Vokalisieren und Singen: Unterschied zwischen den Versionen

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*[[Alain Damiens#EXERCICE|Alain Damiens, 1]], [[Alain Damiens#Le solfège versusu la vocalisiaiton|2]]
*[[Alain Damiens#EXERCICE|Alain Damiens, 1]], [[Alain Damiens#Le solfège versusu la vocalisiaiton|2]]
*[[Eli Eban#Proprioception|Eli Eban 1]], [[Eli Eban#Always ​i​, ​j​, ​ɯ​, ​y​ but never æ or ʌ|2]]
*[[Eli Eban#Proprioception|Eli Eban 1]], [[Eli Eban#Always ​i​, ​j​, ​ɯ​, ​y​ but never æ or ʌ|2]]
*[[Steve Hartman# The advantages and difficulties of double lip embouchure|Steve Hartman 2]], [[Steve Hartman#Double lip and voicing|2]], [[Steve Hartman#...and whistling|3]]
*[[Steve Hartman#The advantages and difficulties of double lip embouchure|Steve Hartman]], [[Steve Hartman#Double lip and voicing|2]], [[Steve Hartman#...and whistling|3]]
*[[Sylvie Hue#L’air chaud, l’air froid|Sylvie Hue 1]] , [[Sylvie Hue#La mobilité du larynx - le secret pour la réponse dans l’aigue|2]]
*[[Sylvie Hue#L’air chaud, l’air froid|Sylvie Hue 1]] , [[Sylvie Hue#La mobilité du larynx - le secret pour la réponse dans l’aigue|2]]
*[[Gerald Kraxberger#Voklalformung|Gerald Kraxberger]]
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*[[Ernesto Molinari#Formanten|Ernesto Molinari]]
*[[Ernesto Molinari#Formanten|Ernesto Molinari]]
*[[John Moses#Voicing|John Moses]]
*[[John Moses#Voicing|John Moses]]
*[[Thomas Piercy#The teaching vocabulary|Thomas Piercy]]
*[[Frédéric Rapin#L’embouchure, la gorge et l’air : disponibles| Frédéric Rapin 1]], [[Frédéric Rapin#…en combinaison avec la résonnance des fosses nasales|2]]
*[[Frédéric Rapin#L’embouchure, la gorge et l’air : disponibles| Frédéric Rapin 1]], [[Frédéric Rapin#…en combinaison avec la résonnance des fosses nasales|2]]
*[[Milan Rericha#Vokalformung|Milan Rericha]]
*[[Ernst Schlader#Luftgeschwindigkeit|Ernst Schlader]]
*[[Ernst Schlader#Luftgeschwindigkeit|Ernst Schlader]]
*[[Richard Stoltzman#Sing and play|Richard Stoltzman]]
*[[Richard Stoltzman#Sing and play|Richard Stoltzman]]
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Die Kombination aller an der Vokalisierung beteiligten Aspekte sind im Video der Hornistin [https://www.youtube.com/watch?v=MWcOwgWsPHA Sarah Willis] ersichtlich. Da sich das Mundstück beim Klarinettenspiel zum Teil in der Mundhöhle befindet, würde die Zungenposition entsprechend angepasst.   
Die Kombination aller an der Vokalisierung beteiligten Aspekte sind im Video der Hornistin [https://www.youtube.com/watch?v=MWcOwgWsPHA Sarah Willis] ersichtlich. Da sich das Mundstück beim Klarinettenspiel zum Teil in der Mundhöhle befindet, würde die Zungenposition entsprechend angepasst.   
Übersteigt die zu spielende Tonhöhe den singbaren Tonumfang, unterstützt die Zunge die Funktion, die Geschwindigkeit des Luftstroms der Tonhöhe entsprechend anzupassen.  
Übersteigt die zu spielende Tonhöhe den singbaren Tonumfang, unterstützt die Zunge die Funktion, die Geschwindigkeit des Luftstroms der Tonhöhe entsprechend anzupassen.  
===Vokale regulieren die Geschwindigkeit der Luft===
==Vokale regulieren die Geschwindigkeit der Luft==
Eine wichtige Funktion der Vokalformung ist das Optimieren der Luft-Geschwindigkeit im vorderen Teil der Mundhöhle, dort wo die Luft auf das Blatt auftrifft und dieses in Schwingung versetzt. Die Erfahrungen vieler Interviewpartner (Michel Arrignon, James Campbell, Eli Eban u.a.) und weiterer Pädagoginnen und Pädagogen (Paula Corley, Larry Guy, Howard Klug u.a.) zeigen, dass sich ein schneller Luftstrom insbesondere im Klarinregister und in der hohen Lage positiv auf die Ansprache, Intonation und Klangfarbe des Tones auswirkt. Durch eine nach vorne und oben gerichtete Zunge verkleinert sich der Zwischenraum zwischen Zunge und Gaumen. Dies erhöht die Geschwindigkeit der Luft unmittelbar vor dem Blatt und Mundstück und verringert dort den Luftdruck.
Eine wichtige Funktion der Vokalformung ist das Optimieren der Luft-Geschwindigkeit im vorderen Teil der Mundhöhle, dort wo die Luft auf das Blatt auftrifft und dieses in Schwingung versetzt. Die Erfahrungen vieler Interviewpartner (Michel Arrignon, James Campbell, Eli Eban u.a.) und weiterer Pädagog*innen (Larry Guy, Paula Corley, Howard Klug u.a.) zeigen, dass sich ein schneller Luftstrom insbesondere im Klarinregister und in der hohen Lage positiv auf die Ansprache, Intonation und Klangfarbe des Tones auswirkt. Durch eine nach vorne und oben gerichtete Zunge verkleinert sich der Zwischenraum zwischen Zunge und Gaumen. Dies erhöht die Geschwindigkeit der Luft unmittelbar vor dem Blatt und Mundstück und verringert dort den Luftdruck.
Je höher die Tonlage, desto schneller sollte der Luftstrom sein, um einen fokussierten, gut ansprechenden Klang zu produzieren. Dieses Prinzip lässt sich im [https://youtu.be/MWcOwgWsPHA?t=104 Video von Sarah Willis] gut nachverfolgen
Je höher die Tonlage, desto schneller sollte der Luftstrom sein, um einen fokussierten, gut ansprechenden Klang zu produzieren. Dieses Prinzip lässt sich im [https://youtu.be/MWcOwgWsPHA?t=104 Video von Sarah Willis] gut nachverfolgen
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Wird durch die Vokalformung ein schneller Luftstrom hergestellt, lässt sich der Ansatzdruck auf das Blatt verringern, was wiederum das Schwingungsverhalten und die Ansprache des Blattes positiv beeinflusst. Die Atemtechnik muss mit einer geeigneten [[Atemtechnik#Atemstütze|Stütztechnik]] den Luftdruck auf den Durchmesser der Luftwege im Vokaltrakt und auf den musikalischen Zusammenhang abstimmen (siehe auch [[Ansatz, Ansatzformung, Embouchure#Luftdruck - Luftgeschwindigkeit Ansatzdruck|John Odrich, 2017]]).
Wird durch die Vokalformung ein schneller Luftstrom hergestellt, lässt sich der Ansatzdruck auf das Blatt verringern, was wiederum das Schwingungsverhalten und die Ansprache des Blattes positiv beeinflusst. Die Atemtechnik muss mit einer geeigneten [[Atemtechnik#Atemstütze|Stütztechnik]] den Luftdruck auf den Durchmesser der Luftwege im Vokaltrakt und auf den musikalischen Zusammenhang abstimmen (siehe auch [[Ansatz, Ansatzformung, Embouchure#Luftdruck - Luftgeschwindigkeit - Ansatzdruck|John Odrich, 2017]]).
==Die Mundhöhle als Resonanzraum==
 
Lucy Rainey (2011)<ref> Rainey, Lucy. 2011. The clarinet as extension of the voice and expressive conduit of musical styles in diverse ensembles: a thesis submitted for [i.e. to] the Victoria University of Wellington in fulfilment of the requirements for the degree of Master of Musicology, 2011 : New Zealand School of Music, Wellington, New Zealand. [https://core.ac.uk/download/pdf/41337288.pdf {19.Dezember 2020}]</ref> weist darauf hin, dass sich Mundstück und schwingendes Klarinettenblatt in der Mundhöhle befinden. Durch bewusstes Ausformen des Rachenraumes und durch Heben des weichen Gaumens lässt sich ein Resonanzraum formen, der das Schwingungsverhalten in der Innenbohrung der Klarinette abbildet. Dies optimiert Klangqualität und Ansprache. Johnston (1986)<ref name =Johnston>RB Johnston, PG Clinch, GJ Troup 1999. The Role of Vocal Tract Resonance in Woodwind Instrument Playing R Johnston, Acoustics Australia 14 (3), 67-69 [https://www.researchgate.net/publication/330009929_The_Role_of_Vocal_Tract_Resonance_in_Woodwind_Instrument_Playing?channel=doi&linkId=5c29a964a6fdccfc707322f9&showFulltext=true {19. Dezember 2020}]</ref> konnte dies in einer Versuchsanordnung mit einer mechanisch angeblasen Klarinette nachweisen.
[[Kategorie:Grundtechnik]]
[[Kategorie:Grundtechnik Deutsch]]
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===Die Mundhöhle als Resonanzraum===
Lucy Rainey (2011)<ref> Rainey, Lucy. 2011. The clarinet as extension of the voice and expressive conduit of musical styles in diverse ensembles: a thesis submitted for [i.e. to] the Victoria University of Wellington in fulfilment of the requirements for the degree of Master of Musicology, 2011 : New Zealand School of Music, Wellington, New Zealand. [https://core.ac.uk/download/pdf/41337288.pdf core.ac.uk] {19.Dezember 2020}</ref> weist darauf hin, dass sich Mundstück und schwingendes Klarinettenblatt in der Mundhöhle befinden. Durch bewusstes Ausformen des Rachenraumes und durch Heben des weichen Gaumens lässt sich ein Resonanzraum formen, der das Schwingungsverhalten in der Innenbohrung der Klarinette abbildet. Dies optimiert Klangqualität und Ansprache. Johnston (1986)<ref name =Johnston>RB Johnston, PG Clinch, GJ Troup 1999. The Role of Vocal Tract Resonance in Woodwind Instrument Playing R Johnston, Acoustics Australia 14 (3), 67-69. [https://www.researchgate.net/publication/330009929_The_Role_of_Vocal_Tract_Resonance_in_Woodwind_Instrument_Playing?channel=doi&linkId=5c29a964a6fdccfc707322f9&showFulltext=true www.researchgate.net] {19. Dezember 2020}</ref> konnte dies in einer Versuchsanordnung mit einer mechanisch angeblasen Klarinette nachweisen.
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[[Eli Eban#Proprioception|Eli Eban]] betont, dass das Vokalisieren hohe Anforderungen an die Eigenwahrnehmung stellt. Das liegt daran, dass die Zunge ein äusserst beweglicher Muskel ist, ihre verschiedenen Positionen jedoch ohne Rezeptoren, wie sich bei den Gelenken befinden, schwieriger zu erfassen sind. Schon kleinste Veränderung der Zungen-Position und -Form wirken sich auf das klangliche Resultat aus. Deshalb ist Verbindung zwischen der muskulären und der auditiven Wahrnehmung von grosser Wichtigkeit.  
[[Eli Eban#Proprioception|Eli Eban]] betont, dass das Vokalisieren hohe Anforderungen an die Eigenwahrnehmung stellt. Das liegt daran, dass die Zunge ein äusserst beweglicher Muskel ist, ihre verschiedenen Positionen jedoch ohne Rezeptoren, wie sich bei den Gelenken befinden, schwieriger zu erfassen sind. Schon kleinste Veränderung der Zungen-Position und -Form wirken sich auf das klangliche Resultat aus. Deshalb ist Verbindung zwischen der muskulären und der auditiven Wahrnehmung von grosser Wichtigkeit.  
===Unabhängigkeit von Vokalisierung und Ansatzformung===
===Unabhängigkeit von Vokalisierung und Ansatzformung===
Im Gegensatz zu den natürlichen Aktionen und Positionen der Zunge, wie sie uns vom Sprechen her vertraut sind, erfordert die Vokalisierung beim Klarinettenspiel eine Unabhängigkeit der Zunge von der mimischen Muskulatur und von Bewegungen des Unterkiefers. Während die Zunge beim Klarinettenspiel den Vokal «i» oder «y», formt, verlangt die Ansatzformung eine Lippenstellung, die eher den Vokalen «o» oder «ü», entspricht. Auch die Mundwinkel werden nicht auf die Seite gezogen, und die Kieferstellung bleibt nur leicht geöffnet.
Im Gegensatz zu den natürlichen Aktionen und Positionen der Zunge, wie sie uns vom Sprechen her vertraut sind, erfordert die Vokalisierung beim Klarinettenspiel eine Unabhängigkeit der Zunge von der mimischen Muskulatur und von Bewegungen des Unterkiefers. Während die Zunge beim Klarinettenspiel den Vokal «i» oder «y», formt, verlangt die Ansatzformung eine Lippenstellung, die eher den Vokalen «o» oder «ü», entspricht. Auch die Mundwinkel werden nicht auf die Seite gezogen, und die Kieferstellung bleibt nur leicht geöffnet. Schliesslich schmiegen sich die Lippen bei der Ansatzfromung eng an dei Zahnreheihen an.
 
