Management by Objectives: Unterschied zwischen den Versionen
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* ''Transparenz'' der Zielsetzungen und –vereinbarungen | * ''Transparenz'' der Zielsetzungen und –vereinbarungen | ||
* Entstehung eines effizienten ''Prioritäten-Managements'' | * Entstehung eines effizienten ''Prioritäten-Managements'' | ||
* Förderung des ''Arbeitens mit Daten und Fakten'' im Unternehmen (S. 195, S.283-284; Vincenzino, Timis & Voss, 2013, S.14; Brunner & Bernard, 2007, S.6). | * Förderung des ''Arbeitens mit Daten und Fakten'' im Unternehmen | ||
(S. 195, S.283-284; Vincenzino, Timis & Voss, 2013, S.14; Brunner & Bernard, 2007, S.6). | |||
Die zielorientierte Führung von Mitarbeitenden ist umfangreich und komplex. Vor allem die Implementierung dieses Konzepts muss genau geplant und durchgeführt werden. Um die Akzeptanz bei den Mitarbeitenden zu fördern, ist ein klares Bekenntnis der Unternehmensleitung zu MbO unab-dingbar. Des Weiteren ist zwingend eine Schulung für alle Angestellten durchzuführen, damit sichergestellt ist, dass alle das Konzept verstehen. Nur so kann garantiert werden, dass die Chancen von MbO optimal ausgeschöpft werden. | Die zielorientierte Führung von Mitarbeitenden ist umfangreich und komplex. Vor allem die Implementierung dieses Konzepts muss genau geplant und durchgeführt werden. Um die Akzeptanz bei den Mitarbeitenden zu fördern, ist ein klares Bekenntnis der Unternehmensleitung zu MbO unab-dingbar. Des Weiteren ist zwingend eine Schulung für alle Angestellten durchzuführen, damit sichergestellt ist, dass alle das Konzept verstehen. Nur so kann garantiert werden, dass die Chancen von MbO optimal ausgeschöpft werden. |
Version vom 9. Dezember 2015, 18:08 Uhr
Management by Objectives (MbO), oder auch Führen durch Zielvereinbarung, ist ein weit verbreitetes und anerkanntes Führungsinstrument, bei welchem aus den Unternehmenszielen hierarchisch untergeordnete Teilziele abgeleitet werden (Kuhn, 1967, S. 28-32). Entwickelt wurde das Führungsmodell bereits 1954 von Peter F. Drucker (Brunner & Bernard, 2007, S. 6). Durch das Zusammenspiel von Unternehmenszielen und persönlichen Zielen wird die Verfolgung der Unternehmensstrategie erhöht (Vicenzino Timis & Voss, 2013, S. 14). Des Weiteren wird durch eine etwaige Verknüpfung mit einem monetären Anreizsystem dessen Motivationspotential gefördert (Brunner & Bernard, 2007, S. 4). Zentral für MbO ist, dass ein Unternehmen über eine Vision sowie über Unternehmensziele verfügt (Watzka, 2011, S. 19). MbO wird einmalig in sieben Schritten implementiert (Odiorne, 1965, S. 18; Becker & Engländer, 1994, S. 29 – 32) und besteht aus einem sich jährlich wiederholenden Zielvereinbarungsprozess (Watzka, 2011, S. 34-36). Obwohl MbO in Theorie und Praxis als eines der besten Führungsinstrumente gilt, sind damit auch Risiken verbunden. (Watzka, 2011, S.16; Bullinger, Spath, Warnecke & Westkämper, 2009, S. 871).
