Shared Service Center: Unterschied zwischen den Versionen
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Shared Service Center (SSC) erbringen interne Dienstleistungen für eine oder mehrere Gesellschaften oder Unternehmensbereiche gleichzeitig. Es geht dabei vor allem um Supportprozesse sowie um Serviceleistungen für operative Einheiten (Pérez, 2008, S. 24). | Shared Service Center (SSC) erbringen interne Dienstleistungen für eine oder mehrere Gesellschaften oder Unternehmensbereiche gleichzeitig. Es geht dabei vor allem um Supportprozesse sowie um Serviceleistungen für operative Einheiten (Pérez, 2008, S. 24). | ||
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Ein wesentlicher Vorteil eines SSC sind die Economies of Scale (Skaleneffekte), welche durch die Bündelung von Aufgaben entstehen (Schimank & Strobl, 2002, S. 7). Weiter werden Kosteneinsparungen als bedeutsamer Vorteil genannt, jedoch realisieren sich diese nicht in jedem Unternehmen. Zudem können sich die operativen Geschäftseinheiten, infolge Abnahme der Unterstützungsprozesse durch SSC, ausschliesslich auf ihre Kernprozesse konzentrieren (Pérez, 2008, S. 25-29). Die Standardisierung und Konsolidierung von Prozessen sowie der verbesserte Technologieeinsatz können zu einer höheren Effizienz der Prozesse wie auch zu Qualitätsverbesserungen führen (S. 18). Auch die Komplexität und die Schnittstellen werden reduziert (Becker | Ein wesentlicher Vorteil eines SSC sind die Economies of Scale (Skaleneffekte), welche durch die Bündelung von Aufgaben entstehen (Schimank & Strobl, 2002, S. 7). Weiter werden Kosteneinsparungen als bedeutsamer Vorteil genannt, jedoch realisieren sich diese nicht in jedem Unternehmen. Zudem können sich die operativen Geschäftseinheiten, infolge Abnahme der Unterstützungsprozesse durch SSC, ausschliesslich auf ihre Kernprozesse konzentrieren (Pérez, 2008, S. 25-29). Die Standardisierung und Konsolidierung von Prozessen sowie der verbesserte Technologieeinsatz können zu einer höheren Effizienz der Prozesse wie auch zu Qualitätsverbesserungen führen (S. 18). Auch die Komplexität und die Schnittstellen werden reduziert (Becker et al., 2009, S. 33-37). | ||
Das Problem des Know-how-Verlustes beim Outsourcing ist mit einem SSC besser lösbar. Da diese Einheit in den Konzern eingegliedert ist, werden die Daten anstatt an externe Unternehmungen nur innerhalb des Konzerns weitergegeben (Pérez, 2008, S. 39). Durch eine Verlagerung der SSCs in Länder mit einem tieferen Lohnniveau kann der Vorteil einer Lohn-Arbitrage entstehen (Schimank & Strobl, 2002, S. 9-10). | Das Problem des Know-how-Verlustes beim Outsourcing ist mit einem SSC besser lösbar. Da diese Einheit in den Konzern eingegliedert ist, werden die Daten anstatt an externe Unternehmungen nur innerhalb des Konzerns weitergegeben (Pérez, 2008, S. 39). Durch eine Verlagerung der SSCs in Länder mit einem tieferen Lohnniveau kann der Vorteil einer Lohn-Arbitrage entstehen (Schimank & Strobl, 2002, S. 9-10). | ||