[[Kategorie:Grundtechnik]]
[[Kategorie:Grundtechnik Deutsch]]
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===Unabhängigkeit von Vokalisierung und Artikulation===
===Unabhängigkeit von Vokalisierung und Artikulation===
Eine grosse Herausforderung beim Spielen eines Blasinstrumentes liegt darin, dass die Zunge, die sehr beweglich ist, mehrere Aufgaben unabhängig voneinander ausführen muss:  
Eine grosse Herausforderung beim Spielen eines Blasinstrumentes liegt darin, dass die Zunge, die sehr beweglich ist, mehrere Aufgaben unabhängig voneinander ausführen muss:  
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* Die Mitte und der vordere Teil der Zunge bestimmen durch den Abstand zum harten Gaumen die Geschwindigkeit, mit der die Luft auf das Blatt auftrifft.  
* Die Mitte und der vordere Teil der Zunge bestimmen durch den Abstand zum harten Gaumen die Geschwindigkeit, mit der die Luft auf das Blatt auftrifft.  
* Nur die Zungenspitze führt die Artikulationsbewegungen am Blatt aus, der mittlere und hintere Bereich der Zunge formt unabhängig davon den Resonanzraum und bleibt quasi in der selben Position (siehe [https://youtu.be/MWcOwgWsPHA?t=331 Video] mit Sarah Willis).
* Nur die Zungenspitze führt die Artikulationsbewegungen am Blatt aus, der mittlere und hintere Bereich der Zunge formt unabhängig davon den Resonanzraum und bleibt quasi in der selben Position (siehe [https://youtu.be/MWcOwgWsPHA?t=331 Video] mit Sarah Willis).
==Inneres Mitsingen==
===Funktion der Stimmritze===
Neben oder zusätzlich zur Vokalformung durch die Zungenposition kann die Luftgeschwindigkeit im Vokaltrakt durch die Öffnung der Stimmritze (Glottis) reguliert werden.
Neben oder zusätzlich zur Vokalformung durch die Zungenposition kann die Luftgeschwindigkeit im Vokaltrakt durch die Öffnung der Stimmritze (Glottis) reguliert werden.
Jenny Maclay (2020)<ref>[https://jennyclarinet.com/2020/07/what-does-voicing-mean-to-clarinetists/ Maclay, Jenny. What does voicing mean to clarinetists. www.dansr.com {10. Dezember 2020}]</ref> definiert “voicing” als Kombination von Vokalformung und einem inneren Mitsingen der Tonhöhe. Die Stimmbänder ändern entsprechend der Tonhöhe ihre Spannung, schwingen jedoch nicht mit. Dies wird durch die Stellung des Kehlkopfes sichtbar, und die sich verändernde Öffnung der Glottis ist spürbar. Singt man einen tiefen und danach einen hohen Ton, kann man auch die unterschiedlichen Kehlopfstellungen von aussen gut wahrnehmen. Überträgt man diese Flexibilität den Tonhöhen folgend auf das Instrumentalspiel, verbessern sich Klang, Intonation und Ansprache.  
Jenny Maclay (2020)<ref>Maclay, Jenny. What does voicing mean to clarinetists. www.dansr.com, 2020. [https://jennyclarinet.com/2020/07/what-does-voicing-mean-to-clarinetists/ jennyclarinet.com]{10. Dezember 2020}</ref> definiert “voicing” als Kombination von Vokalformung und einem inneren Mitsingen der Tonhöhe. Die Stimmbänder ändern entsprechend der Tonhöhe ihre Spannung, schwingen jedoch nicht mit. Dies wird durch die Stellung des Kehlkopfes sichtbar, und die sich verändernde Öffnung der Glottis ist spürbar. Singt man einen tiefen und danach einen hohen Ton, kann man auch die unterschiedlichen Kehlopfstellungen von aussen gut wahrnehmen. Überträgt man diese Flexibilität den Tonhöhen folgend auf das Instrumentalspiel, verbessern sich Klang, Intonation und Ansprache.  
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Mit dem Inneren Mitsingen ist eine Verbindung zur Technik des Mentalen Übels gegeben (siehe Härtel 2012<ref>[https://www.musikermedizin-leipzig.com/system/files/2824/original/Hae__rtel_Mentales_UEben_Clarino_9_2012.pdf?1516049849 Haertel, Klaus. Mentales Training für Musiker. Clarino 9, 2012. {10. Dezember 2020}]</ref>). Diese Übetechnik verknüpft gedanklich das innere Mitsingen mit den Finger-, Zungen- und Atembewegungen, ohne die Bewegungen reell auszuführen. So werden die beteiligten Hirnregionen miteinander verknüpft.
Mit dem Inneren Mitsingen ist eine Verbindung zur Technik des Mentalen Übels gegeben (siehe Härtel 2012<ref>Haertel, Klaus. Mentales Training für Musiker. Clarino 9, 2012. [https://www.musikermedizin-leipzig.com/system/files/2824/original/Hae__rtel_Mentales_UEben_Clarino_9_2012.pdf?1516049849 www.musikermedizin-leipzig.com] {10. Dezember 2020}</ref>). Diese Übetechnik verknüpft gedanklich das innere Mitsingen mit den Finger-, Zungen- und Atembewegungen, ohne die Bewegungen reell auszuführen. So werden die beteiligten Hirnregionen miteinander verknüpft.


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Joseph Marchi (1994)<ref name=Marchi>Marchi, Joseph. Etude des harmoniques et du suraigu [à la clarinette]. Paris 1994. [https://www.henry-lemoine.com/assets/pdf/CATACL.pdf Henry Lemoine] {19. Dezember 2020}</ref> konzentriert sich nicht auf die Vokalformung durch die Zunge, sondern er setzt den Stimmapparat dazu ein, die Geschwindigkeit des Luftstromes zu regulieren. Er nennt dabei explizit den Kehlkopfmuskel [https://flexikon.doccheck.com/de/Kehlkopfmuskeln], der den Luftdurchlass in der Stimmritze ([https://medical-dictionary.thefreedictionary.com/glottis Glottis]) – durch leichtes Spannen und Entspannen reguliert, und somit den Luftgeschwindigkeit in der Mundhöhle erhöht und den Luftdruck verringert. Sein Lehrwerk «Etude des harmoniques et du suraigu» basiert auf Übungen, bei denen man auf gegriffenen Grundtönen des Chalumeauregisters verschiedene Obertöne durch Modifizieren der Öffnung in der Stimmritze – ohne Veränderung des Fingersatzes - anspielt (siehe auch Johnston 1988<ref name =Johnston></ref>)
 
 
==Die Stimmritze reguliert die Luftgeschwindigkeit==
Joseph Marchi (1994)<ref name=Marchi>Marchi, Joseph. 1994. Etude des harmoniques et du suraigu [à la clarinette]. Paris: [https://www.henry-lemoine.com/assets/pdf/CATACL.pdf Henry Lemoine] {19. Dezember 2020}</ref> konzentriert sich nicht auf die Vokalformung durch die Zunge, sondern er setzt den Stimmapparat dazu ein, die Geschwindigkeit des Luftstromes zu regulieren. Er nennt dabei explizit den Kehlkopfmuskel [https://flexikon.doccheck.com/de/Kehlkopfmuskeln], der den Luftdurchlass in der Stimmritze ([https://medical-dictionary.thefreedictionary.com/glottis Glottis]) – durch leichtes Spannen und Entspannen reguliert, und somit den Luftgeschwindigkeit in der Mundhöhle erhöht und den Luftdruck verringert. Sein Lehrwerk «Etude des harmoniques et du suraigu» basiert auf Übungen, bei denen man auf gegriffenen Grundtönen des Chalumeauregisters verschiedene Obertöne durch Modifizieren der Öffnung in der Stimmritze – ohne Veränderung des Fingersatzes - anspielt (siehe auch Johnston 1988<ref name =Johnston></ref>)
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Marchi zielt auf eine Beherrschung der ganz hohen Lage ab. Hier (höher wie c4) ist es möglich, zusätzlich die Backen aufzublasen, und so das Volumen der Mundhöhle zu erweitern und den Druck zu vermindern.
Marchi zielt auf eine Beherrschung der ganz hohen Lage ab. Hier (höher als c<sup>4</sup>) ist es möglich, zusätzlich die Backen aufzublasen, und so das Volumen der Mundhöhle zu erweitern und den Druck zu vermindern.
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Übersteigt die zu spielende Tonhöhe den singbaren Tonumfang, übernimmt die Zunge die Funktion, die Geschwindigkeit des Luftstroms der Tonhöhe entsprechend anzupassen. Die Kombination aller an der Vokalisierung beteiligten Aspekte vom tiefsten bis zum höchsten Register ist im [https://youtu.be/MWcOwgWsPHA?t=104 Video von Sarah Willis] ersichtlich.
Übersteigt die zu spielende Tonhöhe den singbaren Tonumfang, übernimmt die Zunge die Funktion, die Geschwindigkeit des Luftstroms der Tonhöhe entsprechend anzupassen. Die Kombination aller an der Vokalisierung beteiligten Aspekte vom tiefsten bis zum höchsten Register ist im [https://youtu.be/MWcOwgWsPHA?t=104 Video von Sarah Willis] ersichtlich.


 
[[Kategorie:Grundtechnik]]
 
[[Kategorie:Grundtechnik Deutsch]]
 
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==Zitate==
==Zitate==
'''Paula Corley''' (2019)<ref name =Corley>[https://www.dansr.com/vandoren/resources/what-a-difference-a-vowel-makes-focus-and-tuning-for-clarinetists Corley, Paula. What a difference a vowel makes: Focus and tuning for clarinetists] www.dansr.com {24. December 2020}</ref> beschreibt «voicing» als bewusste Ausformung der Mundhöhle mit Vokalen während der Klangproduktion.  
'''Paula Corley''' (2019)<ref name =Corley>Corley, Paula. What a difference a vowel makes: Focus and tuning for clarinetists [https://www.dansr.com/vandoren/resources/what-a-difference-a-vowel-makes-focus-and-tuning-for-clarinetists www.dansr.com] {24. December 2020}</ref> beschreibt «voicing» als bewusste Ausformung der Mundhöhle mit Vokalen während der Klangproduktion.  
{{Zitat
{{Zitat
| Text        =  …Using vowel sounds to shape the oral cavity (mouth interior) is sometimes referred to as voicing; therefore, a player’s voicing governs the tongue height and resulting air flow to the reed and mouthpiece. It’s important to recognize how different voicings affects focus and tuning for clarinetists.
| Text        =  …Using vowel sounds to shape the oral cavity (mouth interior) is sometimes referred to as voicing; therefore, a player’s voicing governs the tongue height and resulting air flow to the reed and mouthpiece. It’s important to recognize how different voicings affects focus and tuning for clarinetists.
| Übersetzung = ...Die Verwendung von Vokallauten zur Formung der Mundhöhle (das Innere der Mundes) wird manchmal als Voicing bezeichnet; so bestimmt das Voicing eines Spielers die Zungenhöhe und den daraus resultierenden Luftstrom zum Rohrblatt und Mundstück. Es ist wichtig zu erkennen, wie verschiedene Voklaformungen den Fokus und die Intonation des Kalrinettenlanges beeinflussen.
| Übersetzung = ...Die Verwendung von Vokallauten zur Formung der Mundhöhle (das Innere der Mundes) wird manchmal als Voicing bezeichnet; so bestimmt das Voicing eines Spielers die Zungenhöhe und den daraus resultierenden Luftstrom zum Rohrblatt und Mundstück. Es ist wichtig zu erkennen, wie verschiedene Vokalformungen den Fokus und die Intonation des Klarinettenklanges beeinflussen.
| Autor = Paula Corley
| Autor = Paula Corley
| lang        = En
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| ref        = <ref> Klug, Howard. 2000. The clarinet doctor. Bloomington, IN: Woodwindiana (p. 68)</ref>
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'''Jérôme Verhaeges'''' (2018) Definition:
'''Jérôme Verhaege’s''' (2018) Definition:
 
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| Text        =  La vocalisation c’est la formation des voyelles, la position du larynx et la tension des cordes vocales  
| Text        =  La vocalisation c’est la formation des voyelles, la position du larynx et la tension des cordes vocales  
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[[Harri Mäki#Finding the optimal voicing|'''Harri Mäki''' (2017)]] formuliert die multifunktionalen Aufgaben der Zunge wie folgt:
[[Harri Mäki#Finding the optimal voicing|'''Harri Mäki''' (2017)]] formuliert die multifunktionalen Aufgaben der Zunge wie folgt:
{{Zitat
{{Zitat
| Text        = If you think about the singers, I really believe we can do the same to create a resonance. It is about creating a lot of space inside your mouth but then adjusting with the middle of the tongue; not in the back of the tongue, because that’s throat, and not in the front because that’s tonguing.
| Text        = If you think about the singers, I really believe we can do the same to create a resonance. It is about creating a lot of space inside your mouth but then adjusting with the middle of the tongue; not in the back of the tongue, because that’s throat, and not in the front because that’s tonguing.
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| Übersetzung = Wenn Sie an die Sängerinnen und Sänger denken, glaube ich wirklich, dass wir das Gleiche tun können, um Resonanz zu erzeugen. Es geht darum, viel Platz im Mund zu schaffen, dann aber mit der Mitte der Zunge den Raum zu justieren; nicht im hinteren Teil der Zunge, weil dort die Kehle ist, und nicht vorne, weil dort die Zungenartikulation ist.
| Übersetzung = Wenn Sie an die Sängerinnen und Sänger denken, glaube ich wirklich, dass wir das Gleiche tun können, um Resonanz zu erzeugen. Es geht darum, viel Platz im Mund zu schaffen, dann aber mit der Mitte der Zunge den Raum zu justieren; nicht im hinteren Teil der Zunge, weil dort die Kehle ist, und nicht vorne, weil dort die Zungenartikulation ist.
| lang        = En
| lang        = En
| ref          = <ref>Interview und Mastercalss mit [[Harri Mäki]], 2019</ref>
| ref          = <ref>Interview und Masterclass mit [[Harri Mäki]], 2019</ref>
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}}


'''Joseph Marchi’s''' (1994) Grundsatz für die hohe und ganz hohe Lage:
'''Joseph Marchi's''' (1994) Grundsatz für die hohe und ganz hohe Lage:
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| Text        = Grand Principe
| Text        = Grand Principe
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La Pression de l’air contenue dans la bouche doit être nettement plus faible dans l’aigue et le suraiguë que dans le grave.  
La pression de l’air contenue dans la bouche doit être nettement plus faible dans l’aigue et le suraiguë que dans le grave.  
| Autor      = Joseph Marchi
| Autor      = Joseph Marchi
| Quelle      = Etude des harmoniques et du suraigu
| Quelle      = Etude des harmoniques et du suraigu
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| ref        = <ref name=Marchi></ref>
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}}
=Historische Lehrwerke=
=Historische Lehrwerke=
Schon die Autoren der ersten Unterrichtswerke wie Amand Vanderhagen (1785)<ref>Vanderhagen, Amand. 1785. Méthode nouvelle et raisonnée pour la clarinette. Paris: Boyer.</ref>, Frédéric Blasius (1796)<ref>Blasius, Frédéric. Blasius. Nouvell Meethode de clarinett Paris c.1796. reprinted, Geneva 1972</ref>, oder J. Heinrich Backofen (1802)<ref> Backofen, Johann Heinrich. Anweisung zur Klarinette. Leipzig, c.1802</ref> thematisieren Ansatz-, Fingertechnik und Artikulation. In diesen historischen Quellen gibt es jedoch keine Hinweise auf die Bedeutung und Funktion einer bewussten Vokalformung.  
Schon die Autoren der ersten Unterrichtswerke wie Amand Vanderhagen (1785)<ref>Vanderhagen, Amand. 1785. Méthode nouvelle et raisonnée pour la clarinette. Paris: Boyer.</ref>, Frédéric Blasius (1796)<ref>Blasius, Frédéric. Nouvelle méthode de clarinette. Paris c.1796. Reprinted, Geneva 1972</ref>, oder J. Heinrich Backofen (1802)<ref>Backofen, Johann Heinrich. Anweisung zur Klarinette. Leipzig, 1802</ref> thematisieren Ansatz-, Fingertechnik und Artikulation. In diesen historischen Quellen gibt es jedoch keine Hinweise auf die Bedeutung und Funktion einer bewussten Vokalformung.  
Dass der Gesang aber Grundlage des Instrumentalspiels sein soll, wird an prominenten Stellen vermerkt, z.B. bei [[Jean-Xavier Lefèvre#Didaktischer Kanon|Jean-Xavier Lefèvre]] (1811): «man muss mit dem Instrument singen wie mit der Stimme; nur die Mittel unterscheiden sich.»<ref>Jean-Xavier Lefèvre: ''Méthode de clarinette adoptée par le conservatoire pour servir à l’étude dans cet établissement''. Naderman, Paris 1802. [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10497389_00007.html]</ref>.
Dass der Gesang aber Grundlage des Instrumentalspiels sein soll, wird an prominenten Stellen vermerkt, z.B. bei [[Jean-Xavier Lefèvre#Didaktischer Kanon|Jean-Xavier Lefèvre]] (1811)<ref>Jean-Xavier Lefèvre: ''Méthode de clarinette adoptée par le conservatoire pour servir à l’étude dans cet établissement''. Naderman, Paris 1802. [https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10497389_00007.html]</ref>.: «man muss mit dem Instrument singen wie mit der Stimme; nur die Mittel unterscheiden sich.»
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Auch in neuerer Zeit ist «Vokalformung» oder «Voicing» nicht unbedingt Teil des Unterrichtsvokabulars. So verwendeten z.B. Gervase de Peyer, Kalmen Oppermann oder Leon Russianoff diesen Begriff in ihrem Unterricht nie (siehe [[Thomas Piercy#The teaching vocabulary|Thomas Piercy]]), betonten aber die Bedeutung des Gesangs als Grundlage des Musizierens.
Auch in neuerer Zeit ist «Vokalformung» oder «Voicing» nicht unbedingt Teil des Unterrichtsvokabulars. So verwendeten z.B. Gervase de Peyer, Kalmen Opperman oder Leon Russianoff diesen Begriff in ihrem Unterricht nie (siehe [[Thomas Piercy#The teaching vocabulary|Thomas Piercy]]), betonten aber die Bedeutung des Gesangs als Grundlage des Musizierens.
 
