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Version vom 7. Mai 2021, 10:02 Uhr
Datenmanagement ist derjenige Prozess, der am meisten von der digitalen Transformation beein-flusst wird (Gleich & Tschandl, 2018, S. 73). Dies führt dazu, dass die bestehenden Produktionsfak-toren Kapital, Arbeit und Ressourcen laufend mit dem zusätzlichen Faktor Information/Wissen er-gänzt werden (Biesel & Hame, 2018, S. 24). Am Ursprung des zusätzlichen Produktionsfaktors ste-hen Big Data, welche aufgrund von sozialen Netzwerken und Internet der Dinge exponentiell Anwachsen (Göbel, 2018, S. 20). Das Datenmanagement umfasst eine grosse Bandbreite von Themen und damit verbundenen Aktivi-täten. Im weiteren Sinne sind darin Begriffe wie Data Warehouse, Business Intelligence, Business Analytics oder Data Mining enthalten. Wird die Definition enger eingegrenzt, ist das Datenmanagement die Schnittstelle zwischen der Datenerhebung und der Datenverwendung. Wich-tig in diesem Zusammenhang sind die #Datenqualität, die #Single Version of Truth sowie die Begriffe #Datenschutz und Datensicherheit (Langmann, 2019, S. 8).
Definition von Datenmanagement
Vereinfacht steht das Datenmanagement für die Handhabung von unternehmensrelevanten Stamm- und Bewegungsdaten (Langmann, 2019, S. 32). Dabei gibt es viele Daten wie beispielsweise Pro-dukt- oder Kundendaten, die aus internen Systemen gewonnen werden. Auf der anderen Seite lie-fern die Big Data eine enorme Vielfalt an strukturierten und nicht strukturierten, externen Daten (Ereth & Kemper, 2016, S. 458). Weil die Daten sich schnell verändern können, ist es wichtig, diese fortlaufend zu beschaffen, aufzubereiten und zu bereinigen. Nur so kann eine gute Qualität gewähr-leistet werden. Dieser Prozess wird als Datenmanagement bezeichnet (Langmann, 2019, S. 8).
Ziele
Übergeordnetes Ziel des Datenmanagement für das Controlling ist es, dem Management die für die Unternehmenssteuerung relevanten Informationen in hoher Qualität und inhaltlich korrekt bereitzu-stellten (Gleich & Tschandl, 2018, S. 80). Daher muss der digitale Controller verstehen, wie die Daten im Unternehmen erfasst, aggregiert und abgelegt werden, damit die Daten-aufbereitung möglichst produktiv verläuft (Egle & Keimer, 2018, S. 53). Ein optimales Datenma-nagement kommt jedoch nicht nur den Controlling-Prozessen zugute, sondern wirkt sich letztlich durch eine verbesserte Entscheidungsgrundlage auf die gesamte Unternehmenssteuerung aus (Gleich & Tschandl, 2018, S. 80-81). Mit einem sinnvoll gestaltetem Datenmanagement lassen sich geforderte Ziele auf Unternehmensebene erreichen. Planungsvorgänge werden optimiert und unter-stützen eine schnelle und sichere Entscheidungsfindung (Gondring & Wagner, 2018, S. 404-405).
Herausforderungen
Fakt ist, dass die zur Verfügung stehenden Daten exponentiell anwachsen, weshalb das Datenma-nagement einerseits von grosser Bedeutung ist, andererseits aber auch vor grosse Herausforderungen gestellt wird (Gleich & Tschandl, 2018, S. 81). Die folgenden fünf Faktoren sind für Unternehmen die relevantesten Herausforderungen im Bereich Datenmanagement (Otto & Österle, 2016, S. 17-19):
- Datenqualität
- Transparenz über Datennutzung
- Redundante Datenpflege
- Manuelle Datenpflege
- Limitationen zentraler Datenarchitekturen
Umsetzung und Nutzen
Bei der immensen Datenmenge ist es wichtig, Transparenz im Datenbestand und in den Datenquel-len zu wahren. Damit ein effektives Arbeiten mit Daten möglich ist, müssen klare Prozesse und Verantwortlichkeiten festgelegt werden. Das Data Warehouse dient als zentrale Stelle, wo die gesammelten und bereinigten Daten hinterlegt sind (Biesel & Hame, 2018, S. 27). Von hier aus werden die Daten auf verschiedene Art und Weise eingesetzt und miteinander in Verbindung ge-bracht. Häufig steht die Datennutzung im Zusammenhang mit Business Intelligence und Business Analytics. Business Intelligence beschreibt dabei Aktivitäten zur Integration, Transformation und qualitativen Verbesserung sowie statischen Analysen der Daten (Müller & Lenz, 2013, S. 3). Busi-ness Analytics ist ergänzend zu Business Intelligence, um Zukunftsvoraussagen und Handlungs-empfehlungen zu generieren (Derwisch et al., 2016, S. 480). Die Abbildung 1 zeigt den Zusammen-hang von den Rohdaten, über das Data Warehouse und Datenmanagement bis zu Business Intelli-gence und Business Analytics.
