Konzern DeuSchwi – Funktions- und Risikoanalyse

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Eine Funktions- und Riskioanalyse ist Bestandteil von fast jeder Verrechnungspreisdokumentation. Das Beispiel anhand des Konzerns DeuSchwi zeigt eine mögliche Variante einer Funktions- und Risikoanalyse auf (in Anlehnung an Cordes, 2014, S. 1071-1073).

Ausgangslage

DeuSchwi ist ein kleiner Konzern mit der Produktion in Deutschland (Konzernunternehmen I, Produktions AG Deutschland) und dem Vertrieb in der Schweiz (Konzernunternehmen II, Vertriebs AG Schweiz). Der Finanzchef des Konzerns, Herr Fuchs, ist daran die Funktions- und Risikoanalyse für die Verrechnungspreisdokumentation zu erstellen. Er entscheidet sich für eine Funktionsanalysematrix. Dabei verwendet er die Star-Chart-Darstellungs-Technik. Als Vereinfachung wird nur eine Produktegruppe des DeuSchwi Konzerns betrachtet. Herr Fuchs hat bereits die verschiedenen Funktionen, Risiken und eingesetzten immateriellen Wirtschaftsgüter aufgelistet und eine Gewichtung vorgenommen, welche die Bedeutung für den Konzern darstellt. Die gewählte Skala ist in null bis fünf Punkte eingeteilt. Null Punkte heisst keine Bedeutung für den Konzern, dementsprechend bedeuten fünf Punkte die höchste Bewertung.

Bedeutung Produktions AG Deutschland Vertriebs AG Schweiz

Funktionen

Forschung & Entwicklung O O O O
Produktion O O O
Logistik O
Vertrieb O O O
Zwischensumme

Risiken

Markt O O O O O
Produktqualität O O O O
Gewährleistung O O
Forderungsausfall O O O
Lager O O O
Zwischensumme

Eingesetzte immaterielle Wirtschaftsgüter

Technologie O O O O O
Patente O O O O O
Kundenstamm O O O
Zwischensumme
Gesamt

Als nächstes werden die einzelnen Funktionen und Risiken sowie die verschiedenen eingesetzten Wirtschaftsgüter auf die Konzernunternehmen verteilt. Pro Funktion, Risiko und eingesetztem immateriellen Wirtschaftsgut werden je fünf Punkte auf die Spalten der Konzernunternehmen verteilt. Wird eine Funktion beispielsweise nur von einem Gruppenunternehmen übernommen, erhält es alle Punkte im Matrixfeld. Wird eine Funktion von beiden Gruppenunternehmen ausgeübt, werden die Punkte nach dem Umfang der Funktionsausübung zwischen diesen Unternehmen aufgeteilt.

Die Zwischensumme berechnet sich, indem die Punkte der Konzernunternehmen mit dem Gewichtungsfaktor aus der Spalte „Bedeutung“ multipliziert und dann addiert werden.

Fragestellung

Herr Fuchs braucht Ihre Unterstützung. Teilen Sie anhand des nachfolgenden Textes die Sterne dem Konzernunternehmen I und II zu und berechnen Sie die Zwischen- sowie die Gesamtsumme.

Angaben zur Produktions AG Deutschland

Bei der Produktions AG fallen für die Produktegruppe jährlich Kosten von insgesamt 80 Millionen CHF an. Die Kosten teilen sich wie folgt auf die Funktionen auf:

Funktionen Kosten
Forschung & Entwicklung 7'000'000
Produktion 60'000'000
Logistik 12'500'000
Vertrieb 500'000

Die Produktionsgruppe macht rund 75% des gesamten Umsatzes aus. Die Vertriebs AG Schweiz ist der einzige Kunde. Das Lagerrisiko ist als gering zu bewerten.

Angaben zur Vertriebs AG Schweiz

Bei Der Vertriebs AG fallen für die Produktegruppe jährlich Kosten von insgesamt 10 Millionen CHF an. Die Kosten teilen sich wie folgt auf die Funktionen auf:

Funktionen Kosten
Logistik 7'250'000
Vertrieb 2'750'000

Die Produktionsgruppe macht rund 17% des gesamten Umsatzes aus. Sie verkauft die Produkte unverändert weiter. Zudem vertreibt die Unternehmung noch drei weitere Produktionsgruppen mit höherem Umsatzanteil. Das Lagerrisiko ist als mittelmässig zu bewerten.

Konzern DeuSchwi – Lösung

Quelle

  • Cordes, M. (2014). Dokumentationspflichten. In F. Wassermeyer & H. Baumhoff (Hrsg.). Verrechnungspreise international verbundener Unternehmen (S. 1029-1182). Köln: Verlag Dr. Otto Schmidt