==Der Dopppellippenansatz begünstigt das Formen eines Resonanzraums==
===Der Doppellippenansatz begünstigt das Formen eines Resonanzraums===
Wechselt man vom «normalen» Ansatz zu einer "historischen" Ansatzform wie [[Ansatz, Ansatzformung, Embouchure#Übersichblasen|Übersichblasen]] oder [[Ansatz, Ansatzformung, Embouchure#Doppellippenansatzes|Doppellippenansatz]], wird man sich des Zusammenhangs von Klangfarbe, Ansprache und Ausformung der Mundhöhle bewusst: Bedeckt die Oberlippe beim Doppellippenansatz die Schneidezähne, wird eine Verkettung von Muskelspannungen ausgelöst, welche die Zungenspitze anhebt, die Muskelplatte des Mundboden aktiviert und den weichen Gaumen öffnet. Der Klang verändert sich.
Wechselt man vom «normalen» Ansatz zu einer "historischen" Ansatzform wie [[Ansatz, Ansatzformung, Embouchure#Übersichblasen|Übersichblasen]] oder [[Ansatz, Ansatzformung, Embouchure#Doppellippenansatzes|Dopellippenansatz]], wird man sich des Zusammenhangs von Klangfarbe, Ansprache und Ausformung der Mundhöhle bewusst: Bedeckt die Oberlippe beim Dopellippenansatz die Schneidezähne, wird eine Verkettung von Muskelspannungen ausgelöst, welche die Zungenspitze anhebt, die Muskelplatte des Mundboden aktiviert und den weichen Gaumen öffnet. Der Klang verändert sich.
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Die Muskelplatte des Mundbodens, der [https://flexikon.doccheck.com/de/Musculus_mylohyoideus  Musculus mylohoideus], ist durch Bindegewebe vorne mit dem Kinn, auf seiner hinteren Seite mit dem Zungenbein verwachsen. Wird er bei gleichbleibender Kieferposition aktiviert, vergrössert sich das Volumen der Mundhöhle in seiner Basis. Der Mundboden senkt sich nach unten, gleichzeitig hebt sich der weiche Gaumen. So wird der Rachen wie ein kleines Iglu-Zelt aufgespannt und zu einem Resonanzraum geformt. Diese Bewegung kenn wir vom «Anstandsgähnen», ein Gähnen, das sich ohne Bewegung des Kiefers abspielt.   
Die Muskelplatte des Mundbodens, der [https://flexikon.doccheck.com/de/Musculus_mylohyoideus  Musculus mylohyoideus], ist durch Bindegewebe vorne mit dem Kinn, auf seiner hinteren Seite mit dem Zungenbein verwachsen. Wird er bei gleichbleibender Kieferposition aktiviert, vergrössert sich das Volumen der Mundhöhle in seiner Basis. Der Mundboden senkt sich nach unten, gleichzeitig hebt sich der weiche Gaumen. So wird der Rachen wie ein kleines Iglu-Zelt aufgespannt und zu einem Resonanzraum geformt. Diese Bewegung kennen wir vom «Anstandsgähnen», ein Gähnen, das sich ohne Bewegung des Kiefers abspielt.   
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Amerikanischen Klarinettisten, die mit der Tradition der alten französischen Schule in Verbindung stehen (z.B. Joe Allard mit Gaston Hamelin), empfehlen, eine Vokalformung, so wie sie sich zwangsläufig beim Doppellippenansatz einstellt, auf den heute üblichen Ansatz zu übertragen. Meistens wird als Vokalformung ein «i» empfohlen. Die alte Französische Schule lehrte den Doppellippenansatz.
Amerikanischen Klarinettisten, die mit der Tradition der alten französischen Schule in Verbindung stehen (z.B. Joe Allard mit Gaston Hamelin), empfehlen, eine Vokalformung, so wie sie sich zwangsläufig beim Doppellippenansatz einstellt, auf den heute üblichen Ansatz zu übertragen. Meistens wird als Vokalformung ein «i» empfohlen. Die alte Französische Schule lehrte den Doppellippenansatz.


 
[[Kategorie:Grundtechnik]]
 
[[Kategorie:Grundtechnik Deutsch]]
 
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=Didaktische Arbeit, Kommentare der Interviewpartner=
=Didaktische Arbeit, Kommentare der Interviewpartner=
== Die Vokalformung kontrolliert Klangfarbe, Intonation und Ansprache==  
==Die Vokalformung kontrolliert Klangfarbe, Intonation und Ansprache==  
Durch modifizierte Vokalformung lassen sich Unterschiede der Klangfarbe und der Intonation ausgleichen.  
Durch modifizierte Vokalformung lassen sich Unterschiede der Klangfarbe und der Intonation ausgleichen.  
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Auch für [[Michel Westphal#La vocalisation - sentir l’intérieur de la bouche|Michel Westphal]] stellt die Auseinandersetzung mit der Vokalisierung für Lehrer und Schüler eine Herausforderung dar: man sieht nicht ins Innere der Mundhöhle und muss das Gehör schulen, um Hinweise auf die optimale Position der Zunge geben zu können, bzw. sich günstige Positionen merken zu können.
Auch für [[Michel Westphal#La vocalisation - sentir l’intérieur de la bouche|Michel Westphal]] stellt die Auseinandersetzung mit der Vokalisierung für Lehrer und Schüler eine Herausforderung dar: man sieht nicht ins Innere der Mundhöhle und muss das Gehör schulen, um Hinweise auf die optimale Position der Zunge geben zu können, bzw. sich günstige Positionen merken zu können.
===Die Zungenstellung der Vokale „i“ bis „y“ beschleunigen den Luftstrom===
==Die Zungenstellung der Vokale „i“ bis „y“ beschleunigen den Luftstrom==
[[Datei:Vokal i .png|mini|links|x160px|Zungenstellung beim Vokal [i][https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/91/Close_front_unrounded_vowel.ogg]]]
[[Datei:English vowels.jpg|mini|links|x200px|Zungenposition bei Vokalen]]
[[Michel Arrignon#Vocalisation: la langue sert d’accélérateur|Michel Arrignon]], [[James Campbell#Fast speed o fair|James Campbell]], [[Eli Eban#Always ​i​, ​j​, ​ɯ​, ​y​ but never æ or ʌ|Eli Eban]] sind überzeugt, dass die Zunge in der vorderen Mundhöhle einen schnellen Luftstrom erzeugen muss. Vokale mit einer Zungenposition zwischen [i]  [https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/91/Close_front_unrounded_vowel.ogg] und [y]  [https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e8/Palatal_approximant.ogg] (siehe internationales phonetischen Alphabet [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_IPA-Zeichen IPA]) klingen gut geführt und heller und bilden die Grundlage einer guten Ansprache und eines fokussierten Klanges. Geringe Modifikationen dieser Zungenpositionen geben uns zudem ein zuverlässiges Werkzeug zur Kontrolle über die [[Intonation#Korrekturen mit unterschiedlicher Vokalformung bzw. Zungenstellung|Intonation]]. Zu vermeiden sind [https://en.wikipedia.org/wiki/Open_front_unrounded_vowel a]] oder [https://en.wikipedia.org/wiki/Near-open_front_unrounded_vowel ae]]. Der Vokal «a» klingt dunkler, aber auch breiter und ohne Fokus.  
[[Michel Arrignon#Vocalisation: la langue sert d’accélérateur|Michel Arrignon]], [[James Campbell#Fast speed o fair|James Campbell]], [[Eli Eban#Always ​i​, ​j​, ​ɯ​, ​y​ but never æ or ʌ|Eli Eban]] sind überzeugt, dass die Zunge in der vorderen Mundhöhle einen schnellen Luftstrom erzeugen muss. Vokale mit einer Zungenposition zwischen [https://en.wikipedia.org/wiki/Close_front_unrounded_vowel i] und [https://en.wikipedia.org/wiki/Close_front_rounded_vowel y] (siehe internationales phonetischen Alphabet [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_IPA-Zeichen IPA]) klingen gut geführt und heller und bilden die Grundlage einer guten Ansprache und eines fokussierten Klanges. Geringe Modifikationen dieser Zungenpositionen geben uns zudem ein zuverlässiges Werkzeug zur Kontrolle über die [[Intonation#Korrekturen mit unterschiedlicher Vokalformung bzw. Zungenstellung|Intonation]]. Zu vermeiden sind [https://en.wikipedia.org/wiki/Open_front_unrounded_vowel a]] oder [https://en.wikipedia.org/wiki/Near-open_front_unrounded_vowel ae]]. Der Vokal [https://en.wikipedia.org/wiki/Open_front_unrounded_vowel a]] klingt dunkler, aber auch breiter und ohne Fokus.  
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In der didaktischen Arbeit raten [[Michel Arrignon#Contourner les termes techniques avec des images|Michel Arrignon]] wie auch [[Ernesto Molinari#Formanten|Ernesto Molinari]] davon ab, physikalische Erklärungen abzugeben und ziehen das Experimentieren mit Vokalen vor.  
In der didaktischen Arbeit raten [[Michel Arrignon#Contourner les termes techniques avec des images|Michel Arrignon]] wie auch [[Ernesto Molinari#Formanten|Ernesto Molinari]] davon ab, physikalische Erklärungen abzugeben und ziehen das Experimentieren mit Vokalen vor.  
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Um sich der Zungenstellung bewusst zu werden, lässt Michel Arrignon abwechslungsweise die Vokale "i" und "o" formen und dabei die klangliche Veränderung beobachten. Für höhere Registerlagen empfiehlt er, den Zwischenraum zwischen Zunge und hartem Gaumen bis zum zur Stellung des Konsonanten "ch" (deutsch "ich", [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_IPA-Zeichen IAP]-Buchstabe [https://en.wikipedia.org/wiki/Voiceless_palatal_fricative] [ç]) zu minimieren.
Um sich der Zungenstellung bewusst zu werden, lässt Michel Arrignon abwechslungsweise die Vokale [https://en.wikipedia.org/wiki/Close_front_unrounded_vowel i] und [https://en.wikipedia.org/wiki/Close-mid_back_rounded_vowel o] formen und dabei die klangliche Veränderung beobachten. Für höhere Registerlagen empfiehlt er, den Zwischenraum zwischen Zunge und hartem Gaumen bis zum zur Stellung des Konsonanten "ch" (deutsch "ich", [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_IPA-Zeichen IAP]-Buchstabe [https://en.wikipedia.org/wiki/Voiceless_palatal_fricative] [ç]) zu minimieren.
 
==Jede Registerlage hat ihre spezifische Vokalisierung==
[[Kategorie:Grundtechnik]]
Damit jede Tonhöhe optimal klingt und frei schwingt, sucht [[Harri Mäki#Voicing|Harri Mäki]] immer die passende Vokalformung. Sie kann, von den höchsten bis zur tiefsten Lage, zwischen  [https://en.wikipedia.org/wiki/Close_front_unrounded_vowel [i]], [https://en.wikipedia.org/wiki/Close_front_rounded_vowel [y]],  
[[Kategorie:International Phonetic Alphabet|Ipa Vowels Chart With Audio]]
[[Kategorie:Phonetics|Ipa Vowels Chart With Audio]]
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===Jede Registerlage hat ihre spezifische Vokalisierung===
Damit jede Tonhöhe optimal klingt und frei schwingt, sucht [[Harri Mäki#Voicing|Harri Mäki]] immer die passende Vokalformung. Sie kann, von den höchsten bis zur tiefsten Lage, zwischen  [https://en.wikipedia.org/wiki/Close_front_unrounded_vowel [i]], [https://en.wikipedia.org/wiki/Close_front_rounded_vowel [y]], [[
[https://en.wikipedia.org/wiki/Close-mid_front_rounded_vowel [ø]]​, bis  [https://en.wikipedia.org/wiki/Close-mid_back_rounded_vowel [o]]​) liegen. Für die musikalische Praxis muss die Zunge lernen, sich schnell und automatisch, wie ein Roboter, auf die jeweilige Tonhöhe einzustellen.
[https://en.wikipedia.org/wiki/Close-mid_front_rounded_vowel [ø]]​, bis  [https://en.wikipedia.org/wiki/Close-mid_back_rounded_vowel [o]]​) liegen. Für die musikalische Praxis muss die Zunge lernen, sich schnell und automatisch, wie ein Roboter, auf die jeweilige Tonhöhe einzustellen.
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Dies bestätigt auch [[James Campbell#Voicing|James Campbell]]. Er achtet besonders auf den Klangausgleich beim ersten Registerwechsel zwischen a1 und h1. Weniger offensichtlich und schwieriger auszugleichen ist der Tonschritt zwischen g<sup>2</sup> und a<sup>2</sup>. Hier gibt es eine Art verstecktem Registerwechsel: die Tönen a2 bis f3 verschiebt sich der höchste Punkt der Zunge etwas weiter nach hinten. Der Vokal ändert sich etwa von [https://de.wikipedia.org/wiki/Ungerundeter_geschlossener_Vorderzungenvokal i] zu [https://de.wikipedia.org/wiki/Gerundeter_geschlossener_Vorderzungenvokal y]​. In der hohen Lage, ab g<sup>3</sup> weiter aufwärts, findet sich die Zunge dann wieder in ihrer «normalen» Position, die Spitze ist nach vorne oben gerichtet.
Dies bestätigt auch [[James Campbell#Voicing|James Campbell]]. Er achtet besonders auf den Klangausgleich beim ersten Registerwechsel zwischen a1 und h1. Weniger offensichtlich und schwieriger auszugleichen ist der Tonschritt zwischen g<sup>2</sup> und a<sup>2</sup>. Hier gibt es eine Art verstecktem Registerwechsel: die Tönen a<sup>2</sup> bis f<sup>3</sup> verschiebt sich der höchste Punkt der Zunge etwas weiter nach hinten. Der Vokal ändert sich etwa von [i] zu [y]​. In der hohen Lage, ab g<sup>3</sup> weiter aufwärts, findet sich die Zunge dann wieder in ihrer «normalen» Position, die Spitze ist nach vorne oben gerichtet.
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[[Steve Hartman#...and whistling|Steve Hartman]] fügt den Vergleich mit dem Pfeifen an: hier wird die Tonhöhe primär durch die Position der vorderen Zungenpartie festgelegt. Die hintere Partie der Zunge folgt der Kehlkopfbewegung.<br><br>
[[Steve Hartman#...and whistling|Steve Hartman]] fügt den Vergleich mit dem Pfeifen an: hier wird die Tonhöhe primär durch die Position der vorderen Zungenpartie festgelegt. Die hintere Partie der Zunge folgt der Kehlkopfbewegung.<br>
[[Alain Damiens#Le solfège versus la vocalisation|Alain Damiens]] und [[Alain Billard#Le solfège – avantages et inconvénients|Alain Billard]] weisen darauf hin, dass schnelles Solmisieren wohl eine gute Lernhilfe für einen neues Stück ist, jedoch für die Klangproduktion ein Hindernis darstellen kann. Beim Spielen sollte sich die Zunge nicht entsprechend den Silben des Solfèges bewegen, sondern immer diejenige Position einnehmen, mit der sich die besten Resonanzen ergeben.
[[Alain Damiens#Le solfège versus la vocalisation|Alain Damiens]] und [[Alain Billard#Le solfège – avantages et inconvénients|Alain Billard]] weisen darauf hin, dass schnelles Solmisieren wohl eine gute Lernhilfe für einen neues Stück ist, jedoch für die Klangproduktion ein Hindernis darstellen kann. Beim Spielen sollte sich die Zunge nicht entsprechend den Silben des Solfèges bewegen, sondern immer diejenige Position einnehmen, mit der sich die besten Resonanzen ergeben.
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[[David Shifrin#Find a tongue position that works for all registers with the least amount of adjustment|David Shifrin]] sucht eine Zungenposition, die mit nur kleinsten Veränderungen alle Register und Tonlagen optimal klingen lässt. Er verweist auf ein Video mit der Hornistin [https://www.youtube.com/watch?v=MWcOwgWsPHA Sarah Williams]. Eine Aufzeichnung mit MRI visualisiert die Vokalisierung bei unterschiedlichen Tonlagen und Artikulationsarten. Eindrücklich lassen sich parallel zum Klangereignis die variablen Zungenstellungen, die Öffnungen im Kehlkopf und weichem Gaumen mitverfolgen.
[[David Shifrin#Find a tongue position that works for all registers with the least amount of adjustment|David Shifrin]] sucht eine Zungenposition, die mit nur kleinsten Veränderungen alle Register und Tonlagen optimal klingen lässt. Er verweist auf ein Video mit der Hornistin [https://www.youtube.com/watch?v=MWcOwgWsPHA Sarah Williams]. Eine Aufzeichnung mit MRI visualisiert die Vokalisierung bei unterschiedlichen Tonlagen und Artikulationsarten. Eindrücklich lassen sich parallel zum Klangereignis die variablen Zungenstellungen, die Öffnungen im Kehlkopf und weichem Gaumen mitverfolgen.
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[[Milan Rericha#voklaformung|Milan Reircha]] und [[Gerald Kraxberger#Voklaformung|Gerald Kraxberger]] erreichen eine geeignete Vokalformung ausgehend von der Ansatzformung. Werden die Lippen in eine ausgeprägte ovale Form gebracht, wirkt sich dies auch positiv die Ausformung der Mundhöhle aus.
[[Milan Rericha#voklaformung|Milan Rericha]] und [[Gerald Kraxberger#Voklaformung|Gerald Kraxberger]] erreichen eine geeignete Vokalformung ausgehend von der Ansatzformung. Werden die Lippen in eine ausgeprägte ovale Form gebracht, wirkt sich dies auch positiv die Ausformung der Mundhöhle aus.
 
