TecXPhone AG - Lösung: Unterschied zwischen den Versionen
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Wie unterscheidet sich das Target Costing zur traditionellen Entscheidungskette? | Wie unterscheidet sich das Target Costing zur traditionellen Entscheidungskette? | ||
'''''Antwort:''''' ''Target Costing ist ein etabliertes Instrument des strategischen Kostenmanagements mit Fokus auf Kundenorientierung. Ziel des Target Costing ist es, den Verkaufspreis eines Produkts oder einer Dienstleistung in Übereinstimmung mit den Marktanforderungen festzulegen und auf alle Prozesse des Unternehmens auszudehnen. Angesichts dessen steht die Frage «Was darf ein Produkt kosten?» im Fokus (Horváth et al., 2020, S. 247).'' | |||
== Frage B == | == Frage B == | ||
Dieser Ansatz basiert auf einer retrograden Kalkulation und beginnt mit einer Analyse des angestrebten Verkaufspreises abzüglich einer gewünschten Gewinnmarge, um daraufhin die erlaubten Zielkosten festzulegen (Stirzel & Zeibig, 2009, S. 322). Erläutern Sie, welche Schritte die TechXPhone AG für das Target Costing durchführen muss. | |||
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'' 1. Zielkostenermittlung'' | |||
'' 2. Zielkostenspaltung'' | |||
'' 3. Zielkostenkontrolle'' | |||
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== Frage C == | == Frage C == | ||
Welche Funktionen und Komponenten gibt es bei einem Smartphone? | Welche Funktionen und Komponenten gibt es bei einem Smartphone? | ||
''Funktionen: Akkulaufzeit, Ton- und Bildqualität, Leichtigkeit, Schnelligkeit | |||
Komponenten: Prozessor, Display, Akku, Kamera, Lautsprecher, Gehäuse'' | '''''Antwort:''''' | ||
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''Funktionen: Akkulaufzeit, Ton- und Bildqualität, Leichtigkeit, Schnelligkeit'' | |||
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''Komponenten: Prozessor, Display, Akku, Kamera, Lautsprecher, Gehäuse'' | |||
== Frage D == | == Frage D == | ||
Obwohl Ihnen bewusst ist, dass es zwei Methoden gibt, um Zielkosten genauer zu definieren, empfehlen Sie den Gründern direkt die Anwendung der Funktionsmethode. Warum diese Empfehlung? | Obwohl Ihnen bewusst ist, dass es zwei Methoden gibt, um Zielkosten genauer zu definieren, empfehlen Sie den Gründern direkt die Anwendung der Funktionsmethode. Warum diese Empfehlung? | ||
''Für die Komponentenmethode benötigt TechXPhone AG Kostenstrukturen eines Vorgängermodells, eines verwandten Produktes oder | |||
'''''Antwort:''''' ''Für die Komponentenmethode benötigt TechXPhone AG Kostenstrukturen eines Vorgängermodells, eines verwandten Produktes oder eines Konkurrenzmodells. Weil die TechXPhone AG jedoch ein Start-up-Unternehmen ist, liegen ihnen solche Daten nicht vor. Sie müssten dafür externe Marktforschung betreiben.'' | |||
== Frage E == | == Frage E == | ||
Mithilfe der internen und externen Marktforschung | Die TecXPhone AG hat sich nach sorgfältiger Überlegung für die Funktionsmethode entschieden, um ihr neues Smartphone auf den Markt zu bringen. Mithilfe der internen und externen Marktforschung wurden die Funktionen und Komponenten definiert. Ausserdem hat sich herausgestellt, dass die potenziellen Kunden bereit sind, CHF 700 für das neue Smartphone zu bezahlen. | ||
In der Abbildung 1 (Aufgabenstellung) finden Sie eine Übersicht mit den Funktionsgewichtungen der befragten Kunden. Dazu wurden bereits auch Expertenschätzungen für die jeweiligen Komponenten und deren Auswirkungen auf die Funktionen getroffen. Berechnen Sie nun die Funktionen-Komponenten-Matrix (in Anlehnung an Plinke et al., 2015, S. 255). | |||
[[Datei:TecXPhone_AG_-_Funktionen-Komponenten-Matrix_Lösung.png|miniatur|500px|Abb. 2: Lösung Funktionen-Komponenten-Matrix]] | |||