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Die Einführung von SSC ist unter anderem mit finanziellen Risiken verbunden. Bei schlechter Planung können die gewünschten Kostensenkungen ausbleiben, da höhere Implementierungs- oder Kontrollkosten entstehen als geplant. Ausserdem hat die Gründung von SSC meist eine Reorganisation der Unternehmung zur Folge, was von den | Die Einführung von SSC ist unter anderem mit finanziellen Risiken verbunden. Bei schlechter Planung können die gewünschten Kostensenkungen ausbleiben, da höhere Implementierungs- oder Kontrollkosten entstehen als geplant. Ausserdem hat die Gründung von SSC meist eine Reorganisation der Unternehmung zur Folge, was von den Mitarbeitenden mitgetragen werden muss. Oftmals lösen solche Veränderungen bei den Mitarbeitern Verunsicherung aus, was ein solches Projekt zum Scheitern bringen kann (Becker et al., 2009, S. 73-74; Pérez, 2008, S. 30-31). Um ein SSC erfolgreich umzusetzen, muss der Ansatz vom Top-Management bis zum einzelnen Mitarbeiter getragen werden. Deshalb ist im Grundsatz häufig ein Kulturwandel nötig (Schmidt-Jochmann & Gröbner, 2012, S. 58). | ||
Bei Verlagerungen der SSC in Länder mit niedrigerem Lohnniveau dürfen Zeit- und Qualitätsziele nicht in den Hintergrund rücken, da fehlendes Know-how zu Qualitätseinbussen führen kann (Schimank & Strobl, 2002, S. 10). Weiter kann ein gewisses Konkurrenzdenken zwischen den strategischen Geschäftseinheiten und den SSC aufkommen, da sich Abhängigkeiten ergeben. Die Abhängigkeiten entstehen dadurch, dass das Know-how neu beim SSC ist. Zudem müssen die internen Kunden aufgrund der Standardisierungen eine gewisse Kompromissbereitschaft zeigen (Becker | Bei Verlagerungen der SSC in Länder mit niedrigerem Lohnniveau dürfen Zeit- und Qualitätsziele nicht in den Hintergrund rücken, da fehlendes Know-how zu Qualitätseinbussen führen kann (Schimank & Strobl, 2002, S. 10). Weiter kann ein gewisses Konkurrenzdenken zwischen den strategischen Geschäftseinheiten und den SSC aufkommen, da sich Abhängigkeiten ergeben. Die Abhängigkeiten entstehen dadurch, dass das Know-how neu beim SSC ist. Zudem müssen die internen Kunden aufgrund der Standardisierungen eine gewisse Kompromissbereitschaft zeigen (Becker et al., 2009, S. 74-75; Pérez, 2008, S. 30-31). | ||
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[[Datei:BusinessCase.jpg|right|thumb|450px|Projektphasen eines Shared Service Centers (Forster, Oschlisniok & | [[Datei:BusinessCase.jpg|right|thumb|450px|Projektphasen eines Shared Service Centers (Forster, Oschlisniok & Reinmann, 2013, S. 71)]] | ||
Beim Aufbau eines SSC gilt es zu definieren, wie die Zielorganisation auszusehen hat und wie die Prozesse in dieser Organisation ablaufen. Dies soll im Rahmen eines Business Case dargestellt werden. Die wichtigsten Faktoren bei der erfolgreichen Umsetzung eines SSCs sind eine detaillierte Planung der personellen Ressourcen und ein nachhaltiges Change Management (Forster, Oschlisniok & Reiman, 2013, S. 71-76). Die einzelnen Projektphasen sind exemplarisch in der nebenstehenden Abbildung dargestellt. | |||
=== Center-Typen === | === Center-Typen === | ||
[[Datei:CentetrTypen.jpg|right|thumb|350px|Bestimmung von Shared Services Prozessen (Weiser, Balser & Wappler, 2009, S. 188)]]Es werden zwei Center-Typen unterschieden. Die unterschiedliche Fokussierung der Center-Typen wird in den nächsten Abschnitten erklärt. Die nebenstehende Abbildung zeigt die jeweils wichtigsten Merkmale auf. | [[Datei:CentetrTypen.jpg|right|thumb|350px|Bestimmung von Shared Services Prozessen (Weiser, Balser & Wappler, 2009, S. 188)]] | ||