Ziel und Zweck |
Die Bedeutung der Mitarbeitenden und deren Leistung nimmt für den Erfolg eines Unternehmens eine immer wichtigere Rolle ein (Kolb, 2010, S. 10-20). Die strategischen Ziele des Unternehmens werden für jeden Unternehmensbereich und jeden einzelnen Mitarbeitenden in operative Einzelziele abgeleitet. Das Zusammenspiel von Unternehmenszielen und persönlichen Zielen verstärkt zum einen die Fokussierung auf die Unternehmensstrategie (Vincenzino Timis & Voss, 2013, S. 14), zum anderen wird das Motivationspotential monetärer Anreizsysteme erhöht, mit dem Hintergrund die Produktivität zu steigern (Brunner & Bernard, 2007, S. 4).
MbO ist eine Management-Technik der am besten bekannten Management-Systeme „Management by …“. Hierzu gehören Management by Objectives, Management by Exceptions, Management by Delegation und Management by Motivation. MbO ist das einzige von allen Management by-Systemen, welches alle Phasen des Managementprozesses miteinbezieht und diesen somit dynamischer macht (Führer, Kreutzer, Schnitter & Zimmermann, 1997, S. 4-6).
MbO wird allgemein aus zwei Gesichtspunkten betrachtet. Aus personalpolitischer Sicht handelt es sich um ein Instrument zur Motivation und Integration der Mitarbeitenden und eignet sich zudem für die Leistungs- und Entwicklungsbeurteilung (Dahl, 2010, S. 299-300). Aus strategischer Sicht ist es ein Instrument zur Verwirklichung der Unternehmensziele. Es ermöglicht die Planung, Koordination und Kontrolle der Zielvorgaben und trägt damit wesentlich zur Erreichung der Unternehmensziele bei (Vicenzino Timis & Voss, 2013, S. 14).
Bei der Einführung von MbO gilt es für Unternehmen zu beachten, dass einige Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Bei Unternehmen, bei welchen die Managementprozesse bereits vollständig oder grösstenteils umgesetzt sind und funktionieren, bedeutet die Einführung des MbO Ansatzes nur einen weiteren Teilprozess zu implementieren. Bestehen diese Prozesse kaum oder gar nicht, müssen organisatorische, personelle, führungsseitige und methodische Voraussetzungen entwickelt werden (Odiorne, 1965, S. 18). Organisatorische VoraussetzungenAnhand der Zielsetzungen muss das Unternehmen seine Organisationsstruktur ausrichten und gegebenenfalls anpassen, da beim MbO Ansatz das Ziel die Organisation bestimmt. Es gilt auch zu beachten, dass beim Abschluss von Zielvereinbarungen für Mitarbeitende die Zuordnung von Funktionsbereichen und zielorientierte Aufgaben zwingend notwendig ist. Die Mitarbeitenden müssen von den Unternehmen aber auch die nötigen Entscheidungsbefugnisse erhalten, um ihre Ziele und Massnahmen konsequent umsetzen zu können. Um MbO als Führungs- und Kontrollinstrument nutzen zu können, ist vom Unternehmen eine ständige Prüfung der Zielerfüllung notwendig. Hierfür sind vom Unternehmen Informationswege aufzubauen und darauf zu achten, dass die Kontrollsysteme nicht überbetont werden, denn dies kann zu Misstrauen zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten führen (Odiorne, 1965, S. 18) Personelle VoraussetzungenDie Mitarbeitenden benötigen geeignete Werkzeuge und das Verständnis für die betrieblichen Abläufe, die es ihnen ermöglichen effiziente und effektive Entscheidungen treffen zu können. Sie müssen darauf vorbereitet werden, Verantwortung für ihre Ziele und deren Erreichung zu übernehmen. Dies setzt systematisches Lernen voraus, was idealerweise in Form von Schulungsmassnahmen realisiert wird. Wichtigster Lerninhalt ist dabei das Verstehen der Zusammenhänge zwischen den Unternehmenszielen und den abgeleiteten Team- und Individualzielen (Becker & Engländer, 1994, S. 29). Führungsseitige VoraussetzungenFührungskräfte müssen bereit und fähig sein, wiederholt neue Ziele mit den Mitarbeitenden zu vereinbaren und gleichzeitig Entscheidungsbefugnisse an diese abzugeben. Die Bereitschaft steigt, wenn der MbO Ansatz auch bei den Führungskräften und ihren Zielvereinbarungen angewandt wird. Dies steigert die Unterstützung und Befürwortung des MbO Ansatzes durch die Führungskräfte und unterstützt und erhöht die Akzeptanz des Prozesses im Unternehmen (Becker & Engländer, 1994, S. 30 – 31). Methodische VoraussetzungenDer Prozess der Zielvereinbarung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden berücksichtigt die Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten der Mitarbeitenden. Sind die Ziele vereinbart, ist es zentral, dass der Vorgesetzte keine Eingriffe vornimmt. Dies kann sonst zu Frustration und Demotivation unter den Mitarbeitenden führen (Becker & Engländer, 1994, S. 31 – 32).
