Kultur

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Die Steuerung von dezentralen Einheiten findet jeweils vor dem Hintergrund einer bestimmten Unternehmenskultur statt. Während sich beispielsweise das Management marketingorientierter Unternehmen mit komplexen Messgrössen eher schwer tut, implementieren zahlenaffine Manager weitreichende Steuerungs- und Kontrollinstrumente. Oftmals führen sogar unterschiedliche Perspektiven innerhalb des Unternehmens zu erheblichen Widerständen gegen Cashflow- oder wertorientierte Messgrössen. Zugunsten der Akzeptanz und Verständlichkeit wird folglich oft auf eine anreizkompatible Ausgestaltung des Performance Measurements verzichtet (Trachsel & Gysler, 2012, S. 419).

Die Unternehmenskultur steht zudem auch in einem wechselseitigen Zusammenhang mit dem Anreizsystem einer Unternehmung. Eine effektive und effiziente Erreichung der Unternehmensziele kann letztlich nur dann resultieren, wenn diese durch die Unternehmenskultur und Anreizsysteme im Unternehmen unterstützt werden. In der praktischen Handhabung ergeben sich dabei oftmals Zielkonflikte. Erfolgen Anpassungen beim Anreizsystem aufgrund von Schwierigkeiten im Marktumfeld, verliert das System an Glaubwürdigkeit. Auf der anderen Seite kann ein zu strikter Umgang in aussergewöhnlichen Situationen zum Absprung von guten Managern führen. Zur Abschwächung dieser Interessensgegensätze kann eine funktionierende Unternehmenskultur ihren Teil beitragen (Trachsel & Gysler, 2012, S. 419-420).

Verhaltensspielraum entsteht ebenfalls bei der Festlegung von Verrechnungspreisen. In Bezug auf das Anreizsystem lässt sich letztlich nicht nachvollziehen, ob ein Fremdbezug einer Komponente vom Endkunden gewünscht oder vom Verkäufer vorgeschlagen wurde. Dementsprechend wichtig ist es, dass die Mitarbeitenden die Motivation zur Verfolgung der Unternehmensziele besitzen. Die Unternehmenskultur kann hierbei die Rolle eines informellen Anreizsystems einnehmen, welches den Mitarbeitern Werte und Normen vorgibt, an denen sich ihre Handlungen orientieren. Entsprechend kann ein gutes Commitment mit dem Konzern als Ganzes helfen, das Bereichsdenken zu überwinden und aus Fehlanreizen keine Fehlentscheidungen zu generieren (Gulati, 2007, S. 93-100).

Quellen

Literaturverzeichnis

Weiterführende Literatur

Autoren

Marcel Fallegger, Viviane Trachsel