Kostenaufschlagsmethode: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Kostenaufschlagsmethode wird primär bei Dienstleistungen im Zusammenhang mit Fertigungsleistungen, Forschung und Entwicklung, Management- und anderen Serviceleistungen verwendet (Rek, R., Brück, M., Labermeier, A. & Pache, S., 2008, S. 60-63). | Die Kostenaufschlagsmethode wird primär bei Dienstleistungen im Zusammenhang mit Fertigungsleistungen, Forschung und Entwicklung, Management- und anderen Serviceleistungen verwendet (Rek, R., Brück, M., Labermeier, A. & Pache, S., 2008, S. 60-63). Auch wenn keine vergleichbaren Marktpreise vorliegen und die Anwendung von Wiederverkaufspreisen praktisch nicht umsetzbar ist kann diese Methode genutzt werden. Denn die Selbstkosten werden anhand von Kalkulationen ermittelt, die auch bei einem Geschäft mit einem fremden Dritten gebraucht werden würde. Falls keine Geschäfte mit Fremden getätigt werden, so ist die Kalkulation nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen vorzunehmen (Brähler, 2014, S. 417). | ||
Wegen | Wegen den fehlenden Marktpreisen ist die Kostenaufschlagsmethode oft die einzig anwendbare Standardmethode. Im Vergleich zu den marktorientierten Verrechnungspreisen besteht bei dieser Methode ein grosser Ermessensspielraum (Rieke, 2013, S. 82). Dennoch ist die Anwendung dieser Methode in der Praxis sehr anspruchsvoll, da nicht genügend vergleichbare Daten bezüglich Bruttogewinnaufschlägen vorhanden sind (Schwerdt, 2013, S. 157). | ||
== Vor- und Nachteile == | == Vor- und Nachteile == |
Version vom 8. Dezember 2015, 20:18 Uhr
Die Kostenaufschlagsmethode wird auch Cost Plus Method (CPM) genannt. Es ist eine von drei geschäftsvorfallbezogenen Verrechnungspreismethoden zur Bestimmung angemessener Verrechnungspreise für konzerninterne Geschäfte (Brähler, 2014, S. 433 & 439). Diese Methode geht von den Kosten der Waren und Dienstleistungen aus, welche in verbundenen Unternehmen bei konzerninternen Transaktionen entstehen. Für die Bestimmung des Verrechnungspreises wird auf die ermittelte Kostenbasis ein marktüblicher Gewinnaufschlag addiert. Dieser gewährt dem Leistungserbringer einen angemessenen Gewinn (Schwerdt, 2013, S. 155).
Funktionsweise
Ausgangspunkt dieser Methode sind die Selbstkosten, welche für die Herstellung oder Beschaffung eines Produktes oder einer Dienstleistung entstanden sind. Zu diesen Selbstkosten wird ein prozentualer Gewinnzuschlag „cost plus mark up“ addiert, der den marktüblichen Bedingungen entspricht. Der Preis inklusive Gewinnzuschlag entspricht dem Transferpreis (OECD, 2010, S. 70-71).
Darstellung der Kostenaufschlagsmethode |
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Selbstkosten |
+ marktüblicher Gewinnaufschlag |
= angemessener Verrechnungspreis |
Es kann zwischen innerem und äusserem Preisvergleich unterschieden werden:
Beim inneren Preisvergleich gilt der Verkaufspreis, der zwischen einer verbundenen Gesellschaft und einem unabhängigen Dritten erzielt wird als Vergleichspreis.
Beim äusseren Preisvergleich wird der Verkaufspreis zwischen unabhängigen Dritten als Vergleichspreis betrachtet (Vögele & Raab, 2011, S. 40). (muss noch ergänzt werden)
Anwendbarkeit
Die Kostenaufschlagsmethode wird primär bei Dienstleistungen im Zusammenhang mit Fertigungsleistungen, Forschung und Entwicklung, Management- und anderen Serviceleistungen verwendet (Rek, R., Brück, M., Labermeier, A. & Pache, S., 2008, S. 60-63). Auch wenn keine vergleichbaren Marktpreise vorliegen und die Anwendung von Wiederverkaufspreisen praktisch nicht umsetzbar ist kann diese Methode genutzt werden. Denn die Selbstkosten werden anhand von Kalkulationen ermittelt, die auch bei einem Geschäft mit einem fremden Dritten gebraucht werden würde. Falls keine Geschäfte mit Fremden getätigt werden, so ist die Kalkulation nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen vorzunehmen (Brähler, 2014, S. 417).
Wegen den fehlenden Marktpreisen ist die Kostenaufschlagsmethode oft die einzig anwendbare Standardmethode. Im Vergleich zu den marktorientierten Verrechnungspreisen besteht bei dieser Methode ein grosser Ermessensspielraum (Rieke, 2013, S. 82). Dennoch ist die Anwendung dieser Methode in der Praxis sehr anspruchsvoll, da nicht genügend vergleichbare Daten bezüglich Bruttogewinnaufschlägen vorhanden sind (Schwerdt, 2013, S. 157).
Vor- und Nachteile
Beispiel
Die Unternehmung A von der Gruppe MNE betreibt Forschungen für die Unternehmung B ebenfalls von der Gruppe MNE. Alle Forschungsrisiken werden von der Unternehmung B getragen und die Forschungsresultate gehören ebenso der Unternehmung B. Alle aufgebrachten Kosten plus einen gewissen Gewinnzuschlag werden von der Unternehmung A an die Unternehmung B verrechnet. Die Höhe des Gewinnzuschlags ist von der Innovation und Komplexität der Forschung abhängig (OECD, 2010, S. 29).
Lern- und Praxismaterial
Aufgabe |
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Quellen
Literaturverzeichnis
- Brähler, G. (2014). Internationales Steuerrecht: Grundlagen für Studium und Steuerberaterprüfung. Wiesbaden: Springer Gabler.
- OECD (2010). OECD Transfer Pricing Guidelines for Multinational Enterprises and Tax Administrations.
- Rek, R., Brück, M., Labermeier, A. & Pache, S. (2008). Internationales Steuerrecht in der Praxis. Wiesbaden: GWV Fachverlage GmbH.
- Rieke, S. (2013). Verrechnungspreise im Spannungsfeld zwischen Konzernsteuerung und internationalem Steuerrecht. Wiesbaden: Springer Gabler.
- Schwerdt, D. (2013). Verrechnungspreismethoden und Ökonomische Analysen. In: R. David & K. Dorner (Hrsg.). Verrechnungspreise. Grundlagen und Praxis (S. 137-197). Wiesbaden: Springer Gabler.
Weiterführende Literatur
- OECD (2014). Model Tax Convention on Income and on Capital.
Autoren
Nicole Isenrich, Sandro Iten, Saverio La Bella, Jelena Miljkovic