1. Rahmenbedingungen im Bereich der Unternehmensführung Es muss ein aktives Interesse der Unternehmensleitung bestehen, Unternehmensziele und Unternehmensstrategien zu kommunizieren und offen mit den oberen Führungskräften zu diskutieren. MbO ist ein Steuerungsinstrument des Gesamtunternehmens und erfordert kommunizierbare und operationale Unternehmensziele (Bergmann, 2010, S.70-71). 2. Rahmenbedingungen in den Bereichen Organisation und Unternehmenskultur MbO ist ein hierarchiegebundenes Verfahren, welches Zielvereinbarungen entlang der Hierarchie von oben nach unten fortschreitend konkretisiert. Das heisst, die Unternehmenskultur muss berücksichtigt werden. Ab etwa 60 Mitarbeitenden sind Prozess- und Strukturregelungen notwendig. Bei einer traditionellen, hierarchiegebundenen Struktur, ist der MbO Ansatz geeignet (Bergmann, 2010, S.74-75).3. Notwendigkeit und Begründung Es müssen nachvollziehbare Gründe aus der unternehmensstrategischen Perspektive dargelegt werden. So sollten Zusammenhänge mit z.B. dem Qualitätsmanagement, der Prozessanalyse und der Kundenorientierung aufgeführt und die daraus folgende Handlungsnotwendigkeit aufgezeigt werden. Das Hauptaugenmerk sollte dabei auf den Prinzipien von MbO liegen und noch nicht auf der Umsetzung und deren Prozesse (Bergmann, 2010, S.78-79). 4. Einrichtung einer Projektgruppe Bereits in einer frühen Phase sollte eine Projektgruppe mit Schlüsselpersonen zusammengestellt werden. Unter Umständen kann auch ein externer Berater hinzugezogen werden. Die Projektgruppe erarbeitet Vorschläge, gleicht diese mit der Unternehmensleitung ab und bespricht und plant die Implementierungsstrategie (Bergmann, 2010, S. 79). 5. Einbeziehen der Führungskräfte und Interessengruppen Die leitenden Angestellten sollten parallel zum Projektteam einbezogen werden. Diese sollten sich zudem ein Commitment abgeben. Idealerweise wird dies in Form eines Führungstrainings mit folgenden Inhalten realisiert:
Von grosser Bedeutung sind dabei die Zielvereinbarungsgespräche und deren Aufbau, welche in den Gesamtunternehmungszusammenhang mit eingebunden werden sollten. Dazu gehört auch das wechselseitige Feedback (Bergmann, 2010, S.80-81). 6. Mitarbeiterkommunikation Die Mitarbeitenden sollten mindestens schriftlich mit persönlicher Anschrift über die Einführung von MbO informiert und darauf vorbereitet werden. Besser geeignet ist jedoch ein Workshop, in welchem sich die Mitarbeiter ausführlich mit MbO auseinandersetzen. Die differenzierte Auseinandersetzung kann zum Beispiel durch eine moderierte Diskussion erhöht werden. Dabei sollen wechselseitig Chancen, Risiken und Nachteile diskutiert und aufgezeigt werden. Dies kann auch im Rahmen einer Kartenabfrage durchgeführt werden (Bergmann, 2010, S.82-83). 7. Prozessevaluation Bergmann (2010) führt aus, dass die Evaluation der Umsetzung des neuen Personalführungsinstruments MbO Bestandteil der Implementierungsstrategie sein sollte. Dabei geht es nicht nur darum Zahlen zu sammeln, sondern Informationen für das Nachsteuern der MbO Initiative zu erlangen (S. 84). Um die Ebenen der Evaluation differenzieren zu können ist die Systematik von Easterby-Smyth hilfreich. Wie in Abbildung 3 ersichtlich, unterscheidet er Trainingsmassnahmen auf fünf Evaluationsebenen (Easterby-Smith 