'''''Antwort:''''' ''siehe Abbildung 2'' | |||
== Frage F == | |||
Was sagt die in Abbildung 2 berechnete Funktionen-Komponenten-Matrix aus? (in Anlehnung an Plinke et al., 2015, S. 255). | |||
'''''Antwort:''''' ''Der Akku ist die wichtigste Komponente (46.5%). Am wenigsten relevant sind das Gehäuse und Display mit 4.5%. Die Schnelligkeit dieses Smartphones setzt sich zu 80% aus dem Prozessor und zu 20% aus dem Akku zusammen etc.'' | |||
== Frage G == | == Frage G == | ||
Nach Erstellung des Prototyps konnte festgestellt werden, dass | Nach Erstellung des Prototyps konnte festgestellt werden, dass die aktuellen Kosten (Drifting Costs) CHF 550 betragen. Die Gründer streben jedoch einen Gewinn von CHF 200 pro Smartphone an, deshalb sollten die Kosten auf CHF 500 gesenkt werden. Nachfolgend finden Sie die Aufteilung der Kosten pro Komponente. Der Nutzenanteil wurde mit der Funktionen-Komponenten-Matrix in der Aufgabe E) bereits ermittelt. Bitte berechnen Sie den Kostenanteil pro Komponente und die Zielkosten, wenn die Gesamtkosten auf CHF 500 gesenkt werden sollen. Zuletzt ist noch der Zielkostenindex pro Komponente zu berechnen (in Anlehnung an Horsch, 2015, S. 305). | ||
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== Frage H == | == Frage H == | ||
Bei | Bei welchen Komponenten müssen die Zielkosten gesenkt werden? | ||
''Beim Gehäuse, da hier der Index 0.62 | |||
'''''Antwort:''''' ''Beim Gehäuse, da hier der niedrigste Index 0.62 vorliegt. Die Kosten für das Gehäuse belaufen sich auf CHF 40. Gemäss der Funktionen-Komponenten-Matrix und dem daraus ergebenden Nutzen sollten sich die Kosten auf maximal CHF 22.50 belaufen. Daraus ergibt sich eine Kosteneinsparung von CHF 17.50. | |||
''Um zudem den Zielkostenrahmen von CHF 500 einhalten zu können, müssen weitere Reduktionen beim Prozessor (Kostenreduktion: CHF 22.50) sowie dem Lautsprecher (Kostenreduktion: CHF 10.00) vorgenommen werden. Für diese beiden Bauteile liegen die jeweils zweit- und drittschlechtesten Zielkostenindizes vor. | |||
[[TecXPhone AG|Aufgaben TecXPhone AG]] | |||
[[Target Costing|Target Costing - Theorie]] | |||
[[Kategorie:Aufgaben]] |
Aktuelle Version vom 16. Oktober 2024, 12:15 Uhr
Lösung zur Aufgabe TecXPhone AG
Frage A
Wie unterscheidet sich das Target Costing zur traditionellen Entscheidungskette?
Antwort: Target Costing ist ein etabliertes Instrument des strategischen Kostenmanagements mit Fokus auf Kundenorientierung. Ziel des Target Costing ist es, den Verkaufspreis eines Produkts oder einer Dienstleistung in Übereinstimmung mit den Marktanforderungen festzulegen und auf alle Prozesse des Unternehmens auszudehnen. Angesichts dessen steht die Frage «Was darf ein Produkt kosten?» im Fokus (Horváth et al., 2020, S. 247).
Frage B
Dieser Ansatz basiert auf einer retrograden Kalkulation und beginnt mit einer Analyse des angestrebten Verkaufspreises abzüglich einer gewünschten Gewinnmarge, um daraufhin die erlaubten Zielkosten festzulegen (Stirzel & Zeibig, 2009, S. 322). Erläutern Sie, welche Schritte die TechXPhone AG für das Target Costing durchführen muss.
Antwort: 1. Zielkostenermittlung 2. Zielkostenspaltung 3. Zielkostenkontrolle 4. Zielkostenrealisierung
Frage C
Welche Funktionen und Komponenten gibt es bei einem Smartphone?
Antwort:
Funktionen: Akkulaufzeit, Ton- und Bildqualität, Leichtigkeit, Schnelligkeit
Komponenten: Prozessor, Display, Akku, Kamera, Lautsprecher, Gehäuse
Frage D
Obwohl Ihnen bewusst ist, dass es zwei Methoden gibt, um Zielkosten genauer zu definieren, empfehlen Sie den Gründern direkt die Anwendung der Funktionsmethode. Warum diese Empfehlung?