Es werden zwei Center-Typen unterschieden. Die unterschiedliche Fokussierung der Center-Typen wird in den nächsten Abschnitten erklärt. Die nebenstehende Abbildung zeigt die jeweils wichtigsten Merkmale auf. | |||
* '''Center of Scale-Prozesse''' sind transaktionsbezogene Supportprozesse, welche vor allem standardisierte, sich wiederholende Routinetätigkeiten beinhalten (Weber & Gschmack, 2013, S. 47). Durch Kosten- bzw. Skalenvorteile werden Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen erzielt (Fischer & Sterzenbach, 2006, S. 9). | * '''Center of Scale-Prozesse''' sind transaktionsbezogene Supportprozesse, welche vor allem standardisierte, sich wiederholende Routinetätigkeiten beinhalten (Weber & Gschmack, 2013, S. 47). Durch Kosten- bzw. Skalenvorteile werden Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen erzielt (Fischer & Sterzenbach, 2006, S. 9). | ||
* '''Center of Expertise-Prozesse''' bündeln Expertenwissen, welches in den einzelnen dezentralen Einheiten nicht im notwendigen Umfang oder in der notwendigen Qualität vorhanden ist. Durch die Bündelung wird den internen Kunden die Dienstleistung auf höchstem Qualitätsniveau angeboten (Deimel, 2006, S. 202). | * '''Center of Expertise-Prozesse''' bündeln Expertenwissen, welches in den einzelnen dezentralen Einheiten nicht im notwendigen Umfang oder in der notwendigen Qualität vorhanden ist. Durch die Bündelung wird den internen Kunden die Dienstleistung auf höchstem Qualitätsniveau angeboten (Deimel, 2006, S. 202). | ||
=== Gestaltungsvarianten === | === Gestaltungsvarianten === | ||
Es können | Es können verschiedene Gestaltungsvarianten von SSC aufgrund der rechtlichen und wirtschaftlichen Gestaltung abgeleitet werden (Schimank & Strobl, 2002, S. 4; Fischer & Sterzenbach, 2006, S. 10-11): | ||
* '''Kostenorientierte SSC''' sind nach innen orientiert und generieren Einsparungspotenziale aus der Bündelung der Ressourcen. Das bedeutet, dass das SSC als [[Cost-Center|Cost-Center]] gesteuert wird. Zur Leistungsverrechnung dienen [[Kostenbasierte Verrechnungspreise|kostenorientierte Verrechnungspreise]] auf [[ Vollkosten als Verrechnungspreis|Basis der Vollkosten]]. | |||
* Bei '''kundenorientierten SSC''' bestimmt der Kunde den Leistungsumfang und die Leistungsqualität. Die Verrechnung erfolgt mittels [[Marktbasierte Verrechnungspreise|marktorientierten Kosten]]. Pérez (2008) ergänzt, dass diese Variante eines SSC oft für die Übergangsphase von einem kostenorientierten zu einem marktfähigen SSC gewählt wird (S. 54-55). | * '''Kostenorientierte SSC''' sind nach innen orientiert und generieren Einsparungspotenziale aus der Bündelung der Ressourcen. Das bedeutet, dass das SSC als [[Cost-Center|Cost-Center]] gesteuert wird. Zur Leistungsverrechnung dienen [[Kostenbasierte Verrechnungspreise|kostenorientierte Verrechnungspreise]] auf [[ Vollkosten als Verrechnungspreis|Basis der Vollkosten]]. | ||
* '''Marktfähige SSC''' können interne und in gewissem Rahmen auch externe Beziehungen aufbauen. Die Steuerung erfolgt als [[Cost-Center|Cost-Center]] oder als [[Profit-Center|Profit-Center]] mittels [[Marktbasierte Verrechnungspreise|marktbasierten Verrechnungspreisen]]. | |||
