Clever AG – Blockchain: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Unternehmen Clever AG in der vorliegenden Fallstudie ist frei erfunden. Die Theorie basiert auf den Onlinetext von Schaumann & Bunn (2018). Die Grafiken wurden ebenfalls | Das Unternehmen Clever AG in der vorliegenden Fallstudie ist frei erfunden. Die Theorie basiert auf den Onlinetext von [https://www.haufe.de/controlling/rechnungslegung/blockchain-controlling-und-accounting-mit-smart-contracts_110_469348.html Schaumann & Bunn (2018)]. Die Grafiken wurden ebenfalls übernommen und angepasst. | ||
== Ausgangslage == | == Ausgangslage == | ||
Bei der Clever AG handelt es sich um ein frei erfundenes Unternehmen. Die Clever AG verkauft spezielle Schrauben an Ihre Endkunden, bei denen es sich oftmals um grosse Bauunternehmen handelt. Die Clever AG kauft bei ihrem Lieferanten A diese Schrauben regelmässig ein. | Bei der Clever AG handelt es sich um ein frei erfundenes Unternehmen. Die Clever AG verkauft spezielle Schrauben an Ihre Endkunden, bei denen es sich oftmals um grosse Bauunternehmen handelt. Die Clever AG kauft bei ihrem Lieferanten A diese Schrauben regelmässig ein. | ||
Die Geschäftsleitung der Clever AG ist von der Blockchain Technologie begeistert und startet daher ein Projekt. Ziel dieses Projekt ist es, dass der Einkauf der Schrauben beim Lieferanten A mit der Blockchain Technologie abgewickelt wird. Die Geschäftsleitung präsentiert an einer ausserordentlichen Sitzung dem Verwaltungsrat die einzelnen Prozessschritte des Einkaufs mittels Blockchain Technologie. | Die Geschäftsleitung der Clever AG ist von der [[Blockchain|Blockchain Technologie]] begeistert und startet daher ein Projekt. Ziel dieses Projekt ist es, dass der Einkauf der Schrauben beim Lieferanten A mit der Blockchain Technologie abgewickelt wird. Die Geschäftsleitung präsentiert an einer ausserordentlichen Sitzung dem Verwaltungsrat die einzelnen Prozessschritte des Einkaufs mittels Blockchain Technologie. | ||
Die Clever AG verfügt über einen Rahmenvertrag mit dem Lieferanten A, in welchem die vereinbarten Preisstaffeln, Zahlungsbedingungen, Versandarten, Handelsklauseln und Vertragsdauern geregelt sind. | Die Clever AG verfügt über einen Rahmenvertrag mit dem Lieferanten A, in welchem die vereinbarten Preisstaffeln, Zahlungsbedingungen, Versandarten, Handelsklauseln und Vertragsdauern geregelt sind. | ||
== Anwendung == | == Anwendung == | ||
Die beiden Unternehmen setzen RFID-Chips ein, sodass die Schrauben in den Lager beider Unternehmen und während des Transportes getrackt werden können. Durch diese Anwendung sind die entsprechenden Lagerbestände beider Unternehmen in der Blockchain zu Echtzeit verfügbar. | Die beiden Unternehmen setzen RFID-Chips ein, sodass die Schrauben in den Lager beider Unternehmen und während des Transportes getrackt werden können. Durch diese Anwendung sind die entsprechenden Lagerbestände beider Unternehmen in der [[Blockchain|Blockchain]] zu Echtzeit verfügbar. | ||
Zudem haben beide Parteien in der Blockchain einen Smart Contract abgebildet. Hier handelt es sich um ein automatisch ausführbares Programm, die auf der Blockchain Technologie aufbaut. Eine Transaktion wird dann automatisch ausgeführt, sofern beide Beteiligten die vordefinierten Kriterien erfüllen (Voshmgir, 2016, S. 14). Es wurden die folgenden drei Parameter in dem Smart Contract codiert: | Zudem haben beide Parteien in der [[Blockchain|Blockchain]] einen [[Blockchain#Anwendungen|Smart Contract]] abgebildet. Hier handelt es sich um ein automatisch ausführbares Programm, die auf der [[Blockchain|Blockchain Technologie]] aufbaut. Eine Transaktion wird dann automatisch ausgeführt, sofern beide Beteiligten die vordefinierten Kriterien erfüllen (Voshmgir, 2016, S. 14). Es wurden die folgenden drei Parameter in dem [[Blockchain#Anwendungen|Smart Contract]] codiert: | ||
