Lightspeed – Marktorientierte Verrechnungspreise: Unterschied zwischen den Versionen

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Bereich A des Fahrzeugbauers Lightspeed liefert bereits seit Jahren einen Präzisionstürschliesser für das Modell „Metro“ an den Bereich B, der Untergrundbahnen fertigt. Mittlerweile haben sich auch externe Absatzmöglichkeiten bei Uhrmachern für diesen Mechanismus aufgetan. Am Markt würde Bereich A für das Produkt 100 erzielen, bei variablen Selbstkosten von 65. Allerdings muss Bereich A die Zustellung zu den Uhrmachern übernehmen, was zu zusätzlichen Kosten von 2 führt. Darüber hinaus rechnet der Bereichsleiter von A mit Zahlungsausfällen von 10% des Umsatzes aufgrund von notwendigen höheren Lagerbeständen mit zusätzlichen kalkulatorischen Zinsen von 3 je Stück. Bereich B könnte das Bauteil für ebenfalls 100 am Markt beschaffen, muss aufgrund der ISO-Zertifizierung aber einen Qualitätseingangstest durchführen, der 4 je Stück kostet. Transport und Versicherung kosten 2 je Stück. Die variablen Kosten der Endfertigung der „Metro“ betragen 600 beim Bereich B, bei einem Verkaufspreis des Endprodukts von 1‘000 (Ernst, Riegler & Schenk, 2007, S. 146).
Die Lightspeed AG ist ein weltweit führender Hersteller von Schienenfahrzeugen. Die Kernkompetenz des Unternehmens liegt in Bereich der modularen Konzepte, welche auf die spezifischen Bedürfnisse ihrer Kunden abgestimmt werden können. Die Division „Lightspeed Schweiss und Guss“ fertigt dabei einzelne Grossteile, die anschliessend durch die Division „Lightspeed Produktion“ weiterverarbeitet werden. Seit einigen Jahren kann die Division „Lightspeed Schweiss und Guss“ ihre Produkte nicht nur an die interne Produktionseinheit, sondern auch an weitere Fertigungsunternehmen auf dem Markt im In- und Ausland verkaufen.


== Aufgabenstellung ==
Das meistverkaufte Produkt der „Lightspeed Schweiss und Guss“ ist die Blechplatte 5876, die sowohl als Standardprodukt als auch als Spezialfertigung nach Plan angeboten wird. Die Platte wird am Markt in der Standardversion für 500 CHF verkauft. Bei der Produktion entstehen variable Selbstkosten in der Höhe von 300 CHF. Es hat sich allerdings gezeigt, dass praktisch alle Kunden, die sich für den Kauf der Blechplatte 5876 entscheiden, nicht die Standardversion nachfragen, sondern jeweils leichte Anpassungen wünschen. Durch das Vornehmen von Anpassungen entsprechend den Wünschen des Kunden entstehen der „Lightspeed Schweiss und Guss“ zusätzliche Kosten von 20 CHF pro Platte.
 
Leider haben im vergangenen Jahr nicht immer alle Kunden ihre Rechnungen bezahlt. Deshalb nimmt der Bereich neu jeweils eine Bonitätsprüfung von potenziellen Kunden vor, bevor ein Auftrag angenommen wird. Diese kostet durchschnittlich 20 CHF.  Trotz dieser Massnahme rechnet die Lightspeed damit, dass 4% der Kunden ihre Rechnungen nicht bezahlen. Der Bereich „Lightspeed Produktion“ bezieht die Blechplatte 5876, die sie zur Weiterverarbeitung benötigt, momentan bei der „Lightspeed Schweiss und Guss“.


# Ermitteln Sie als Verrechnungspreis den modifizierten Marktpreis, der dem Grenzpreis des liefernden beziehungsweise den Grenzkosten des beziehenden Bereichs entspricht.
Allerdings könnte der Bereich „Lightspeed Produktion“ die Blechplatte 5876 auch bei einem externen Anbieter einkaufen. Dort würde die Platte ebenfalls 500 CHF kosten. Die Transportversicherung würde zusätzlich aber noch 15 CHF kosten. Zudem müssen die Platten jeweils noch individuell zugeschnitten werden, wofür der „Lightspeed Produktion“ 20 CHF pro Platte in Rechnung gestellt werden. Im Bereich „Lightspeed Produktion“ fallen für die Weiterverarbeitung der Blechplatten variable Stückkosten von 2‘000 CHF an. Die verarbeitete Platte kann anschliessend für 3‘500 CHF an den Bereich „Lightspeed Verkauf“ verkauft werden.  
# Ermitteln Sie den Verrechnungspreis bei gleichmässiger Aufteilung des Vorteils eines internen Transfers.
# Zeigen Sie aus verhandlungsorientierter Sicht den Einigungsbereich für die Ermittlung des Verrechnungspreises aus Gesamtunternehmens- und aus Bereichssicht.