[[Kategorie:Grundtechnik]]
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===Übungen im Klarinregister===
===Übungen im Klarinregister===
Um die richtige Vokalisierung im Klarinregister zu finden, lässt [[Harri Mäki#Learn to over-blow without the register key|Harri Mäki]] die Klarinlage mit ausgeprägter Vokalformung [https://de.wikipedia.org/wiki/Ungerundeter_geschlossener_Vorderzungenvokal i] ​ ohne Registerklappe anspielen. Die Intonation ist dann etwas tiefer. Werden die Töne danach mit derselben Vokalisierung mit dem normalen Griff angeblasen, sprechen sie gut an, haben einen guten Fokus und lassen sich durch Justieren der Zungenposition gut intonieren. Harri Mäki erwähnt auch, dass es wichtig ist, die Backen und die Oberlippe dicht an die Zahnreihen anzuschmiegen.
Um die richtige Vokalisierung im Klarinregister zu finden, lässt [[Harri Mäki#Learn to over-blow without the register key|Harri Mäki]] die Klarinlage mit ausgeprägter Vokalformung [https://en.wikipedia.org/wiki/Close_front_unrounded_vowel [i]] ​ ohne Registerklappe anspielen. Die Intonation ist dann etwas tiefer. Werden die Töne danach mit derselben Vokalisierung mit dem normalen Griff angeblasen, sprechen sie gut an, haben einen guten Fokus und lassen sich durch Justieren der Zungenposition gut intonieren. Harri Mäki erwähnt auch, dass es wichtig ist, die Backen und die Oberlippe dicht an die Zahnreihen anzuschmiegen.
===Mittellage: die Mitte der Zunge einbeziehen===
Für die kurzen Töne der Mittellage empfiehl [[Harri Mäki#Think oft he middle oft the tongue position|Harri Mäki]] ein Anheben der Zunge in ihrem mittleren Bereich. Ohne Instrument lässt sich der Übergang vom Vokal [https://en.wikipedia.org/wiki/Close_front_rounded_vowel [y]] zu [https://en.wikipedia.org/wiki/Voiceless_palatal_fricative [ç]] wie in deutsch «Küche» gut beobachten. Ohne das Instrument anzusetzen lässt sich je nach Stärke des Luftstromes ein starkes «Düsengeräusch» erzeugen. Übertragen auf das Instrumentalspiel und kombiniert mit der gewohnten [[Ansatz, Ansatzformung, Embouchure|Ansatzformung]] der Lippen ergibt dies sehr gute Ergebnisse.
===Je höher der Ton, desto grösser die Luftgeschwindigkeit===
Für eine gute Ansprache gilt: Je höher die Tonlage, desto schneller muss der Luftstrom auf das Blatt auftreffen. Der Luftdruck wird dabei umso kleiner (siehe [[Michel Arrignon#Le suraigu|Michel Arrignon, 2]] und [[Michel Arrignon#Pour le suraigu : air vite, pression basse|3]]). Dies wird durch das Formen eines kleineren Durchmessers des Luftweges erreicht. Neben der Aktivierung der Stimmritze durch [[Vokalisieren und Singen#Singen und inneres Mitsingen|inneres Mitsingen]] ist eine ausgeprägt hohen Zungenstellung im vorderen Bereich der Mundhöhle angezeigt. Dies gilt auch für andere Blasinstrumente, siehe auch [[Ernst Schlader#Luftgeschwindigkeit|Ernst Schlader]] Erfahrungen im Nebenfach Trompete, Video: [https://www.facebook.com/watch/?v=475522453320150 Adam Rapa: How To Play High Notes Easier].
==«Warme» oder «kalte» Luft?==
Je nachdem, in welche Richtung der Klang zu korrigieren ist, zeigt [[Sylvie Hue#L’air chaud, l’air froid|Sylvie Hue]] den jüngeren Schüler*innen auf, dass ein kalter Luftstrom hilft, den Ton zu zentrieren. Ein warmer Luftstrom würde den Ton verbreitern und öffnen. Ist der Ton eng und gepresst, empfiehlt Sylvie, den Vokal «a» zu formen. Ein «Warmer» oder «kalter» Luftstrom lässt sich einfach bestimmen, indem beim Ausatmen die Hand vor den Mund gehalten wird.


[[Kategorie:Grundtechnik]]
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[[Kategorie:Grundtechnik Deutsch]]
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===Mittellage: die Mitte der Zunge einbeziehen===
Für die kurzen Töne der Mittellage empfiehl [[Harri Mäki#Think oft he middle oft the tongue position|Harri Mäki]] ein Anheben der Zunge in ihrem mittleren Bereich. Ohne Instrument lässt sich der Übergang vom Vokal «ü» zu «ch» wie in deutsch «Küche» gut beobachten. Ohne das Instrument anzusetzen lässt sich je nach Stärke des Luftstromes ein starkes «Düsengeräusch» erzeugen. Übertragen auf das Instrumentalspiel und kombiniert mit der gewohnten [[Ansatz, Ansatzformung, Embouchure|Ansatzformung]] der Lippen ergibt dies sehr gute Ergebnisse.
===Je höher der Ton, desto grösser die Luftgeschwindigkeit===
Für eine gute Ansprache gilt: Je höher die Tonlage, desto schneller muss der Luftstrom auf das Blatt auftreffen. Der Luftdruck wird dabei umso kleiner (siehe [[Michel Arrignon#Le suraigu|Michel Arrignon, 2]] und [[Michel Arrignon#Pour le suraigu : air vite, pression basse|3]]). Dies wird durch das Formen eines kleineren Durchmessers des Luftweges erreicht. Neben der Aktivierung der Stimmritze durch [[Vokalisieren und Singen#Singen und inneres Mitsingen|inneres Mitsingen]] ist eine ausgeprägt hohen Zungenstellung im vorderen Bereich der Mundhöhle angezeigt. Dies gilt auch für andere Blasinstrumente, siehe auch [[Ernst Schlader#Luftgeschwindigkeit|Ernst Schlader]] Erfahrungen im Nebenfach Trompete, Video: [https://www.facebook.com/watch/?v=475522453320150].
===«Warme» oder «kalte» Luft?===
Je nachdem, in welche Richtung der Klang zu korrigieren ist, zeigt [[Sylvie Hue#L’air chaud, l’air froid|Sylvie Hue]] den jüngeren Schüler*innen auf, dass ein kalter Luftstrom hilft, den Ton zu zentrieren. Ein warmer Luftstrom würde den Ton verbreitern und öffnen. Ist der Ton eng und gepresst, empfiehlt Sylvie, den Vokal «a» zu formen. Ein «Warmer» oder «kalter» Luftstrom lässt sich einfach bestimmen, indem beim Ausatmen die Hand vor den Mund gehalten wird.


==Singen und inneres Mitsingen==
==Singen und inneres Mitsingen==
Für [[Pascal Moraguès#Faire référence à la voix|Pascal Moraguès]] und [[Richard Stoltzman#Sing and play|Richard Stoltzman]] ist die Aktivität im Stimmapparat nicht nur eine wichtige physiologische Grundlage des Klarinettenspiels, Singen ist Ausganspunkt von Interpretation und sprechenden Musizierens.  
Für [[Pascal Moraguès#Faire référence à la voix|Pascal Moraguès]] und [[Richard Stoltzman#Sing and play|Richard Stoltzman]] ist die Aktivität im Stimmapparat nicht nur eine wichtige physiologische Grundlage des Klarinettenspiels, Singen ist Ausganspunkt von Interpretation und sprechenden Musizierens.  
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[[Alain Billard#La fonction des cordes vocales|Alain Billard]] beschreibt, wie das «Innere Mitsingen» des Tonhöhenverlaufes kleinste Veränderungen in der Stimmritze auslöst, ohne die Stimmbänder in Schwingung zu versetzen. Die [https://flexikon.doccheck.com/de/Stimmritze Stimmritze (Glottis)], bei höheren Tönen enger gestellt, bei tieferen Tönen weiter geöffnet, reguliert die Fliessgeschwindigkeit der Luft und begünstigt Ansprache und Klangqualität je nach Regisgterlage. Die Bewegungen in der Stimmritze gleichem dabei einem leisen Flüstern oder Hauchen in wechselnder Tonhöhe.  
[[Alain Billard#La fonction des cordes vocales|Alain Billard]] beschreibt, wie das «Innere Mitsingen» des Tonhöhenverlaufes kleinste Veränderungen in der Stimmritze auslöst, ohne die Stimmbänder in Schwingung zu versetzen. Die [https://flexikon.doccheck.com/de/Stimmritze Stimmritze (Glottis)], bei höheren Tönen enger gestellt, bei tieferen Tönen weiter geöffnet, reguliert die Fliessgeschwindigkeit der Luft und begünstigt Ansprache und Klangqualität je nach Regisgterlage. Die Bewegungen in der Stimmritze gleichem dabei einem leisen Flüstern oder Hauchen in wechselnder Tonhöhe.  
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Die Abbildung zeigt eine schematische Darstellung der Stimmritze, bei verschiedenen Stellungen der beiden Stellknorpel (Dreiecke unten) und Stimmlippen (vertikale, angewinkelte und ovale Linien). Die vordere halbrunde Abgrenzung stellt die Kehlkopfbegrenzung nach vorne dar.
Die Abbildung zeigt eine schematische Darstellung der Stimmritze, bei verschiedenen Stellungen der beiden Stellknorpel (Dreiecke unten) und Stimmlippen (vertikale, angewinkelte und ovale Linien). Die vordere halbrunde Abgrenzung stellt die Kehlkopfbegrenzung nach vorne dar.
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A: Stimmritzenverschluss, B: Phonationsstellung, C: Flüsterstellung, D: Hauchstellung, E: Atmungs- oder Ruhestellung, F: Tiefatmungsstellung, Postition C: Flüsterstellung.
A: Stimmritzenverschluss, B: Phonationsstellung, C: Flüsterstellung, D: Hauchstellung, E: Atmungs- oder Ruhestellung, F: Tiefatmungsstellung.
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[[Seunghee Lee#Voicing|Seunghee Lee]], , [[Frédéric Rapin#L’embouchure, la gorge et l’air : disponibles| Frédéric Rapin]], und [[Sylvie Hue#La mobilité du larynx - le secret pour la réponse dans l’aigue|Sylvie Hue]] legen grossen Wert auf «inneres Mitsingen» während der Klangproduktion.  
[[Seunghee Lee#Voicing|Seunghee Lee]], [[Frédéric Rapin#L’embouchure, la gorge et l’air : disponibles| Frédéric Rapin]], und [[Sylvie Hue#La mobilité du larynx - le secret pour la réponse dans l’aigue|Sylvie Hue]] legen grossen Wert auf «inneres Mitsingen» während der Klangproduktion.  
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Auch wenn es zumal von den jüngeren Schülern Überwindung zum Singen braucht: es lohnt sich, bereits im Anfängerunterricht darauf zu bestehen, sich eine Passage oder nur ein Intervall vorsingen zu lassen. Sofort wird der Schüler sich der Bewegungen im Kehlkopf bewusst. Spielt der Schüler anschliessend die Passage auf dem Instrument, verbessert eine Aktivität des Stimmapparates, ohne Mitschwingen lassen der Stimmbänder, die Ansprache bei Sprüngen oder den Toneinsatz im hohen Register. [[Frédéric Rapin#Mâchoire stable - gorge, voyelle et glotte flexibles|Frédéric Rapin]] nennt es «Disponibilität» des Kehlkopfes.  
Auch wenn es zumal von den jüngeren Schülern Überwindung zum Singen braucht: es lohnt sich, bereits im Anfängerunterricht darauf zu bestehen, sich eine Passage oder nur ein Intervall vorsingen zu lassen. Sofort wird der Schüler sich der Bewegungen im Kehlkopf bewusst. Spielt der Schüler anschliessend die Passage auf dem Instrument, verbessert eine Aktivität des Stimmapparates, ohne Mitschwingen lassen der Stimmbänder ([[Frédéric Rapin#Mâchoire stable - gorge, voyelle et glotte flexibles|Frédéric Rapin]] nennt es «Disponibilität» des Kehlkopfes), die Ansprache bei Sprüngen oder den Toneinsatz im hohen Register.  
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'''Praktische Übungen'''
'''Praktische Übungen'''
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Die Abbildung links zeigt einen Ausschnitt aus den « Etudes sur les harmoniques » von Joseph Marchi (1994)<ref name= Marchi></ref>. Er gibt folgende Kommentare zur Arbeitsweise für die hohen Töne:
Die Abbildung links zeigt einen Ausschnitt aus den « Etudes sur les harmoniques » von Joseph Marchi (1994)<ref name= Marchi></ref>. Er gibt folgende Kommentare zur Arbeitsweise für die hohen Töne:
{{Zitat
{{Zitat
| Text        = Le véritable apprentissage du suraigu commence par ces exercices d’intervalles de tierce. Pour bien réussir ceux-ci en lié, il faut qu’un petit mouvement des cordes vocales se fasse simultanément avec le changement de doigté. donc de note. Lorsque’on passe à la tierce supérieure, il faut serrer un tout petit peu les cordes vocales et inverser ce mouvement pour passer à l a tierce inférieure. Le souffle doit toujours être soutenu, l’anche doit rester libre sans subir de pression du maxillaire inférieur.
| Text        = Le véritable apprentissage du suraigu commence par ces exercices d’intervalles de tierce. Pour bien réussir ceux-ci en lié, il faut qu’un petit mouvement des cordes vocales se fasse simultanément avec le changement de doigté. donc de note. Lorsqu’on passe à la tierce supérieure, il faut serrer un tout petit peu les cordes vocales et inverser ce mouvement pour passer à la tierce inférieure. Le souffle doit toujours être soutenu, l’anche doit rester libre sans subir de pression du maxillaire inférieur.


