zur Aufgabe 2 gelten folgende Informationen:
- Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit: 22 Jahre
- Personalentwicklungskosten: 630'000.00 CHF
- Ergebnis aus M30: Commitment (0.75), Context (1.00), Retention (0.5)
Aufgabe 4
Wie reagieren Sie als Personalcontrollerin oder als Personalcontroller auf das Ergebnis der Saarbrücker Formel?
Aufgabe 5
Welche zwei grossen Schwierigkeiten können sich eröffnen, wenn die Humankapitalbewertung im Unternehmen eingeführt wird? Wie kann diesen Schwierigkeiten entgegengewirkt werden?
Aufgabe 6
Beziehen Sie Stellung zu folgender Aussage: «Dank der Humankapitalbewertung lässt sich der Humankapitalwert unseres Unternehmens präzise berechnen und gegenüber unseren internen und externen Anspruchsgruppen entsprechend ausweisen.».
Quellen
- Scholz, C. & Stein, V. (2006). Humankapital messen. Personal. Zeitschrift für Human Resource Management, 58 (1), 8–11.