DSO, DPO, DIO

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Geprüft: Positiv beurteilt

Im Working Capital Management gelten Debitorenlaufzeit, Lagerdauer und Kreditorenlaufzeit als zentrale Kennzahlen. Es geht dabei darum, die Dauer der Kapitalbindung im Rahmen der operativen Geschäftsprozesse zu ermitteln.

Kapitalbindungsdauer = DSO + DIO - DPO

Days Sales Outstanding (DSO)

Mittels Ausweitung der Kreditvergabe für zusätzliche Umsätze und Renditen investieren Unternehmen laufend in höhere Forderungsbestände (Sure, 2014, S. 24). In diesem Zusammenhang ist der Bestand an ausstehenden Forderungsvolumen quasi als eingefrorene Liquidität zu betrachten, die dem Unternehmen temporär nicht für weitere Projekte zur Verfügung stehen (S. 25). Days Sales Outstanding (DSO) ist die am weitesten verbreitete Performancekennzahl des Forderungsmanagements. Sie analysiert das Kundenzahlungsverhalten und soll Auskunft über die Debitorenlaufzeit geben, also das Zeitintervall zwischen Rechnungsversand bis zum tatsächlichen Zahlungseingang (Meyer, 2007, S. 68).

Der DSO ist der durchschnittliche Zeitraum zwischen Rechnungslegung und Zahlung gemessen in Tagen. Das Ziel ist diese Zahl möglichst tief zu halten (Klepzig, 2014, S. 39). Bei der Berechnung der DSO–Kennzahl werden die Forderungen zum Stichtag der Bilanz durch die Umsatzerlöse der betrachteten Periode dividiert und mit der Anzahl Tage der Periode multipliziert (Meyer, 2007, S. 68). Für eine Einschätzung der Beurteilung dieses Wertes empfehlen sich Branchendurchschnitte (Klepzig, 2014, S. 40).

DSO = [math]\displaystyle{ \frac{FLL}{Umsatz} }[/math] x 360

Days Payables Outstanding (DPO)

Eine maßgebliche Komponente des Working Capital Managements ist das Verbindlichkeitsmanagement. Die Position der Lieferantenverbindlichkeiten trägt das größte Cashabflusspotenzial aller Bilanzpositionen in sich, woraus sich ein substanzieller Einfluss auf die Liquidität, die Rentabilität und damit den Unternehmenswert ergibt (Sure, 2014, S. 52). Days Payables Outstanding (DPO) ist ein traditioneller Ansatz der Lieferantenverbindlichkeitsanalyse und gibt an, in welchem Umfang ein Unternehmen Zahlungsziele bei seinen Lieferanten in Anspruch nimmt (Meyer, 2007, S. 90).

Sie dient als Hilfsgröße zur Beurteilung der Unternehmensfinanzierung sowie der Liquidität (Meyer, 2007, S. 90). Die Verbindlichkeitsreichweite (DPO) gibt an, wie viele Tage im Durchschnitt zwischen Rechnungsstellung durch und Bezahlung an den Lieferanten liegen (Lütolf et al., 2018, S. 568). Eine Unternehmung sollte als Ziel haben diese Kennzahl möglichst gross zu halten, da damit Liquidität geschont wird (Klepzig, 2014, S. 39).

DPO = [math]\displaystyle{ \frac{VLL}{Umsatzkosten} }[/math] x 360

Days Inventory Outstanding (DIO)

Vorräte repräsentieren Investitionen in Bestände, welche sich mit anderen Bilanzpositionen im Wettbewerb um knappe unternehmerische, für Investitionen zur Verfügung stehende Kapitalressourcen befinden. Entsprechend sind die Vorräte mit der Kapitalrendite zu bewerten bzw. zu vergleichen (Sure, 2014, S. 75). Deswegen ist das Vorratsmanagement ein essenzieller Bestandteil des Working Capital Managements.

Mit der Kennzahl Days Inventory Outstanding (DIO) wird die Bestandsreichweite beschrieben und sie gibt an, wie viele Tage Umsatz in den Vorräten enthalten sind (Klepzig, 2014, S. 59). Dabei wird der Vorratsbestand zum Bilanzstichtag durch die Umsätze geteilt und mit der Anzahl Tage multipliziert. Um möglichst effizient zu wirtschaften ist es sinnvoll die Lagerhaltung tief zu halten (Sure, 2014, S. 88).

DIO = [math]\displaystyle{ \frac{Lagerbestand}{Umsatzkosten} }[/math] x 360

Quellen

  • Lütolf, P., Rupp, M., & Birrer, T. K. (2018). Handbuch Finanzmanagement. Bewertungen, Finanzierungen und Risikomanagement im Rahmen der wertorientierten Unternehmensführung. Zürich: NZZ Libro.

Autoren

Florian Estermann, Joel Ettlin, Dario Filliger, Pascal Gabriel