| Autor      = Joseph Marchi 1994
| Autor      = Joseph Marchi 1994
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Diese Vorgehensweise trainiert die Unabhängigkeit zwischen der Luftführung in der Stimmritze und der Artikulationsbewegung der Zungenspitze.
Diese Vorgehensweise trainiert die Unabhängigkeit zwischen der Luftführung in der Stimmritze und der Artikulationsbewegung der Zungenspitze.
==Die Mundhöhle als Resonanzraum==
==Die Mundhöhle als Resonanzraum==
Der Tradition der alten französischen Schule folgend bezieht sich [https://youtu.be/K-0N7XETP5M?t=43 Joe Allard] auf seinen Lehrer [https://en.wikipedia.org/wiki/Gaston_Hamelin Gaston Hamelin]. Er vergleicht die Form der Mundhöhle mit einem Trichter, der hinten weit ist und sich nach vorne verjüngt. Die Zungenspitze wird nach vorne-oben gerichtet, gleichzeitig wird durch Absenken der hinteren Zunge der Resonanzraum im Rachen vergrössert.
Der Tradition der alten französischen Schule folgend bezieht sich [https://youtu.be/K-0N7XETP5M?t=43 Joe Allard] auf seinen Lehrer [https://en.wikipedia.org/wiki/Gaston_Hamelin Gaston Hamelin]. Er vergleicht die Form der Mundhöhle mit einem Trichter, der hinten weit ist und sich nach vorne verjüngt. Die Zungenspitze wird nach vorne-oben gerichtet, gleichzeitig wird durch Absenken der hinteren Zunge der Resonanzraum im Rachen vergrössert.
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Da sich beim Doppellippenansatz diese Konstellationen auf natürliche Weise einstellen, bezeichnet [[James Campbell#Double lip, the perfect embouchure|James Campbell]] den Doppellippenansatz als den idealen Ansatz. Wären mit dieser Ansatztechnik nur nicht die Probleme der Oberlippen-Belastung verbunden! [[Eli Eban#Use double lip therapeutically|Eli EBan]] nimmt sich immer wieder Zeit, um Tonübungen oder einzelne Stellen mit Doppellippenansatz zu spielen, so kann man sich der damit verbunden Vokalisierung bewusst zu werden, und diese dann wiederum auf den normalen Ansatz zu übertragen.
Da sich beim Doppellippenansatz diese Konstellationen auf natürliche Weise einstellen, bezeichnet [[James Campbell#Double lip, the perfect embouchure|James Campbell]] den Doppellippenansatz als den idealen Ansatz. Wären mit dieser Ansatztechnik nur nicht die Probleme der Oberlippen-Belastung verbunden! [[Eli Eban#Use double lip therapeutically|Eli Eban]] nimmt sich immer wieder Zeit, um Tonübungen oder einzelne Stellen mit Doppellippenansatz zu spielen, so kann man sich der damit verbunden Vokalisierung bewusst zu werden, und diese dann wiederum auf den normalen Ansatz zu übertragen.
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[[Frédéric Rapin#L’indépendance entre la vocalisation et la forme des lèvres|Frédéric Rapin]] schafft zusätzlichen Resonanzraum in den Nasenhöhlen durch Heben des [[Frédéric Rapin#…en combinaison avec la résonnance des fosses nasales|weichen Gaumens]].
[[Frédéric Rapin#L’indépendance entre la vocalisation et la forme des lèvres|Frédéric Rapin]] schafft zusätzlichen Resonanzraum in den Nasenhöhlen durch Heben des [[Frédéric Rapin#…en combinaison avec la résonnance des fosses nasales|weichen Gaumens]].
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[[Gerald Kraxberger#Voklalformung|Gerald Kraxberger]] machte die Erfahrung, dass ein Öffnen des Rachens häufig einen Verlust über die Ansatzkontrolle zur Folge hat. Er empfiehlt trotzdem die Vokalformung «a», gleichzeitig schafft er einen Fokus ganz vorne, in Ansatzformung durch die Lippen. Wenn das nicht möglich ist, empfiehlt er die Vokalformung «i».
[[Gerald Kraxberger#Voklalformung|Gerald Kraxberger]] machte die Erfahrung, dass ein Öffnen des Rachens häufig einen Verlust über die Ansatzkontrolle zur Folge hat. Er empfiehlt trotzdem die Vokalformung [a], gleichzeitig schafft er einen Fokus ganz vorne, in Ansatzformung durch die Lippen. Wenn das nicht möglich ist, empfiehlt er die Vokalformung [i].
 
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=Wissenschaftliche Studien=
=Wissenschaftliche Studien=
Kein anderer Parameter der Klarinettentechnik wurde in so zahlreichen physikalischen Studien erforscht wie die Luftführung im Vokaltrakt des Bläsers. Veränderungen des Vokaltraktes können die Stimmritze, den Rachen, den weichen Gaumen und die Zunge betreffen. Beim Quantifizieren des Zusammenhangs zwischen Tonhöhe, Klangqualität und Veränderungen im Vokaltraktes spielt die Messgrösse «akustischer Widerstand» eine wichtige Rolle. Der akustische Widerstand beschreibt das Verhältnis zwischen Luftdruck und Luftgeschwindigkeit.  
Kein anderer Parameter der Klarinettentechnik wurde in so zahlreichen physikalischen Studien erforscht wie die Luftführung im Vokaltrakt des Bläsers. Veränderungen des Vokaltraktes können die Stimmritze, den Rachen, den weichen Gaumen und die Zunge betreffen. Beim Quantifizieren des Zusammenhangs zwischen Tonhöhe, Klangqualität und Veränderungen im Vokaltraktes spielt die Messgrösse «akustischer Widerstand» eine wichtige Rolle. Der akustische Widerstand beschreibt das Verhältnis zwischen Luftdruck und Luftgeschwindigkeit.  
In den folgenden Abschnitten wird versucht, ein Querschnitt durch die Forschungsarbeiten aufzuzeigen.
In den folgenden Abschnitten wird versucht, ein Querschnitt durch die Forschungsarbeiten aufzuzeigen.
[https://de.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Battista_Venturi  Giovanni Battista Venturi] entdeckte 1797, dass sich die Fliessgeschwindigkeit einer Flüssigkeit durch ein Rohr umgekehrt proportional zu dessen Durchmesser verhält (siehe Video links).  
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[https://de.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Battista_Venturi  '''Giovanni Battista Venturi'''] entdeckte 1797, dass sich die Fliessgeschwindigkeit einer Flüssigkeit durch ein Rohr umgekehrt proportional zu dessen Durchmesser verhält (siehe Video links).  
[[Datei: Bernoulli - Venturi.png|links|x250px|mini|Bernoulli - Venturi. Eine Verringerung des Querschnitts bewirkt: Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit bei Verringerung des Drucks [https://www.tec-science.com/wp-content/uploads/2020/06/de-gase-fluessigkeiten-stroemungsmechanik-bernoulli-venturi-effekt-rohr-reduzierstueck.mp4 Video: tec-science]]]  
[[Datei: Bernoulli - Venturi.png|links|x250px|mini|Bernoulli - Venturi. Eine Verringerung des Querschnitts bewirkt: Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit bei Verringerung des Drucks [https://www.tec-science.com/wp-content/uploads/2020/06/de-gase-fluessigkeiten-stroemungsmechanik-bernoulli-venturi-effekt-rohr-reduzierstueck.mp4 Video: tec-science]]]  
Überträgt man dieses Wissen auf das Klarinettenspiel, lässt sich mit entsprechender Modifikation der Zungenposition oder der Öffnung in der Stimmritze die Geschwindigkeit des Luftstromes, der das Blatt in Schwingung versetzt, modifizieren.
Überträgt man dieses Wissen auf das Klarinettenspiel, lässt sich mit entsprechender Modifikation der Zungenposition oder der Öffnung in der Stimmritze die Geschwindigkeit des Luftstromes, der das Blatt in Schwingung versetzt, modifizieren.
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Joseph Marchi (1994)<ref name=Marchi></ref> konnte durch Messungen mit einem Manometer wissenschaftlich nachweisen, dass der Luftdruck in der Mundhöhle mit steigender Tonhöhe bis zur ganz hohen Lage ab-, die Luftgeschwindigkeit jedoch zunimmt.
'''Joseph Marchi''' (1994)<ref name=Marchi></ref> konnte durch Messungen mit einem Manometer wissenschaftlich nachweisen, dass der Luftdruck in der Mundhöhle mit steigender Tonhöhe bis zur ganz hohen Lage ab-, die Luftgeschwindigkeit jedoch zunimmt.
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Jer-Ming Chen, John Smith und Joe Wolfe (2010)<ref>How players use their vocal tracts in advanced clarinet and saxophone performance. In Proceedings of the International Symposium on Music Acoustics (Associated Meeting of the International Congress on Acoustics) 25-31 August 2010, Sydney and Katoomba, Australia [https://www.acoustics.asn.au/conference_proceedings/ICA2010/cdrom-ISMA2010/papers/p24.pdf {1.Dezember 2020}]</ref> haben festgestellt, dass erfahrene Spieler sehr hohe Töne nur spielen können, weil der akustische Widerstand in ihrer Mundhöhle mit dem akustischen Widerstand der gespielten Note im Instrument korrespondiert.
Basierend auf Interviews mit Lehrpersonen untersuchten '''Darleny González''' und '''Payri Blas''' (2017)<ref>González, Darleny, and Blas Payri. “A Vowel-Based Method for Vocal Tract Control in Clarinet Pedagogy.” International Journal of Music Education 35, no. 3 (August 2017): 435–45. [https://doi.org/10.1177/0255761416689840 doi.org]
{12.Dezember 2020}</ref> das Verwenden von Vokalen im Unterricht mit Musikschülern. Die Schüler konnten eine bewusste «Vokalformung» einfach umsetzen. In der Folge verbesserten sie Klangfarbe und Ansprache und steigerten ihre technische Leichtigkeit.
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González, Darleny, and Blas Payri empfehlen folgende Vokale-Register-Kombinationen (beachte auch die eingebundenen Audio-Files in den Links)
* [https://en.wikipedia.org/wiki/Open_front_unrounded_vowel a] für das Chalumeauregister
* [https://en.wikipedia.org/wiki/Open-mid_back_rounded_vowel ɔ] für die Mittellage (kurze Töne)
* [https://en.wikipedia.org/wiki/Close_front_unrounded_vowel i] für das Klarinregister
* [https://en.wikipedia.org/wiki/Close-mid_front_rounded_vowel ø] für das sehr hohe Register
* [https://en.wikipedia.org/wiki/Close-mid_back_rounded_vowel o] als Basis-Vokal
* [https://en.wikipedia.org/wiki/Open-mid_back_rounded_vowel ɔ]–[https://en.wikipedia.org/wiki/Close_front_unrounded_vowel i] für aufsteigende Sprünge
* [https://en.wikipedia.org/wiki/Close_front_unrounded_vowel i]–[https://en.wikipedia.org/wiki/Open-mid_back_rounded_vowelɔ ɔ] für absteigende Intervalle
Amerikanische Methoden (z.B. Keith Stein (1958)<ref>Stein, Keith. 1958. The art of clarinet playing. Princeton: Summy-Birchard Music.</ref>, Larry Guy (2011)<ref>Guy, Larry. 2011. Embouchure building for clarinetists: a supplemental study guide offering fundamental concepts, illustrations, and exercises for embouchure development. Stony Point, N.Y.: Rivernote Press.</ref>, Tomas Ridenour (2002)<ref>Ridenour, Thomas. 2002. The educator's guide to the clarinet: a complete guide to teaching and learning the clarinet. Duncanville, TX: T. Ridenour.</ref> u.a. messen bei der Klangerzeugung dem «voicing», vermutlich als Weiterentwicklung der «Vieille école Française», eine zentrale Bedeutung zu. Übereinstimmend mit der Tabelle von González/Payri sind hier die Empfehlungen für das Klarinregister, den Vokal [https://en.wikipedia.org/wiki/Close_front_unrounded_vowel i] zu formen.
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Im französischen Sprachraum wird die Technik der «vocalisation» neben '''Joseph Marchi'''<ref name=Marchi></ref> z.B. von '''Alain Sève''', (1998)<ref> Seve, Alain. Le paradoxe de la clarinette: étude générative des multiphoniques, des 1/4 de tons, des micro-intervalles. Paris, 1998</ref> oder '''Mathieu Gaulin''' (2018)<ref>Gaulin, Mathieu. Initiation aux bois. 2018 [https://dokumen.tips/documents/initiation-aux-bois-mathieu-gaulin-saxophoniste-2018-07-22-exercice.html dokumen.tips] {8. Dezember 2020}</ref> eingehend behandelt.
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Claudia Fritz (2005) <ref name=Fritz> Laboratoire de Mécanique et d'Acoustique (LMA) ; CNRS, Fritz, Claudia, Causse, René, Kergomard, Jean, and Wolfe, J. n.d. Experimental study of the influence of the clarinettist's vocal tract. Forum Acusticum (Hongrie Budapest) 2005. HAL CCSD. [https://www.researchgate.net/profile/Claudia_Fritz/publication/228430788_Experimental_study_of_the_inflence_of_the_clarinettist's_vocal_tract/links/543284240cf225bddcc7ad5f.pdf {12 Dezember2020}]</ref> et al. untersuchte das Verhalten von Grundfrequenz, harmonischem Spektrum und Ansprache im Klarin- und Chalumeauregister bei den Vokalformungen «i» und «a». Neben Messungen mit professionellen Klarinettisten richtete sie auch ein eine Versuchsanordnung mit einer mechanisch gespielten Klarinette ein, ganz ohne menschliche Komponenten. Während sich die Grundschwingung beim Spielen mit unterschiedlichen Vokalen im Chalumeauregister kaum verändert, resultierte beim Vokal «i» eine reicheres Obertonspektrum. Die Unterschiede waren im Klarinregister deutlicher, zudem konnten je nach Vokalformung ganz unterschiedliche Grundfrequenzen erzeugt werden. In Übereinstimmung mit den Meinungen der Klarinettisten war die Ansprache bei der Vokalformung «i» besser.
'''Stephanie Angloher''' (2007)<ref>Angloher, Stephanie. 2007. Das deutsche und französische Klarinettensystem eine vergleichende Untersuchung zur Klangästhetik und didaktischen Vermittlung. München: Utz. http://d-nb.info/995346488/34.abgerufen am 24. September 2020.</ref> zitiert im deutschen Sprachraum nur ein einziges Unterrichtswerk, die «Illustrierte Klarinettenschule» von Barbara Wilhelm (1998)<ref>Willhelm, Barbara. Illustrierte Klarinettschule. Incl 2 Cds, für Deutsche und Französische Klarinette, mit neuer Vokaltechnik. Hofolding 1998.</ref>, die darauf Bezug nimmt.  
In einer weiteren Studie zeigten Claudia Fritz et al. (2005)<ref>Claudia Fritz, Joe Wolfe. How do clarinet players adjust the resonances of their vocal tracts for different playing effects. 2005. % https://hal.archives-ouvertes.fr/hal-00005003v3/document
{12. Dezember 2020}</ref>, dass Klarinettisten jeweils ihre eigene spezifische Konstitution des Vokaltraktes wählen, und diese nur bei verschiedenen Registerlagen ändern. Unter den teilnehmenden Klarinettisten konnte jedoch keine einheitliche Vokalformung festgestellt werden.  
<ref name =Johnston></ref> untersuchte dieses Phänomen mit einer mechanischen Anblasvorrichtung einer Klarinette. Er stellte fest, dass der akustische Widerstand in der Mundhöhle mit demjenigen des Instrumentes korrespondiert. Durch geeignete Vokalisierung lassen sich Registerlage, Intonation,
und Klangfarbe beeinflussen.
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Die Studie von Montserrat Pàmies-Vilà et al. (2020)<ref>Montserrat Pàmies-Vilà, Alex Hofmann & Vasileios Chatziioannou (2020) The influence of the vocal tract on the attack transients in clarinet playing, Journal of New Music Research, 49:2, 126-135, DOI: 10.1080/09298215.2019.1708412 {12.Dezember 2020}]</ref> zeigt auf, dass Klarinettisten sowohl im Klarin- wie auch im Altissimo-Register die Ausformung des Vokaltraktes dem jeweiligen Register anpassen. Geeignete Vokalisierungen verbessern den Einschwingvorgang und vermeiden das «Unterblasen», d.h. das Mitschwingen einer tieferen Resonanz, bei höheren Noten.
'''Jer-Ming Chen, John Smith''' und '''Joe Wolfe''' (2010)<ref>Jer-Ming Chen, John Smith und Joe Wolfe. How players use their vocal tracts in advanced clarinet and saxophone performance. In Proceedings of the International Symposium on Music Acoustics (Associated Meeting of the International Congress on Acoustics) 25-31 August Sydney and Katoomba, Australia  2010. [https://www.acoustics.asn.au/conference_proceedings/ICA2010/cdrom-ISMA2010/papers/p24.pdf] {1.Dezember 2020}</ref> haben festgestellt, dass erfahrene Spieler sehr hohe Töne nur spielen können, weil der akustische Widerstand in ihrer Mundhöhle mit dem akustischen Widerstand der gespielten Note im Instrument korrespondiert.
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Basierend auf Interviews mit Lehrpersonen untersuchten González, Darleny, and Blas Payri (2017)<ref>González, Darleny, and Blas Payri. “A Vowel-Based Method for Vocal Tract Control in Clarinet Pedagogy.” International Journal of Music Education35, no. 3 (August 2017): 435–45. https://doi.org/10.1177/0255761416689840
'''Claudia Fritz''' (2005)<ref name=Fritz>Fritz, Claudia, Causse, René, Kergomard, Jean, and Wolfe, J. n.d. Experimental study of the influence of the clarinettist's vocal tract. Forum Acusticum (Hongrie Budapest) HAL CCSD 2005. [https://www.researchgate.net/profile/Claudia_Fritz/publication/228430788_Experimental_study_of_the_inflence_of_the_clarinettist's_vocal_tract/links/543284240cf225bddcc7ad5f.pdf researchgate.net] {12 Dezember2020}</ref> et al. untersuchte das Verhalten von Grundfrequenz, harmonischem Spektrum und Ansprache im Klarin- und Chalumeauregister bei den Vokalformungen [https://en.wikipedia.org/wiki/Close_front_unrounded_vowel i] und [https://en.wikipedia.org/wiki/Open_front_unrounded_vowel a]. Neben Messungen mit professionellen Klarinettisten richtete sie auch ein eine Versuchsanordnung mit einer mechanisch gespielten Klarinette ein, ganz ohne menschliche Komponenten. Während sich die Grundschwingung beim Spielen mit unterschiedlichen Vokalen im Chalumeauregister kaum verändert, resultierte beim Vokal [i] eine reicheres Obertonspektrum. Die Unterschiede waren im Klarinregister deutlicher, zudem konnten je nach Vokalformung ganz unterschiedliche Grundfrequenzen erzeugt werden. In Übereinstimmung mit den Meinungen der Klarinettisten war die Ansprache bei der Vokalformung «i» besser.
{12.Dezember 2020}</ref> das Verwenden von Vokalen im Unterricht mit Musikschülern. Die Schüler konnten eine bewusste «Vokalformung» einfach umsetzen. In der Folge verbesserten sie Klangfarbe und Ansprache und steigerten ihre technische Leichtigkeit.
In einer weiteren Studie zeigten '''Claudia Fritz et al'''. (2005)<ref>Claudia Fritz, Joe Wolfe. How do clarinet players adjust the resonances of their vocal tracts for different playing effects. 2005. [https://hal.archives-ouvertes.fr/hal-00005003v3/document archives-ouvertes.fr] {12. Dezember 2020}</ref>, dass Klarinettisten jeweils ihre eigene spezifische Konstitution des Vokaltraktes wählen, und diese nur bei verschiedenen Registerlagen ändern. Unter den teilnehmenden Klarinettisten konnte jedoch keine einheitliche Vokalformung festgestellt werden.
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In der Unterrichtsliteratur wird diesen Erkenntnissen noch wenig Beachtung beigemessen. Stephanie Angloher (2007) zitiert im deutschen Sprachraum nur ein einziges Unterrichtswerk, die «Illustrierte Klarinettenschule» von Barbara Wilhelm (1998)<ref>Willhelm, Barbara (1998). Illustrierte Klarinettschule. Incl 2 Cds, für Deutsche und Französische Klarinette, mit neuer Vokaltechnik. Hofolding 1998.</ref>, die darauf Bezug nimmt. Im Französischen wird die Technik mit «vocalisation» (z.B. Alain Sève, (1998)<ref> Seve, Alain 1998. Le paradoxe de la clarinette: étude générative des multiphoniques, des 1/4 de tons, des micro-intervalles. Paris, 1998</ref>, Gaulin, Mathieu 2018, Initiation aux bois [https://dokumen.tips/documents/initiation-aux-bois-mathieu-gaulin-saxophoniste-2018-07-22-exercice.html eingesehen am 8. Dezember 2020]</ref> ) erwähnt, im Englischen spricht man von «voicing».  
'''RB. Johnston et al.'''<ref name =Johnston></ref> untersuchten dieses Phänomen mit einer mechanischen Anblasvorrichtung einer Klarinette. Er stellte fest, dass der akustische Widerstand in der Mundhöhle mit demjenigen des Instrumentes korrespondiert. Durch geeignete Vokalisierung lassen sich Registerlage, Intonation, und Klangfarbe beeinflussen.
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Amerikanische Methoden der Klangerzeugung messen dem «voicing», vermutlich als Weiterentwicklung der «Vielle école Française», eine zentrale Bedeutung bei.
Die Studie von '''Montserrat Pàmies-Vilà''' et al. (2020)<ref>Montserrat Pàmies-Vilà, Alex Hofmann & Vasileios Chatziioannou. The influence of the vocal tract on the attack transients in clarinet playing, Journal of New Music Research, 49:2, 126-135, 2020 [https://www.researchgate.net/publication/338709103_The_influence_of_the_vocal_tract_on_the_attack_transients_in_clarinet_playing researchgate.net] {28. Dezember 2020}</ref> zeigt auf, dass Klarinettisten sowohl im Klarin- wie auch im Altissimo-Register die Ausformung des Vokaltraktes dem jeweiligen Register anpassen. Geeignete Vokalisierungen verbessern den Einschwingvorgang und vermeiden das «Unterblasen», d.h. das Mitschwingen einer tieferen Resonanz, bei höheren Noten.
 