1. Rahmenvertrag-Voraussetzungen (Preisstaffeln, Zahlungsbedingungen, Versandarten, Handelsklauseln und Vertragsdauern) | 1. Rahmenvertrag-Voraussetzungen (Preisstaffeln, Zahlungsbedingungen, Versandarten, Handelsklauseln und Vertragsdauern) | ||
2. Lagerbestand von der Clever AG | 2. Lagerbestand von der Clever AG | ||
3. Vereinbarungen betreffend Skonti und Zahlungszielen | 3. Vereinbarungen betreffend Skonti und Zahlungszielen | ||
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| Schritt 1: Erkennen des Bestellbedarfs und Analyse der Lieferfähigkeit|| [[Datei:Schritt 1- Erkennen des Bestellbedarfs und Analyse der Lieferfähigkeit.jpg|frame|zentriert|Abb. 1: Erkennen des Bestellbedarfs und Analyse der Lieferfähigkeit (Schaumann & Brunn, 2018, online)]] | | '''Schritt 1: Erkennen des Bestellbedarfs und Analyse der Lieferfähigkeit'''|| [[Datei:Schritt 1- Erkennen des Bestellbedarfs und Analyse der Lieferfähigkeit.jpg|frame|zentriert|Abb. 1: Erkennen des Bestellbedarfs und Analyse der Lieferfähigkeit (Schaumann & Brunn, 2018, online)]] | ||
Da es aktuell eine grosse Nachfrage nach den speziellen metrischen Schrauben der Clever AG gibt, ist der Lagerbestand dieser Schrauben unter den Meldebestand gefallen. Die entsprechende Bedarfsmeldung wird automatisch durch den Smart Contract ausgelöst und der Lagerbestand des Lieferanten A wird geprüft | Da es aktuell eine grosse Nachfrage nach den speziellen metrischen Schrauben der Clever AG gibt, ist der Lagerbestand dieser Schrauben unter den Meldebestand gefallen. Die entsprechende Bedarfsmeldung wird automatisch durch den [[Blockchain#Anwendungen|Smart Contract]] ausgelöst und der Lagerbestand des Lieferanten A wird geprüft (Schaumann & Brunn, 2018, online). | ||
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| '''Schritt 2: Prüfung der Liquidität''' || [[Datei:Schritt- 2 Prüfung der Liquidität.jpg|frame|zentriert|Abb. 2: Prüfung der Liquidität (Schaumann & Brunn, 2018, online)]]Der Lieferant A ist lieferfähig und kann die benötigten speziellen metrischen Schrauben liefern. Der [[Blockchain#Anwendungen|Smart Contract]] prüft nun, ob die Clever AG die Bestellung auch bezahlen kann und prüft daher die Liquidität (Schaumann & Brunn, 2018, online). | |||
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| '''Schritt 3: Prüfung des Rahmenvertrags''' || [[Datei:Schritt 3- Prüfung des Rahmenvertrags.jpg|frame|zentriert|Abb. 3: Prüfung des Rahmenvertrags (Schaumann & Brunn, 2018, online)]]Die Clever AG ist ein erfolgreiches Unternehmen und ist finanziell sehr stark. Die Clever AG verfügt über genügend Liquidität. Der [[Blockchain#Anwendungen|Smart Contract]] prüft nun die Bedingungen des vereinbarten Rahmenvertrags (Schaumann & Brunn, 2018, online). | |||
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| '''Schritt 4: Optimale Bestellmenge''' || [[Datei:Schritt 4- Optimale Bestellmenge.jpg|frame|zentriert|Abb. 4: Optimale Bestellmenge (Schaumann & Brunn, 2018, online)]]Im Rahmenvertrag wurden entsprechende optimale Bestellmengen vereinbart. Der [[Blockchain#Anwendungen|Smart Contract]] bestellt diese Mengen nun (Schaumann & Brunn, 2018, online). | |||
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| Schritt | | '''Schritt 5: Warenverfolgung''' || [[Datei:Schritt 5- Warenverfolgung.jpg|frame|zentriert|Abb. 5: Warenverfolgung (Schaumann & Brunn, 2018, online)]]Die beiden Unternehmen setzen RFID-Chips ein, sodass nun der Weg der speziellen metrischen Schrauben vom Lieferanten A bis zur Clever AG in der [[Blockchain|Blockchain]] abgebildet wird (Schaumann & Brunn, 2018, online). | ||