Antwort: Für die Komponentenmethode benötigt TechXPhone AG Kostenstrukturen eines Vorgängermodells, eines verwandten Produktes oder eines Konkurrenzmodells. Weil die TechXPhone AG jedoch ein Start-up-Unternehmen ist, liegen ihnen solche Daten nicht vor. Sie müssten dafür externe Marktforschung betreiben.
Frage E
Die TecXPhone AG hat sich nach sorgfältiger Überlegung für die Funktionsmethode entschieden, um ihr neues Smartphone auf den Markt zu bringen. Mithilfe der internen und externen Marktforschung wurden die Funktionen und Komponenten definiert. Ausserdem hat sich herausgestellt, dass die potenziellen Kunden bereit sind, CHF 700 für das neue Smartphone zu bezahlen.
In der Abbildung 1 (Aufgabenstellung) finden Sie eine Übersicht mit den Funktionsgewichtungen der befragten Kunden. Dazu wurden bereits auch Expertenschätzungen für die jeweiligen Komponenten und deren Auswirkungen auf die Funktionen getroffen. Berechnen Sie nun die Funktionen-Komponenten-Matrix (in Anlehnung an Plinke et al., 2015, S. 255).
Antwort: siehe Abbildung 2
Frage F
Was sagt die in Abbildung 2 berechnete Funktionen-Komponenten-Matrix aus? (in Anlehnung an Plinke et al., 2015, S. 255).
Antwort: Der Akku ist die wichtigste Komponente (46.5%). Am wenigsten relevant sind das Gehäuse und Display mit 4.5%. Die Schnelligkeit dieses Smartphones setzt sich zu 80% aus dem Prozessor und zu 20% aus dem Akku zusammen etc.
Frage G
Nach Erstellung des Prototyps konnte festgestellt werden, dass die aktuellen Kosten (Drifting Costs) CHF 550 betragen. Die Gründer streben jedoch einen Gewinn von CHF 200 pro Smartphone an, deshalb sollten die Kosten auf CHF 500 gesenkt werden. Nachfolgend finden Sie die Aufteilung der Kosten pro Komponente. Der Nutzenanteil wurde mit der Funktionen-Komponenten-Matrix in der Aufgabe E) bereits ermittelt. Bitte berechnen Sie den Kostenanteil pro Komponente und die Zielkosten, wenn die Gesamtkosten auf CHF 500 gesenkt werden sollen. Zuletzt ist noch der Zielkostenindex pro Komponente zu berechnen (in Anlehnung an Horsch, 2015, S. 305).
Antwort:
Kostenanteil in % | Drifting Costs Prototyp in CHF | Nutzenanteil in % | Zielkosten in CHF | Zielkostenindex | |
---|---|---|---|---|---|
Prozessor | 18.2 | 100 | 15.5 | 77.50 | 0.85 |
Display | 3.6 | 20 | 4.5 | 22.50 | 1.25 |
Akku | 41.8 | 230 | 46.5 | 232.50 | 1.11 |
Kamera | 14.55 | 80 | 15 | 75.00 | 1.03 |
Lautsprecher | 14.55 | 80 | 14 | 70.00 | 0.96 |
Gehäuse | 7.3 | 40 | 4.5 | 22.50 | 0.62 |
Summe | 100 | 550 | 100 | 500 |
Frage H
Bei welchen Komponenten müssen die Zielkosten gesenkt werden?
Antwort: Beim Gehäuse, da hier der niedrigste Index 0.62 vorliegt. Die Kosten für das Gehäuse belaufen sich auf CHF 40. Gemäss der Funktionen-Komponenten-Matrix und dem daraus ergebenden Nutzen sollten sich die Kosten auf maximal CHF 22.50 belaufen. Daraus ergibt sich eine Kosteneinsparung von CHF 17.50.
Um zudem den Zielkostenrahmen von CHF 500 einhalten zu können, müssen weitere Reduktionen beim Prozessor (Kostenreduktion: CHF 22.50) sowie dem Lautsprecher (Kostenreduktion: CHF 10.00) vorgenommen werden. Für diese beiden Bauteile liegen die jeweils zweit- und drittschlechtesten Zielkostenindizes vor.