Flexible Budgetierung: Unterschied zwischen den Versionen
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Das flexible Budget wird berechnet, indem die tatsächliche Absatzmenge mit dem geplanten Verkaufspreis pro Stück multipliziert wird. Dies ermöglicht eine Anpassung des Budgets an die tatsächliche Geschäftsentwicklung und gewährleistet eine genauere Kostenkontrolle und Leistungsbeurteilung. Abbildung 1 zeigt die entsprechenden Formeln und Berechnungen, die zur Erstellung eines flexiblen Budgets erforderlich sind. | Das flexible Budget wird berechnet, indem die tatsächliche Absatzmenge mit dem geplanten Verkaufspreis pro Stück multipliziert wird. Dies ermöglicht eine Anpassung des Budgets an die tatsächliche Geschäftsentwicklung und gewährleistet eine genauere Kostenkontrolle und Leistungsbeurteilung. Abbildung 1 zeigt die entsprechenden Formeln und Berechnungen, die zur Erstellung eines flexiblen Budgets erforderlich sind. | ||
[[Datei:Berechnung flexibles Budget.jpg|miniatur|350px|Abb. 1: Berechnung flexibles Budget (Management Accounting, Kapitel 8, Folie 11)]] | |||
Folglich bietet die flexible Budgetierung einen präziseren Einblick in die Finanzperformance eines Unternehmens, indem sie die tatsächlichen Geschäftsaktivitäten berücksichtigt und den Vergleich von Soll- und Ist-Werten erleichtert. Entscheidungstragende können somit effektivere Strategien zur Kostenkontrolle und Leistungsverbesserung entwickeln. | Folglich bietet die flexible Budgetierung einen präziseren Einblick in die Finanzperformance eines Unternehmens, indem sie die tatsächlichen Geschäftsaktivitäten berücksichtigt und den Vergleich von Soll- und Ist-Werten erleichtert. Entscheidungstragende können somit effektivere Strategien zur Kostenkontrolle und Leistungsverbesserung entwickeln. | ||
== Kritische Würdigung == | == Kritische Würdigung == |
Version vom 7. Mai 2023, 12:34 Uhr
Die flexible Budgetierung, auch flexible Plankostenrechnung genannt, ist ein wichtiger Ansatz, der eine angepasste Kostenplanung für unterschiedliche Ist-Beschäftigungen ermöglicht, statt sich auf einen einzigen Beschäftigungsgrad zu stützen. Dies führt zu einer verbesserten Kostenkontrolle und Entscheidungsgrundlage, da es Unternehmen erlaubt, ihre Kostenvorgaben für jede Abrechnungsperiode flexibel an die jeweilige Ist-Beschäftigung anzupassen und die entsprechenden Soll-Kosten zu ermitteln (Prof. Dr. Wördenweber, 2021, S. 292).
Flexible Plankalkulationen können entweder auf Voll- oder Teilkostenbasis durchgeführt werden. Bei der flexiblen Plankalkulation auf Vollkostenbasis werden die Fixkosten auf die Beschäftigungseinheiten (z.B. Produktionsmenge) heruntergebrochen, wodurch eine bessere Grundlage für preispolitische Entscheidungen geschaffen wird. Im Falle von Abweichungen vom geplanten Einsatz kann die auf diese Ursache bezogene Kostenabweichung (Beschäftigungsabweichung) ermittelt werden (Götze, 2010, S. 200). Der Hauptvorteil dieser Methode liegt in der aussagekräftigen Kostenkontrolle (Prof. Dr. Wördenweber, 2021, S. 297).
Im Gegensatz dazu entfällt bei der flexiblen Plankalkulation auf Teilkostenbasis die Fixkostenverrechnung, sodass keine Kostenschwankungen durch Abweichungen von der geplanten Beschäftigung entstehen (Götze, 2010, S. 200). Die flexible Plankostenrechnung auf Teilkostenbasis beseitigt die Mängel der starren Kostenrechnung und der flexiblen Kostenrechnung auf Vollkostenbasis und eignet sich besonders für Planungs- und Entscheidungsaufgaben (Prof. Dr. Wördenweber, 2021, S. 301).
Insgesamt bietet die flexible Budgetierung deutliche Vorteile gegenüber der starren Plankostenrechnung. Die Unternehmen werden in die Lage versetzt, ihre Kostenvorgaben an veränderte Beschäftigungsgrade anzupassen und so eine bessere Kostenkontrolle und Entscheidungsgrundlage gewährleisten zu können.