1994, S. 33).Gemäss Bergmann (2010) ist die Ebene „Ultimate Value Effects“ äusserst schwierig zu beurteilen und ausser Acht zu lassen. Die übrig bleibenden vier Ebenen sind in die zwei Zielgruppen Mitarbeitende und Führungskräfte zu unterscheiden. Die „Reaction Effects“ beinhalten die Reaktion der Gruppe und die Daten können im Rahmen von Seminaren und Workshops gewonnen werden. Die weiteren Ebenen erfolgen nach der Umsetzung. Die Daten für die Ebene „Job Behaviour Effects“ können im Rahmen eines Workshops mit den Führungskräften wie auch Mitarbeitenden gewonnen werden. Die Daten der Mitarbeitenden können aber auch durch eine Befragung erhoben werden. Mögliche Fragestellungen sind in einem separaten PDF abgelegt (S.84-86). Die „Organization Effects“ sollen auf Organisationsebene beurteilen, welche Qualität die Zielvereinbarungen haben. Datenbasis hierfür sind die Zielvereinbarungen selbst und eine Befragung der Vorgesetzten. Folgende Einschätzungskriterien sollten herangezogen werden (Bergmann, 2010, S. 84-87):
Sind die erwähnten Voraussetzungen in einem Unternehmen gegeben, ist die Thematik der Zieldefinition für das MbO von zentraler Bedeutung. Es besteht die Möglichkeit kurzfristige, mittelfristige und langfristige Ziele zu setzen. Grundsätzlich sind Ziele umso strategischer, desto länger der Horizont festgelegt wird (Schwaab, 2010, S. 23 - 24). Die Definition der strategischen Ziele, und vor allem die Kommunikation dieser, sind von zentraler Bedeutung für das MbO. Denn nur wenn alle Beteiligten die Ziele der Unternehmung kennen, können sie diese auch verfolgen. In den Zusatz- und Praxismaterialien finden Sie eine mögliche Vorgehensweise für die Zielvereinbarung, verknüpft mit einem Anreizsystem, in einem Dienstleistungsunternehmen. KaskadierungDa die Unternehmensziele für individuelle Zielvereinbarungen nicht direkt benutzt werden können, werden sie in einem nächsten Schritt bis auf die unterste Unternehmensebene hinuntergebrochen. Das Ergebnis ist eine Zielpyramide wie sie in Abbildung 4 dargestellt ist.Durch die Zielkaskadierung wird sichergestellt, dass alle Bereiche und Beteiligten die gleiche strategische Richtung verfolgen. Die Ziele für Mitarbeitende können dabei vorgegeben oder mit ihnen zusammen erarbeitet werden. Gemäss Edwin A. Locke und seiner Goal Setting Theorie, wirken sich Ziele auf die Motivation und das Leistungsverhalten von Mitarbeitenden aus. Deshalb empfiehlt Locke im Rahmen eines partizipativen und kooperativen Führungsstils die Mitarbeitenden in die Festlegung der Ziele einzubinden. Neben der Motivations- und Leistungssteigerung kann dadurch eine höhere Akzeptanz der Ziele durch die Mitarbeitenden erreicht werden. Zusätzlich ist das Zielniveau oftmals höher, wenn Mitarbeitende mit eingebunden werden, als wenn Vorgesetzte die Ziele festlegen (Locke & Latham 1984, S. 241 – 251). Durch das herunterbrechen der Ziele sind die Grundlagen gegeben, damit ein Anreizsystem auf Basis des MbO’s erstellt werden kann. SmartIm Rahmen der Zielvereinbarung ist es entscheidend, dass die richtigen Ziele gesetzt und auch korrekt formuliert werden. Allgemein empfohlen wird das SMART-Prinzip, welches die folgenden fünf Anforderungen an die Ziele enthält (Glanzmann, Godat & Halene, 2014, S.68; Eyer & Haussmann, 2011, S. 35-38).