* Bei '''kundenorientierten SSC''' bestimmt der Kunde den Leistungsumfang und die Leistungsqualität. Die Verrechnung erfolgt mittels [[Marktbasierte Verrechnungspreise|marktorientierten Kosten]]. Pérez (2008) ergänzt, dass diese Variante eines SSC oft für die Übergangsphase von einem kostenorientierten zu einem marktfähigen SSC gewählt wird (S. 54-55). | |||
* '''Marktfähige SSC''' können interne und in gewissem Rahmen auch externe Beziehungen aufbauen. Die Steuerung erfolgt als [[Cost-Center|Cost-Center]] oder als [[Profit-Center|Profit-Center]] mittels [[Marktbasierte Verrechnungspreise|marktbasierten Verrechnungspreisen]]. | |||
* '''Wettbewerbsfähige SSC''' sind juristisch eigenständige Unternehmensbereiche, die interne und externe Kunden befriedigen. Die Verrechnung erfolgt auf [[Marktbasierte Verrechnungspreise|Basis von Marktpreisen]]. Die finanzielle Steuerung erfolgt über den Periodenerfolg ([[Profit-Center|Profit-Center]]) bzw. über den Wertbeitrag ([[Investment-Center|Investment-Center]]). | * '''Wettbewerbsfähige SSC''' sind juristisch eigenständige Unternehmensbereiche, die interne und externe Kunden befriedigen. Die Verrechnung erfolgt auf [[Marktbasierte Verrechnungspreise|Basis von Marktpreisen]]. Die finanzielle Steuerung erfolgt über den Periodenerfolg ([[Profit-Center|Profit-Center]]) bzw. über den Wertbeitrag ([[Investment-Center|Investment-Center]]). | ||
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* '''Service Level Agreements (SLA)''' halten die Rechte und Pflichten der Vertragspartner schriftlich fest. Ein [[Service Level Agreements|Service Level Agreement]] dient somit der gegenseitigen Kontrolle und schafft transparente Verhältnisse (Von Glahn & Keuper, 2006, S. 14). Die Gestaltung eines SLA ist für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem SSC und ihren Kunden entscheidend (Weiser, Balser & Wappler, 2009, S. 189). Durch ein SLA entsteht zwischen den internen Anbietern und Nachfragern ein internes Kunden-Lieferanten-Verhältnis (Breuer & Kreuz, 2006, S. 160-161). | * '''Service Level Agreements (SLA)''' halten die Rechte und Pflichten der Vertragspartner schriftlich fest. Ein [[Service Level Agreements|Service Level Agreement]] dient somit der gegenseitigen Kontrolle und schafft transparente Verhältnisse (Von Glahn & Keuper, 2006, S. 14). Die Gestaltung eines SLA ist für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem SSC und ihren Kunden entscheidend (Weiser, Balser & Wappler, 2009, S. 189). Durch ein SLA entsteht zwischen den internen Anbietern und Nachfragern ein internes Kunden-Lieferanten-Verhältnis (Breuer & Kreuz, 2006, S. 160-161). | ||
* '''Verrechnungspreise''' stehen im Zentrum der SLA-Verhandlungen. Dabei kann es sich um [[Kostenbasierte Verrechnungspreise|kosten-]] oder [[Marktbasierte Verrechnungspreise|marktbasierte Verrechnungspreise]] für die Dienstleistungen des SSC handeln (Breuer & Kreuz, 2006, S. 153). Damit sich die Lenkungsfunktion des Verrechnungspreises entfaltet, ist dieser so zu wählen, dass für die dezentralen Einheiten der Anreiz zur Prozessoptimierung entsteht. Dies wird erreicht, in dem keine jährlichen Kostenpauschalen in den SLA, sondern für jede einzelne Leistung ein eigener Preis vereinbart | * '''Verrechnungspreise''' stehen im Zentrum der SLA-Verhandlungen. Dabei kann es sich um [[Kostenbasierte Verrechnungspreise|kosten-]] oder [[Marktbasierte Verrechnungspreise|marktbasierte Verrechnungspreise]] für die Dienstleistungen des SSC handeln (Breuer & Kreuz, 2006, S. 153). Damit sich die Lenkungsfunktion des Verrechnungspreises entfaltet, ist dieser so zu wählen, dass für die dezentralen Einheiten der Anreiz zur Prozessoptimierung entsteht. Dies wird erreicht, in dem keine jährlichen Kostenpauschalen in den SLA, sondern für jede einzelne Leistung ein eigener Preis vereinbart wird. Für die internen Kunden entsteht der Anreiz, ihre Bestellungen zu bündeln. Dies führt zu Kosteneinsparungen (Breuer & Kreuz, 2006, S. 160-161). | ||
* '''Kennzahlensysteme''' beinhalten die Verknüpfung von einzelnen Kennzahlen. Unternehmen sehen ein [[Kennzahlensysteme|Kennzahlensystem]] als Instrument, um das Unternehmen auf die Strategie auszurichten. Der Erfolgsfaktor von Kennzahlensystemen beinhaltet die Intergration von Kennzahlen in die Planung und Steuerung sowie ihre Verwendung als Instrument zur Mitarbeiterführung und Kommunikation von Strategien (Vollmer & Heuwing, 2003, S. 292). | * '''Kennzahlensysteme''' beinhalten die Verknüpfung von einzelnen Kennzahlen. Unternehmen sehen ein [[Kennzahlensysteme|Kennzahlensystem]] als Instrument, um das Unternehmen auf die Strategie auszurichten. Der Erfolgsfaktor von Kennzahlensystemen beinhaltet die Intergration von Kennzahlen in die Planung und Steuerung sowie ihre Verwendung als Instrument zur Mitarbeiterführung und Kommunikation von Strategien (Vollmer & Heuwing, 2003, S. 292). | ||
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* Pérez, N. M. (2008). [http://codez.wiki.hslu.ch/images/P%C3%A9rez%2C_N._M._%282008%29_Service_Center_Organisation.pdf Service Center Organisation.] Neue Formen der Steuerung von internen Dienstleistungen unter besonderer Berücksichtigung von Shared Services. Wiebaden: Gabler. | * Pérez, N. M. (2008). [http://codez.wiki.hslu.ch/images/P%C3%A9rez%2C_N._M._%282008%29_Service_Center_Organisation.pdf Service Center Organisation.] Neue Formen der Steuerung von internen Dienstleistungen unter besonderer Berücksichtigung von Shared Services. Wiebaden: Gabler. | ||
* Schimank, C. & Strobl, G. (2002). [http://codez.wiki.hslu.ch/images/Schimank%26Strobl_Controlling_in_Shared_Services.pdf Controlling in Shared Services.] In R. Gleich, K. Möller, W. Seidenschwarz & R. Stoi (Hrsg.). Controlling Fortschritte (S. 283-301). München: Verlag Vahlen. | * Schimank, C. & Strobl, G. (2002). [http://codez.wiki.hslu.ch/images/Schimank%26Strobl_Controlling_in_Shared_Services.pdf Controlling in Shared Services.] In R. Gleich, K. Möller, W. Seidenschwarz & R. Stoi (Hrsg.). Controlling Fortschritte (S. 283-301). München: Verlag Vahlen. | ||
* Schmidt-Jochmann, C. & Gröbner, M. (2012). [http://codez.wiki.hslu.ch/images/Schmidt_Jochmann_%26_Gr%C3%B6ner_%282012%29._Aufbau_und_Betrieb_von_Shared_Service_Centers.pdf Aufbau und Betrieb von Shared Service Centers- eine Versicherungsperspektive.] Controlling & Management, Sonderheft 3, S. 58-62. | * Schmidt-Jochmann, C. & Gröbner, M. (2012). [http://codez.wiki.hslu.ch/images/Schmidt_Jochmann_%26_Gr%C3%B6ner_%282012%29._Aufbau_und_Betrieb_von_Shared_Service_Centers.pdf Aufbau und Betrieb von Shared Service Centers - eine Versicherungsperspektive.] Controlling & Management, Sonderheft 3, S. 58-62. | ||