 
 


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Aktuelle Version vom 19. Oktober 2021, 12:33 Uhr

Beiträge der Interviewpartner

Definition und Funktion

Auf Blasinstrumenten ist das Vokalisieren (auch Vokalisierung, engl. voicing, franz. vocalisation) ein wichtiger klangrelevanter Parameter (siehe auch Tonbildung). Das Vokalisieren beeinflusst in entscheidendem Masse die Klangfarbe, Intonation, Artikulation, Ansprache und erleichtert die Kontrolle über die verschiedenen Registerlagen. Um klanglich beste Resultate zu erzielen, bleibt die Vokalisierung nicht nur während der Dauer der Klangproduktion aktiviert, sondern sie bildet sich bereits vor dem Toneinsatz aus.
Es gibt keine einheitliche Definition von Vokalisierung. Das Know-how umfasst folgende Teilaspekte, die einzeln oder in Kombination eingesetzt werden können:

  1. Das bewusste Formen verschiedener Vokale (z.B: «i», «y», oder «ü») verändert durch verschiedene Zungenstellungen Form und Volumen der vorderen Mundhöhle. Dies modifiziert die Geschwindigkeit des Luftstromes, der auf das Blatt auftrifft.
  2. Bewusstes Ausformen der gesamten Mundhöhle. Zusätzlich zur Vokalformung kann die Innenform des Rachens erweitert werden, um die Mundhöhle entsprechend der aktuell gespielten Tonhöhe als Resonanzraum zu optimieren.
  3. Einbezug des Stimmapparates durch modifizierte Öffnung der Stimmritze. Durch «inneres Mitsingen» beeinflusst die Öffnung der Stimmritze den Toneinsatz und den Melodieverlauf. Wie bei der Vokalformung ändert sich dadurch die Geschwindigkeit des Luftstromes, abgestimmt auf die verschiedenen Register und Tonhöhen.

Die Kombination aller an der Vokalisierung beteiligten Aspekte sind im Video der Hornistin Sarah Willis ersichtlich. Da sich das Mundstück beim Klarinettenspiel zum Teil in der Mundhöhle befindet, würde die Zungenposition entsprechend angepasst. Übersteigt die zu spielende Tonhöhe den singbaren Tonumfang, unterstützt die Zunge die Funktion, die Geschwindigkeit des Luftstroms der Tonhöhe entsprechend anzupassen.

Vokale regulieren die Geschwindigkeit der Luft

Eine wichtige Funktion der Vokalformung ist das Optimieren der Luft-Geschwindigkeit im vorderen Teil der Mundhöhle, dort wo die Luft auf das Blatt auftrifft und dieses in Schwingung versetzt. Die Erfahrungen vieler Interviewpartner (Michel Arrignon, James Campbell, Eli Eban u.a.) und weiterer Pädagoginnen und Pädagogen (Paula Corley, Larry Guy, Howard Klug u.a.) zeigen, dass sich ein schneller Luftstrom insbesondere im Klarinregister und in der hohen Lage positiv auf die Ansprache, Intonation und Klangfarbe des Tones auswirkt. Durch eine nach vorne und oben gerichtete Zunge verkleinert sich der Zwischenraum zwischen Zunge und Gaumen. Dies erhöht die Geschwindigkeit der Luft unmittelbar vor dem Blatt und Mundstück und verringert dort den Luftdruck. Je höher die Tonlage, desto schneller sollte der Luftstrom sein, um einen fokussierten, gut ansprechenden Klang zu produzieren. Dieses Prinzip lässt sich im Video von Sarah Willis gut nachverfolgen

Wird durch die Vokalformung ein schneller Luftstrom hergestellt, lässt sich der Ansatzdruck auf das Blatt verringern, was wiederum das Schwingungsverhalten und die Ansprache des Blattes positiv beeinflusst. Die Atemtechnik muss mit einer geeigneten Stütztechnik den Luftdruck auf den Durchmesser der Luftwege im Vokaltrakt und auf den musikalischen Zusammenhang abstimmen (siehe auch John Odrich, 2017).

Die Mundhöhle als Resonanzraum

Lucy Rainey (2011)[1] weist darauf hin, dass sich Mundstück und schwingendes Klarinettenblatt in der Mundhöhle befinden. Durch bewusstes Ausformen des Rachenraumes und durch Heben des weichen Gaumens lässt sich ein Resonanzraum formen, der das Schwingungsverhalten in der Innenbohrung der Klarinette abbildet. Dies optimiert Klangqualität und Ansprache. Johnston (1986)[2] konnte dies in einer Versuchsanordnung mit einer mechanisch angeblasen Klarinette nachweisen.

Eli Eban betont, dass das Vokalisieren hohe Anforderungen an die Eigenwahrnehmung stellt. Das liegt daran, dass die Zunge ein äusserst beweglicher Muskel ist, ihre verschiedenen Positionen jedoch ohne Rezeptoren, wie sich bei den Gelenken befinden, schwieriger zu erfassen sind. Schon kleinste Veränderung der Zungen-Position und -Form wirken sich auf das klangliche Resultat aus. Deshalb ist Verbindung zwischen der muskulären und der auditiven Wahrnehmung von grosser Wichtigkeit.

Unabhängigkeit von Vokalisierung und Ansatzformung

Im Gegensatz zu den natürlichen Aktionen und Positionen der Zunge, wie sie uns vom Sprechen her vertraut sind, erfordert die Vokalisierung beim Klarinettenspiel eine Unabhängigkeit der Zunge von der mimischen Muskulatur und von Bewegungen des Unterkiefers. Während die Zunge beim Klarinettenspiel den Vokal «i» oder «y», formt, verlangt die Ansatzformung eine Lippenstellung, die eher den Vokalen «o» oder «ü», entspricht. Auch die Mundwinkel werden nicht auf die Seite gezogen, und die Kieferstellung bleibt nur leicht geöffnet. Schliesslich schmiegen sich die Lippen bei der Ansatzfromung eng an dei Zahnreheihen an.

Unabhängigkeit von Vokalisierung und Artikulation

Eine grosse Herausforderung beim Spielen eines Blasinstrumentes liegt darin, dass die Zunge, die sehr beweglich ist, mehrere Aufgaben unabhängig voneinander ausführen muss:

  • Der hintere Teil der Zunge ist wesentlich an der Ausformung des Resonanzraum im hinteren Teil der Mundhöhle beteiligt, der weiche Gaumen wird dabei mit einbezogen.
  • Die Mitte und der vordere Teil der Zunge bestimmen durch den Abstand zum harten Gaumen die Geschwindigkeit, mit der die Luft auf das Blatt auftrifft.
  • Nur die Zungenspitze führt die Artikulationsbewegungen am Blatt aus, der mittlere und hintere Bereich der Zunge formt unabhängig davon den Resonanzraum und bleibt quasi in der selben Position (siehe Video mit Sarah Willis).

Funktion der Stimmritze

Neben oder zusätzlich zur Vokalformung durch die Zungenposition kann die Luftgeschwindigkeit im Vokaltrakt durch die Öffnung der Stimmritze (Glottis) reguliert werden. Jenny Maclay (2020)[3] definiert “voicing” als Kombination von Vokalformung und einem inneren Mitsingen der Tonhöhe. Die Stimmbänder ändern entsprechend der Tonhöhe ihre Spannung, schwingen jedoch nicht mit. Dies wird durch die Stellung des Kehlkopfes sichtbar, und die sich verändernde Öffnung der Glottis ist spürbar. Singt man einen tiefen und danach einen hohen Ton, kann man auch die unterschiedlichen Kehlopfstellungen von aussen gut wahrnehmen. Überträgt man diese Flexibilität den Tonhöhen folgend auf das Instrumentalspiel, verbessern sich Klang, Intonation und Ansprache.

Mit dem Inneren Mitsingen ist eine Verbindung zur Technik des Mentalen Übels gegeben (siehe Härtel 2012[4]). Diese Übetechnik verknüpft gedanklich das innere Mitsingen mit den Finger-, Zungen- und Atembewegungen, ohne die Bewegungen reell auszuführen. So werden die beteiligten Hirnregionen miteinander verknüpft.

Joseph Marchi (1994)[5] konzentriert sich nicht auf die Vokalformung durch die Zunge, sondern er setzt den Stimmapparat dazu ein, die Geschwindigkeit des Luftstromes zu regulieren. Er nennt dabei explizit den Kehlkopfmuskel [3], der den Luftdurchlass in der Stimmritze (Glottis) – durch leichtes Spannen und Entspannen reguliert, und somit den Luftgeschwindigkeit in der Mundhöhle erhöht und den Luftdruck verringert. Sein Lehrwerk «Etude des harmoniques et du suraigu» basiert auf Übungen, bei denen man auf gegriffenen Grundtönen des Chalumeauregisters verschiedene Obertöne durch Modifizieren der Öffnung in der Stimmritze – ohne Veränderung des Fingersatzes - anspielt (siehe auch Johnston 1988[2])
Marchi zielt auf eine Beherrschung der ganz hohen Lage ab. Hier (höher als c4) ist es möglich, zusätzlich die Backen aufzublasen, und so das Volumen der Mundhöhle zu erweitern und den Druck zu vermindern.
Übersteigt die zu spielende Tonhöhe den singbaren Tonumfang, übernimmt die Zunge die Funktion, die Geschwindigkeit des Luftstroms der Tonhöhe entsprechend anzupassen. Die Kombination aller an der Vokalisierung beteiligten Aspekte vom tiefsten bis zum höchsten Register ist im Video von Sarah Willis ersichtlich.

