Anreizsysteme auf der Basis der Balanced Scorecard: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Controlling-Wiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 7: Zeile 7:
|align="right"|[[Datei:Flag_für_Strategie.png|link=Strategie|Strategie]]
|align="right"|[[Datei:Flag_für_Strategie.png|link=Strategie|Strategie]]
|}
|}
Das Balanced Scorecard (BSC)-basierte Anreizsystem besteht aus den zwei Elementen – dem Zielvereinbarungssystem und einer darauf abgestimmten monetären bzw. nicht monetären Vergütung. Da das Zielvereinbarungssystem auf die Strategie ausgerichtet ist, unterstützt das BSC-basierte Anreizsystem das umfassende Erreichen der Unternehmensziele. Ziel dieses Anreizsystems ist es, das Verhalten der Mitarbeitenden aller Hierarchiestufen auf die Gesamtunternehmensziele auszurichten (Horváth & Partners, 2007, S. 426).
== Zweck eines BSC-basierten Anreizsystems ==
Einen wichtigen Erfolgsfaktor bei der Strategieumsetzung stellen die Mitarbeitenden dar. Damit deren Verhalten die Erreichung der Unternehmensziele unterstützt, ist die Verbindung der [[Balanced Scorecard]] mit den Mitarbeitendenführungssystemen entscheidend. Von zentraler Bedeutung ist in erster Linie die Kommunikation der Strategie. Mit der Konkretisierung der Strategie in einer BSC ist die Grundlage geschaffen, ein gemeinsames Verständnis aufzubauen. Dies stellt jedoch nicht sicher, dass die Mitarbeitenden wissen, mit welchen Tätigkeiten sie diese strategischen Ziele erreichen können. Oft fehlt die Verbindung zur operativen Tätigkeit. Deshalb ist eine Konkretisierung der Ziele auf Ebene der Mitarbeitenden erforderlich. Mit den individuellen Zielen kann ein enger Bezug zur Tätigkeit hergestellt werden. Des Weiteren sind Anreize zu schaffen, um die Mitarbeitenden zu strategiekonformem Verhalten zu motivieren (Horváth & Partners, 2007, S. 304-305).
== Anforderungen an ein BSC-basiertes Anreizsystem ==
Damit die BSC-Ziele für eine Zielvereinbarung verwendet werden können, sind gemäss Fink & Heineke (2006) spezifische Anforderungen zu erfüllen:
* Ergebnis- und Verhaltensbeurteilung, Sicherstellung der Belohnungswirkung: Damit die Mitarbeitenden nicht für externe Faktoren oder unzureichend festgelegte Massnahmen bestraft werden, muss deren Verantwortung klar definiert werden. Dazu muss eine Zuordnung des Handlungs- und Budgetrahmens und den dazugehörigen Kompetenzen erfolgen.
* Objektivität, Messbarkeit der Ziele: In der Regel sind Ziele objektiv und messbar, wenn sie quantitative Messgrössen enthalten. Bei der Potenzialperspektive werden jedoch häufig qualitative Outputgrössen gewählt. Damit diese objektiv beurteilt werden können, ist der Zielinhalt gründlich zu überprüfen. Um das Ziel exakt zu messen, sind oft mehrere Messgrössen zu definieren.
* Akzeptanz, Transparenz und Verständlichkeit der Ziele: Wenn die Implementierung der BSC in einem gruppendynamischen Vorgehen (z.B. Workshops) erfolgt, ist das Verständnis der Ziele und Zusammenhänge gewährleistet.
* Flexibilität der Systeme und Transparenz inhaltlicher Anpassungen: Wenn die BSC als Bestandteil des Führungsprozesses eingeführt wird, erfolgen regelmässige Rückmeldungen zum Stand der Massnahmenumsetzung und zum Grad der Zielerreichung. Bei Bedarf können Ziele und Massnahmen angepasst werden.
* Anwendbarkeit für Individuen und Gruppen: Es kann für jeden Verantwortungsbereich oder sogar für Einzelpersonen eine BSC erstellt werden.
* Wirtschaftlichkeit des Systems: Die Anpassung der Zielvereinbarung an die BSC verursacht einen relativ geringen Zusatzaufwand. Besteht indes noch keine BSC, so ist zuerst eine Kosten-Nutzenanalyse durchzuführen.
* Eignung nicht-finanzieller Ziele und Messgrössen für die Integration: Der Erfolg nicht-finanzieller Indikatoren ist empirisch nur zum Teil nachweisbar. Deshalb ist eine kritische Hinterfragung der BSC-Ziele notwendig, damit mögliche Fehlentscheidungen vermieden werden können (S. 380-382).
== Aufbau eines BSC-basierten Anreizsystems ==
Die Abbildung 1 zeigt das dreistufige Vorgehensmodell zur Erarbeitung eines BSC-basierten Anreizsystems.


Das Balanced Scorecard (BSC)-basierte Anreizsystem besteht aus den zwei Elementen – dem Zielvereinbarungssystem und einer darauf abgestimmten monetären bzw. nicht monetären Vergütung. Da das Zielvereinbarungssystem auf die Strategie ausgerichtet ist, unterstützt das BSC-basierte Anreizsystem das umfassende Erreichen der Unternehmensziele. Ziel dieses Anreizsystems ist es, das Verhalten der Mitarbeitenden aller Hierarchiestufen auf die Gesamtunternehmensziele auszurichten (Horváth & Partners, 2007, S. 426).
Platzhalter Abbildung 1
 
In einem ersten Schritt wird das Vergütungssystem definiert, bevor das Zielvereinbarungssystem darauf aufbauend konzipiert wird. Anschliessend werden dann der Prozess der Zielvereinbarung und Vergütung sowie die Formulare zur Dokumentation der Zielvereinbarung gestaltet.