* Vollmer, P. & Heuwing, C. (2003). [http://codez.wiki.hslu.ch/images/Vollmer_%26_Heuwing_%282003%29._Integrierte_Kennzahlensysteme.pdf Integrierte Kennzahlensysteme – Ein Schlüssel zur Unternehmensführung?] Ergebnisse einer empirischen Studie. Controlling & Management, 47. Jg., H. 5, S. | * Vollmer, P. & Heuwing, C. (2003). [http://codez.wiki.hslu.ch/images/Vollmer_%26_Heuwing_%282003%29._Integrierte_Kennzahlensysteme.pdf Integrierte Kennzahlensysteme – Ein Schlüssel zur Unternehmensführung?] Ergebnisse einer empirischen Studie. Controlling & Management, 47. Jg., H. 5, S. 292-294. | ||
* Von Glahn, C. & Keuper, F. (2006). Shared-IT-Services im Kontinuum der Eigen- und Fremderstellung. In F.Keuper & Ch. Oecking (Hrsg.). [http://codez.wiki.hslu.ch/images/Keuper_%26_Oecking_%28Hrsg.%29._%282006%29._Corporate_Shared_Services..pdf Corporate Shared Services.] Bereitstellung von Dienstleistungen im Konzern (S. 5-25). Wiesbaden: Gabler. | * Von Glahn, C. & Keuper, F. (2006). Shared-IT-Services im Kontinuum der Eigen- und Fremderstellung. In F.Keuper & Ch. Oecking (Hrsg.). [http://codez.wiki.hslu.ch/images/Keuper_%26_Oecking_%28Hrsg.%29._%282006%29._Corporate_Shared_Services..pdf Corporate Shared Services.] Bereitstellung von Dienstleistungen im Konzern (S. 5-25). Wiesbaden: Gabler. | ||
* Weiser, C., Balser, L. & Wappler, C. (2009). [http://codez.wiki.hslu.ch/images/Weiser%2CBalser%26Wappler_Controlling_von_Shared_Services_Centern.pdf Controlling von Shared Services Centern.] Controlling & Management, 53. Jg., H. 3, S. 187-192. | * Weiser, C., Balser, L. & Wappler, C. (2009). [http://codez.wiki.hslu.ch/images/Weiser%2CBalser%26Wappler_Controlling_von_Shared_Services_Centern.pdf Controlling von Shared Services Centern.] Controlling & Management, 53. Jg., H. 3, S. 187-192. |
Version vom 20. Mai 2014, 13:47 Uhr
Shared Service Center (SSC) erbringen interne Dienstleistungen für eine oder mehrere Gesellschaften oder Unternehmensbereiche gleichzeitig. Es geht dabei vor allem um Supportprozesse sowie um Serviceleistungen für operative Einheiten (Pérez, 2008, S. 24).
SSC sind wirtschaftlich selbstständige Einheiten, welche zu einem Konzern gehören. Die Auslagerung von Supportprozessen in ein SSC führt dazu, dass sich die Unternehmensleitung auf ihre zentralen und strategischen Aufgaben fokussieren kann. Gleichzeitig können sich die dezentralen Einheiten auf die Entwicklung ihres operativen Kerngeschäftes und ihre Kernkompetenzen konzentrieren (Deimel, 2006, S. 203). Wichtige Eigenschaften sind die Prozess-, Kunden- und Serviceorientierung. In der langfristigen Sichtweise orientieren sich die Leistungen am Markt und sollen wettbewerbsfähig sein (Becker, Kunz & Mayer, 2009, S. 17-20). In den USA wird das Konzept der SSC in international tätigen Unternehmen schon seit den 1990er-Jahren angewandt. Dagegen fand es in Europa erst während der letzten Jahre Einzug in die Unternehmensorganisation (Becker, Bluhm, Kunz & Mayer, 2008, S. 1). Eine Studie der KPMG (2013) befragte 102 Unternehmen bezüglich der Führung eines SSC. Dabei stellte sich heraus, dass heute drei von vier Unternehmen bereits ein SSC führen und weitere fünf Prozent eine Ersteinführung planen oder zurzeit durchführen (S. 12).