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| '''Schritt 6: Erfassung des Warenübergangs''' || [[Datei:Schritt 6- Erfassung des Warenübergangs.jpg|frame|zentriert|Abb. 6: Erfassung des Warenübergangs (Schaumann & Brunn, 2018, online)]]Sobald Nutzen und Gefahr der Schrauben auf die Clever AG übergehen, bucht der [[Blockchain#Anwendungen|Smart Contract]] den Warenübergang (Schaumann & Brunn, 2018, online). | |||
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| '''Schritt 7: Prüfung der Zahlungsvereinbarungen''' || [[Datei:Schritt 7- Prüfung der Zahlungsvereinbarungen.jpg|frame|zentriert|Abb. 7: Prüfung der Zahlungsvereinbarungen (Schaumann & Brunn, 2018, online)]]Die Schrauben sind nun im Lager der Clever AG aufbewahrt. Der [[Blockchain#Anwendungen|Smart Contract]] prüft nun die Regeln betreffend Skonti und Zahlungszielen, die im Rahmenvertrag vereinbart wurden (Schaumann & Brunn, 2018, online). | |||
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| '''Schritt 8: Überweisung und Dokumentation''' || [[Datei:Schritt 8- Überweisung und Dokumentation.jpg|frame|zentriert|Abb. 8: Überweisung und Dokumentation (Schaumann & Brunn, 2018, online)]]Der Geldbetrag für die speziellen metrischen Schrauben wird vom [[Blockchain#Anwendungen|Smart Contract]] von der Clever AG belastet und dem Lieferant A gutgeschrieben. Der digitale Beleg dieser Transaktion wird in der [[Blockchain|Blockchain]] abgelegt (Schaumann & Brunn, 2018, online). | |||
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1. Was sind die Vorteile für den Finanzbereich/ das Rechnungswesen? | 1. Was sind die Vorteile für den Finanzbereich/ das Rechnungswesen? | ||
2. Was sind allfällige Risiken für das Unternehmen? | 2. Was sind allfällige Risiken für das Unternehmen? | ||
[[Clever AG - Lösung|Lösungsvorschlag zu den Aufgaben]] | |||
== Quellen == | |||
== Literaturverzeichnis == | === Literaturverzeichnis === | ||
* Schaumann, K. & Bunn, F. (2018). Blockchain-Technologie im Accounting – Reorganisation durch digitale Belege und Smart Contracts. Abgerufen am 16.03.2020 von https://www.haufe.de/controlling/rechnungslegung/blockchain-controlling-und-accounting-mit-smart-contracts_110_469348.html | * Schaumann, K. & Bunn, F. (2018). Blockchain-Technologie im Accounting – Reorganisation durch digitale Belege und Smart Contracts. Abgerufen am 16.03.2020 von https://www.haufe.de/controlling/rechnungslegung/blockchain-controlling-und-accounting-mit-smart-contracts_110_469348.html | ||
Aktuelle Version vom 16. Oktober 2020, 08:44 Uhr
Das Unternehmen Clever AG in der vorliegenden Fallstudie ist frei erfunden. Die Theorie basiert auf den Onlinetext von Schaumann & Bunn (2018). Die Grafiken wurden ebenfalls übernommen und angepasst.
Ausgangslage
Bei der Clever AG handelt es sich um ein frei erfundenes Unternehmen. Die Clever AG verkauft spezielle Schrauben an Ihre Endkunden, bei denen es sich oftmals um grosse Bauunternehmen handelt. Die Clever AG kauft bei ihrem Lieferanten A diese Schrauben regelmässig ein. Die Geschäftsleitung der Clever AG ist von der Blockchain Technologie begeistert und startet daher ein Projekt. Ziel dieses Projekt ist es, dass der Einkauf der Schrauben beim Lieferanten A mit der Blockchain Technologie abgewickelt wird. Die Geschäftsleitung präsentiert an einer ausserordentlichen Sitzung dem Verwaltungsrat die einzelnen Prozessschritte des Einkaufs mittels Blockchain Technologie. Die Clever AG verfügt über einen Rahmenvertrag mit dem Lieferanten A, in welchem die vereinbarten Preisstaffeln, Zahlungsbedingungen, Versandarten, Handelsklauseln und Vertragsdauern geregelt sind.