Zitate

Paula Corley (2019)[6] beschreibt «voicing» als bewusste Ausformung der Mundhöhle mit Vokalen während der Klangproduktion.

„…Using vowel sounds to shape the oral cavity (mouth interior) is sometimes referred to as voicing; therefore, a player’s voicing governs the tongue height and resulting air flow to the reed and mouthpiece. It’s important to recognize how different voicings affects focus and tuning for clarinetists.“

„...Die Verwendung von Vokallauten zur Formung der Mundhöhle (das Innere der Mundes) wird manchmal als Voicing bezeichnet; so bestimmt das Voicing eines Spielers die Zungenhöhe und den daraus resultierenden Luftstrom zum Rohrblatt und Mundstück. Es ist wichtig zu erkennen, wie verschiedene Vokalformungen den Fokus und die Intonation des Klarinettenklanges beeinflussen.“

Paula Corley[6]

Eine nach vorne-oben gerichtete Zunge beschleunigt die Geschwindigkeit des Luftstromes, was das Schwingungsverhalten des Blattes positiv beeinflusst. Klangfokussierung und Intonation können so besser kontrolliert werden. Es ist darauf zu achten, dass die Zunge während des Spiels nicht nach hinten in Richtung des Rachens fällt, was den Vokalen «a» oder «o» entsprechen würde. Besonders bei höheren Tönen verbessert eine nach vorne-oben gerichtete Zunge die Ansprache und optimiert den Klang.

Howard Klug (2000) gibt den didaktischen Tip:

„If notes were food, push them forward and high in the mouth.“

„Wenn Töne Essbares wären, platziere dieses mit der Zunge vorne und oben im Mund.“

Howard Klug[7]

Jérôme Verhaeges' (2018) Definition:

„La vocalisation c’est la formation des voyelles, la position du larynx et la tension des cordes vocales“

„Unter Vokalisation versteht man die Bildung von Vokalen, die Stellung des Kehlkopfes und die Spannung der Stimmbänder.“

Jérôme Verhaeghe: Interviews Français[8]

Harri Mäki (2017) formuliert die multifunktionalen Aufgaben der Zunge wie folgt:

„If you think about the singers, I really believe we can do the same to create a resonance. It is about creating a lot of space inside your mouth but then adjusting with the middle of the tongue; not in the back of the tongue, because that’s throat, and not in the front because that’s tonguing.“

„Wenn Sie an die Sängerinnen und Sänger denken, glaube ich wirklich, dass wir das Gleiche tun können, um Resonanz zu erzeugen. Es geht darum, viel Platz im Mund zu schaffen, dann aber mit der Mitte der Zunge den Raum zu justieren; nicht im hinteren Teil der Zunge, weil dort die Kehle ist, und nicht vorne, weil dort die Zungenartikulation ist.“

Harri Mäki: English Interviews[9]

Joseph Marchi's (1994) Grundsatz für die hohe und ganz hohe Lage:

„Grand Principe
La pression de l’air contenue dans la bouche doit être nettement plus faible dans l’aigue et le suraiguë que dans le grave.“

„Wichtiger Grundsatz
Der Luftdruck im Mund sollte in der hohen und ganz hohen Lage viel niedriger sein als bei tiefen Tönen.“

Joseph Marchi: Etude des harmoniques et du suraigu[5]

Historische Lehrwerke

Schon die Autoren der ersten Unterrichtswerke wie Amand Vanderhagen (1785)[10], Frédéric Blasius (1796)[11], oder J. Heinrich Backofen (1802)[12] thematisieren Ansatz-, Fingertechnik und Artikulation. In diesen historischen Quellen gibt es jedoch keine Hinweise auf die Bedeutung und Funktion einer bewussten Vokalformung. Dass der Gesang aber Grundlage des Instrumentalspiels sein soll, wird an prominenten Stellen vermerkt, z.B. bei Jean-Xavier Lefèvre (1811)[13].: «man muss mit dem Instrument singen wie mit der Stimme; nur die Mittel unterscheiden sich.»

Auch in neuerer Zeit ist «Vokalformung» oder «Voicing» nicht unbedingt Teil des Unterrichtsvokabulars. So verwendeten z.B. Gervase de Peyer, Kalmen Opperman oder Leon Russianoff diesen Begriff in ihrem Unterricht nie (siehe Thomas Piercy), betonten aber die Bedeutung des Gesangs als Grundlage des Musizierens.

Der Dopppellippenansatz begünstigt das Formen eines Resonanzraums

Wechselt man vom «normalen» Ansatz zu einer "historischen" Ansatzform wie Übersichblasen oder Doppellippenansatz, wird man sich des Zusammenhangs von Klangfarbe, Ansprache und Ausformung der Mundhöhle bewusst: Bedeckt die Oberlippe beim Doppellippenansatz die Schneidezähne, wird eine Verkettung von Muskelspannungen ausgelöst, welche die Zungenspitze anhebt, die Muskelplatte des Mundboden aktiviert und den weichen Gaumen öffnet. Der Klang verändert sich.
Die Muskelplatte des Mundbodens, der Musculus mylohyoideus, ist durch Bindegewebe vorne mit dem Kinn, auf seiner hinteren Seite mit dem Zungenbein verwachsen. Wird er bei gleichbleibender Kieferposition aktiviert, vergrössert sich das Volumen der Mundhöhle in seiner Basis. Der Mundboden senkt sich nach unten, gleichzeitig hebt sich der weiche Gaumen. So wird der Rachen wie ein kleines Iglu-Zelt aufgespannt und zu einem Resonanzraum geformt. Diese Bewegung kennen wir vom «Anstandsgähnen», ein Gähnen, das sich ohne Bewegung des Kiefers abspielt.
Amerikanischen Klarinettisten, die mit der Tradition der alten französischen Schule in Verbindung stehen (z.B. Joe Allard mit Gaston Hamelin), empfehlen, eine Vokalformung, so wie sie sich zwangsläufig beim Doppellippenansatz einstellt, auf den heute üblichen Ansatz zu übertragen. Meistens wird als Vokalformung ein «i» empfohlen. Die alte Französische Schule lehrte den Doppellippenansatz.

Didaktische Arbeit, Kommentare der Interviewpartner

Die Vokalformung kontrolliert Klangfarbe, Intonation und Ansprache

Durch modifizierte Vokalformung lassen sich Unterschiede der Klangfarbe und der Intonation ausgleichen.
Michel Arrignon betont, dass nur konsequentes und beharrliches Arbeiten von Lehrer und Schüler zum Know-how führt, eine klanglich ausgeglichene Skala spielen zu können. Damit wird schliesslich eine wichtige Grundlage des interpretatorischen Gestaltungsvermögens gelegt.
Auch für Michel Westphal stellt die Auseinandersetzung mit der Vokalisierung für Lehrer und Schüler eine Herausforderung dar: man sieht nicht ins Innere der Mundhöhle und muss das Gehör schulen, um Hinweise auf die optimale Position der Zunge geben zu können, bzw. sich günstige Positionen merken zu können.

Die Zungenstellung der Vokale „i“ bis „y“ beschleunigen den Luftstrom

Zungenposition bei Vokalen

Michel Arrignon, James Campbell, Eli Eban sind überzeugt, dass die Zunge in der vorderen Mundhöhle einen schnellen Luftstrom erzeugen muss. Vokale mit einer Zungenposition zwischen i und y (siehe internationales phonetischen Alphabet IPA) klingen gut geführt und heller und bilden die Grundlage einer guten Ansprache und eines fokussierten Klanges. Geringe Modifikationen dieser Zungenpositionen geben uns zudem ein zuverlässiges Werkzeug zur Kontrolle über die Intonation. Zu vermeiden sind a] oder ae]. Der Vokal a] klingt dunkler, aber auch breiter und ohne Fokus.

In der didaktischen Arbeit raten Michel Arrignon wie auch Ernesto Molinari davon ab, physikalische Erklärungen abzugeben und ziehen das Experimentieren mit Vokalen vor.
Um sich der Zungenstellung bewusst zu werden, lässt Michel Arrignon abwechslungsweise die Vokale i und o formen und dabei die klangliche Veränderung beobachten. Für höhere Registerlagen empfiehlt er, den Zwischenraum zwischen Zunge und hartem Gaumen bis zum zur Stellung des Konsonanten "ch" (deutsch "ich", IAP-Buchstabe [4] [ç]) zu minimieren.

Jede Registerlage hat ihre spezifische Vokalisierung

Damit jede Tonhöhe optimal klingt und frei schwingt, sucht Harri Mäki immer die passende Vokalformung. Sie kann, von den höchsten bis zur tiefsten Lage, zwischen [i], [y], ]​, bis [o]​) liegen. Für die musikalische Praxis muss die Zunge lernen, sich schnell und automatisch, wie ein Roboter, auf die jeweilige Tonhöhe einzustellen.
Dies bestätigt auch James Campbell. Er achtet besonders auf den Klangausgleich beim ersten Registerwechsel zwischen a1 und h1. Weniger offensichtlich und schwieriger auszugleichen ist der Tonschritt zwischen g2 und a2. Hier gibt es eine Art verstecktem Registerwechsel: die Tönen a2 bis f3 verschiebt sich der höchste Punkt der Zunge etwas weiter nach hinten. Der Vokal ändert sich etwa von [i] zu [y]​. In der hohen Lage, ab g3 weiter aufwärts, findet sich die Zunge dann wieder in ihrer «normalen» Position, die Spitze ist nach vorne oben gerichtet.
Steve Hartman fügt den Vergleich mit dem Pfeifen an: hier wird die Tonhöhe primär durch die Position der vorderen Zungenpartie festgelegt. Die hintere Partie der Zunge folgt der Kehlkopfbewegung.
Alain Damiens und Alain Billard weisen darauf hin, dass schnelles Solmisieren wohl eine gute Lernhilfe für einen neues Stück ist, jedoch für die Klangproduktion ein Hindernis darstellen kann. Beim Spielen sollte sich die Zunge nicht entsprechend den Silben des Solfèges bewegen, sondern immer diejenige Position einnehmen, mit der sich die besten Resonanzen ergeben.
David Shifrin sucht eine Zungenposition, die mit nur kleinsten Veränderungen alle Register und Tonlagen optimal klingen lässt. Er verweist auf ein Video mit der Hornistin Sarah Williams. Eine Aufzeichnung mit MRI visualisiert die Vokalisierung bei unterschiedlichen Tonlagen und Artikulationsarten. Eindrücklich lassen sich parallel zum Klangereignis die variablen Zungenstellungen, die Öffnungen im Kehlkopf und weichem Gaumen mitverfolgen.
Milan Rericha und Gerald Kraxberger erreichen eine geeignete Vokalformung ausgehend von der Ansatzformung. Werden die Lippen in eine ausgeprägte ovale Form gebracht, wirkt sich dies auch positiv die Ausformung der Mundhöhle aus.

Übungen im Klarinregister

Um die richtige Vokalisierung im Klarinregister zu finden, lässt Harri Mäki die Klarinlage mit ausgeprägter Vokalformung [i] ​ ohne Registerklappe anspielen. Die Intonation ist dann etwas tiefer. Werden die Töne danach mit derselben Vokalisierung mit dem normalen Griff angeblasen, sprechen sie gut an, haben einen guten Fokus und lassen sich durch Justieren der Zungenposition gut intonieren. Harri Mäki erwähnt auch, dass es wichtig ist, die Backen und die Oberlippe dicht an die Zahnreihen anzuschmiegen.

Mittellage: die Mitte der Zunge einbeziehen

Für die kurzen Töne der Mittellage empfiehl Harri Mäki ein Anheben der Zunge in ihrem mittleren Bereich. Ohne Instrument lässt sich der Übergang vom Vokal [y] zu ] wie in deutsch «Küche» gut beobachten. Ohne das Instrument anzusetzen lässt sich je nach Stärke des Luftstromes ein starkes «Düsengeräusch» erzeugen. Übertragen auf das Instrumentalspiel und kombiniert mit der gewohnten Ansatzformung der Lippen ergibt dies sehr gute Ergebnisse.

Je höher der Ton, desto grösser die Luftgeschwindigkeit

Für eine gute Ansprache gilt: Je höher die Tonlage, desto schneller muss der Luftstrom auf das Blatt auftreffen. Der Luftdruck wird dabei umso kleiner (siehe Michel Arrignon, 2 und 3). Dies wird durch das Formen eines kleineren Durchmessers des Luftweges erreicht. Neben der Aktivierung der Stimmritze durch inneres Mitsingen ist eine ausgeprägt hohen Zungenstellung im vorderen Bereich der Mundhöhle angezeigt. Dies gilt auch für andere Blasinstrumente, siehe auch Ernst Schlader Erfahrungen im Nebenfach Trompete, Video: Adam Rapa: How To Play High Notes Easier.

«Warme» oder «kalte» Luft?

Je nachdem, in welche Richtung der Klang zu korrigieren ist, zeigt Sylvie Hue den jüngeren Schüler*innen auf, dass ein kalter Luftstrom hilft, den Ton zu zentrieren. Ein warmer Luftstrom würde den Ton verbreitern und öffnen. Ist der Ton eng und gepresst, empfiehlt Sylvie, den Vokal «a» zu formen. Ein «Warmer» oder «kalter» Luftstrom lässt sich einfach bestimmen, indem beim Ausatmen die Hand vor den Mund gehalten wird.

Singen und inneres Mitsingen

Für Pascal Moraguès und Richard Stoltzman ist die Aktivität im Stimmapparat nicht nur eine wichtige physiologische Grundlage des Klarinettenspiels, Singen ist Ausganspunkt von Interpretation und sprechenden Musizierens.
Alain Billard beschreibt, wie das «Innere Mitsingen» des Tonhöhenverlaufes kleinste Veränderungen in der Stimmritze auslöst, ohne die Stimmbänder in Schwingung zu versetzen. Die Stimmritze (Glottis), bei höheren Tönen enger gestellt, bei tieferen Tönen weiter geöffnet, reguliert die Fliessgeschwindigkeit der Luft und begünstigt Ansprache und Klangqualität je nach Regisgterlage. Die Bewegungen in der Stimmritze gleichem dabei einem leisen Flüstern oder Hauchen in wechselnder Tonhöhe.
Die Abbildung zeigt eine schematische Darstellung der Stimmritze, bei verschiedenen Stellungen der beiden Stellknorpel (Dreiecke unten) und Stimmlippen (vertikale, angewinkelte und ovale Linien). Die vordere halbrunde Abgrenzung stellt die Kehlkopfbegrenzung nach vorne dar.

Stimmritze









A: Stimmritzenverschluss, B: Phonationsstellung, C: Flüsterstellung, D: Hauchstellung, E: Atmungs- oder Ruhestellung, F: Tiefatmungsstellung.
Seunghee Lee, Frédéric Rapin, und Sylvie Hue legen grossen Wert auf «inneres Mitsingen» während der Klangproduktion.
Auch wenn es zumal von den jüngeren Schülern Überwindung zum Singen braucht: es lohnt sich, bereits im Anfängerunterricht darauf zu bestehen, sich eine Passage oder nur ein Intervall vorsingen zu lassen. Sofort wird der Schüler sich der Bewegungen im Kehlkopf bewusst. Spielt der Schüler anschliessend die Passage auf dem Instrument, verbessert eine Aktivität des Stimmapparates, ohne Mitschwingen lassen der Stimmbänder (Frédéric Rapin nennt es «Disponibilität» des Kehlkopfes), die Ansprache bei Sprüngen oder den Toneinsatz im hohen Register.