Ein wesentlicher Vorteil eines SSC sind die Economies of Scale (Skaleneffekte), welche durch die Bündelung von Aufgaben entstehen (Schimank & Strobl, 2002, S. 7). Weiter werden Kosteneinsparungen als bedeutsamer Vorteil genannt, jedoch realisieren sich diese nicht in jedem Unternehmen. Zudem können sich die operativen Geschäftseinheiten, infolge Abnahme der Unterstützungsprozesse durch SSC, ausschliesslich auf ihre Kernprozesse konzentrieren (Pérez, 2008, S. 25-29). Die Standardisierung und Konsolidierung von Prozessen sowie der verbesserte Technologieeinsatz können zu einer höheren Effizienz der Prozesse wie auch zu Qualitätsverbesserungen führen (S. 18). Auch die Komplexität und die Schnittstellen werden reduziert (Becker et al., 2009, S. 33-37). Das Problem des Know-how-Verlustes beim Outsourcing ist mit einem SSC besser lösbar. Da diese Einheit in den Konzern eingegliedert ist, werden die Daten anstatt an externe Unternehmungen nur innerhalb des Konzerns weitergegeben (Pérez, 2008, S. 39). Durch eine Verlagerung der SSCs in Länder mit einem tieferen Lohnniveau kann der Vorteil einer Lohn-Arbitrage entstehen (Schimank & Strobl, 2002, S. 9-10).
Die Einführung von SSC ist unter anderem mit finanziellen Risiken verbunden. Bei schlechter Planung können die gewünschten Kostensenkungen ausbleiben, da höhere Implementierungs- oder Kontrollkosten entstehen als geplant. Ausserdem hat die Gründung von SSC meist eine Reorganisation der Unternehmung zur Folge, was von den Mitarbeitenden mitgetragen werden muss. Oftmals lösen solche Veränderungen bei den Mitarbeitern Verunsicherung aus, was ein solches Projekt zum Scheitern bringen kann (Becker et al., 2009, S. 73-74; Pérez, 2008, S. 30-31). Um ein SSC erfolgreich umzusetzen, muss der Ansatz vom Top-Management bis zum einzelnen Mitarbeiter getragen werden. Deshalb ist im Grundsatz häufig ein Kulturwandel nötig (Schmidt-Jochmann & Gröbner, 2012, S. 58). Bei Verlagerungen der SSC in Länder mit niedrigerem Lohnniveau dürfen Zeit- und Qualitätsziele nicht in den Hintergrund rücken, da fehlendes Know-how zu Qualitätseinbussen führen kann (Schimank & Strobl, 2002, S. 10). Weiter kann ein gewisses Konkurrenzdenken zwischen den strategischen Geschäftseinheiten und den SSC aufkommen, da sich Abhängigkeiten ergeben. Die Abhängigkeiten entstehen dadurch, dass das Know-how neu beim SSC ist. Zudem müssen die internen Kunden aufgrund der Standardisierungen eine gewisse Kompromissbereitschaft zeigen (Becker et al., 2009, S. 74-75; Pérez, 2008, S. 30-31).
Beim Aufbau eines SSC gilt es zu definieren, wie die Zielorganisation auszusehen hat und wie die Prozesse in dieser Organisation ablaufen. Dies soll im Rahmen eines Business Case dargestellt werden. Die wichtigsten Faktoren bei der erfolgreichen Umsetzung eines SSCs sind eine detaillierte Planung der personellen Ressourcen und ein nachhaltiges Change Management (Forster, Oschlisniok & Reiman, 2013, S. 71-76). Die einzelnen Projektphasen sind exemplarisch in der nebenstehenden Abbildung dargestellt. Center-TypenEs werden zwei Center-Typen unterschieden. Die unterschiedliche Fokussierung der Center-Typen wird in den nächsten Abschnitten erklärt. Die nebenstehende Abbildung zeigt die jeweils wichtigsten Merkmale auf.
GestaltungsvariantenEs können verschiedene Gestaltungsvarianten von SSC aufgrund der rechtlichen und wirtschaftlichen Gestaltung abgeleitet werden (Schimank & Strobl, 2002, S. 4; Fischer & Sterzenbach, 2006, S. 10-11):
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