Anwendung
Die beiden Unternehmen setzen RFID-Chips ein, sodass die Schrauben in den Lager beider Unternehmen und während des Transportes getrackt werden können. Durch diese Anwendung sind die entsprechenden Lagerbestände beider Unternehmen in der Blockchain zu Echtzeit verfügbar. Zudem haben beide Parteien in der Blockchain einen Smart Contract abgebildet. Hier handelt es sich um ein automatisch ausführbares Programm, die auf der Blockchain Technologie aufbaut. Eine Transaktion wird dann automatisch ausgeführt, sofern beide Beteiligten die vordefinierten Kriterien erfüllen (Voshmgir, 2016, S. 14). Es wurden die folgenden drei Parameter in dem Smart Contract codiert:
1. Rahmenvertrag-Voraussetzungen (Preisstaffeln, Zahlungsbedingungen, Versandarten, Handelsklauseln und Vertragsdauern)
2. Lagerbestand von der Clever AG
3. Vereinbarungen betreffend Skonti und Zahlungszielen
Prozessablauf der Blockchain
Schritt 1: Erkennen des Bestellbedarfs und Analyse der Lieferfähigkeit |
Da es aktuell eine grosse Nachfrage nach den speziellen metrischen Schrauben der Clever AG gibt, ist der Lagerbestand dieser Schrauben unter den Meldebestand gefallen. Die entsprechende Bedarfsmeldung wird automatisch durch den Smart Contract ausgelöst und der Lagerbestand des Lieferanten A wird geprüft (Schaumann & Brunn, 2018, online). |
Schritt 2: Prüfung der Liquidität | Der Lieferant A ist lieferfähig und kann die benötigten speziellen metrischen Schrauben liefern. Der Smart Contract prüft nun, ob die Clever AG die Bestellung auch bezahlen kann und prüft daher die Liquidität (Schaumann & Brunn, 2018, online). |
Schritt 3: Prüfung des Rahmenvertrags | Die Clever AG ist ein erfolgreiches Unternehmen und ist finanziell sehr stark. Die Clever AG verfügt über genügend Liquidität. Der Smart Contract prüft nun die Bedingungen des vereinbarten Rahmenvertrags (Schaumann & Brunn, 2018, online). |
Schritt 4: Optimale Bestellmenge | Im Rahmenvertrag wurden entsprechende optimale Bestellmengen vereinbart. Der Smart Contract bestellt diese Mengen nun (Schaumann & Brunn, 2018, online). |
Schritt 5: Warenverfolgung | Die beiden Unternehmen setzen RFID-Chips ein, sodass nun der Weg der speziellen metrischen Schrauben vom Lieferanten A bis zur Clever AG in der Blockchain abgebildet wird (Schaumann & Brunn, 2018, online). |
Schritt 6: Erfassung des Warenübergangs | Sobald Nutzen und Gefahr der Schrauben auf die Clever AG übergehen, bucht der Smart Contract den Warenübergang (Schaumann & Brunn, 2018, online). |
Schritt 7: Prüfung der Zahlungsvereinbarungen | Die Schrauben sind nun im Lager der Clever AG aufbewahrt. Der Smart Contract prüft nun die Regeln betreffend Skonti und Zahlungszielen, die im Rahmenvertrag vereinbart wurden (Schaumann & Brunn, 2018, online). |
Schritt 8: Überweisung und Dokumentation | Der Geldbetrag für die speziellen metrischen Schrauben wird vom Smart Contract von der Clever AG belastet und dem Lieferant A gutgeschrieben. Der digitale Beleg dieser Transaktion wird in der Blockchain abgelegt (Schaumann & Brunn, 2018, online). |
Aufgaben zur Fallstudie
1. Was sind die Vorteile für den Finanzbereich/ das Rechnungswesen?
2. Was sind allfällige Risiken für das Unternehmen?
Lösungsvorschlag zu den Aufgaben
Quellen
Literaturverzeichnis
- Schaumann, K. & Bunn, F. (2018). Blockchain-Technologie im Accounting – Reorganisation durch digitale Belege und Smart Contracts. Abgerufen am 16.03.2020 von https://www.haufe.de/controlling/rechnungslegung/blockchain-controlling-und-accounting-mit-smart-contracts_110_469348.html
- Voshmgir, S. (2016). Blockchains, Smart Contracts und das Dezentrale Web. Abgerufen am 10.03.2020 von https://www.technologiestiftung-berlin.de/fileadmin/daten/media/publikationen/170130_BlockchainStudie.pdf