Für das Controlling bedeutet der Prozess Datenmanagement, dem Management die benötigten In-formationen für Entscheidungs- und Planungsprozesse situationsgerecht zur Verfügung zu stellen (Inmon, 1996, S. 33, zit. in Müller & Lenz, 2013, S. 14). Weil die gelieferten Daten für die Unter-nehmenssteuerung von zentraler Bedeutung sind, müssen sie inhaltlich korrekt und in hoher Quali-tät verarbeitet sein. In einer ersten Phase muss die Komplexität der Daten reduziert werden, um das Verständnis zu erleichtern. Das wiederum muss regelmässig kontrolliert werden, damit Handlungs-bedarf frühzeitig erkannt wird (Gleich & Tschandl, 2018, S. 80-81). Die Abbildung 2 zeigt den Pro-zess Datenmanagement im Controlling. Es handelt sich um eine schematische Darstellung von links nach rechts. Beim Prozessanfang wird die Ausgangslage definiert und mittels Input bestimmt, wel-che Mittel vorhanden sind. Die verschiedenen Teilprozesse werden anschliessend aufeinander abge-stimmt und sollen die im Prozessende definierten Punkte erfüllen. Eine Messung kann anhand der realisierten Outputs erfolgen. Der Prozess wird laufend wiederholt und überarbeitet (Möller & Illich-Edlinger, 2018, S. 57).
Datenqualität
Damit die genannten Instrumente wie Business Intelligence und Analytics in einem Unternehmen gewinnbringend eingesetzt werden können, müssen die verwendeten Daten eine gute Qualität aufweisen (Klier & Heinrich, 2016, S. 488). Mit Datenqualität ist die Eignung von Daten für eine bestimmte Nutzung bei vorgegebenen Verwendungszielen gemeint. Die Qualität hängt also davon ab, welche Qualitätseigenschaften den Daten zugeordnet werden. Wichtig ist dabei der beabsichtigte Anwendungskontext (Müller & Lenz, 2013, S. 38). Die Datenqualität kann nur beurteilt werden, wenn sie messbar ist (Otto & Legner, 2016, S. 552). Es gibt vier Hauptkriterien, nach welchen die Daten qualifiziert werden (Müller & Lenz, 2013, S. 38–40):
Qualitätsmerkmal | Beschreibung |
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Glaubwürdigkeit | Bei der Glaubwürdigkeit geht es darum zu beurteilen, ob die Daten korrekt und konsistent sind. Zudem ist es wichtig zu überprüfen, ob die Daten zuverlässig sind. |
Nützlichkeit | Damit Daten für ein Unternehmen nützlich sind, müssen sie vollstän-dig, genau und relevant sein. Hinzu kommt, dass die Daten zeitnah erhoben und eingesetzt werden. Mehrspurige Erhebungen derselben Daten sind zu vermeiden. |
Interpretierbarkeit | In Bezug auf die Weiterverarbeitung der Daten ist es wichtig zu über-prüfen, ob die Daten einheitlich sind und eindeutig als bestimmte Da-ten identifiziert werden können. |
Schlüsselintegrität | Bei der Schlüsselintegrität geht es darum, dass die Daten untereinander verbunden werden können. Dafür darf es keine doppelten Daten geben. So ist es zentral, dass eine Bank beispielsweise nur einmal die gleiche Kontonummer vergibt. |