Bitte nicht überschreiben/Löschen
Bitte nicht überschreiben/Löschen

Version vom 10. Dezember 2013, 02:25 Uhr


Anreizsysteme auf Basis der Balanced Scorecard

Strategie

Das Balanced Scorecard (BSC)-basierte Anreizsystem besteht aus den zwei Elementen – dem Zielvereinbarungssystem und einer darauf abgestimmten monetären bzw. nicht monetären Vergütung. Da das Zielvereinbarungssystem auf die Strategie ausgerichtet ist, unterstützt das BSC-basierte Anreizsystem das umfassende Erreichen der Unternehmensziele. Ziel dieses Anreizsystems ist es, das Verhalten der Mitarbeitenden aller Hierarchiestufen auf die Gesamtunternehmensziele auszurichten (Horváth & Partners, 2007, S. 426).

Zweck eines BSC-basierten Anreizsystems

Einen wichtigen Erfolgsfaktor bei der Strategieumsetzung stellen die Mitarbeitenden dar. Damit deren Verhalten die Erreichung der Unternehmensziele unterstützt, ist die Verbindung der Balanced Scorecard mit den Mitarbeitendenführungssystemen entscheidend. Von zentraler Bedeutung ist in erster Linie die Kommunikation der Strategie. Mit der Konkretisierung der Strategie in einer BSC ist die Grundlage geschaffen, ein gemeinsames Verständnis aufzubauen. Dies stellt jedoch nicht sicher, dass die Mitarbeitenden wissen, mit welchen Tätigkeiten sie diese strategischen Ziele erreichen können. Oft fehlt die Verbindung zur operativen Tätigkeit. Deshalb ist eine Konkretisierung der Ziele auf Ebene der Mitarbeitenden erforderlich. Mit den individuellen Zielen kann ein enger Bezug zur Tätigkeit hergestellt werden. Des Weiteren sind Anreize zu schaffen, um die Mitarbeitenden zu strategiekonformem Verhalten zu motivieren (Horváth & Partners, 2007, S. 304-305).

Anforderungen an ein BSC-basiertes Anreizsystem

Damit die BSC-Ziele für eine Zielvereinbarung verwendet werden können, sind gemäss Fink & Heineke (2006) spezifische Anforderungen zu erfüllen:

  • Ergebnis- und Verhaltensbeurteilung, Sicherstellung der Belohnungswirkung: Damit die Mitarbeitenden nicht für externe Faktoren oder unzureichend festgelegte Massnahmen bestraft werden, muss deren Verantwortung klar definiert werden. Dazu muss eine Zuordnung des Handlungs- und Budgetrahmens und den dazugehörigen Kompetenzen erfolgen.
  • Objektivität, Messbarkeit der Ziele: In der Regel sind Ziele objektiv und messbar, wenn sie quantitative Messgrössen enthalten. Bei der Potenzialperspektive werden jedoch häufig qualitative Outputgrössen gewählt. Damit diese objektiv beurteilt werden können, ist der Zielinhalt gründlich zu überprüfen. Um das Ziel exakt zu messen, sind oft mehrere Messgrössen zu definieren.
  • Akzeptanz, Transparenz und Verständlichkeit der Ziele: Wenn die Implementierung der BSC in einem gruppendynamischen Vorgehen (z.B. Workshops) erfolgt, ist das Verständnis der Ziele und Zusammenhänge gewährleistet.
  • Flexibilität der Systeme und Transparenz inhaltlicher Anpassungen: Wenn die BSC als Bestandteil des Führungsprozesses eingeführt wird, erfolgen regelmässige Rückmeldungen zum Stand der Massnahmenumsetzung und zum Grad der Zielerreichung. Bei Bedarf können Ziele und Massnahmen angepasst werden.
  • Anwendbarkeit für Individuen und Gruppen: Es kann für jeden Verantwortungsbereich oder sogar für Einzelpersonen eine BSC erstellt werden.
  • Wirtschaftlichkeit des Systems: Die Anpassung der Zielvereinbarung an die BSC verursacht einen relativ geringen Zusatzaufwand. Besteht indes noch keine BSC, so ist zuerst eine Kosten-Nutzenanalyse durchzuführen.
  • Eignung nicht-finanzieller Ziele und Messgrössen für die Integration: Der Erfolg nicht-finanzieller Indikatoren ist empirisch nur zum Teil nachweisbar. Deshalb ist eine kritische Hinterfragung der BSC-Ziele notwendig, damit mögliche Fehlentscheidungen vermieden werden können (S. 380-382).

Aufbau eines BSC-basierten Anreizsystems

Die Abbildung 1 zeigt das dreistufige Vorgehensmodell zur Erarbeitung eines BSC-basierten Anreizsystems.

Platzhalter Abbildung 1

In einem ersten Schritt wird das Vergütungssystem definiert, bevor das Zielvereinbarungssystem darauf aufbauend konzipiert wird. Anschliessend werden dann der Prozess der Zielvereinbarung und Vergütung sowie die Formulare zur Dokumentation der Zielvereinbarung gestaltet.

Bitte nicht überschreiben/Löschen Unterseite Verknüpfung der Balanced Scorecard mit einem Anreizsystem


Aufgaben Fallstudien Praxisbeispiele

Quellen

Literaturverzeichnis

Weiterführende Literatur