Phasen der ZielvereinbarungIn Abbildung 5 ist der Ablauf des Zielvereinbarungsprozesses grafisch dargestellt. Der Start des Zielvereinbarungsprozesses ist die Definition der Unternehmensziele. Wichtig ist, dass im zweiten Schritt sichergestellt wird, dass die Organisationsstruktur eine Kaskadierung der Ziele ermöglicht. Im dritten Schritt werden dann die individuellen Ziele der Mitarbeitenden festgelegt. Wichtig dabei ist, dass die Vorgesetzten und die Mitarbeitenden diese unabhängig voneinander erarbeiten. Erst beim Zielvereinbarungsgespräch im vierten Schritt, werden die Ziele zwischen Vorgesetztem und Mitarbeitenden vereinbart. Die erarbeiteten Ziele sind verbindlich und werden schriftlich fixiert. Dabei ist zu beachten, dass diese Ziele die allgemeinen Unternehmensziele verfolgen (Schritt 5). Von zentraler Bedeutung ist die Phase 6, in welcher die Zwischenergebnisse geprüft und die Mitarbeitenden ein Feedback bezüglich der Zielerreichung erhalten.Auch müssen die Rahmenbedingungen regelmässig überprüft und die Ziele eventuell angepasst werden. Abschliessend wird dann ein Soll-Ist-Vergleich, gefolgt von einer detaillierten Abweichungsanalyse, vorgenommen. Nur so kann herausgefunden werden, wieso es zu Abweichungen kam: Waren eventuell die Ziele falsch gesetzt? Ist das negative Ergebnis Ursache des Arbeitsverhaltens? Fliessen diese Erkenntnisse in den nächsten Zielvereinbarungsprozess mit ein, entsteht aus einer Unternehmung ein „lernendes System“ (Watzka, 2011, S. 34-36). In den Zusatz- und Praxismaterialien ist ein Fallbeispiel (Robert Seuffer GmbH & Co. KG) zu dieser Thematik hinterlegt. Ziel-Kategorien„Dauerhafter Erfolg ist nur zu erzielen, wenn über die Unternehmensziele die Interessen aller Gruppen in einem ausgewogenen Verhältnis Berücksichtigung finden (Watzka, 2011, S.21)“. Unter Gruppen werden alle Stakeholder wie Lieferanten, Mitarbeiter, Aktionäre etc. verstanden. Dadurch entstehen drei unterschiedliche Zielkategorien:
Beispiele: herzustellende Produkt /Dienstleistungsarten, Mengen, Qualitätsniveaus, Prozessgeschwindigkeiten, Zielmärkte, Marktanteile
Beispiele: Gewinn, Umsatz, Kosten, Liquidität, Cash Flow, Rentabilität, Sicherheit von Kapitalanlagen, Eigenkapitalausstattung, Unabhängigkeit
Beispiele: Arbeitszufriedenheit, Arbeitsplatzsicherheit, Qualifizierung von Mitarbeitern, Umweltschutz, finanzielle/ideelle Beteiligung an gesamtgesellschaftlichen Aufgaben In den Zusatz- und Praxismaterialien ist ein ausführliches Video von Fredmund Malik, einem österreichischen Wirtschaftswissenschaftler mit Forschungsschwerpunkt Managementlehre, zu dieser Thematik hinterlegt. Kritische WürdigungObwohl MbO in der Wissenschaft, wie auch in der Praxis, als eines der besten Führungsinstrumente angesehen wird (Watzka, 2011, S.16; Bullinger, Spath, Warnecke & Westkämper, 2009, S. 871), treten in der Umsetzung häufig Probleme auf. RisikenEines