Emmi Gruppe – Lösung
Aufgabe 1
Welches sind die Hauptargumente, weshalb die Emmi Gruppe sich um das Risikothema kümmert? Berücksichtigen Sie dabei sowohl ökonomische als auch rechtliche Aspekte.
Antwort:
- Um den Gesamtunternehmenswert zu steigern, ist die Emmi Gruppe durchaus bereit, Risiken einzugehen. So können Markt-Chancen wahrgenommen werden. Sie möchte aber die Risiken unter Kontrolle haben (Interview, 17. Oktober 2017, Z. 19-22).
- Zudem ist die Emmi Gruppe gemäss OR-Artikel 961c verpflichtet, eine Risikobeurteilung durchzuführen (Interview, 17. Oktober 2017, Z. 14-15).
Aufgabe 2
Wie könnte die Beziehung zwischen den drei involvierten Stellen im Risikomanagementprozess bei der Emmi Gruppe gestaltet sein?
Antwort:
„Der Verwaltungsrat der Emmi AG trägt die oberste Verantwortung für das Risikomanagement, wobei die Durchführung an die Konzernleitung delegiert wird“ (Emmi Gruppe, 2017, S. 88). Im Unterschied zur Theorie agiert die interne Revision als Treiber des Risikomanagementprozesses und nicht das Risikocontrolling (Interview, 17. Oktober 2017, Z. 2-3). Die verschiedenen Controlling-Departemente greifen vor allem dann ein, wenn es darum geht, Risiken zu reduzieren. Sie analysieren die Ist-Situation und ergreifen Massnahmen, um Risiken zu steuern (Interview, 17. Oktober 2017, Z. 107-110).
Aufgabe 3
Wie könnte der Risikomanagementprozess der Emmi Gruppe gestaltet sein?
Antwort:
Die Emmi Gruppe unterscheidet zwischen den Teilprozessen Risikoanalyse und Risikomassnahmen. Zur Risikoanalyse gehören die Unterprozesse Risikoidentifikation, Risikobeurteilung und Risikoklassifizierung, zu den Risikomassnahmen die Risikosteuerung und das Reporting. Gemäss der Theorie existieren die Prozessschritte Risikoidentifikation, Risikobewertung und -aggregation, Risikosteuerung und Risikokommunikation und -kontrolle (Interview, 17. Oktober 2017, Z. 42-48).
Aufgabe 4
Welches sind Risiken, welche die Emmi Gruppe beschäftigen?
Antwort:
- Milchpreisdifferenz international: Die Produktkosten der Schweizer Unternehmen sind bedeutend höher als diejenigen der ausländischen. Dies beeinflusst die Absätze von Schweizer Produkten im In- und Ausland negativ. Es besteht das Risiko, dass der Milchmarkt vollständig liberalisiert wird. Falls dies einträfe, würde dies die Situation der Emmi Gruppe weiter verschlechtern (Emmi Gruppe, 2017, S. 88).
- Preisdruck: Aufgrund der nationalen und internationalen Konkurrenz resultiert ein Preisdruck. Dieser könnte zu einem Margen- oder bei angepassten Preisen zu Marktanteilsverlusten der Emmi Gruppe führen (Emmi Gruppe, 2017, S. 88).
- Währungsrisiko: Das volatile politische Umfeld beeinflusst auch die Währungen. Konsequenterweise werden Unsicherheiten bezüglich zukünftigen Wechselkursentwicklungen grösser (Emmi Gruppe, 2017, S. 88).
- Forderungsverluste: Da die Emmi Gruppe auch stark in internationalen Märkten tätig ist, agiert sie in unbekannten Märkten. Bei diesen ist das Risiko von Forderungsverlusten tendenziell höher (Interview, 17. Oktober 2017, Z. 95-99).
- Cyber-Risiko: Aufgrund des Cyber-Risikos steigt die Gefahr von Datenmanipulationen und -verlusten (Interview, 17. Oktober 2017, Z. 100-105).
Aufgabe 5
Welches Instrument setzt die Emmi Gruppe bei der Risikobewertung ein?
Antwort:
Risikoportfolio: Die Eintrittswahrscheinlichkeit gibt die Emmi Gruppe sowohl prozentual als auch qualitativ an (von sehr unwahrscheinlich: < 3.125 % bis sicher: < 100 %) (Interview, 17. Oktober 2017, Z. 91-92). Das Schadensausmass wird auf Stufe EBIT analysiert (Interview, 17. Oktober 2017, Z. 28-29). Die Emmi Gruppe bezeichnet dieses Instrument als Risikomatrix (Interview, 17. Oktober 2017, Z. 66-69).
Aufgabe 6
Welche Risikosteuerungsmöglichkeiten wendet die Emmi Gruppe an?
Antwort:
Die Emmi Gruppe trägt, vermindert, vermeidet oder versichert die Risiken (Interview, 17. Oktober 2017, Z. 70-71). Die Theorie kennt die Möglichkeiten, dass Risiken vermieden, vermindert, begrenzt, überwälzt und akzeptiert werden können.
Fallstudie: Emmi Gruppe – Risikocontrolling
Grundlagen: Risikocontrolling