Lernkurve

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Der Grundgedanke des Lernkurven-Konzeptes ist, dass ein Mensch, der eine Produktionstätigkeit regelmässig und wiederholend verrichtet, mit steigender kumulierter Stückzahl weniger Arbeitszeit pro Einheit aufwenden muss. Das menschliche Lernen trägt somit zum betriebswirtschaftlichen Erfolg bei. Zurückzuführen ist das Lernkurven-Konzept auf Theodore Paul Wright, beziehungsweise auf die Wright-Patterson Air Force Base in Ohio. 1922 produzierte diese Flugzeuge und erkannte, dass mit zunehmender kumulierter Menge an Stückzahlen die Kosten pro Stück sanken. Ebenfalls wurde die Erkenntnis erlangt, dass dies nach einem gesetzesmässigen Verlauf geschah, worauf die Entwicklung einer entsprechenden mathematischen Formulierung folgte (Sabel & Weiser, 2008, S. 51-53).

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Branchen im Industrie- und Dienstleistungssektor anhand dieser mathematischen Formulierung untersucht. Daraus konnte eine Allgemeingültigkeit des Lernkurven-Konzeptes abgeleitet werden (Sabel & Weiser, 2008, S. 51-53). Zu berücksichtigen gilt jedoch, dass die Effekte des Lernkurven-Konzeptes bei manuellen Montagearbeiten wesentlich höher waren als bei maschinellen Verarbeitungsprozessen. Die Begründung dafür war, dass bei einer maschinellen Verarbeitung der Aspekt des menschlichen Lernens weniger Einfluss nahm. Weiter konnte festgehalten werden, dass dieser Unterschied von menschlicher zu maschineller Verarbeitung je nach Endprodukt sehr unterschiedlich war (Nobuo Takahashi, 2013, S. 78).

Mit dem Wissen, dass die Kosten pro Stück mit zunehmender kumulierter Stückzahl sinken werden, konnte die Planung der Kosten näher an der Realität gestaltet werden. Entsprechend dieser Erkenntnis wurde das Lernkurven-Konzept als eine wichtige Grundlage der strategischen Planung postuliert. Durch Bruce Henderson wurde die Lernkurve später zur Erfahrungskurve weiterentwickelt. Weil Henderson die mathematische Definition aus dem Lernkurven-Konzept übernommen hat, ist die mathematische Definition der Lern- und der Erfahrungskurve die gleiche (Sabel & Weiser, 2008, S. 51-53).