der Hauptprobleme, auf welches in der Literatur vielfach hingewiesen wird, ist die Komplexität. Aus einem simplen Managementansatz entsteht schnell ein von Bürokratie überlagertes undurchschaubares System (Bullinger, Spath, Warnecke & Westkämper, 2009, S. 871-872; Russel-Walling, 2007, S. 128-131). Bereits bei der Einführung von MbO gelangen viele Unternehmen an ihre Kapazitätsgrenze, da es sich um ein sehr umfassendes Führungssystem handelt. Folgende Risiken sollten bei der Einführung von MbO besonders berücksichtig werden:
(Brunner & Bernard, 2007, S.7; Russel-Walling, 2007, S. 128-131; Bullinger, Spath, Warnecke & Westkömper, 2009, S. 871-872). ChancenNeben den bereits erwähnten Risiken, bietet das Konzept des MbO aber zahlreiche Chancen und Nutzenpotentiale für Unternehmen. Hartwich (2010), Doeringer (2010) und weitere betonen unter anderem folgende Vorteile:
(S. 195, S.283-284; Vincenzino, Timis & Voss, 2013, S.14; Brunner & Bernard, 2007, S.6). Die zielorientierte Führung von Mitarbeitenden ist umfangreich und komplex. Vor allem die Implementierung dieses Konzepts muss genau geplant und durchgeführt werden. Um die Akzeptanz bei den Mitarbeitenden zu fördern, ist ein klares Bekenntnis der Unternehmensleitung zu MbO unab-dingbar. Des Weiteren ist zwingend eine Schulung für alle Angestellten durchzuführen, damit sichergestellt ist, dass alle das Konzept verstehen. Nur so kann garantiert werden, dass die Chancen von MbO optimal ausgeschöpft werden. MbO für KMUWährend MbO bei grossen Unternehmen meist schon zum Alltag gehört, finden sich nur wenige kleine oder mittelständische Unternehmen, die das Führen mit Zielen umsetzen. Die Rarität von MbO bei KMUs widerspiegelt sich auch in der Literatur, wo die Thematik sehr selten bis gar nicht behandelt wird. Eine aktuelle Masterarbeit von B. Dünser (2013) widmet sich genau dieser Thematik. Dünser nennt als Hauptgrund für das Fehlen von MbO in KMU die geringe strategische Planung in KMUs: „Operative Tagesplanung beherrscht den Arbeitsablauf von KMUs“ (Dünser, 2013, S.135). Doch genau in der Fokussierung auf die strategische Planung liegen die Chancen für KMUs. Dünser hält fest, dass MbO ein geeigneter Ansatz für KMUs ist, um sich mit der aktiven und zukunftsorientierten Erfolgsplanung auseinanderzusetzen. „Es erfordert ein Hinterfragen des Unternehmens und der Unternehmertätigkeit und baut auf Wissensbündelung und Lernsynergien“ (Dünser, 2013, S.135). Als kritischen Faktor für die Umsetzung von MbO identifizierte Dünser auch die Führungsperson. Da in KMUs meist patriarchische Strukturen vorherrschen, mangelt es an offener Kommunikation und Transparenz. Dies sind jedoch zentrale Voraussetzungen für das Gelingen des Führens mit Zielen. Zusatz- & Praxismaterial
QuellenLiteraturverzeichnis
Weiterführende Literatur
AutorenRaphael Büeler, Sybilla Buhowicz, Luana Carosella, Christina Eggenberger |