Kontrolle in der flexiblen Plankostenrechnung
Bei der Kontrollrechnung in der flexiblen Plankostenrechnung werden die Ist-Kosten den Soll-Kosten gegenübergestellt, womit ein Soll-Ist-Vergleich durchgeführt wird. Anhand dieses Vergleiches kann die Gesamtabweichung ermittelt werden. Da die Ursache der Gesamtabweichung durch den Soll-Ist-Vergleich nicht erkennbar ist, muss man die Gesamtabweichung in einzelne Teilabweichungen aufspalten. So kann man ermitteln, welche Kosteneinflussgrössen zur Gesamtabweichung geführt haben. Die Kontrollrechnung beabsichtigt, die Gesamtabweichung in einzelne Teilabweichungen aufzuspalten, um zu eruieren, inwieweit einzelne Kosteneinflussgrössen zur Gesamtabweichung beigetragen haben. Die Kostenkontrolle kann in folgende Phasen unterteilt werden (Prof. Dr. Brühl, 2016, S. 288 - 289):
Berechnung flexible Budgetierung
Die Berechnung der flexiblen Budgetierung erfordert die Verwendung von Soll-/Planwerten und Istwerten. Zunächst werden die Plankosten (Sollkosten) ermittelt, die anschließend mit den tatsächlichen Kosten (Ist-Kosten) verglichen werden. Für das Grundplanbudget können Kennzahlen wie der geplante Verkaufspreis pro Stück und die geplante Absatzmenge herangezogen werden. Die Ist-Werte repräsentieren hingegen den realisierten Verkaufspreis pro Stück und die tatsächlich erreichte Absatzmenge (Horngren et al., 2015, S. 207–208).
Das flexible Budget wird berechnet, indem die tatsächliche Absatzmenge mit dem geplanten Verkaufspreis pro Stück multipliziert wird. Dies ermöglicht eine Anpassung des Budgets an die tatsächliche Geschäftsentwicklung und gewährleistet eine genauere Kostenkontrolle und Leistungsbeurteilung. Abbildung 1 zeigt die entsprechenden Formeln und Berechnungen, die zur Erstellung eines flexiblen Budgets erforderlich sind.
Folglich bietet die flexible Budgetierung einen präziseren Einblick in die Finanzperformance eines Unternehmens, indem sie die tatsächlichen Geschäftsaktivitäten berücksichtigt und den Vergleich von Soll- und Ist-Werten erleichtert. Entscheidungstragende können somit effektivere Strategien zur Kostenkontrolle und Leistungsverbesserung entwickeln.
Kritische Würdigung
Beim Forecast liegt der Fokus auf der Vorbereitung von Entscheidungen, indem die zu erwartenden Kosten einschließlich des Wertverlusts durch Ineffektivität ermittelt werden. Standardkostenberechnungen hingegen dienen hauptsächlich der Steuerung des Verhaltens und berücksichtigen Kosten, die durch wirtschaftliches Handeln erzielbar erscheinen. Oftmals werden jedoch beide Abrechnungsziele mit dem flexiblen Budget erreicht, was eine klare Trennung der Systeme erschwert (Götze, 2010, S. 200).
Zudem können die sich häufig ändernden Zahlen dazu führen, dass der Überblick über die Finanzen verloren geht und neue Fehlerquellen entstehen können (Fischbach, 2018, S. 162). Es ist daher wichtig, dass Unternehmen bei der Anwendung der flexiblen Budgetierung auf Vollkostenbasis diese Herausforderungen berücksichtigen und sicherstellen, dass ausreichend Ressourcen und Kapazitäten für die Einrichtung und Überwachung des Budgets vorhanden sind.
Der Hauptnachteil der flexiblen Budgetierung besteht darin, dass sie eine präzise Abgrenzung zwischen fixen und variablen Kostenbestandteilen erfordert, die in vielen Fällen schwierig zu erreichen ist (Horsch, 2010, S. 241). Da Fixkosten kurzfristig nicht entscheidungsrelevant sind, wird die Abweichungsanalyse für eine monatliche Kontrolle nicht benötigt. In solchen Fällen könnte die Anwendung der flexiblen Budgetierung auf Teilkostenbasis, die die Fixkostenverrechnung ausschließt, besser geeignet sein.
Quelle
- Brühl, R. (2016). Controlling. Grundlagen einer erfolgsorientierten Unternehmenssteuerung. Vahlen
- Horngren, C. T., Datar, S. M. & Rajan, M. V. (2015). Cost Accounting. A Managerial Emphasis (15th Ed.). Harlow: Pearson Education Limited.