[[Lightspeed - Lösung]]
== Aufgabenstellung ==


== Quellen ==
# Berechnen Sie den Verrechnungspreis auf der Basis des modifizierten [[ Marktbasierte Verrechnungspreise|Marktpreises]] (Grenzpreis des liefernden beziehungsweise Grenzkosten des beziehenden Bereichs).
# Wo muss der Verrechnungspreis angesetzt werden, wenn der Vorteil, der durch eine interne Transaktion entsteht, hälftig zwischen dem Bereich „Lightspeed Produktion“ und „Lightspeed Schweiss und Guss“ geteilt wird?
# Welches ist der minimale, welches der maximale Verrechnungspreis, den die beiden Einheiten bereit sind zu zahlen? Wo liegt die Minimal- bzw. Maximalgrenze des Verrechnungspreises aus Unternehmenssicht?


* Ernst, C., Riegler, C. & Schenk, G. (2007).  Übungen zur internen Unternehmensrechnung (3. Aufl.). Berlin: Springer.
[[Lightspeed – Lösung]]


[[Kategorie:Aufgaben]]
[[Kategorie:Aufgaben]]

Aktuelle Version vom 18. April 2016, 20:11 Uhr

Geprüft: Positiv beurteilt

Die Lightspeed AG ist ein weltweit führender Hersteller von Schienenfahrzeugen. Die Kernkompetenz des Unternehmens liegt in Bereich der modularen Konzepte, welche auf die spezifischen Bedürfnisse ihrer Kunden abgestimmt werden können. Die Division „Lightspeed Schweiss und Guss“ fertigt dabei einzelne Grossteile, die anschliessend durch die Division „Lightspeed Produktion“ weiterverarbeitet werden. Seit einigen Jahren kann die Division „Lightspeed Schweiss und Guss“ ihre Produkte nicht nur an die interne Produktionseinheit, sondern auch an weitere Fertigungsunternehmen auf dem Markt im In- und Ausland verkaufen.

Das meistverkaufte Produkt der „Lightspeed Schweiss und Guss“ ist die Blechplatte 5876, die sowohl als Standardprodukt als auch als Spezialfertigung nach Plan angeboten wird. Die Platte wird am Markt in der Standardversion für 500 CHF verkauft. Bei der Produktion entstehen variable Selbstkosten in der Höhe von 300 CHF. Es hat sich allerdings gezeigt, dass praktisch alle Kunden, die sich für den Kauf der Blechplatte 5876 entscheiden, nicht die Standardversion nachfragen, sondern jeweils leichte Anpassungen wünschen. Durch das Vornehmen von Anpassungen entsprechend den Wünschen des Kunden entstehen der „Lightspeed Schweiss und Guss“ zusätzliche Kosten von 20 CHF pro Platte.

Leider haben im vergangenen Jahr nicht immer alle Kunden ihre Rechnungen bezahlt. Deshalb nimmt der Bereich neu jeweils eine Bonitätsprüfung von potenziellen Kunden vor, bevor ein Auftrag angenommen wird. Diese kostet durchschnittlich 20 CHF. Trotz dieser Massnahme rechnet die Lightspeed damit, dass 4% der Kunden ihre Rechnungen nicht bezahlen. Der Bereich „Lightspeed Produktion“ bezieht die Blechplatte 5876, die sie zur Weiterverarbeitung benötigt, momentan bei der „Lightspeed Schweiss und Guss“.

Allerdings könnte der Bereich „Lightspeed Produktion“ die Blechplatte 5876 auch bei einem externen Anbieter einkaufen. Dort würde die Platte ebenfalls 500 CHF kosten. Die Transportversicherung würde zusätzlich aber noch 15 CHF kosten. Zudem müssen die Platten jeweils noch individuell zugeschnitten werden, wofür der „Lightspeed Produktion“ 20 CHF pro Platte in Rechnung gestellt werden. Im Bereich „Lightspeed Produktion“ fallen für die Weiterverarbeitung der Blechplatten variable Stückkosten von 2‘000 CHF an. Die verarbeitete Platte kann anschliessend für 3‘500 CHF an den Bereich „Lightspeed Verkauf“ verkauft werden.

Aufgabenstellung

  1. Berechnen Sie den Verrechnungspreis auf der Basis des modifizierten Marktpreises (Grenzpreis des liefernden beziehungsweise Grenzkosten des beziehenden Bereichs).
  2. Wo muss der Verrechnungspreis angesetzt werden, wenn der Vorteil, der durch eine interne Transaktion entsteht, hälftig zwischen dem Bereich „Lightspeed Produktion“ und „Lightspeed Schweiss und Guss“ geteilt wird?
  3. Welches ist der minimale, welches der maximale Verrechnungspreis, den die beiden Einheiten bereit sind zu zahlen? Wo liegt die Minimal- bzw. Maximalgrenze des Verrechnungspreises aus Unternehmenssicht?

Lightspeed – Lösung