Praktische Übungen

Duodezimen nach Joe Allard

Als ehemaliger Student von Joe Allard praktiziert John Moses ähnliche Übungen wie Joseph Marchi: durch Spannungsänderungen der Stimmbänder kann – ohne die Überblasklappe zu benutzen - vom hohen d3 ins g1 gesprungen werden. Die obere Tonhöhe der Duodezime muss vorausgehört und dann mit «innerem Mitsingen» angeblasen werden, die Stimmritze verengt sich ganz leicht. Die Tonhöhe wird ohne Überblasklappe etwas zu tief erklingen. Der Sprung nach unten ist einfach, die Stimmritze entspannt sich. John Moses nutzt zusätzlich eine Flexibilität der Ansatzlinie: Bei der hohen Note liegt sie etwas weiter unten am Blatt wie beim tiefen Ton. Es geht nun darum, sich die Konstellationen von Stimmapparat und Ansatzlinie zu merken. Wird die hohe Note mit derselben Konstellation im Stimmapparat, aber mit dem konventionellen Griff angeblasen, spricht sie sicher an, klingt freier und mit guter Intonation.

Aus: Marchi, Etude sur les harmoniques

Die Abbildung links zeigt einen Ausschnitt aus den « Etudes sur les harmoniques » von Joseph Marchi (1994)[5]. Er gibt folgende Kommentare zur Arbeitsweise für die hohen Töne:

„Le véritable apprentissage du suraigu commence par ces exercices d’intervalles de tierce. Pour bien réussir ceux-ci en lié, il faut qu’un petit mouvement des cordes vocales se fasse simultanément avec le changement de doigté. donc de note. Lorsqu’on passe à la tierce supérieure, il faut serrer un tout petit peu les cordes vocales et inverser ce mouvement pour passer à la tierce inférieure. Le souffle doit toujours être soutenu, l’anche doit rester libre sans subir de pression du maxillaire inférieur.“

„Das eigentliche Lernen der ganz hohen Lage beginnt mit diesen Terz-Übungen. Damit sie gut gelingen, ist es notwendig, eine kleine Bewegung der Stimmbänder gleichzeitig mit dem Wechsel des Fingersatzes, also mit dem Tonwechsel, auszuüben. Wenn Sie zur oberen Terz wechseln, müssen Sie die Stimmbänder ein wenig anspannen. Diese Bewegung wird umgekehrt, um zum unteren Terz zu gelangen. Der Atem muss kontinuierlich geführt werden. Das Blatt muss ohne Druck des Unterkiefers frei schwingen können.“

Joseph Marchi 1994: Etude des harmoniques et du suraigu [à la clarinette].[5]

Joseph Marchi geht in zwei Lernschritten vor:

  1. Legato: Spielen einer Abfolge von Obertönen in Terzschritten, kontrolliert durch die Bewegungen in der Stimmritze. Die schwarzen Noten zeigen die Griffe an, die weissen Noten den Klang (etwas tiefer als normal gegriffen)
  2. Non legato: Spielen derselben Tonfolgen mit derselben Technik, zusätzlich mit Zungenartikulation.


Diese Vorgehensweise trainiert die Unabhängigkeit zwischen der Luftführung in der Stimmritze und der Artikulationsbewegung der Zungenspitze.

Die Mundhöhle als Resonanzraum

Der Tradition der alten französischen Schule folgend bezieht sich Joe Allard auf seinen Lehrer Gaston Hamelin. Er vergleicht die Form der Mundhöhle mit einem Trichter, der hinten weit ist und sich nach vorne verjüngt. Die Zungenspitze wird nach vorne-oben gerichtet, gleichzeitig wird durch Absenken der hinteren Zunge der Resonanzraum im Rachen vergrössert.
Da sich beim Doppellippenansatz diese Konstellationen auf natürliche Weise einstellen, bezeichnet James Campbell den Doppellippenansatz als den idealen Ansatz. Wären mit dieser Ansatztechnik nur nicht die Probleme der Oberlippen-Belastung verbunden! Eli Eban nimmt sich immer wieder Zeit, um Tonübungen oder einzelne Stellen mit Doppellippenansatz zu spielen, so kann man sich der damit verbunden Vokalisierung bewusst zu werden, und diese dann wiederum auf den normalen Ansatz zu übertragen.

Alain Damiens, Heinrich Mätzener 1, 2 wie auch die australische Professorin D. de Graaff [5] aktivieren die Mundbodenmuskulatur, um den Resonanzraum in der hinteren Mundhöhle zu erweitern. Dabei tritt der Musculus mylohyoideus in Aktion. In seiner natürlichen Funktion öffnet dieser Muskel den Unterkiefer. Da sich der Unterkiefer bei der Ansatzformung in einer nur leicht geöffneten Position befindet, zieht der M. mylohoideus den Mundboden nach unten und er der Rachen öffnet sich. So formt sich der hintere Rachen wie beim Anstandsgähnen als Resonanzraum, die Zungenspitze kann dabei weiterhin nach vorne-oben gerichtet bleiben.

Für Steve Hartman ist klar, dass der Doppellippensatz den Rachen öffnet und so ein optimaler Resonanzraum geformt wird. Gleichzeitig kann die Zungenspitze in nach vorne-oben gerichteter Position den Klang fokussieren.

Frédéric Rapin schafft zusätzlichen Resonanzraum in den Nasenhöhlen durch Heben des weichen Gaumens.
Gerald Kraxberger machte die Erfahrung, dass ein Öffnen des Rachens häufig einen Verlust über die Ansatzkontrolle zur Folge hat. Er empfiehlt trotzdem die Vokalformung [a], gleichzeitig schafft er einen Fokus ganz vorne, in Ansatzformung durch die Lippen. Wenn das nicht möglich ist, empfiehlt er die Vokalformung [i].

Wissenschaftliche Studien

Kein anderer Parameter der Klarinettentechnik wurde in so zahlreichen physikalischen Studien erforscht wie die Luftführung im Vokaltrakt des Bläsers. Veränderungen des Vokaltraktes können die Stimmritze, den Rachen, den weichen Gaumen und die Zunge betreffen. Beim Quantifizieren des Zusammenhangs zwischen Tonhöhe, Klangqualität und Veränderungen im Vokaltraktes spielt die Messgrösse «akustischer Widerstand» eine wichtige Rolle. Der akustische Widerstand beschreibt das Verhältnis zwischen Luftdruck und Luftgeschwindigkeit. In den folgenden Abschnitten wird versucht, ein Querschnitt durch die Forschungsarbeiten aufzuzeigen.
Giovanni Battista Venturi entdeckte 1797, dass sich die Fliessgeschwindigkeit einer Flüssigkeit durch ein Rohr umgekehrt proportional zu dessen Durchmesser verhält (siehe Video links).

Bernoulli - Venturi. Eine Verringerung des Querschnitts bewirkt: Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit bei Verringerung des Drucks Video: tec-science

Überträgt man dieses Wissen auf das Klarinettenspiel, lässt sich mit entsprechender Modifikation der Zungenposition oder der Öffnung in der Stimmritze die Geschwindigkeit des Luftstromes, der das Blatt in Schwingung versetzt, modifizieren.

Joseph Marchi (1994)[5] konnte durch Messungen mit einem Manometer wissenschaftlich nachweisen, dass der Luftdruck in der Mundhöhle mit steigender Tonhöhe bis zur ganz hohen Lage ab-, die Luftgeschwindigkeit jedoch zunimmt.

Basierend auf Interviews mit Lehrpersonen untersuchten Darleny González und Payri Blas (2017)[14] das Verwenden von Vokalen im Unterricht mit Musikschülern. Die Schüler konnten eine bewusste «Vokalformung» einfach umsetzen. In der Folge verbesserten sie Klangfarbe und Ansprache und steigerten ihre technische Leichtigkeit.
González, Darleny, and Blas Payri empfehlen folgende Vokale-Register-Kombinationen (beachte auch die eingebundenen Audio-Files in den Links)

  • a für das Chalumeauregister
  • ɔ für die Mittellage (kurze Töne)
  • i für das Klarinregister
  • ø für das sehr hohe Register
  • o als Basis-Vokal
  • ɔi für aufsteigende Sprünge
  • iɔ für absteigende Intervalle

Amerikanische Methoden (z.B. Keith Stein (1958)[15], Larry Guy (2011)[16], Tomas Ridenour (2002)[17] u.a. messen bei der Klangerzeugung dem «voicing», vermutlich als Weiterentwicklung der «Vieille école Française», eine zentrale Bedeutung zu. Übereinstimmend mit der Tabelle von González/Payri sind hier die Empfehlungen für das Klarinregister, den Vokal i zu formen.

Im französischen Sprachraum wird die Technik der «vocalisation» neben Joseph Marchi[5] z.B. von Alain Sève, (1998)[18] oder Mathieu Gaulin (2018)[19] eingehend behandelt.
Stephanie Angloher (2007)[20] zitiert im deutschen Sprachraum nur ein einziges Unterrichtswerk, die «Illustrierte Klarinettenschule» von Barbara Wilhelm (1998)[21], die darauf Bezug nimmt.

Jer-Ming Chen, John Smith und Joe Wolfe (2010)[22] haben festgestellt, dass erfahrene Spieler sehr hohe Töne nur spielen können, weil der akustische Widerstand in ihrer Mundhöhle mit dem akustischen Widerstand der gespielten Note im Instrument korrespondiert.

Claudia Fritz (2005)[23] et al. untersuchte das Verhalten von Grundfrequenz, harmonischem Spektrum und Ansprache im Klarin- und Chalumeauregister bei den Vokalformungen i und a. Neben Messungen mit professionellen Klarinettisten richtete sie auch ein eine Versuchsanordnung mit einer mechanisch gespielten Klarinette ein, ganz ohne menschliche Komponenten. Während sich die Grundschwingung beim Spielen mit unterschiedlichen Vokalen im Chalumeauregister kaum verändert, resultierte beim Vokal [i] eine reicheres Obertonspektrum. Die Unterschiede waren im Klarinregister deutlicher, zudem konnten je nach Vokalformung ganz unterschiedliche Grundfrequenzen erzeugt werden. In Übereinstimmung mit den Meinungen der Klarinettisten war die Ansprache bei der Vokalformung «i» besser. In einer weiteren Studie zeigten Claudia Fritz et al. (2005)[24], dass Klarinettisten jeweils ihre eigene spezifische Konstitution des Vokaltraktes wählen, und diese nur bei verschiedenen Registerlagen ändern. Unter den teilnehmenden Klarinettisten konnte jedoch keine einheitliche Vokalformung festgestellt werden.

RB. Johnston et al.[2] untersuchten dieses Phänomen mit einer mechanischen Anblasvorrichtung einer Klarinette. Er stellte fest, dass der akustische Widerstand in der Mundhöhle mit demjenigen des Instrumentes korrespondiert. Durch geeignete Vokalisierung lassen sich Registerlage, Intonation, und Klangfarbe beeinflussen.

Die Studie von Montserrat Pàmies-Vilà et al. (2020)[25] zeigt auf, dass Klarinettisten sowohl im Klarin- wie auch im Altissimo-Register die Ausformung des Vokaltraktes dem jeweiligen Register anpassen. Geeignete Vokalisierungen verbessern den Einschwingvorgang und vermeiden das «Unterblasen», d.h. das Mitschwingen einer tieferen Resonanz, bei höheren Noten.

Einzelnachweise

  1. Rainey, Lucy. 2011. The clarinet as extension of the voice and expressive conduit of musical styles in diverse ensembles: a thesis submitted for [i.e. to] the Victoria University of Wellington in fulfilment of the requirements for the degree of Master of Musicology, 2011 : New Zealand School of Music, Wellington, New Zealand. core.ac.uk {19.Dezember 2020}
  2. 2,0 2,1 2,2 RB Johnston, PG Clinch, GJ Troup 1999. The Role of Vocal Tract Resonance in Woodwind Instrument Playing R Johnston, Acoustics Australia 14 (3), 67-69. www.researchgate.net {19. Dezember 2020}
  3. Maclay, Jenny. What does voicing mean to clarinetists. www.dansr.com, 2020. jennyclarinet.com{10. Dezember 2020}
  4. Haertel, Klaus. Mentales Training für Musiker. Clarino 9, 2012. www.musikermedizin-leipzig.com {10. Dezember 2020}
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 Marchi, Joseph. Etude des harmoniques et du suraigu [à la clarinette]. Paris 1994. Henry Lemoine {19. Dezember 2020}
  6. 6,0 6,1 Corley, Paula. What a difference a vowel makes: Focus and tuning for clarinetists www.dansr.com {24. December 2020}
  7. Klug, Howard. 2000. The clarinet doctor. Bloomington, IN: Woodwindiana (p. 68)
  8. Interviews Français
  9. Interview und Masterclass mit Harri Mäki, 2019
  10. Vanderhagen, Amand. 1785. Méthode nouvelle et raisonnée pour la clarinette. Paris: Boyer.
  11. Blasius, Frédéric. Nouvelle méthode de clarinette. Paris c.1796. Reprinted, Geneva 1972
  12. Backofen, Johann Heinrich. Anweisung zur Klarinette. Leipzig, 1802
  13. Jean-Xavier Lefèvre: Méthode de clarinette adoptée par le conservatoire pour servir à l’étude dans cet établissement. Naderman, Paris 1802. [1]
  14. González, Darleny, and Blas Payri. “A Vowel-Based Method for Vocal Tract Control in Clarinet Pedagogy.” International Journal of Music Education 35, no. 3 (August 2017): 435–45. doi.org {12.Dezember 2020}
  15. Stein, Keith. 1958. The art of clarinet playing. Princeton: Summy-Birchard Music.
  16. Guy, Larry. 2011. Embouchure building for clarinetists: a supplemental study guide offering fundamental concepts, illustrations, and exercises for embouchure development. Stony Point, N.Y.: Rivernote Press.
  17. Ridenour, Thomas. 2002. The educator's guide to the clarinet: a complete guide to teaching and learning the clarinet. Duncanville, TX: T. Ridenour.
  18. Seve, Alain. Le paradoxe de la clarinette: étude générative des multiphoniques, des 1/4 de tons, des micro-intervalles. Paris, 1998
  19. Gaulin, Mathieu. Initiation aux bois. 2018 dokumen.tips {8. Dezember 2020}
  20. Angloher, Stephanie. 2007. Das deutsche und französische Klarinettensystem eine vergleichende Untersuchung zur Klangästhetik und didaktischen Vermittlung. München: Utz. http://d-nb.info/995346488/34.abgerufen am 24. September 2020.
  21. Willhelm, Barbara. Illustrierte Klarinettschule. Incl 2 Cds, für Deutsche und Französische Klarinette, mit neuer Vokaltechnik. Hofolding 1998.
  22. Jer-Ming Chen, John Smith und Joe Wolfe. How players use their vocal tracts in advanced clarinet and saxophone performance. In Proceedings of the International Symposium on Music Acoustics (Associated Meeting of the International Congress on Acoustics) 25-31 August Sydney and Katoomba, Australia 2010. [2] {1.Dezember 2020}
  23. Fritz, Claudia, Causse, René, Kergomard, Jean, and Wolfe, J. n.d. Experimental study of the influence of the clarinettist's vocal tract. Forum Acusticum (Hongrie Budapest) HAL CCSD 2005. researchgate.net {12 Dezember2020}
  24. Claudia Fritz, Joe Wolfe. How do clarinet players adjust the resonances of their vocal tracts for different playing effects. 2005. archives-ouvertes.fr {12. Dezember 2020}
  25. Montserrat Pàmies-Vilà, Alex Hofmann & Vasileios Chatziioannou. The influence of the vocal tract on the attack transients in clarinet playing, Journal of New Music Research, 49:2, 126-135, 2020 researchgate.net {28. Dezember 2020}